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Dienstag, 30. April 2024

[Rezension] Star(r) - Monica M. Roe

 


Titel: Star(r)

Autor:  Monica M. Roe

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2010
Seitenzahl: 336
Cover: © Fischer KJB
Begonnen: 08.04.2024
Beendet: 10.04.2024


Dane war immer sportlich, beliebt und erfolgreich. Doch all das ändert sich, als er plötzlich von Kopf bis Fuß gelähmt ist. Seine Freundin verlässt ihn und Dane muss sich ganz allein zurück in ein Leben kämpfen, das vielleicht doch nicht so toll war ...

"Star(r)" beschäftigt sich mit dem Guillain-Barré-Syndrom, an dem ein sehr überheblicher, arroganter und selbstverliebter Junge erkrankt. Dane ist hier alles andere als sympathisch, denn er lässt keinerlei Gefühle zu und beurteilt jeden sehr oberflächlich und voller Verachtung.

Die Autorin, die selbst Physiotherapeutin ist, beschreibt hier Danes Vergangenheit und sein langsames "Erwachen". Zum allerersten Mal ist er gezwungen, über sein Leben und auch Sicht selbst nachzudenken. Es dauert allerdings sehr lange, bis er erkennt, welche Fehler er begangen hat.

Dane ist kein einfacher Patient. Er treibt nicht nur die Therapeuten in der Klinik zur Weißglut, sondern auch den Lesern. Teilweise war ich wirklich genervt von ihm. Gleichzeitig ging mir aber die Sache mit seinen Eltern echt nahe. Sein Vater hat wohl dafür gesorgt, dass Dane letztendlich zu solch einem Menschen wurde.

Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn ich mir noch etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte. Die Geschichte rund um seine Freundin Elise wird hier auch nicht direkt zu Ende erzählt. Hier hätte ich tatsächlich noch ein klärendes Gespräch sehr schön gefunden. Das Buch selbst endet eh schon recht offen ...




"Star(r) besitzt einen furchtbar unsympathischen Protagonisten, der durch eine Krankheit gezwungen wird, über sein Leben und vor allem seine Fehler nachzudenken. Mir gefiel sein letztendlich Wandel, doch das Ende hätte gerne noch etwas stärker und weniger offen sein können ...

Ich vergebe 4 von 5.




Montag, 29. April 2024

[Rezension] Liebeskinder - Jana Frey

 


Titel: Liebeskinder

Autor:  Jana Frey

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2015
Seitenzahl: 384
Cover: © Arena
Begonnen: 05.04.2024
Beendet: 08.04.2024


Zadoc ist anders und wird von Gleichaltrigen aufgrund psychischer Auffälligkeiten schnell als "Verrückter" abgestempelt. Doch Ivory hält zu ihm und ist sogar noch dann für ihn da, als sie erfährt, was er als kleiner Junge getan hat. Dann ist da noch die Geschichte von Kenzie, die immer im Schatten ihrer Schwester stand und dann die große Liebe ihres Lebens trifft. Wie lassen sich diese beiden, von so viel Leid durchtränkten Storys miteinander verbinden?

"Liebeskinder" ist ein ungemein vielschichtiger Roman, der mich tief berührt und stark mitgenommen hat. Zum einen geht es hier um den Außenseiter Zadoc, der gemobbt wird und als einzigen Lichtblick hier Ivory hat. Ihre tiefe, inne Liebe und Verbundenheit war spürbar und hat mir gezeigt, wie kostbar es doch ist, einen Menschen un sich zu haben, der unermüdlich für einen kämpft.

Als weiteren Strang gibt es die Story von Kenzie, die als Tochter zweier Frauer aufwächst und schon früh anfängt, sich häßlich und wenig liebenswert zu fühlen. Sie denkt, nicht so viel wert wie ihre Schwester zu sein, die zwar jünger ist, aber viel früher erste Erfahrungen mit Jungs sammelt. 

Kenzies Geschichte hat mich echt zu Tränen geführt. Wir begleiten sie bis ins Erwachsenenalter und erleben so mit, wie sie sich immer mehr verliert. Auch in ihrem Leben geht es um Ausgrenzung, Angst und vor allem um das Gefühl, sich selbst nicht lieben zu können.

Überrascht und auch geschockt war ich darüber, wie die beiden Stränge sich schließlich miteinander verbinden. Hier hat die Autorin mein Herz wirklich gebrochen. Selten habe ich bei einem Buch so mitgelitten wie bei diesem. Jana Frey ist eine wunderbare Autorin und dieses Buch war definitiv ein großes Highlight, das ich so schnell nicht mehr vergessen werde!



