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Sonntag, 28. Juni 2020

[Rezension] Wenn die Dunkelheit kommt - Dean Koontz

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt
Autor:  Dean Koontz
Genre: Roman, Horrorroman
Erscheinungsdatum: 1991
Anzahl der Seiten: 314
Cover und Inhaltsangabe: © Heyne


Begonnen: 05.06.2020
Beendet: 08.06.2020



"Baba Lavelle ist ein Fremder in New York. Seine Domäne ist die Nacht, sein ständiger Begleiter der Tod. Er gebietet über die dunklen Kräfte des Voodoo. Grausam und entschlossen macht er sich an seine Aufgabe."



Bei Dean Koontz weiß ich nie, ob mich bei seinen Werken ein wahres Highlight oder aber das komplette Gegenteil erwartet. Er ist tatsächlich ein Autor, bei dem die Qualität doch sehr stark schwankt, sodass ich auch bei „Wenn die Dunkelheit kommt“ nicht wusste, was mich erwarten wird.

Leider muss ich sagen, dass dieses Werk für mich mal wieder eher in die Kategorie „Massenware“ fällt. Dabei ist die Grundidee hier gar nicht einmal so schlecht, wäre da nicht die doch recht lahme Police-Love-Story und eine ewig andauernde Verfolgungsjagd, die mich leider kaum fesseln konnte.

Das Voodoo-Thema, das der Klappentext hier schon andeutet, ist interessant, wurde für mich aber zu oberflächlich in die Handlung eingebaut. So gibt es zwar Polizeiarbeit, aber keine echten Ermittlungen, da recht schnell feststeht, was sich denn nun hinter den Morden innerhalb des Drogenmilieus verbirgt. So steht auch für Jack Dawson, unseren Polizisten und Protagonisten, schnell fest, dass ein gewisser Lavelle dahintersteckt, der sich der schwarzen Voodoo-Magie verschrieben hat.

So beginnt die Jagd nach dem Voodoo-Priester, der es auf Jacks Kinder abgesehen hat. Dabei wird auch ein kleiner Teil der Geschichte aus der Sicht von Jacks Tochter Penny erzählt. Diese Abschnitte waren für mich die fesselndsten und auch unheimlichsten. Im Gegensatz zum restlichen Roman gab es hier eine tolle Atmosphäre und auch eine leicht unheimliche Grundstimmung.

Beim Lesen war bei mir recht schnell die Luft raus, vor allem da ich die Liebesgeschichte vollkommen deplatziert und auch störend fand, während die Verfolgungsjagd mir einfach zu lang und actionlastig war. Am Ende musste ich auch die Augen verdrehen, als es mal wieder um den Kampf „Gut vs. Böse“ ging und alles doch recht schnell aufgelöst wird …




Das Voodoo-Thema fand ich ansprechend, doch leider war „Wenn die Dunkelheit kommt“ doch ein recht lahmer „Horror“-Roman, bei dem für mich nur in den
Abschnitten aus der Kindersicht etwas Atmosphäre aufkam … Die Story an sich, besonders diese unnötige Liebesgeschichte, ist leider echt lahm …

Donnerstag, 25. Juni 2020

[Rezension] Mörderhaus - Vanessa Savage

Titel: Mörderhaus
Autor:  Vanessa Savage
Genre: Psychothriller
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2019
Anzahl der Seiten: 416
Cover und Inhaltsangabe: © Knaur


Begonnen: 31.05.2020
Beendet: 05.06.2020



"Heimelig und malerisch gelegen oben auf den Klippen an der Küste von Wales: So hat Patrick seiner Frau Sarah und den beiden Kindern das Haus beschrieben, in dem er aufgewachsen ist. Und das er nun für sie alle gekauft hat, damit sie wieder glücklich werden können. Das Haus stand jahrelang leer – seit dort ein Mann seine Familie ermordet hat. Es ist feucht, kalt und baufällig. Das ist jedoch längst nicht das Schlimmste: Der Mörder von damals wurde gerade entlassen, jemand scheint nachts ums Haus zu schleichen. Und dann verändert sich Patrick auf unheimliche Weise ..."




"Mörderhaus" von Vanessa Savage bedient sich einem altbekannten Ausgangsplot. Wir haben hier eine Familie, die in ein unheimliches Haus zieht und dort von ihren Problemen, die sich schon viel zu lange angestaut haben, überrollt wird.

In dem besagten Haus wurde vor vielen Jahren eine Familie getötet, der Mörder zwar geschnappt, aber es ist weiterhin unklar, was damals nun wirklich passiert ist. Sarah hat von Anfang an ein schlechtes Gefühl, was das Haus betrifft, kann ihren Mann aber nicht davon abbringen, es zu kaufen - mit ihrem geerbten Geld, das sie eigentlich für eine Weltreise nutzen wollte

Patrick ist sehr auf das Haus fixiert und schon kurz nach dem Einzug offenbart sich eine dunkle Seite an ihm. "Mörderhaus" zeigt hier auf, dass es viele Arten von Misshandlungen gibt. So entpuppt sich Patrick hier schnell als echtes Monster. Er behandelt seine Frau und auch seine Kinder leider alles andere als liebevoll.

Ich mag zerbrochene Charaktere in Büchern sehr gerne. So leidet Sarah hier in dieser Geschichte an Depressionen und wird fast schon als unmündig, beziehungsweise unfähig, eigene Entscheidungen zu treffen, dargestellt. Es war hier auf jeden Fall faszinierend zu sehen, wie Sarah langsam aus ihrer Starre erwacht und erkennt, dass sie eine eigenständige Person ist ...

