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Freitag, 31. Dezember 2021

[Rezension] Terror - Dan Simmons

 


Titel: Terror

Autor:   Dan Simmons

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2008
Anzahl der Seiten: 992
Cover: © Heyne

Begonnen: 01.12.2021
Beendet: 06.12..2021






In Buechern Leben <unzertrennlich369@gmail.com>
11:32 (vor 8 Stunden)
an mich

Endlich durfte ich mein allererstes Buch von Dan Simmons lesen. Der Autor wird von Stephen King als großes Talent und Vorbild bezeichnet und gerade in Horrorbereich soll Simmons echt starke und sehr atmosphärische Geschichten hervorgebracht haben. "Terror" ist allerdings in erster Linie ein historischer und mit seinen fast 1000 Seiten auch ein sehr umfangreicher Roman, in dem es um den Versuch der Durchquerung der Nordwestpassage unter dem Kommando von Sir John Franklin geht. Alle Männer an Bord der beiden Schiffe namens "Terror" und "Erebus" verschwinden spurlos ...

Die Geschichte wird aus der Sicht mehrerer Männer der Mannschaft erzählt. Wir haben hier beispielsweise Crozier, den Kapitän der "Terror" und die Tagebucheinträge des Schiffarztes Goodsir. Damit wird von Anfang an eine tolle Atmosphäre erzeugt, allerdings muss ich auch zugeben, dass ich mit dem doch etwas distanzierten und teilweise doch sehr ausufernden Schreibstil von Dan Simmons nicht so recht warm wurde. Es fehlte mir teilweise an Spannung.

Mein Interesse an diese rätselhafte Expedition würde hier allerdings schnell geweckt und das animierte mich, durchzuhalten. Es gibt einige sehr starke Momente, besonders die Andeutungen des geheimnisvollen Wesens, das im Eis lauert und das Schiff immer wieder angreift, haben mir gut gefallen. Auch die Probleme, die solch eine mehrere Jahre andauernde Schiffsreise mit sich bringt, werden gut beschrieben. Die eisige Kälte, die Krankheit Skorbut und auch die auswegslose Situation, in der die Besatzung gerät, als sie überwintern müssen, haben mir einige Schauer über den Rücken laufen lassen. Es kommt im Laufe der Handlung natürlich auch zu zahlreichen Todesfällen, allerdings muss ich sagen, dass mir hier größtenteils der persönliche Bezug fehlte.

"Terror" von Dan Simmons lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite bin ich überwatigt von dem Umfang und der Atmosphäre dieses Buches, auf der anderen Seite habe ich mich aber auch etwas durch die beinahe 1000 Seiten kämpfen müssen. Es war keine leichte Kost und leider kam bei mir keine echte Horrorstimmung auf. Ab einem gewissen Zeitpunkt, als der Kapitän schließlich die Schiffe aufgibt, verliert sich die Geschichte auch etwas. Ich möchte die Einbindung der Inuit-Kultur zwar, aber ich muss doch sagen, dass mit das Ende als nicht so recht passend vorkam. Ich denke aber, dass dieses Buch dennoch dazu anregt, eigene Mutmaßungen darüber anzustellen, was damals in der Arktis passiert sein könnte ...




Eventuell war es nicht besonders klug, als erstes Werk von Dan Simmons solch einen umfangreichen historischen Roman zu wählen. Die Atmosphäre auf den Schiffen hat mich zwar begeistern könnte, aber ich musste mich doch etwas durch die Geschichte quälen, obwohl mich die ganze rätselhafte Expedition wirklich brennend interessiert hat ... Viele Richtungen werden angeschlagen, was zu eigenen Mutmaßungen einlädt, aber leider auch dafür sorgt, dass die Geschichte wirkt, als wäre überhaupt kein roter Faden vorhanden ...
Ich vergebe 3 von 5.




Donnerstag, 30. Dezember 2021

[Rezension] Alles, was er wollte - Anita Shreve

  


Titel: Alles, was er wollte

Autor:   Anita Shreve

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2004
Anzahl der Seiten: 384
Cover: © Piper

Begonnen: 30.11.2021
Beendet: 03.12..2021




In diesem Jahr habe ich Anita Shreve für mich entdeckt, die mich mit "Eine Hochzeit im Dezember" bereits begeistern konnte. Ihr Stil - so musste ich auch nach dieser Lektüre feststellen - ist ungemein melancholisch und an einigen Stellen auch recht kühl. Dennoch besitzen ihre Geschichten einen Sog und eine Intensität, der ich mich als Leser kaum entziehen konnte.