"Liebeskinder" erzählt von tiefer Liebe, Verlust, Angst und dem Anderssein. Es ist eine vielschichtige und sehr berührende Geschichte, die mich zum Ende hin tief erschüttert hat! Ein grandioses Werk!


Ich vergebe 5 von 5 mit Extratropfen!


Samstag, 27. April 2024

[Rezension] Hüte dich vor deinem Nächsten - Lisa Unger

 


Titel: Hüte dich vor deinem Nächsten

Autor:  Lisa Unger

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2010
Seitenzahl: 448
Cover: © Goldmann
Begonnen: 04.04.2024
Beendet: 07.04.2024


Isabel denkt eine gute Ehe zu führen, doch dann kommt ihr Mann Marcus eines Abends nicht von der Arbeit nach Hause. Ein falscher FBI-Einsatz folgt und es gibt die ersten Toten. Es kommt heraus, dass Marcus gar nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Wen hat Isabel da geheiratet?

"Hüte dich vor deinem Nächsten" beschäftigt sich mit Ehen, die bereits Risse aufweisen. Im Fokus steht dabei die Autorin Isabel, die nun erkennen muss, dass ihr Mann sich eine falsche Identität zugelegt hat und nie ehrlich zu ihr war. Isabel selbst war für mich als Protagonistin sehr anstrengend, denn sie will hier unbedingt die große Heldin sein und auf eigene Faust die Wahrheit aufdecken. Zu Beginn fand ich es interessant, dass sie selbst Schriftstellerin war, doch mit ihrem Charakter kam ich nicht wirklich klar. Sie war mir zu naiv, zu oberflächlich und vor allem zu arrogant anderen Menschen gegenüber.

Der Spannungsaufbau in diesem Buch ist leider nicht sonderlich gelungen. Im Grunde ist recht früh klar, was nun genau hinter der Geschichte des falschen Marcus steckt und so mutiert das Buch zu einem reinen Actionthriller, bei dem aber kaum Gefahr vorhanden ist. Mir fehlte es hier an Tiefe und auch an Wendungen. Die beiden Nebenstorys rund um Isabels fremdgehende Schwester und den Polizisten, der seine Frau zurückgewinnen will, dienten hier auch nur der Streckung der eh schon recht flachen Haupthandlung und sind im Grunde unwichtig.

Prag als Schauplatz des großen Showdowns gefiel mir, aber dennoch empfand ich das Ende als ausgesprochen schwach, weil ich als Leser zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie alles wusste. Ich glaube, Lisa Ungers Thriller liegen mir einfach nicht ...



Für mich war "Hüte dich vor deinem Nächsten" eher ein Actionthriller mit einer wenig sympathischen Protagonistin, einer zu konstruierten Story und einem flachen Ende. Mal wieder eine Thriller-Enttäuschung ...

Ich vergebe 2 von 5.



Donnerstag, 25. April 2024

[Rezension] Was wir dachten, was wir taten - Lea-Lina Oppermann


 Titel: Was wir dachten, was wir taten

Autor:  Lea-Lina Oppermann

Genre: Roman, Jugendroman

Erscheinungsjahr: 2018
Seitenzahl: 180
Cover: © Beltz & Gelberg
Begonnen: 03.04.2024
Beendet: 04.04.2024


Es beginnt mit einer Durchsage während der Matheklausur. Dann dringt auch schon eine maskierte Person mit einer geladenen Waffe in das Klassenzimmer ein und stellt zehn Aufgaben. Aufgaben, die alle Schüler und auch den Lehrer nicht nur herausfordern, sondern auch für immer verändern sollen ...

"Was wir dachten, was wir taten" ist die Geschichte eines Amoklaufes, bei dem der Täter ein perfides Spiel mit der Klasse beginnt. Zehn Umschläge mit Aufgaben hat er dabei und diese Aufgaben haben es in sich. Es beginnt damit, dass der Lehrer einer Schülerin ins Gesicht spucken soll, doch die gestellten Forderungen werden schnell extremer und vor allem auch brutaler.

Von der allerersten Seite an habe ich mich als Teil der Klasse gefühlt. Durch die schnörkellose Sprache und die unterschiedlichen Blickwinkel entsteht schnell ein Sog, dem ich nicht mehr entkommen konnte. Ich habe das Buch, das so viele verschiedene Gefühle aufwirbelt, förmlich verschlungen. Gemeinsam mit den Jugendlichen und dem überforderten Lehrer wird auch der Leser hier ins eiskalte Wasser geschubst.