Durch die Vorgeschichte rund um den Mord, gibt es zudem eine gewisse gruselige Grundstimmung, die für meinen Geschmack allerdings noch intensiver hätte sein können. So hätte ich gerne noch mehr über die Familie, die dort einst gelebt hat, aber auch über Patricks Vergangenheit erfahren.

Mich hat "Mörderhaus" gut unterhalten und das Ende mit der kleinen "Wende/Überraschung" hat mir gut gefallen, auch wenn ich mir einiges schon zusammenreimen konnte. Allerdings muss ich hier sagen, dass auf mich die letzten 50 bis 100 Seiten zu überladen gewirkt haben. Alle beteiligten Personen breiten erst mal bereitwillig ihre Lebensgeschichte aus, obwohl es hier eigentlich um Leben und Tod gehen sollte ... Dennoch halte ich "Mörderhaus" aber für einen guten und lesenswerten Psychothriller!



"Mörderhaus" ist ein unterhaltsamer Psychothriller über eine Familie, die in ein unheimliches Haus zieht und dort von ihren Problemen und der Vergangenheit überrollt wird. Von der Grundidee sicher nichts Neues, aber dennoch interessant umgesetzt ... 

Montag, 22. Juni 2020

[Rezension] Dark Love - Dich darf ich nicht finden (Band 2) - Estelle Maskame

Titel: Dark Love - Dich darf ich nicht finden
Autor:  Estelle Maskame
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 13. Juni 2016
Anzahl der Seiten: 464
Cover und Inhaltsangabe: © Heyne


Begonnen: 29.05.2020
Beendet: 31.05.2020



"Vor genau dreihundertneunundfünzig Tagen hat Eden ihn zuletzt gesehen – ihren Stiefbruder Tyler. Den Jungen, den sie heimlich liebt. Den sie aber eigentlich nicht lieben darf, weil ihre Familie strikt dagegen ist. Doch nun endlich werden sie einen herrlichen Sommer gemeinsam verbringen: in New York, der Stadt, die nie schläft. Mit tausend Schmetterlingen im Bauch kommt Eden am Flughafen an, und als sie in Tylers smaragdgrüne Augen blickt, ist es auch schon um sie geschehen. Gemeinsam streifen sie durch den Big Apple, und es wird immer klarer, dass die beiden nicht voneinander losgekommen sind. Werden sie ihren verbotenen Gefühlen widerstehen können?"




Direkt nach dem Beenden des ersten Bandes habe ich mich auch schon dazu entschieden, Edens und Tylers Geschichte gleich weiterzulesen. Ansonsten bin ich nämlich, wenn ein zu großer Zeitraum zwischen den Bänden liegt, meistens weniger motiviert, Reihen fortzusetzen.

Während mich der erste Teil hier noch gut unterhalten hat und vor allem von den Charakteren her begeistert hat, muss ich doch sagen, dass ich mich hier gerade mit Eden, aus deren Sicht wir hier auch erfahren, wie es mit ihr und ihrem Stiefbruder weitergeht, doch sehr schwer getan hat.

Beginnen wir aber von vorne. Ich fand die Tatsache, dass Eden sich schließlich im ersten Band für jemand anderen entschieden hat, ganz interessant, doch hier in diesem Buch wird eigentlich sehr schnell klar, dass sie nur Tyler liebt und auch will. Ihre Beziehung zu einem anderen Jungen war also nur so etwas wie ein Lückenfüller ... Leider ist besagter Junge auch noch ein echt sympathischer Kerl, weswegen es mir hier echt leid tat, wie Eden mit ihm und seinen Gefühlen umging.

Es ist hier von Anfang an klar, mit welcher Absicht Eden nach New York reist und so hat mich ihr doch recht kindisches Verhalten mit diesem unsinnigen Hin und Her hier echt aufgeregt. Während ich dies im ersten Band noch ganz nett und auch verständlich fand, hätte ich hier doch erwartet, dass Eden irgendwie reifer und bedachter umgeht. Für jemanden, der mit den Gefühlen anderer Menschen spielt, habe ich sie ehrlich gesagt nicht gehalten.

So war "Dark Love - Dich darf ich nicht finden" für mich leider eher eine frustrierende Fortsetzung, die mir wieder mal gezeigt hat, warum ich Reihen so wenig mag. Viele Probleme erscheinen hier zu künstlich und auch dieses ständige Drama darum, dass die beiden ja Stiefgeschwister sind, ging mir irgendwann auf die Nerven ...

Dennoch ist auch dieser Band wieder gut zu lesen und sicher auch wichtig, denn die Liebesgeschichte von Eden und Typler war ja nach dem ersten Band noch nicht vorbei. Für mich gab es auch hier wieder einige sehr schöne und süße Momente, auch wenn ich Tyler im Vergleich zu seinem früheren "Ich" doch sehr "weich" fand. Bei ihm sieht man allerdings, dass er erwachsen geworden ist - während Eden doch recht egoistisch wirkt, dauernd grundlos eifersüchtig ist und gleichzeitig gar nicht an ihren meilenweit entfernten Freund denkt ...

Das Ende hier fand ich, da es auch noch einen kleinen Cliffhanger gibt, dennoch passend und gut. Allerdings muss ich jetzt ehrlich sagen, dass ich erst einmal eine Pause von Eden brauche ... Demnach werde ich die Reihe erst einmal pausieren und vielleicht irgendwann einmal fortsetzen ...