"Alles, was er wollte" beginnt mit einem Hotelbrand im Jahre 1899. In der ganzen Aufregung sieht Nicholas eine Frau, zu der er sich sofort hingezogen fühlt. Er will sie besitzen und bemüht sich, sie für sich zu gewinnen. Irgendwann stimmt Etna zu, ihn zu heiraten, auch wenn sie gleich mit der bitteren Wahrheit rausrückt, dass sie ihn wohl niemals aufrichtig lieben kann. Kann eine solche doch sehr einseitige Ehe überhaupt funktionieren? Und welchen Wert haben erzwungene Gefühle letztendlich? 

Nicholas ist sicherlich kein leichter und auch kein wirklich sympathischer Charakter. Er scheint es gewohnt zu sein, all das zu bekommen, was er will und dabei denkt er nur wenig an seine Mitmenschen. Auf sehr eindringliche Weise zeigt seine Geschichte hier auf, dass es gewisse Dinge gibt, die man einfach nicht erzwingen kann.

Etna selbst bleibt lange Zeit im Schatten, bevor sie erkennt, dass sich sich selbst in einem goldenen Käfig begeben hat. Auch sie trägt einen Teil der Schuld. Mir taten beim Lesen besonders die Kinder von Nicholas und Etna leid, die in solch einer zerrütteten Familie aufwachsen müssen.

Die Zeitepoche selbst wurde von der Autorin hier gut eingefangen. Es ist eine Zeit des Wandels, in der Frauen mehr Entscheidungsfreiheiten besitzen, aber dennoch noch nicht wirklich "frei" sein dürfen. Die Geschichte verläuft bist zum Ende sehr ruhig und es gibt auch einige Abschnitte, die etwa in die Länge gezogen wirken, besonders jene, in denen es um Nicholas Arbeit in der Fakultät geht. Nach dem zweiten Buch der Autorin muss ich sagen, dass ihr Stil sicherlich nicht für jeden Leser geeignet ist. "Alles, was er wollte" ist keine leichte Geschichte, denn sie ist sehr melancholisch, teilweise sogar pessimistisch und mit Charakteren ausgeschmückt, die allesamt voller Fehler sind. Aber genau das hat für mich hier den Reiz ausgemacht, zeigt Anita Shreve hier doch sehr schön auf, in welche Sackgassen wir uns selbst oft befördern ...



Auch mein zweites Buch von Anita Shreve konnte mich in den Bann ziehen. Es ist die Geschichte einer Ehe, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist und von den Fehlern, die wir Menschen eben begehen, wenn wir etwas zu sehr wollen ... Empfehlenswert, wenn auch sehr melancholisch!


Ich vergebe 4 von 5.


Mittwoch, 29. Dezember 2021

[Rezension] Das fünfte Geheimnis - Joanna Hines

 


Titel: Das fünfte Geheimnis

Autor:   Joanna Hines

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1997
Anzahl der Seiten: 368
Cover: © Knaur

Begonnen: 03.12.2021
Beendet: 07.12..2021




Ich mag Bücher, in denen es um dunkle Geheimnisse geht, doch leider hat sich "Das fünfte Geheimnis" von Joanna Hines relativ schnell als großer Flop entpuppt. Die Geschichte handelt von einer alten "Freundschaft", einem ungeklärten Todesfall und einigen "rätselhaften" Geschehnissen in der Gegenwart.

Mit der Protagonistin Jane hatte ich von Anfang an große Schwierigkeiten. Sie ist in ihrer Ehe gefangen und froh, plötzlich zu ihren alten Freund Rob gerufen zu werden. Esme, seine Freundin, wurde niedergeschlagen und liegt nun im Koma und aus irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Gründen versteckt sich Rob nun und braucht Janes Hilfe. Blöd nur, dass Jane ein echtes Naivchen ist und eigentlich nur Dinge ausführt ohne sie wirklich zu hinterfragen. Ich mag im Grunde Protagonisten sehr gerne, die Potenzial zum Weiterentwickeln haben, doch Jane lernt in dieser Geschichte so gut wie nichts ...