Schnell kristalisieren sich die unterschiedlichen Charaktere und damit die Rollen innerhalb des Klassenverbands heraus. Zeitgleich werden durch die gestellten Aufgaben immer mehr Geheimnisse und auch Probleme der Jugendlichen offenbart. Es scheint, als würde der Täter sie alle durchschauen. 

Mich hat Lea-Lina Oppermann mit diesem Buch förmlich umgehauen. Ich habe mit dieser Klasse so viele Emotionen durchlebt, hatte Herzrasen und auch Tränen in den Augen. Für mich war dieses Jugendbuch ein großes Highlight und vor allem ein Buch, das durch den Tiefgang noch lange nachhallen wird. Dieses Werk sollte Pflichtlektüre an Schulen sein!



"Was wir dachten, was wir taten" ist ein eindringliches Werk über einen Amoklauf, der das Leben aller Schüler und auch des Lehrers für immer verändern wird. Wahnsinn, welch Tiefe hier auf gerade mal 170 Seiten erschaffen wird. Ein sehr wichtiges Buch!


Ich vergebe 5 von 5 mit Extratropfen!


Dienstag, 23. April 2024

[Rezension] Nacht über Eden (Casteel-Saga 4) - V.C. Andrews


Titel: 
Nacht über Eden (Casteel-Sage 4)

Autor:  V.C. Andrews

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1990
Seitenzahl: 416
Cover: © RM Buch und Medien Vertrieb
Begonnen: 01.04.2024
Beendet: 05.04.2024


ACHTUNG! Band 4 einer Reihe! Rezension enthält Spoiler!

Annie kommt nach dem tragischen Tod ihrer Eltern zu ihrem Großvater Tony nach Farthinggale Manor. In dem Anwesen, das ihre Mutter einst fluchtartig verließ, wird Annie von ihrem alten Leben vollkommen isoliert. Denn Tony will endlich seine Familie und seine große Liebe zurückhaben ...

In Form einer gemütlichen Leserunde sind wir nun schon beim vierten Band der Casteel-Saga angekommen. Es ist eine Reihe, mit der ich mich doch sehr schwer getan hat. Den ersten Teil rund um Heaven und ihre Geschwister, die vom Vater verkauft werden, fand ich fesselnd, aber dann ließ es leider kontinuierlich nach. 

In "Nacht über Eden" gibt es nun neue Charaktere in Form der nächsten Generation, die hier eigentlich für frischen Wind hätten sorgen können. Ich mochte Annie, die Tochter von Heaven und Logen genau wie Luke, den Sohn von Fanny, däals zwei Liebende, die nicht zusammen kommen können, weil sie denken, Halbgeschwister zu sein. Annies Geschichte ist tragisch, denn schließlich verliert sie hiere Eltern und kommt mit gelähmten Beinen zu einem Großvater, den sie nie kannte.

Das Problem an dieser ganzen Geschichte ist jedoch, dass alles, was passiert, vorhersehbar und konstruiert ist. Leider ist der Leser durch die vorherigen Teile mit Annies Familiensituation bereits vertraut. Die Wahrheit ist also bekannt, nur Annie weiß diese noch nicht und das macht die ganze Story doch sehr eintönig. Schließlich ist von Anfang an klar, was sie herausfinden wird ...

Es fehlten mir die Andrew-typischen Überraschungen und Schockmomente. So gerne ich Annie auch mochte und so angenehm der Schreibstil auch war, es passierte in diesem Buch einfach nichts, was ich nicht kommen sah und damit konnte sich hier auch nichts einprägen. Das Ende bestand für mich dann auch zu viel Happy End. Das will einfach nicht zu V.C. Andrews passen ...



Der vierte Teil der Casteel-Saga besitzt einen angenehmen Schreibstil und mit der neuen Generation auch endlich wieder interessante Charaktere, konnte mich durch die sehr vorhersehbare Story aber erneut nicht so begeistern wie zu Beginn der Reihe ... 


Ich vergebe 3 von 5.




Sonntag, 21. April 2024

[Rezension] Der Rosie-Effekt (Band 2) - Graeme Simsion

 


Titel: Der Rosie-Effekt (Band 2)

Autor:  Graeme Simsion

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2014
Seitenzahl: 448
Cover: © Fischer Krüger
Begonnen: 28.03.2024
Beendet: 03.04.2024


Achtung! Band 2 einer Reihe!