Auch der zweite Band ist wieder ein leicht zu lesender (Liebes-)Roman, der zwar zu unterhalten weiß, mich aber durch die vielen unnötigen und künstlich erzeugten Probleme und auch der anstrengenden, unreifen Art der Protagonistin nicht mehr so recht begeistern konnte ... Hier in diesem Band war mir Tyler deutlich sympathischer als Eden ...

Samstag, 20. Juni 2020

[Rezension] Die Lichtung - Jean Hegland

Titel: Die Lichtung
Autor:  Jean Hegland
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. Januar 1998
Anzahl der Seiten: 298
Cover und Inhaltsangabe: © Fischer Krüger


Begonnen: 02.06.2020
Beendet: 04.06.2020



"Die Schwestern Nell und Eva, 17 und 18, leben weit außerhalb am Waldrand. Wie betäubt vom Tod ihrer Eltern realisieren sie zunächst nicht, was um sie herum geschieht. Nachrichten von Krieg und Seuchen kommen. Bald gibt es keinen Strom, keine Lebensmittel mehr. Nell und Eva sind von der Welt abgeschnitten. Gemeinsam müssen sie ihren Weg suchen, um zu überleben."




Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, in einem Bücherschrank ein Werk zu entdecken, dass man sonst wohl nie entdeckt hätte und das sich beim Lesen dann auch noch als großer Schatz entpuppt. So ist es mir wieder einmal mit "Die Lichtung" von Jean Hegland ergangen, das von der Grundstimmung auch gut zur heutigen Zeit passt!

So ist "Die Lichtung" eine ganz andere Art von Endzeit-Roman. Es geht um die beiden Schwestern Eva und Nell, die hier plötzlich auf sich allein gestellt sind und irgendwie überleben müssen. Obwohl das Wort "Endzeit" nie fällt, so zieht sich das Gefühl des totalen Stillstands doch durch die gesamte Geschichte. Die Städte sind fast verlassen, es gibt kein Benzin mehr, keinen Strom und die Lebensmittel werden knapp.

Was genau mit der Welt passiert ist, bleibt unklar und im Grunde ist es auch unwichtig, was nun genau den großen Knall ausgelöst hat. Seien es nun Kriege, Krankheiten oder die Rückerboberung der Natur. Dem Leser wird hier schnell klar, dass die Welt das gute Recht hat, sich endlich zu wehren.

Die Geschichte von Nell und Eva ist hier sehr ruhig, aber dennoch eindringlich erzählt. In der ersten Hälfte des Buches erfahren wir erst einmal, wie sie weiterhin an ihren Träumen festhalten. Eva will unbedingt Balletttänzerin werden, während Nell davon träumt, nach Harvard zu gehen. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Zeit, in der alles noch "normal" war. Schnell zeigt sich hier allerdings, wie anpassungsfähig der Mensch doch ist.

Die Autorin nimmt sich hier all den Dingen an, die in unserer Welt schon viel zu lange falsch laufen. Etliche Male hatte ich beim Lesen eine Gänsehaut. So zum Beispiel, als Nell sich an einem einsamen Weihnachtsabend, an dem sie sich kaum trauen, die wenigen Kerzen, die ihnen noch verblieben sind, zu nutzen, fragt, wozu sie das eigentlich tun. Eine Frage, die sie bereits drei Jahre zu vor gestellt hat, als es an Weihnachten alles im Überfluss gab.

"Die Lichtung" ist ein sehr kritisches Buch, das nicht nur die Verschwendung von Ressourcen  anprangert, sondern auch aufzeigt, wie abhängig wir Menschen doch sind. Dabei lässt die Autorin Eva und Nell hier durch diese Erkenntnis eine enorme Entwicklung durchleben.

Anfangs klammern sich diese doch sehr ungleichen Schwestern an die Hoffnung und erleben das"Erwachsenwerden" auf eine ganz eigene Art und Weise. Es geht in "Die Lichtung" auch um die erste Liebe und um die Tatsache, dass auch in solch einer Zeit das Böse nicht einfach ausstirbt.

Mich haben Nell und Eva, die hier mit vielen Problemen konfrontiert werden, tief beeindruckt. Ich habe mit ihnen gelitten, gelacht, geträumt, gehofft und vor allem mit ihnen erkannt, wie viel diese Welt doch zu bieten hat, wenn man nur genau hinschaut!

Ich habe beim Lesen einige Male weinen müssen, da die Bindung der beiden Schwestern sehr intensiv ist, beide aber gleichzeitig eigenständige Personen sind, die alles in ihrer Macht stehende tun, um weiterleben zu können. So tat mir der Abschied auf den letzten Seiten echt weh, denn ich werde Eva und Nell wirklich vermissen ...




"Die Lichtung" ist ein Endzeit-Roman, den ich so noch nie zuvor gelesen habe. Es ist die Geschichte zweier Schwestern, die erst um ihre Träume kämpfen und dann ums Überleben. Ein sehr intensiver Einblick in eine Welt, die zum Stillstand kommt, aber dennoch am Leben erhalten wird!




