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Donnerstag, 27. Juni 2024

[Rezension] Falsche Zungen (Kurzgeschichten) - Ingrid Noll


 Titel: Falsche Zungen

Autor:  Ingrid Noll

Genre: Kurzgeschichten

Erscheinungsjahr: 2004
Seitenzahl: 256
Cover: © Diogenes
Begonnen: 27.05.2024
Beendet: 29.05.2024


In insgesamt 25 kurzen Geschichten und persönlichen Anekdoten zeigt die Meisterin des Schwarzen Humors hier ihr ganzes Können. Thematisch geht es um Mütter und Familien, um die großen Leidenschaften und um untreue Liebende.

Dabei startet das Buch mit den stärksten Geschichten dieser Sammlung. In "Falsche Zungen" geht es um eine Mutter, die heimlich das Tagebuch ihres Sohnes ließ und dadurch ihren eigene Untergang besiegelt. Diese Geschichte war hier auch mein großer Favorit, zeigt sie doch Nolls bitterböse Seite.

In "La Barbuda" widmet sich Noll einem bekannten Gemälde, während es in "Stich für Stich" um eine fast krankhafte Besessenheit für das Sticken geht. Bei dieser Geschichte fand ich das Ende grandios.

Neben Liebhabern, die Morde planen gibt es auch noch die Geschichte der heiligen Maria, die ihren Sohn Jesus zur Welt bringt. Nur Noll kann dies mit so viel Witz erzählen. Bei den meisten Geschichten bekam ich das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht und gewisse Bilder, wie die der strickenden Schlangen, haben sich nun in mein Gehirn gebrannt.

Auch wenn ich einige spätere Geschichten ein wenig zu kurz und dadurch auch etwas schwächer empfand, hat mich dieser Kurzgeschichtenband doch unfassbar gut unterhalten. Interessant waren auch die fünf Storys aus Nolls eigenem Leben. Für Noll-Fans sind diese Kurzgeschichten auf jeden Fall ein Muss!



Ingrid Noll konnte mich auch in ihren Kurzgeschichten mit ihren bitterbösen und gleichzeitig sehr witzigen Geschichten unterhalten. Eine grandiose Autorin!

Ich vergebe 5 von 5.

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