Don und Rosie sind nun verheiratet. Ihr Eheleben läuft dabei erstaunlich gut, obwohl die beiden nicht unterschiedlicher sein könnten. Doch dann wird Rosie schwanger und Don beschließt, der beste Vater aller Zeiten zu werden, doch dabei passieren ihm so einige Missgeschicke und am Ende ist er sogar kurz davor, Rosie zu verlieren ...


"Das Rosie-Projekt" habe ich vor einigen Jahren regelrecht verschlungen. Don ist einfach ein Charakter, den man lieben muss. Im zweiten Teil stellt er noch immer gerne Pläne aus, kalkuliert alles genau durch und echt durch seine fehlenden sozialen Fähigkeiten immer wieder an. Das ist auch hier sehr amüsant, auch wenn bei manchen Momenten doch ein übler Beigeschmack dabei ist. So wird er hier beispielsweise auf einem Kinderspielplatz verhaftet und muss sich von einer Psychologin und Sozialarbeiterin bewerten lassen. Es ist also kein Wunser, dass er irgendwann daran zweifelt, ein guter Vater sein zu können.

Don und Rosie wirken in diesem Band etwas reifer und erwachsener, wodurch es weniger durchgeknallte Momente zwischen den beiden gibt. Es gibt aber einige Überraschungen und Hürden, die zu unterhalten wissen. Rosies rebellische Art ist auch hier noch vorhanden, schimmerte aber immer nur kurz durch. Ich hab ein wenig die Rosie aus dem ersten Teil vermisst, denn hier ist sie doch sehr auf ihr Studium fixiert und vernachlässigt die Beziehung selbst auch ein wenig.

Auch wenn ich den zweiten Band etwas schwächer und weniger amüsant fand als den ersten, war für mich Dons wundervoller Charakter doch der Grund, warum ich das Buch dennoch genießen konnte. Wer Don und Rosie ins Herz geschlossen hat, sollte die beiden unbedingt auch durch diese turbulente Zeit begleiten!



"Der Rosie-Effekt" wirkt reifer und erwachsener als der erste Band und dadurch auch etwas weniger amüsant. Dennoch hat es mir Spaß gemacht, erneut auf so einen wundervollen Menschen wie Don zu treffen und ihn durch die ersten Ehemonate und auch die Schwangerschaft zu begleiten!

Ich vergebe 4 von 5.



Freitag, 19. April 2024

[Rezension] Das dunkle Haus am Meer - Susanne Mischke

 


Titel: Das dunkle Haus am Meer

Autor:  Susanne Mischke

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2003
Seitenzahl: 269
Cover: © Piper
Begonnen: 28.03.2024
Beendet: 01.04.2024


Helen möchte mit ihrem Mann Paul, der aus Mangel an Beweisen vom Mord an einer Frau freigesprochen wurde, ganz neu anfangen. Gemeinsam ziehen sie in ein Haus in der Bretagne, doch auch dort holt sie ihre Vergangenheit ein ...

Susanne Mischkes "Wölfe und Lämmer" war für mich im letzten Jahr eine spannende Neuentdeckung. Deswegen habe ich mich auch gefreut, dass mir ein weiteres Buch der Autorin in die Hand gefallen ist. Leider hatte ich von Anfang an große Probleme damit, wirklich in der doch sehr wirren Handlung hineinzufinden. Neben der Geschichte von Helen und Paul geht es hier nämlich noch um einen Fall von Unterschlagung und gewisse Leute sind hinter dem großen Geld her. 

Mit Helen warm zu werden fällt hier auch recht schwer, ist sie doch ein sehr unterwürfiger Mensch, der im Grunde nur für ihren Mann lebt, obwohl dieser auch die ein oder andere Affäre hatte. Die anderen Stränge konnten mich leider auch nicht begeistern, weil sie doch sehr zusammengeschustert wirken und es dennoch irgendwie nicht schaffen, die Story voranzutreiben. Es geht hier im Grunde auch eher ums Geld. Der Mord beziehungsweise die Morde spielen nur eine untergeordnete Rolle.

"Wölfe und Lämmer" fand ich im letzten Jahr wirklich sehr stark, eindringlich und tiefgründig. Dagegen wirkt "Das dunkle Haus am Meer" sehr flach und wirr. Ich habe mich durch die Story gekämpft, war dann am Ende aber auch von dem doch sehr schwachen Ende enttäuscht. Schade!




