Titel: Nachtzug nach Lissabon
Autor: Pascal Mercier
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2006
Seitenzahl: 496
Cover: © Bastei Lübbe
Begonnen: 06.06.2023
Beendet: 11.06.2023
Der Lateinlehrer Raimund Gregorius bricht aus seinem gewohnten Umfeld aus. Mitten im Unterricht verschwindet er und steigt schließlich in den Nachtzug nach Lissabon, um den Spuren eines Buches und eines rätselhaften Schriftstellers zu folgen. Es wird für Gregorius eine Reise zu sich selbst ...
"Nachtzug nach Lissabon" war ein Buch, das mich förmlich verfolgt und sich mir immer wieder aufgedrängt hat. Seit Jahren ist es mir immer wieder in öffentlichen Bücherschränken begegnet und dutzende Male hatte ich es in der Hand bevor ich es endlich mitgenommen habe. Gregorius Geschichte passt natürlich perfekt zu mir, denn er bricht auch aus seinem gewohnten und mittlerweile sehr langweiligen Leben und Umfeld heraus und versucht recht verzweifelt den Sinn seiner Existenz zu finden.
In einem Antiquariat hat Gregorius das Buch von Amadeu Prado entdeckt und will mehr über das Buch und den unbekannten Schriftsteller herausfinden. Er übersetzt auf seiner Reise nicht nur das Buch, sondern spricht auch mit Personen, die Prado kannten. So kommt er ihm und gleichzeitig auch sich selbst immer näher. Es entsteht praktisch eine Geschichte in der Geschichte, denn der Leser erfährt sehr viel über Prado. Allerdings konnte ich die Nähe, die Gregorius zu Prado empfindet, selbst nicht direkt spüren. Am Ende bleiben zudem viele Fragen offen, wie Gregorius nun mit den Erkenntnissen seiner Reise umgehen wird!
Hätte ich geahnt, dass "Nachtzug nach Lissabon" nicht einfach zu lesen ist und sehr viel Konzentration benötigt, hätte ich es wohl nicht in einer so heißen Woche gelesen. Es war doch eine große Herausforderung, da das Buch sehr philosophisch ist und dem Leser einiges abverlangt. Niemand wird diese Geschichte lesen ohne selbst ein wenig über das eigene Leben nachzudenken! Ich empfehle das Buch gerne weiter, auch wenn ich es wohl als recht anstrengende Lektüre in Erinnerung behalten werde.
"Nachtzug nach Lissabon" ist kein Buch, das sich mal schnell nebenbei lesen lässt. Es ist die sehr philosophische Reise eines Mannes, der sich auf die Spur eines verstorbenen Schriftstellers begibt und sich schließlich selbst finde! Ein sehr philosophisches und herausforderndes Buch!
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