Donnerstag, 18. Juni 2020

[Rezension] Dark Love - Dich darf ich nicht lieben (Band 1) - Estelle Maskame

Titel: Dark Love - Dich darf ich nicht lieben
Autor:  Estelle Maskame
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 11. April 2016
Anzahl der Seiten: 464
Cover und Inhaltsangabe: © Heyne


Begonnen: 23.05.2020
Beendet: 28.05.2020



"Die 16-jährige Eden ist genervt: Sie soll den ganzen Sommer bei ihrem Vater verbringen, der eine neue Frau geheiratet hat. Immerhin wohnt er in Los Angeles, und so hofft Eden auf heiße Nachmittage am Strand und coole Partys. Nie jedoch hätte sie sich träumen lassen, was sie dort erwartet: nämlich ihr absolut unmöglicher neuer Stiefbruder, der 17-jährige Tyler. Der pöbelt sich durch die gepflegte Willkommensparty, beleidigt alle, inklusive Eden, und zieht türenschlagend wieder ab. Eden ist zugleich abgestoßen und fasziniert von ihm. Denn seine smaragdgrünen Augen verraten, dass irgendwo in ihm eine sehr verletzliche Seele ist, die sich mit extrem grobem Äußeren panzert. Und auch Tyler scheint wider Willen von Eden angezogen zu sein …"




Das "Young Adult"-Genre habe ich erst vor ein paar Jahren für mich entdeckt und ich mag solche Bücher besonders in stressigen Zeiten, wo sie einfache und doch gute Unterhaltung bieten. So hat mich auch der erste Teil von "Dark Love" in einer Woche begleitet, in der ich sonst recht viel um die Ohren hatte. Umso entspannter war es, dann die Geschichte von Eden und Tyler zu lesen.

Eden kommt hier zu Beginn der Geschichte in L.A. an und soll sechs Wochen bei ihrem Vater verbringen, der vor einigen Jahren die Familie verlassen und sich ein neues, scheinbar perfektes Leben gesucht hat. Edens Hass ihrem Vater gegenüber, der sich hier selbst nur wenig mühe gibt, sich für das, was er in der Vergangenheit abgezogen hat, zu entschuldigen, konnte ich von Anfang an nachvollziehen. Am Anfang hat es Eden hier auch schwer, das neue Leben ihres Vater zu akzeptieren, denn dieser hat durch seine neue Frau nun drei Stiefsöhne bekommen ...

Auf einmal hat Eden drei Stiefbruder und einer davon entpuppt sich als riesiger Idiot, der auch noch in ihrem Alter ist. Dennoch versucht sich Eden mit der ganzen Situation anzufreunden, bis dann plötzlich überraschende Gefühle ins Spiel kommen ...

In vielerlei Hinsicht bedient sich "Dark Love" sicher einigen Klischees. Da ist zum Beispiel Tyler, der als absoluter Bad Boy dargestellt wird und Eden, die natürlich das stinknormale Mädchen ist, das mit dem sozialen Partyleben überfordert zu sein scheint. Dennoch punktet die Geschichte aber durch ihre tollen Charaktere. Ich mochte Eden von Anfang an und das nicht nur, weil sie Chucks trägt, sondern weil sie doch einen unfassbar ruhigen Charakter besitzt.

So habe ich hier gerne mit Eden erst einmal die neue Stadt erkundet, dann neue Freundschaften geschlossen und mich schließlich auch verliebt. Dass diese Liebe natürlich so einige Hürden mit sich bringt, war von Anfang an abzusehen.

Ich mochte es sehr, dass sowohl Tyler, als auch Eden eine eigene Hintergrundgeschichte besitzen. Zudem mochte ich die Anziehungskraft zwischen den beiden und die vielen tollen Momente, in denen sie sich näher kommen. Nur die vielen Partys und der ganze Alkohol war für mich mal wieder unnötig und haben mich etwas aus dem Lesefluss gebracht. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Froh bin ich auf jeden Fall, dass nicht alles auf ein super schnulziges Happy End hinausläuft. So bin ich auf die anderen Teile gespannt!




Mir hat Edens und Tylers Liebesgeschichte in diesem ersten Band der "Dark Love"-Reihe echt gut gefallen und ich bin schon jetzt gespannt, wie es mit den beiden weitergeht! Ein unterhaltsamer "Young Adult"-Roman, bei dem es für meinen Geschmack aber etwas zu viele Partys gab!

Dienstag, 16. Juni 2020

[Rezension] Das Strandhaus - R. L. Stine

Titel: Das Strandhaus
Autor:  R. L. Stine
Genre: Roman, Jugendthriller
Erscheinungsdatum: 1. Juli 2002
Cover und Inhaltsangabe: © Heyne


Begonnen: 18.05.2020
Beendet: 20.05.2020



"Für Ashley und ihre Freunde sollten es unbeschwerte Ferien werden. Dunehampton ist der ideale Platz, um sich so richtig hängen zu lassen. Die Sonne scheint, und das Wasser ist herrlich. Wen stören da die Gerüchte, die sich um das alte, verlassene Strandhaus ranken? Doch dann kehrt der Horror zurück..."




R. L. Stine hat vor vielen Jahren meine Leseleidenschaft entfacht und seine Bücher lese ich auch heute hin und wieder sehr gerne. Gerade im Jugendthriller-Bereich finde ich es heutzutage nämlich echt schwer, interessante Neuerscheinungen zu finden. Es ist für mich leider ein Randgenre geworden, das sich kaum noch entwickelt - obwohl es für mich noch immer zu meinen Lieblingsgenres gehört.

"Das Strandhaus" habe ich in meiner Jugend sicherlich schon einmal gelesen, aber an die Geschichte selbst konnte ich mich nicht mehr erinnern - was gut war, denn nun konnte ich dieses Werk von vorne bis Ende genießen.

Es gibt in diesem Buch zwei Zeitebenen, die ich sehr gelungen fand. Zum einen reisen wir ins Jahr 1956 und beobachten eine Gruppe von Freunden, die einen Jungen namens Buddy einen bösen Streich spielt. Dabei denken sie natürlich nicht an die Konsequenzen und schon bald gibt es die ersten Unglücksfälle.