Mein zweites Buch von Susanne Mischke konnte mich leider nicht überzeugen. Zu konstruiert, zu wirr und zu schwach von der Auflösung her.

Ich vergebe 2 von 5.




Mittwoch, 17. April 2024

[Rezension] Mio, mein Mio - Astrid Lindgren

 


Titel: Mio, mein Mio

Autor:  Astrid Lindgren

Genre: Kinderbuch, Klassiker

Erscheinungsjahr: 1989
Seitenzahl: 167
Cover: © Oetinger
Begonnen: 25.03.2024
Beendet: 28.03.2024


Bo Vilhelm Ohlsson, der als Waisenjunge aufwächst und zu Pflegeeltern kommt, die ihn nicht lieben, kommt auf geheimnisvolle Weise ins "Land der Ferne". Dort ist er Mio, der Sohn des Königs und muss gegen den bösen Ritter Kato kämpfen ...

"Mio, mein Mio" ist ein Kinderbuch, das sich wie ein altes Märchen ließ. Von Anfang an ist Bos beziehungsweise Mios Reise sehr magisch. Er findet in dem "Land der Ferne" endlich die Liebe eines Vaters und echte Freundschaften. 

Gleichzeitig lauert - wie wohl überall - auch in diesem scheinbar perfekten Land das Böse und tritt in der Gestalt von Ritter Kato auf, der schon zahlreiche Kinder entführt hat. Mio ist der Auserwählte und der große Held, der hier als einziger das Böse besiegen kann.

Die Geschichte ist sehr fantasievoll. Es geht um Tapferkeit, Mut und Freundschaft in einem magischen, sehr fernen Land. Auch als erwachsener Leser hatte ich viel Spaß mit der Lektüre, die sicherlich auch perfekt zum Vorlesen geeignet ist!



Mich konnte "Mio, mein Mio" als Märchen und Abenteuergeschichte auch im Erwachsenenalter noch gut unterhalten! Ein tolles Kinderbuch!


Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 15. April 2024

[Rezension] Knallhart - Gregor Tessnow

 


Titel: Knallhart

Autor:  Gregor Tessnow

Genre: Jugendroman

Erscheinungsjahr: 2013
Seitenzahl: 160
Cover: © Ueberreuter Verlag
Begonnen: 23.03.2024
Beendet: 26.03.2024


Michael Polischkas Leben verändert sich schlagartig, als seine Mutter von ihrem Geliebten rausgeschmissen wird. Sie ziehen in eine winzige Wohnung in Neukölln und Michael kommt auf eine neue Schule. Dort wird er gleich mit Errol und seiner Gang konfrontiert. Und Michael, der keine Ahnung hat, wie er wieder Ruhe in sein Leben bringen soll, begeht einen Fehler nach dem anderen ...

"Knallhart" ist der perfekte Titel für dieses Jugendbuch, denn Gefühle lässt unser Protagonist nicht zu. Er wird einfach mitgerissen vom erbarmungslosen Sog des Lebens. Da ist nicht nur der sozialer Abstieg, mit dem der eigentlich sehr intelligente Junge hier konfrontiert wird, sondern auch eine stetig wachsende Verzweiflung, aus diesem ganzen Morast allein nicht mehr rauszukommen. Bitter ist auch, dass Michael nur wenig Hilfe erhält, denn seine Mutter ist mit ihrem eigenen Leben gnadenlos überfordert.

Auf gerade einmal 156 Seiten gibt Gregor Tessnow hier intensiven Einblick in das Leben eines Jugendlichen, der sämtliche Perspektiven verliert und sich von den falschen Freunden immer mehr auf den Weg der Kriminalität führen lässt. Michael lässt sich zu einem Raub animieren und wird schließlich sogar Drogenkurier. Der Leser ahnt hier von Anfang an, dass dies nicht gut ausgehen kann. Tragisch ist hier auch, dass es immer wieder Momente gibt, in denen er alles noch ins Gute hätte wenden können. 

Zum Ende gibt es ein knallhartes und auch sehr bitteres Finale, das sich einprägt und nachhallt. Der Autor hat definitiv einen sehr wichtigen Jugendroman erschaffen, der sehr schön aufzeigt, wie schnell gerade junge Menschen in eine Sackgasse geraten können. Ein starkes Werk!