Ähnlich abstrakt sind auch die anderen Personen gezeichnet. Wir haben da die fünf damaligen Freunde, die immer irgendwelche Spiele unter Leitung von Janes Bruder Lucien gespielt haben - darunter auch ein Geheimnisspiel, bei dem alle ein Geheimnis offnebaren mussten. Nur Lucien hat sein Geheimnis niemals jemanden erzählt und um dieses geht es nun ... Allerdings muss ich sagen, dass alles doch sehr lahm wirkt. Keiner der Charaktere hat eine echte Persönlichkeit und allesamt wirken leider sehr dümmlich und irgendwie verloren.

Die Vergangenheit wird dabei immer wieder in den Fließtext eingearbeitet, wodurch es nur kurze und sehr oberflächliche Abstecher in die Zeit der fünf Freunde gibt. Diese Vergangenheit ist deutlich interessanter als die Gegenwart, in der irgendwie alle Erwachsene wie Kinder agieren.

Der Stil ist zwar einfach, aber irgendwie auch sehr langweilig. Im Grunde passiert nur wenig und Jane findet irgendwann ein Tagebuch und dadurch auch die Wahrheit heraus. Spektakulär ist weder die Handlung noch die die Charakterzeichnung oder gar die doch recht langweilige Auflösung. Das Buch lässt sich zwar ohne viel Nachdenken schnell lesen, aber es hat mich doch gerade zum Ende hin total frustriert zurückgelassen ... 




Ich hatte schon lange kein mehr so seltsames Buch gelesen wie dieses. Es besitzt keinerlei Spannung, sonderbare Charaktere, die im Erwachsenenalter wie Kinder agieren und irgendwie eine Geschichte, die viel zu oberflächlich verläuft. Nun weiß ich zumindest wieder, warum ich mich so schwer tue, Freundschaften zu schließen ...



Ich vergebe 2 von 5.

[Rezension] Und wenn schon - Karen-Susan Fessel


  Titel: Und wenn schon

Autor:   Karen-Susan Fessel

Genre: Jugendbuch
Erscheinungsjahr: 2002
Anzahl der Seiten: 160
Cover: © Oetinger

Begonnen: 29.11.2021
Beendet: 01.12..2021




Ich liebe Bücher, in denen Außenseiter die Hauptrolle spielen und so war "Und wenn schon" von Karen-Susan Fessel die perfekte Lektüre für mich, geht es in diesem Jugendbuch doch um Manfred, der in einer sehr armen Familie aufwachsen muss. Er kann sich weder neue Schuhe, noch eine Badehose für den Schwimmunterricht leisten und alle sehen in ihn nur einen Verlierer, der im Leben eh nichts erreichen wird.

Wir betrachten nun einen kurze Zeitspanne im Leben von Manfred. Einen echten Anfang und ein echtes Ende besitzt das Buch nicht, es zeichnet die Autorin einfach nur Manfreds Gedanken auf und zeigt, wie er versucht, nach außen hin stark zu bleiben.

Im Englischkurs lernt er schließlich ein Mädchen kennen, das ihn nicht verurteilt. Beim Lesen des Klappentextes hatte ich allerdings vermutet, dass Gesine hier eine größere Rolle einnehmen wird. Letztendlich symbolisiert sie hier aber wohl nur einen winzigen Hoffnungsschimmer.

Manfred habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Es hat mich echt fertig gemacht zu sehen, wie seine Familie längst aufgegeben hat und stagniert. Auf erschreckende Art und Weise hat es mich tatsächlich an meine eigene Familie erinnert und ich weiß daher, dass niemand so leicht aus solch einer festgefahrenen Situation herauskommt. So ist hier auch ungewiss, wie sich Manfred, der sich im Verlauf der Handlung immer öfter zur Wehr setzt, schließlich entwickeln wird. Wird er so kriminell wie seine Brüder? Oder gibt es eine Chance, ein besseres Leben führen zu können?

Passend fand ich hier auch die Beschreibung, wie seine Mitmenschen auf ihn reagieren. Von Ekel und Hass über geheucheltes Verständnis und Mitleid ist wirklich alles dabei. Traurig ist hier die Tatsache, dass es viele Kinder und Jugendliche wie Manfred gibt, die mittellos aufwachsen und leider nie eine echte Chance bekommen. Lesenswert ist dieses Buch auf jeden Fall, nur das fehlende Ende hat mich etwas enttäuscht. Ich hätte gerne noch etwas mehr Zeit mit Manfred verbracht und erfahren, wie es mit ihm weitergeht ... 