Der zweite Strang führt uns ins Jahr 1995 und auch hier begegnen wir eine Gruppe von Freunden und natürlich auch dem Strandhaus, das in beiden Zeitebenen noch eine wichtige Rolle spielen wird. Sprachlich, wie von den Gänsehaut- und Fear Street-Bücher gewohnt, ist auch "Das Strandhaus" eher auf einem einfachen Niveau gehalten, entwickelt hier aber dennoch eine lockere und leicht unheimliche Geschichte, die zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.

Natürlich agieren die Jugendlichen und auch die Polizei mitunter nicht unbedingt logisch und es gibt sehr viele Klischees, die unsere Charaktere erfüllen, aber genau das war schon immer R. L. Stines Stil und genau das ist es auch, was man von seinen Büchern erwartet.

Obwohl schnell klar ist, wer hinter den Unglücksfällen im Jahr 1956 steckt, bleibt doch ungewiss, welche Verbindung es zur Gegenwart gibt. Die Auflösung mochte ich sehr, wenngleich es doch wie eine Mischung aus Stines "Gänsehaut" und "Fear Street"-Büchern wirkt und daher sowohl als Jugendthriller, als auch als leicht paranormaler Roman durchgeht!




"Das Strandhaus" ist ein leicht unheimlicher Jugendroman, der auf zwei Zeitebenen spielt, einen tollen Spannungsbogen besitzt und sich flott lesen lässt. Es hat mich auf angenehme Art und Weise an meine Jugend erinnert und gehört für mich auf jeden Fall zu den besten Werken von R. L. Stine!

Samstag, 13. Juni 2020

[Rezension] Am Rande - Maurice Sandoz

Titel: Am Rande 
Autor:  Maurice Sandoz
Genre: Kurzgeschichten
Erscheinungsdatum: 1. November 1991
Anzahl der Seiten: 283
Cover und Inhaltsangabe: © Diogenes


Begonnen: 20.05.2020
Beendet: 22.05.2020




Die Bücher aus dem Diogenes-Verlag habe ich schon vor einer Weile lieben gelernt. In diesem Kurzgeschichtenband durfte ich nun den aus der Schweiz stammenden Maurice Sandoz kennenlernen, der auf dem Klappentext mit Edgar Allen Poe verglichen wurde.

"Am Rande" beinhaltet neun Kurzgeschichten. In den ersten vier Geschichten befassen sich hierbei mit den "Irren" und "Narren" dieser Gesellschaft. Wie der Autor in seiner Einleitung erklärt, wurden hier durch die Besuche in verschiedenen Einrichtungen die Geschichten der Patienten gesammelt. Dabei überlässt Maurice Sandoz es allerdings seinen Lesern diese zu deuten.

Schon nach der ersten Geschichte namens "Die Tsantsa" hat mich der Autor tief in den Bann gezogen. Hier geht es um einen Mann, der sich masochistisch in eine Beziehung begibt und seiner Freundin nun eine Tsantsa, also eine Kriegstrophäe in Form eines geschrumpften Kopfes schenken soll. Hier hatte ich beim Lesen oft eine Gänsehaut, schon allein die Beschreibung zur Herstellung einer solchen Tsantsa hat mich fasziniert und zeitgleich abgestoßen.

"Der Mann Rabbi" beschäftigt sich mit einem Patienten, der sich für Jesus hält und der die Frage aufwirft, ob Gott eigentlich noch existiert, während sich "Die Falle" um einen Mann handelt, der in ein Bassin springt und dort nicht mehr herauskommt.  "Am Rande" zeigt schließlich auf, wie schnell ein jeder von uns plötzlich die "Seite" wechseln kann und sich vielleicht plötzlich unter den "Verrückten" und damit den "Ausgestoßenen" wiederfindet.

In diesen ersten vier Geschichten hört der Autor sich die Erzählungen von vier Patienten an und es wird schnell klar, dass es doch im Auge des Betrachters (und schließlich auch in dem des Lesers!) liegt, zu entscheiden, was normal und was verrückt ist. Beim Lesen hatte ich doch stets das Gefühl, dass ich bei den "Verrückten" besser aufgehoben bin, denn wie Sandoz so schön sagt: "Ein Irrer ist ein Wesen, das nicht weniger, sonder mehr Möglichkeiten in sich trägt als andere Menschen." (S. 154)

Die restlichen fünf Geschichten beschäftigen sich hierbei mit sonderbaren Begegnungen und Ereignissen und wissen ebenfalls zu unterhalten. So begegnen wir hier beispielsweise einem ehemaligen Museumswärter, der von der Leiden der mumifizierten Kleopatra berichtet, wir erleben eine seltsame Begegnung auf einem Friedhof und werden in ein Sanatorium geschickt, in dem ein Sterbenskranker noch von seiner letzten Hoffnung erzählt.

Obwohl sich beinahe alle Geschichten mehr wie Berichte lesen, verströmen sie doch allesamt eine tolle Atmosphäre und ich habe die 283 Seiten wirklich sehr schnell gelesen, nein, förmlich inhaliert. Zwar gibt es nur wenig wirklich unheimliche Momente, aber dennoch halte ich den Vergleich mit Edgar Allan Poe hier zur passend, wenngleich Maurice Sandoz natürlich auch einen ganz eigenen Stil besitzt, der mich auf jeden Fall animiert, mir weitere Werke von ihm anzusehen.