"Knallhart" ist ein sehr intensiver Jugendroman über einen Junge, der auf den falschen Pfad gerät und sich dabei selbst verliert. Ein starkes und wichtiges Buch!

Ich vergebe 5 von 5.

Samstag, 13. April 2024

[Rezension] Kühles Grab - Lisa Gardner

 


Titel: Kühles Grab

Autor:  Lisa Gardner

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2013
Seitenzahl: 360
Cover: © Lingen Verlag
Begonnen: 22.03.2024
Beendet: 25.03.2024


Annabelle Granger musste als Kind immer wieder umziehen und hat niemals den Grund dafür erfahren. Nach dem Tod ihrer Eltern versucht sie, sich ein eigenes Leben aufzubauen, doch dann erfährt sie, dass mehrere Leichen gefunden werden mit und ein Medaillon, das sie als Kind ihrer besten Freundin geschenkt hat ... 

"Kühles Grab" beginnt sehr eindringlich und spannend mit der Geschichte der kleinen Annabelle, die immer wieder ihre Koffer packen muss, um eine neue Identität anzunehmen. Ihr Vater scheint panische Angst zu haben, doch Annabelle selbst ist zu jung, um all das zu verstehen. Nun ist Annabelle erwachsen und wird nach dem grausamen Fund von sechs mumifizierten Mädchenleichen mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert.

Die Ermittlungen nehmen in diesem Buch einen großen Raum ein, was für meinen Geschmack stets die Spannung etwas drosselt. Als echten Thriller würde ich "Kühles Grab" nicht bezeichnen, denn dafür ist lange Zeit keine echte Gefahr spürbar. Dennoch gefiel mir hier Annabelles Lebensgeschichte und ihr Kampf im Erwachsenenalter, um endlich eine echte Identität zu erhalten.

Der Mittelteil war mir eine Spur zu ruhig, doch dafür hat es das Ende in sich, bei dem es so einige Überraschungen gibt. Der große Showdown hat mich hier auf jeden Fall gut unterhalten. "Kühles Grab" ist definitiv lesenswert! 




"Kühles Grab" besitzt einen starken Anfang und einen fesselnden Showdown, aber leider auch einige Längen im Mittelteil bei den Ermittlungen. Dennoch lesenswert!

Ich vergebe 4 von 5.

Donnerstag, 11. April 2024

[Rezension] Zurück nach Hollyhill - Alexandra Pilz

 


Titel: Zurück nach Hollyhill

Autor:  Alexandra Pilz

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2013
Seitenzahl: 352
Cover: © Heyne
Begonnen: 20.03.2024
Beendet: 22.03.2024


Emily erhält am Tag ihres Schulabschlusses einen Brief von ihrer vor vielen Jahren verstorbenen Mutter. Diese erzählt ihr von ihrem Heimatdorf Hollyhill, das sich in den Mooren von England befinden soll, aber auf keinen Karten eingezeichnet ist. Emily beschließt, in die Vergangenheit zu reisen und erlebt ein Abenteuer, bei dem sie tatsächlich etliche Jahre durch die Zeit reist ...

Alexandra Pilz besitzt einen lockerleichten Schreibstil, der mich schnell in der Geschichte ankommen ließ. Zu Beginn läuft allerdings alles sehr schnell und auch etwas konstruiert ab. Gerade ihr Weg nach Hollyhill war mir zu einfach gestaltet. Doch nach ihrer Ankunft geht es dann zum Glück spannender weiter und gerade die Geschichte des Dorfes fand ich sehr originell und fesselnd.

"Zurück nach Hollyhill" beschäftigt sich mit Zeitreisen. Emily erlebt ein großes Abenteuer, bei dem sie nicht nur mit ihrer eigenen Familie in Kontakt tritt, sondern plötzlich auch selbst in Gefahr schwebt. Auch eine kleine Liebesgeschichte gibt es, die allerdings auch etwas schnell ablief.

Ich habe dieses sehr jugendliche Buch gerne gelesen, auch wenn teilweise doch spürbar ist, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt. Einige Szenen hätten gerne noch etwas ausgebaut und spannender beschrieben werden können. Mein allererster Ausflug nach Hollyhill hat mir aber dennoch - auch als erwachsener Leser - auf jeden Fall Spaß gemacht!



"Zurück nach Hollyhill" besticht durch seinen lockerleichten Stil und der originellen Idee rund um das Dorf. Auch wenn mir einiges zu schnell ablief, habe ich das Buch gerne gelesen!

Ich vergebe 4 von 5.