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Sonntag, 15. Mai 2022

[Rezension] Der letzte Satz - Joan Aiken

  


Titel: Der letzte Satz

Autor:  Joan Aiken

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1989
Anzahl der Seiten: 304
Cover: © Diogenes

Begonnen: 27.04.2022
Beendet: 30.04.2022



Priscilla, die von allen nur Mike genannt wird, reist mit ihrer Mutter, die sich nach einem schweren Unfall erholen muss, nach Griechenland. Dort wollen die beiden sich an einer speziellen Klinik, die eine Art Musikzentrum ist, erholen und wieder zueinander finden. In der Klinik lernt Mike schnell Julia kennen, die dort den Sonnenstich ihres frisch angetrauten und sehr reichen Mannes behandeln lässt. Dr. Adnan kümmert sich sehr fürsorglich um beide Frauen, doch er kann nicht verhindern, dass es bald eine erste Leiche gibt ...

Die Bücher von Joan Aiken sind sicherlich nicht für jeden Leser geeignet, sind sie doch sehr ruhig und beschäftigten sich über lange Strecken nur mit dem Innenleben und den Problemen verschiedener Charaktere, die erst einmal gar nicht so viel miteinander zu tun haben. So läuft es auch in "Der letzte Satz" ab. Der Leser erfährt in der ersten Hälfte erst einmal mehr über Mike und Julia, bevor das Grauen sich langsam anbahnt.

An Aikens Büchern beeindruckt mich besonders ihre ruhige, sehr unaufgeregte Art, die aber dennoch zu fesseln weiß. Wohin sich die Geschichte entwickeln wird, ist bis zum Ende unklar und einem genauen Genre lässt sich dieses Werk wohl auch nicht zuordnen.

In "Der letzte Satz" geht es um große und kleine Geheimnisse. Da ist zum einen die Frage nach Mikes Vater, der die Familie einst verlassen hat, aber gleichzeitig geht es auch um Julias Mann, der nach dem Sonnenstich verwirrt und auch verändert zu sein scheint. In der Klinik, werden so einige unterdrückte Gefühle an die Oberfläche angeschwemmt.

Bis zum Ende gibt es einige überraschende Entwicklungen. Dabei muss ich allerdings sagen, dass mir eine gewisse Auflösung doch "zu viel" war und mir die Motive selbst etwas zu schwammig vorkamen. "Der letzte Satz" ist daher eher etwas für Fans der Autorin als für Einsteiger. Für mich definitiv lesenswert!


Als großer Fan von Joan Aiken gefiel mir in "Der letzte Satz" besonders ihre sehr ruhige Charaktereinführung und das sich langsam einschleichende Grauen, von dem man lange nicht weiß, aus welcher Richtung es sich anbahnt. Es gibt einige Überraschungen, doch das Ende selbst empfand ich als etwas zu übertrieben. Dennoch aber lesenswert.

Ich vergebe 4 von 5.


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