"Und wenn schon" ist die Geschichte von Manfred, der in einer mittellosen Familie aufwächst und von allen Seiten zu hören bekommt, dass er eh nichts im Leben erreichen und zwangsläufig wie seine Brüder werden wird. Doch muss das wirklich so sein? Ein wichtiges Buch, das sehr schön aufzeigt, dass wir alle die Welt ein Stückchen besser machen könnten ...

Ich vergebe 4 von 5.


Dienstag, 28. Dezember 2021

[Rezension] Veronika beschließt zu sterben - Paulo Coelho


 Titel: Veronika beschließt zu sterben

Autor:  Paulo Coelho

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2000
Anzahl der Seiten: 224
Cover: © Diogenes

Begonnen: 26.11.2021
Beendet: 30.11.2021




Von "Veronika beschließt zu sterben" habe ich schon eine Menge gehört, doch erst jetzt konnte ich das Buch in einem öffentlichen Bücherschrank entdecken. Es ist ein Werk, das so intensiv ist, wie das Leben sein sollte ...

Schon die ersten Seiten haben mich in den Bann gezogen. Veronika will sich hier mit Tabletten das Leben nehmen, erwacht dann aber in einer psychiatrischen Anstalt, in der ihr sofort gesagt wird, dass sie ihr Herz mit diesem Selbstmordversuch geschädigt und höchstens noch eine Woche zu leben hat. In dieser Woche "erwacht" Veronika endlich und erkennt, wie farbenfroh die Welt ist und wie viel ihr eigenes Leben und ihre Träume ihr doch bedeuten ...

Paulo Coelho, der selbst auch kurz in seiner Geschichte auftaucht, präsentiert hier viele tolle Gedankengänge über das Leben, aber auch über eine festgefahrene Gesellschaft, die es nicht schafft, über den Tellerrand hinauszuschauen und zu erkennen, wie festgefahren ihre Ansichten, Regeln und vor allem ihr Denken ist. Sehr treffend und mit einem passenden, mitunter auch leicht bitteren Humor zeichnet er auf, wie erstrebenswert es ist, sich von dem vorgegeben "Normalzustand" zu entfernen und sein Leben so zu führen, wie man es selbst für richtig hält. Ganz gleich, was andere Menschen über einen denken mögen ...

Neben Veronika betrachten wir hier auch noch andere Patienten und auch den behandelnen Arzt. Hier wird allerdings sehr schnell klar, dass es letztendlich der Druck des Umfelds (Eltern, Partner, Arbeit ...) dafür verantwortlich ist, dass gewisse Leute zerbrechen und sich letztendlich eine eigene Realität erschaffen, in der sie sich wohler und auch sicherer fühlen ...

Es wird zwar schnell deutlich, worauf Paulo Coelho in diesem Buch abzielt, aber durch die Intensität dieses Werkes schlägt die Botschaft dennoch ein wie eine Bombe. Es zählt nämlich nicht die Vergangenheit und auch nicht die Gegenwart, das Hier und Jetzt ist wichtig. Leider erkennen viele Leute dies, genau wie Veronika, erst im Angesicht des Todes. Vieles tun wir aus Gewohnheit, aus Zwang oder aus Angst vor Veränderungen. Der Autor zeigt auf, dass die breite Masse aus feigen Menschen besteht und dass die Mutigen oft als "verrückt" angesehen werden, nur weil sie ihr Leben auf eine andere Art und Weise führen. Ein starker Roman, der aufzeigt, dass wir alle mutiger sein sollten und jede Sekunde unseres Lebens genießen sollten ... Es könnte schließlich jeden Moment vorbei sein.


"Veronika beschließt zu sterben" ist ein unfassbar starkes Werk, das aufzeigt, wie wertvoll unser Leben ist und das wir dies nicht erst im Angesicht des Todes erkennen sollten. Ein großes Highlight! 

Ich vergebe 5 von 5 mit Extratropfen!



