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Dienstag, 30. Mai 2023

[Rezension] In eisige Höhe - Das Drama am Mount Everest - Jon Krakauer

 


Titel: In eisige Höhe

Autor:  Jon Krakauer

Genre: Bericht, Biografie
Erscheinungsjahr: 1999
Seitenzahl: 370
Cover: © Malik
Begonnen: 08.05.2023
Beendet: 11.05.2023


1996 nahm Jon Krakauer an einer Mount-Everest-Expedition teil um über die zunehmende Kommerzialisierung des Berges zu berichten. Der Aufstieg auf den höchsten Berg der Welt endet in einer Katastrophe, bei der zwölf Menschen ums Leben kamen ...

Krakauer erzählt in diesem Buch zum einen seine eigene Geschichte und die der anderen Expeditionsteilnehmer, zum anderen taucht er aber auch in die geschichtlichen Hintergründe ein, berichtet von den ersten Gipfelbesteigungen und schließlich auch der zunehmenden Vermarktung des Berges. Dabei verschweigt er auch nicht, dass der Mount Everest im Laufe der Jahre eine wahre Goldgrube geworden ist, an der sich zahlreiche Menschen eine goldene Nase verdienen.

 "In eisige Höhen" ist ein sehr kritisches Buch, dass zeigt, dass die Natur letztendlich eben doch mächtiger als der Mensch ist und bleibt. Der Autor beschäftigt sich zudem mit der Frage, aus welchen Gründen Menschen den Berg besteigen. Respektvoll zeichnet er die Geschichten und Motivationen der einzelnen Teilnehmer auf und zeigt, dass viele Leute zwar motiviert und ehrgeizig sind, sich selbst aber gnadenlos überschätzen.

Da ich den Mount Everest sehr interessant finde und die Kommerzialisierung auch kritisch betrachte, konnte ich mich in vielen Gedanken wiederfinden. Spannend und tragisch waren am Ende dann natürlich die einzelnen Schicksale, auch wenn man als Leser die Teilnehmer - aus Respekt - nur sehr oberflächlich kennenlernt. Dies war auch das einzige, was meinen Lesefluss ein wenig gehemmt hat.

Jon Krakauers "In die Wildnis" war für mich ein echtes Highlight, an das ich beinahe täglich zurückdenke. "In eisige Höhen" wirkt im Gegensatz dazu distanzierter und - nicht nur von der Atmosphäre rund um Berg - eisiger. Lesenswert ist dieses Buch für alle Leute, die den Mount Everest kritisch betrachten, aber auf jeden Fall!


Der höchste Berg der Welt zieht noch immer viele Leute magisch an. Krakauer berichtet von seiner eigenen Expedition auf den Mount Everest, den Anfängen der Bergbesteigung und auch von der zunehmenden Kommerzialisierung. Ein kritisches und aufwühlendes Buch!

Ich vergebe 4 von 5.


4 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    war es Zufall, dass die Rezension heute erschienen ist? Gestern jährte sich die Erstbesteigung zum 70. Mal. :)

    Du weißt bestimmt, wie faszinierend ich den Mount Everest, eigentlich alle 8000er, finde. Das Buch habe ich vor Jahren als Hörbuch gehört und mochte es. Ich finde es absolut absurd, was sich die Menschen antun, um da rauf zu kommen. Und gleichzeitig fesselt mich der Gedanke sehr.

    Krakauer hat das recht anschaulich beschrieben, was da mit den Menschen passiert. Ich fand es richtig gut erzählt. Nur mit, wer was wie falsch gemacht hat, das war weniger meins. Das hat mich eher an eine Rechtfertigung denken lassen, warum was schief gegangen ist. Es ist halt eine Extremsituation da oben und es sollte jeder wissen, worauf er sich eingelassen hat.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Oh, das war dann echt purer Zufall :D Ich habs nicht so mit Daten xD Aber krass, dass du so etwas weißt! :D

      Ich glaube, wir haben beide einen Faible für solche hohen Berge, mich erstaunt ja immer wieder, dass Menschen da ihr Leben riskieren, um da den Gipfel besteigen zu können. Manche überschätzen sich dabei ja auch komplett!

      Und ja, ich glaube Krakauer wollte das tragische Ereignis wohl von allen Seiten beleuchten und auch selbst verstehen, warum an diesem Tag so viele Leute ums Leben kamen. Letztendlich sehe ich es wie du, jeder sollte wissen, wie gefährlich und tödlich dieser Berg ist!

      Aufstoßen lässt mich ja immer noch die ganze Geldmacherei mit dem Berg. Diese führt wohl auch zu so vielen Toten letztendlich. Jeder unfähige Mensch kann sich ja einen Bergführer erkaufen, der ihn da vielleicht lebend dann hochführt ...

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Das war aber ein genialer Zufall! :D

      Ich habe es nur in irgendeinem Newsletter gelesen, deshalb wusste ich, dass sich die Erstbesteigung jährt und sogar Jubiläum hat.

      Ja, das ist wahr. Und wenn man darüber nachdenkt, wie viel Dreck und Müll da oben liegt. Es ist furchtbar.

      Mit den Menschen habe ich kein Mitleid. Viele steigern sich - zumindest laut den Büchern, die ich gelesen habe - von vornherein in den Gipfelwahn. Sie wollen um jeden Preis rauf. Da denke ich mir schon, dass sie selbst schuld sind. Spätestens, wenn der Weg an den Leichen vorbeiführt, sollte es einem zu denken geben.

      Auf jeden Fall total faszinierend, was da jedes Jahr abgeht. Ich merke mir sogar immer die Tage im Frühling vor, wann das Zeitfenster für die Besteigungen sind und denke daran, dass jetzt wieder etliche Menschen am Weg auf den Gipfel sind.

      Liebe Grüße
      Nicole

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    3. Oh ja, das mit dem ganzen Müll stößt mir auch immer wieder auf und dann die Leichen, die nicht heruntergeschafft werden können. Für mich wäre das kein Ort, selbst wenn ich es körperlich da hochschaffen würde ...

      Bei der Besteigung von Krakauer war ja auch eine Japanerin dabei, die von Anfang an Probleme hatte und körperlich im Grunde gar nicht in der Lage war, es zu schaffen. ich glaube aber fast, dass man da oben ganz anders denkt und Dinge gar nicht mehr bewusst wahrnimmt und versteht. Gipfelwahn trifft es da wohl ganz gut, am Ende sieht man wohl nur noch das große Ziel, da oben eben ankommen zu wollen!

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