"Am Rande" vereint neun interessante Geschichten, die sich teilweise in der Welt der "Verrückten" und von der Gesellschaft Ausgeschlossenen zutragen, teilweise aber auch normale Menschen in den Fokus rücken. Dabei liegt es hier beim Lesen, die einzelnen Geschehnisse zu deuten. Für mich definitiv ein Autor, den ich weiter betrachten werde!




Donnerstag, 11. Juni 2020

[Rezension] Die Soprane - Alan Warner

Titel: Die Soprane
Autor:  Alan Warner
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. November 2000
Anzahl der Seiten: 352
Cover und Inhaltsangabe: © Rowolth


Begonnen: 18.05.2020
Beendet: 20.05.2020





"Der Chor einer streng katholischen Mädchenschule fährt aus dem provinziellen Heimatstädtchen in die verbotene Großstadt. Als die Mädchen ausschwärmen, erfahren sie an einem einzigen Tag genug Abenteuer, Glück und Schmerz für ein ganzes Leben ...

Ein Sommertag im schottischen Hochland. Aus dem Hafenkaff Oban fährt eine katholische Mädchenschule zum nationalen Chortreffen nach Edinburgh. Gewinnen möchten nur die Nonnen; die Mädchen im Bus wollen Spaß. Sambuca, Klamotten und Jungs, denn außer ihrer Jugend haben sie wenig, Rachel, Kylah und die anderen."



Als ich "Die Soprane" von Alan Warner in einem Bücherschrank entdeckt habe, hat mich natürlich als erstes das coole und auch leicht verrückte Cover angesprochen. In der Hoffnung wieder einmal Teil eines verrückten Road-Trips à la "Tschick" oder "Becks letzter Sommer" sein zu können, habe ich mich gleich in das Abenteuer des katholischen Mädchenchors gestürzt.

Lobend muss ich hier zu Beginn der Rezension gleich einmal Alan Warners Sprachgefühl und seine Wortgewandtheit erwähnen. Die Geschichte ist sehr jugendlich, sehr modern und ist sicherlich nicht für Leser geeignet, die sich nicht in die wirren Gedankenwelt von Teenagern und den doch sehr unbeholfenen und oft recht naiven Gesprächen pubertierender Mädchen hineinversetzen können. Auch für mich war es an einigen Stellen nicht leicht zu lesen, dennoch lohnt sich die Geschichte aber, besonders im Hinblick auf den tollen Humor und die doch sehr provokante Art des Autors, der hier kein Blatt vor den Mund nimmt.

Die Charaktere, allesamt pubertierende Mädchen, reisen hier für einen Gesangswettbewerb in die Hauptstadt. In ihrer freien Zeit wollen sie natürlich in erster Linie Spaß haben. So gehen sie shoppen, in Bars, auf Partys und trinken Alkohol. Dabei reden sie natürlich auch über die "wichtigen" Dinge des Lebens. Also über Jungs und Sex ...

Toll fand ich die vielen kleinen melancholischen Momente, die durch den Humor und den Sarkasmus allerdings nicht todtraurig wirken, sondern animieren, das Leben stets positiv zu betrachten. So fand ich hier besonders Chell bewundernswert, die eine sehr schwere Krankheit durchmachen musste und sich doch immer noch an einzelne Strohhalme klammert. Auch der Umgang der anderen Mädchen ihr gegenüber hat mich oftmals sehr berührt.

Alan Warner hat in "Die Soprane" einige echt verrückte Szenen eingebaut, die unweigerlich dazu führen, dass man laut loslachen muss. Gleichzeitig streift er allerdings auch sehr ernste Themen wie Selbstfindung und das Erwachsenwerden. Ich sage hier extra "streift", denn zentral ging es für meinen Geschmack doch ein klein wenig zu viel um Sex, Alkohol und Partys.

Da ich selbst nie ein echter Partytyp war, konnte ich das Buch allerdings nicht zu 100 Prozent genießen. Während ich den Humor wirklich genial fand und ich auch die verrückten Einfälle der Madchen oft zum Brüllen fand, bestand die "Reise" für mich irgendwann aus zu viel Alkohol und zu viel Sex. Irgendwie habe ich mich beim Lesen ab einem gewissen Punkt selbst etwas angetrunken gefühlt.

Trotz dieser Kritik muss ich Alan Warner dennoch Bewunderung entgegenbringen. Er genießt jedes Wort und lässt seine Charaktere einfach leben und gewisse Freiheit für einen einzigen Tag auskosten.
Die Botschaft ist hier natürlich toll, denn es ist wirklich wichtig, keine Zeit zu verschwenden und jede Sekunde des Lebens auszukosten ...




Manche Regeln wurden nur aufgestellt, um sie zu brechen. Das könnte das Motto der Mädchen sein, die für einen Tag aus dem gewohnten Umfeld ihrer katholischen Schule ausbrechen und das Leben einfach genießen ... Für mich war es zwar ein Hauch zu viel Party, Alkohol und Sex, dennoch konnte mich Alan Warner aber mit seinem Humor, seinem Sprachgefühl und seiner unverblümten Art überzeugen!

Montag, 8. Juni 2020

[Rezension] Ins Freie - David Lodge

Titel: Ins Freie
Autor:  David Lodge
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. Juli 2003
Anzahl der Seiten: 365
Cover und Inhaltsangabe: © List Taschenbuch


Begonnen: 14.05.2020
Beendet: 16.05.2020



"Als der 16-jährige Londoner Timothy 1951 die Sommerferien in Heidelberg verbringt, öffnet sich ihm eine neue Welt: das privilegierte Schlaraffenland der amerikanischen Besatzer, hübsche Fräuleins, die erste Zigarette und der erste Kuss ..."