Montag, 27. Dezember 2021

[Rezension] Die Rache der Pharaonen -Victoria Holt

 


Titel: Die Rache der Pharaonen

Autor:  Victoria Holt

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1979
Anzahl der Seiten: 312
Cover: © Heyne

Begonnen: 24.11.2021
Beendet: 29.11.2021




In letzter Zeit habe ich so einige Bücher von Victoria Holt aus dem Bücherschrank gefischt und ist konnte ich nun direkt das zweite Werk von ihr lesen. "Die Rache der Pharaonen" ist die Geschichte der sehr selbstbewussten Judith, die schon lange in den unerreichbaren Tybalt Travers verliebt ist. Als die beiden endlich zusammenfinden, bekommt sie die Gelegenheit, mit ihm nach Ägypten zu reisen,. Tybalts Vater ist kurz vor einem großen und bedeutenden Fund gestorben. Steckt etwa der Fluch der Pharaonen dahinter? Und wird dieser nun auch Tybalt und Judith treffen?

Die Geschichte ist in zwei Teile aufgeteilt. Erst einmal erfahren wir, wie Judith aufwächst, sich verliebt und schließlich auch für die Archäologie zu interessieren beginnt. Hier liest es sich erst einmal wie ein Liebesroman im Stile von Daphne du Mauriers "Rebecca". Es hat mir Spaß gemacht, Judith kennenzulernen, die das Buch mit ihrem Temperament wirklich belebt.

Die zweite Hälfte des Buches beschäftigt sich dann mit den Geschehnissen in Ägypten. Ich muss hier allerdings sagen, dass es für mich hier gerne etwas atmosphärischer hätte sein können. Ich dachte, hier mit der Protagonistin alte Grabkammern zu durchstreifen und gefährliche Abenteuer zu erleben, doch auch hier bleibt die Geschichte sehr ruhig. Es hat mir allerdings gefallen, dass es zu einigen sehr mysteriösen Vorkommnissen kommt und Judith der Wahrheit selbst auf die Spur kommen muss. Das Ende fand ich passend, auch wenn mir der Showdown selbst, der in der Grabkammer spielt, eine Spur zu schnell und unkompliziert beendet wurde. Für mich war "Die Rache der Pharaonen" daher eher ein ruhiger Frauenroman und weniger ein großes ägyptisches Abenteuer. Dies sollte der Leser hier bedenken.



Ein unterhaltsamer Frauenroman mit einer sehr starken Protagonistin, der allerdings ruhig etwas ägyptischer und damit auch atmosphärischer hätte sein können. 

Ich vergebe 4 von 5.


Sonntag, 26. Dezember 2021

[Rezension] Wir beide, irgendwann - Jay Asher, Carolyn Mackler

 


Titel: Wir beide, irgendwann

Autor:  Jay Asher, Carolyn Mackler

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2012
Anzahl der Seiten: 401
Cover und Inhalsangabe: © cbj

Begonnen: 22.11.2021
Beendet: 25.11.2021




Emma bekommt im Jahre 1996 einen Computer geschenkt und loggt sich ins Internet ein. Dort findet sie eine Facebook-Seite ihres zukünftigen Ichs und muss plötzlich erkennen, dass sie in 15 Jahren eine unglückliche und scheinbar von ihrem Ehemann betrogene Frau sein wird. Der Nachbarsjunge Josh hingegen wird einmal das schönste und beliebtestes Mädchen der Schule heiraten. Kann Emma ihre eigene Zukunft verändern? Und was bedeutet dies für Josh? 

Jay Asher war mir bereits von "Tote Mädchen lügen nicht" bekannt, einem Buch das mich emotional echt an meine Grenzen gebracht hat. "Wir beide, irgendwann", das er zusammen mit Carolyn Mackler verfasst hat, ist eine lockerleichte und auch sehr jugendliche Geschichte. Die Ausgangssituation fand ich hier echt witzig, denn Emma und Josh leben in einer Zeit, in der Facebook, Netflix und co noch nicht existieren. Es war also sehr amüsant anzusehen, wie sie erst einmal gar nicht verstehen, warum Leute so vieles im Internet teilen.

Emma und Josh sind zwei sehr sympathische Protagonisten. Abwechselnd wird das Geschehen aus beiden Sichten erzählt. Während Emma versucht, ihre Zukunft zu ändern, will Josh seine eigene bewahren. Er nähert sich Sydney an, die er später heiraten wird und kann gleichzeitig überhaupt nicht glauben, dass sie sich für ihn interessiert. Doch kann es auch von seiner Seite aus Liebe sein? Und was passiert, wenn man sich zu sehr auf die Zukunft fokussiert? Vergisst man da vielleicht die Gegenwart?

