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Dienstag, 4. Oktober 2022

[Rezension] Einfach Liebe! - Brigitte Blobel

  


Titel: 
Einfach Liebe!

Autor:  Brigitte Blobel

Genre: Jugendbuch
Erscheinungsjahr: 2000
Seitenzahl: 238
Cover: © Aare

Begonnen: 06.09.2022
Beendet: 09.09.2022



Merles Vater ist vor vier Monaten ausgezogen und nun steht der Scheidungstermin an. Mit ihren 15 Jahren begreift sie nicht, warum ihre Eltern einfach keine glückliche Familie mehr sein können. Nur ihr Klassenkamerad Mirko, der selbst das Kind alkoholkranker Eltern ist, versteht ihren Schmerz und ist für sie da. Doch was ist das da zwischen ihnen eigentlich?

Liebe könnte so einfach sein, doch in Wahrheit ist sie furchtbar kompliziert. Brigitte Blobel widmet sich hier einem sehr wichtigen Thema, denn viele Kinder und Jugendliche müssen irgendwann damit klarkommen, dass sich die Eltern nicht mehr lieben und getrennte Wege gehen wollen.


Merles Schmerz war zu Beginn für mich auf jeden Fall greifbar und auch mit Mirko konnte ich beim Lesen mitfühlen. Die Momente zwischen den Beiden hätten für meinen Geschmack allerdings intensiver sein können. Teilweise hatte ich das Gefühl, die beiden würden sich nur wegen ihrer ähnlichen Probleme aneinanderklammern. Was genau sich da zwischen den beiden entwickelt war mir allerdings nicht so recht klar. Sie kamen mir beim Lesen eher wie Freunde vor. Eventuell ist dies aber von der Autorin so gewollt.

Ich habe nun schon einige Bücher von Brigitte Blobel gelesen und merke nun, dass mir ihr Schreibstil einfach nicht liegt. Besonders die Dialoge, in denen es immer wieder unerklärliche Themen- beziehungsweise Stimmungswechsel gibt und die teilweise sehr kindlich klingen, haben mir hier nicht gefallen. Auch das Ende, das gar kein richtiges Ende ist, hat mich sehr enttäuscht zurückgelassen. Es wirkt, als hätte die Autorin urplötzlich keine Lust mehr auf die Geschichte gehabt und so lässt sie den Leser nicht nur mit vielen offenen Fragen zurück sondern auch mit dem Gefühl, dass niemand in diesem Buch wirklich etwas gelernt hat. 


Sehr sensibel beschreibt die Autorin hier zwei Teenager, die beide mit der Scheidung/Trennung ihrer Eltern klarkommen müssen und sich aneinanderklammern. Leider wird die Geschichte nicht zuende erzählt und wirkt besonders in den Momenten zwischen Merle und Mirko sehr seicht und kindlich ...

Ich vergebe 3 von 5.






2 Kommentare:

  1. Guten Morgen,
    ich finde, dass dein Eindruck sehr gut passt und ich habe auch eine Vermutung, warum es so ist. Die Autorin war ja bei uns Mädchen der 90er Jahre extrem beliebt. Wir haben ihre Bücher verschlungen, und ich glaube, dass sie auf diesem Niveau einfach stehen geblieben ist. In den 90ern waren das die normalen geliebten Jugendbücher. Heute holt man damit niemanden mehr ab. Der Schreibstil, die Erwartungshaltung, hat sich schon arg gewandelt. Sowas, was die Jugendlichen heute lesen, das gab es bei uns damals ja gar nicht.
    Hab einen schönen Tag
    LG
    Yvonne

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    1. Huhu Yvonne,

      da könntest du wirklich recht haben. Ich erinnere mich daran, als Kind immer ihre Bücher aus der Bibliothek ausgeliehen zu haben und damals war das wirklich von den Themen her echt unbekannt und daher sicher auch Neuland und damit superspannend.

      Heutzutage gehen Bücher mehr in die Tiefe, Probleme werden von allen Seiten beleuchtet, nichts wird mehr unter den Teppich gekehrt. Ja, ich denke auch, ihre Bücher passen nicht mehr in die heutige Zeit.
      Liebe Grüße
      Jessi

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