Als ich "Ins Freie" von David Lodge im Bücherschrank gefunden habe, hätte ich allein vom Cover eine ganz andere Art von Geschichte erwartet. So war ich doch sehr überrascht, hier erst einmal aus den Augen eines Kindes die Zeit des zweiten Weltkrieges zu betrachten. Hier bekommt die Kindheit des Protagonisten die ersten Risse ...

Timothy entwickelt einen regelrechten Hass den Deutschen gegenüber, die er für den Krieg, das Leid Englands und seine persönlichen Verluste verantwortlich macht. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges hofft er, dass alles besser wird, doch das Gegenteil ist der Fall. Auch in den folgenden Jahren gibt es Lebensmittelrationalisierungen und seine Eltern kommen gerade so über die Runden, während Tmiothys Schwester ins Ausland geht und dort ein besseres und vor allem sichereres Leben findet.

Mit seinen 16 Jahren steht Timothy plötzlich vor einer großen Entscheidung. Soll er eine Lehre machen oder studieren? Und was genau hat das Leben eigentlich zu bieten? Um das herauszufiden reist er zu seiner Schwester nach Heidelberg und lernt dabei nicht nur das besetzte Deutschland, sondern auch sich selbst kennen.

David Lodges Schreibstil ist sehr einfach, wenngleich ich zu Beginn die Dialoge, die hier ohne Anführungszeichen auskommen und sich nur durch einen altmodoschen Bindestrich vom restlichen Text abheben, doch sehr anstrengend fand.  Dennoch lässt sich das Buch aber durch Timothys jugendliche Sicht sehr schnell lesen und eignet sich meiner Meinung nach hier besonders für jüngere Leser.

Mir hat es große Freuden bereitet, Timothy nach Heidelberg zu begleiten und das von den Amerikanern besetzte Westdeutschland kennenzulernen. Viele geschichtliche Hintergründe werden hier sehr locker eingebaut und vermittelt und der Autor hat die Zeit sehr atmosphärisch wiedergespiegelt.

Natürlich geht es in diesem Buch zentral um das Thema "Selbstfindung" und das "Erwachsenwerden". Timothy, der zu Beginn noch ein sehr schüchterner und unsicherer Junge war, lernt hier durch die Freunde seiner Schwester, aber auch eigene Bekanntschaften eine ganz andere Welt kennen. Hier spielen auch die ersten sexuellen Erfahrungen Timothys eine große Rolle, doch die Sache mit dem Mädchen am Ende ging mir dann zu schnell. Vor allem da das Thema seiner Religiösität zwar immer wieder angeschnitten wird, plötzlich aber kaum noch eine Rolle zu spielen scheint.

"Ins Freie" besitzt auf jeden Fall einige tolle Lebensweisheiten und zeigt auf, wie groß die Welt ist und wie viele Möglichkeiten ein jeder von uns doch hat, ganz gleich zu welchen schwierigen Zeiten er lebt. Dabei zeigt sich allerdings auch, dass der erste zaghafte Schritt "ins Freie" nicht gleichzeitig auch immer in die Freiheit führt, sondern dieser Weg mitunter sehr lang sein kann ...




"Ins Freie" beschreibt den Ausbruch und den Aufbruch des 16-Jährigen Teenagers, der in das besetzte Deutschland reist und die Welt von einer ganz anderen Seite kennenlernt ... Ein unterhaltsamer Roman, der allerdings das Thema der Sexualität etwas zu überstürzt behandelt ...


Freitag, 5. Juni 2020

[Rezension] Tagebuch der Apokalypse (Band 1) - J.L. Bourne

Titel: Tagebuch der Apokalypse
Autor:  J.L. Bourne
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 9. November 2010
Anzahl der Seiten: 336
Cover und Inhaltsangabe: © Heyne Verlag


Begonnen: 11.05.2020
Beendet: 15.05.2020



"Willkommen in der Welt nach der Apokalypse! Dies ist das Tagebuch des unbekannten Soldaten, und es schildert auf eindringliche Weise den Untergang der menschlichen Zivilisation durch eine Plage, mit der keiner gerechnet hatte: Die Toten sind aus den Gräbern zurückgekehrt, und sie machen vor nichts halt. Im Angesicht des Todes kämpft jeder für sich allein…"




Ich weiß gerade selbst nicht so recht, warum ich plötzlich so versessen auf Endzeit- beziehungsweise Zombieromane bin. Vermutlich hat der Ausnahmezustand der letzten Wochen dazu geführt, mich mal wieder mit dem Ende der Welt auseinanderzusetzen. Ein Ende, das vielleicht gar nicht so fern ist und das dieser Welt vielleicht sogar ganz gut tun wird ...

Die "Tagebuch der Apokalypse"-Reihe ist hierbei schon älter und beschreibt, wie der Titel schon vermuten lässt, das Leben eines Mannes, der eine Pandemie überlebt hat und schließlich alles, was er so durchmacht in seinem Tagebuch festhält. Dabei erfahren wir über den Protagonisten reichlich wenig. Im Grunde wissen wir nur, dass er einst bei der Navy war und sich deshalb wohl auch so gut durchschlägt.

Interessant ist hierbei sicherlich erst einmal der Virus, der hier von unseren Tagebuchschreiber als China-Bazillus bezeichnet wird. Viel mehr erfahren wir über diese Krankheit nicht, sondern werden recht schnell mit den ersten Untoten konfrontiert. Unser namenloser Protagonist, der sich hier erst einmal in seinem eigenem Haus verbarrikadiert, gerät schnell mit einem seiner Nachbarn zusammen und muss schließlich fliehen.