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und auch etliche Male lachen müssen. Mir gefiel die Botschaft des Buches sehr, denn es zählt doch jede noch so kleine Entscheidung, die im Endeffekt das eigene Leben in eine neue Richtung lenken könnte. Die Geschichte selbst war mir an einigen Stellen allerdings etwas zu oberflächlich und es fehlten doch ein paar größere und damit auch einprägsamere Momente - gerade zwischen den beiden Protagonisten. Der Anfang war für mich hier auch stärker als das Ende, das doch recht schnell abläuft. Dennoch ist "Wir beide, irgendwann" ein unterhaltsames Jugendbuch, bei dem es mehr um das Schmunzeln beim Lesen geht, als um eine tiefere Erkenntnis oder gar die großen Emotionen ...


Im Jahre 1996 entdeckt einen Teenagerin die Facebookseite ihres zukünftigen Ichs und will um jeden Preis verhindern, dass sie unglücklich wird. Doch vergisst man nicht die Gegenwart, wenn man zu sehr an die Zukunft denkt? Ein unterhaltsamer, sehr jugendlicher Roman, der zwar nicht in die Tiefe geht, aber dennoch zu unterhalten weiß!

Ich vergebe 4 von 5.



Samstag, 25. Dezember 2021

[Rezension] De profundis - Oscar Wilde

 




Titel:
 
De profundis

Autor:  Oscar Wilde

Genre: Biografie
Erscheinungsjahr: 1987
Anzahl der Seiten: 347
Cover und Inhalsangabe: © Diogenes

Begonnen: 22.11.2021
Beendet: 24.11.2021




In dieser Woche brauchte ich unbedingt etwas Geistreiches, denn irgendwie bekommt mir das einseitige Denken der Menschen und das stumme und gehorsame Befolgen jeglicher Regeln momentan nicht wirklich gut. Wir leben, wie einst Oscar Wilde, in einer ungewissen Welt, die sich gerade in eine erschreckende Richtung bewegt. Es ist eine Welt, in der Kritik größtenteils unerwünscht ist.

 "De profundis" von Oscar Wilde war für mich daher ein Werk, das für mich perfekt in die aktuelle Zeit passt. Wilde sitzt im Zuchthaus und denkt über sein Leben, seine Schwächen und vor allem auch die Fehler der Gesellschaft nach. Weggesperrt und auch ohne viel Kontakt zur Außenwelt schreibt er nun einen sehr langen Brief an seinen ehemaligen Freund und Liebhaber Lord Alfred Douglas. Dabei schildert er seine eigene Abhängigkeit, seine Fehler und reflektiert all seine Handlungen, die ihn letztendlich innerhalb der Gesellschaft zu einem "Schuldigen" gemacht haben.

Schlimm zu lesen ist auf den ersten Seiten wie Oscar Wilde von seinem Freund schamlos ausgenutzt und in den Ruin getrieben wurde. Wilde ist allerdings nicht verbittert und er will auch nicht hassen, stattdessen möchte er seinen Freund zum Umdenken animieren. Gleichzeitig ist spürbar, dass er während des Schreibens dieses Briefes und seiner Zeit in Gefangenschaft selbst ein anderes Denken annimmt. Er erkennt, wie wertlos der eigene Besitz war, wie oberflächlich er selbst dachte und handelte und wie sehr er sich von seiner Kunst entfernt hat, um anderen Menschen ein angenehmes Leben zu ermöglichen.

Sprachlich ist der Brief und auch "Die Ballade vom Zuchthaus zu Reading" ein absolutes Highlight. Oscar zitiert zahlreiche andere Denker und nähert sich so den großen Themen dieses Briefes, aber auch seines eigenen Lebens: Selbsbestimmung und Selbstverwirklichung. Zeitgleich erschafft dieser Brief auch noch ganz andere Blickwinkel auf sein wohl bekanntestes Werk "Das Bildnis des Dorian Gray".

Ich habe mir zahlreiche Stellen markiert, da mir Oscar Wilde tatsächlich aus der Seele spricht. Ich habe mich in vielen Denkweisen selbst erkannt. Besonders das Leiden für die eigene Kunst bestimmt schon einige Jahre mein Leben und es war tröstlich zu erkennen, hier nicht allein zu sein. "De profundis" ist die unfassbar ehrliche und reflektierende Selbsterkenntnis eines talentierten Künstlers, der sich zu oft vom Weg hat abbringen lassen und nun aufopferungsvoll eine andere Richtung einschlagen will. Ob ihm dies nach seiner Freilassung gelungen ist, sei dahingestellt, aber ich denke, mit diesem Werk, das sich vorallem an andere Künstler und Denker richtet, hat er bewiesen, das er einer der größten Individualisten der Literaturgeschichte war und das seine Gedanken noch heute einen großen Wert besitzen.