In vielerlei Hinsicht ist "Tagebuch der Apokalypse" sicherlich ein typischer Zombieroman, der beispielsweise an "The Walking Dead" erinnert. Auch in diesem Buch schließen sich die Überlebenden zusammen und versuchen, irgendwie mit diesem neuen Leben klarzukommen.

Durch die Tagebuchform entsteht hier eine lockere und leichte Geschichte, die auf jeden Fall zu unterhalten weiß. Zwar wurden die Hintergründe der einzelnen Charaktere nicht näher beleuchtet, aber dennoch konnte ich mit ihnen mitfiebern.

Vom Ablauf und auch von den Schauplätzen bietet "Tagebuch der Apokalypse" zwar nicht viel Neues, aber dennoch weiß das Buch zu fesseln. Es gibt einige Zombiekämpfe, die ständige Suche nach Lebensmitteln und natürlich das Auffinden anderer Überlebender. Mich hat dieser erster Teil auf jeden Fall gut unterhalten und ich denke, dass ich die Reihe in naher Zukunft fortsetzen werde ...




"Tagebuch der Apokalypse" beschreibt zwar ein typisches Endzeitszenario und lässt auch die Zombies so auftreten wie man sie kennt, aber durch die Tagebuchform und die vielen unterschiedlichen Schauplätze ist dieser erste Teil auf jeden Fall unterhaltsam und macht Lust auf mehr!

Dienstag, 2. Juni 2020

[Rezension] Neuschnee - Lucy Foley

Titel: Neuschnee
Autor:  Lucy Foley
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 27. Dezember 2020
Anzahl der Seiten: 432
Cover und Inhaltsangabe: © Penguin


Begonnen: 05.05.2020
Beendet: 13.05.2020



"Winter in den schottischen Highlands: Neun Freunde verbringen den Jahreswechsel in einer abgelegenen Berghütte. Sie feiern ausgelassen, erkunden die eindrucksvolle Landschaft und gehen auf die Jagd – doch was als ein unbeschwerter Ausflug beginnt, wird bitterer Ernst, als heftiger Schneefall das Anwesen von der Außenwelt abschneidet. Nicht nur das Gerücht von einem umherstreifenden Serienmörder lässt die Stimmung immer beklemmender werden, auch innerhalb der Gruppe suchen sich lang begrabene Geheimnisse ihren gefährlichen Weg ans Licht. Dann wird einer der Freunde tot draußen im Schnee gefunden. Und die Situation in der Hütte eskaliert …"




Dieses Buch habe ich bereits vor ein paar Monaten angefangen, es dann aber wieder beiseite gelegt, da ich zu jener Zeit irgendwie nicht in die Geschichte hineingefunden habe. Da ich aber immer wieder an die Geschichte denken musste, habe ich nun einen zweiten Versuch gestartet - und bin tatsächlich bis zum Ende gekommen.

Gleich zu Beginn muss ich sagen, dass ich schon seit meiner Jugend großer Slasher- und Horrorfilmfan bin und das Spiel mit den Klischees wirklich liebe. In Buchform gibt es hier allerdings wenig in diesem Bereich - weswegen ich wirklich große Hoffnungen in "Neuschnee" von Lucy Foley gesetzt habe,

Aus verschiedenen Sichten erfahren wir hier, wie neun alte Freunde Silvester und Neujahr in einer "einsamen" Lodge verbringen. Durch die Zeitsprünge zwischen dem 30. Dezember und dem 2. Januar wird hier ein toller Spannungsbogen erzeugt, denn der Leser erfährt recht schnell, dass einer der Gäste sterben wird. Dabei ist aber lange Zeit unklar, um wen es sich handeln wird und wie es denn nun zu dieser Tat kam.

So lernen wir erst einmal die Beziehung der neun Freunde kennen und erfahren, wie sie sich kennengelernt haben und welche dunklen Geheimnisse sie mit sich herumtragen. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen bleibt die Story hier auf jeden Fall fesselnd, denn es ist doch schnell deutlich zu erkennen, wie viel Feindschaft sich in dieser Clique doch verbirgt.

Dabei fühlt sich "Neuschnee" allerdings streckenweise nicht wirklich wie ein echter Thriller an, da sich die Autorin doch mehr auf das Miteinander der einzelnen Charaktere konzentrieren und dabei besonders vier oder fünf Charaktere in den Fokus rückt, während die anderen eher nur Randfiguren bleiben.

Das Setting selbst fand ich interessant, auch wenn es hier ein wenig an Atmosphäre fehlt. Dabei hätte gerade die Geschichte rund um die alte Lodge und den Serienmörder hier wirklich sehr viel mehr hergegeben. So war für mich leider keine gruselige Grundstimmung gegeben.

Dennoch muss ich aber sagen, dass mich "Neuschnee" durchaus unterhalten hat. Gerade zum Ende hin macht es Spaß hier mitzurätseln. Auch die letztendlichen falschen Fährten haben mir gut gefallen, genauso wie die Auflösung am Ende.




"Neuschnee" bietet ein tolles Setting und bietet durch die Ungewissheit, was Opfer und Täter angeht eine angenehme Spannung, doch die Geschichte selbst verliert sich leider etwas in dem doch sehr anstrengendem Miteinander der neun "Freunde". Dennoch empfand ich das Buch als lesenswert und die letztendliche Auflösung als passend!