"De profundis" kommt tatsächlich "aus der Tiefe" von Oscar Wildes Seele. Der Brief, den er einst im Zuchthaus verfasst hatte, beschreibt perfekt den Weg zu einem selbstbestimmten und reklektierten Leben, offnebart Wildes Schwächen und zeigt auf, dass wir uns alle als Individualisten ansehen sollten. Ein Werk, das meinen Sicht auf mich selbst, aber auch die Welt verändert und mir wieder einmal gezeigt hat, dass es in Ordnung ist, gegen den Strom zu schwimmen. 

Ich vergebe 5 von 5 mit Extratropfen.



Freitag, 24. Dezember 2021

[Rezension] Wie im falschen Film - Paul Many

 


Titel: Wie im falschen Film

Autor:  Paul Many

Genre: Roman, Jugendbuch
Erscheinungsjahr: 2001
Anzahl der Seiten: 162
Cover und Inhalsangabe: © Bertelsmann

Begonnen: 18.11.2021
Beendet: 22.11.2021




Neal fühlt sich, als wäre er in falschen Film gefangen. Alle erwarten, dass er ein stinknormales Leben führt, also nach der Schule einen gut bezahlten Job findet, irgendwann heiratet, Kinder bekommt und dann stirbt. Doch sollte das Leben nicht mehr zu bieten haben?

"Wie im falschen Film" ist ein Jugendbuch, das sehr schön aufzeigt, wie Menschen schon früh in eine Sackgasse geraten können. Neal symbolisiert hier einen Teenager, der noch gar nicht so recht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Seine "Freundin" Emily trichtert ihm ein, er müsse unbedingt BWL studieren und einen Ferienjob annehmen. So kommt er zu einem "Bau & Großhandel" und hofft ganz nebenbei auch noch einen Dokumentationsfilm für einen Schulkurs drehen zu können. Allerdings wirkt sein Leben plötzlich furchtbar eintönig, bis er seine alte Jugendfreundin Claire trifft. Plötzlich ist da jemand der an ihn glaubt und der ihm erklärt, dass Träume eben nicht nur Träume sein müssen.

Der Autor zeigt hier sehr schön auf, worauf es im Leben wirklich ankommen sollte. Da sind immer Menschen, die einen vom Weg abbringen wollen, aber viel wichtiger sind jene, die einen bereitwillig begleiten und auch unterstützen wollen. Es ist schon, wie Neal sich Claire annähert und plötzlich erkennt, wie bunt und groß die Welt sein kann.

Das Buch ist jugendlich, hat einen angenehmen Humor und besitzt dennoch eine tolle Botschaft. Ich mochte es, wie sich Neals Denken plötzlich verändert, als er sich nicht mehr von anderen Menschen abhängig macht. Die Geschichte selbst besitzt eine Ehrlichkeit, die unserer Gesellschaft, in der es ja noch immer viele Zwänge gibt, wirklich gut tun würde. Schade, dass Jugendbücher wie dieses einfach in Vergessenheit geraten sind und es viel zu viel Literatur gibt, die uns einzutrichtern versucht, dass die Realität nicht mit unseren Träumen vereinbar ist ...



Ein starkes Jugendbuch, über einen Jungen, der erkennt, dass er nicht wie alle anderen Menschen sein muss. Es lohnt sich für seine Träume zu kämpfen! 

Ich vergebe 5 von 5.


Donnerstag, 23. Dezember 2021

[Rezension] Das dunkle Haus am See - Sarah Smith

  



Titel:
 
Das dunkle Haus am See

Autor:  Sarah Smith

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1998
Anzahl der Seiten: 398
Cover und Inhalsangabe: © dtv

Begonnen: 17.11.2021
Beendet: 19.11.2021




"Das dunkle Haus am See" von Sarah Smith ist mir aufgrund des Covers ins Auge gefallen. Die Geschichte spielt um die Jahrhundertwende in Neuengland. Ausgangslage ist ein Verbrechen an dem Fabrikanten William Knight, das bis heute nicht vollständig aufgeklärt würde. Damals verschwand sein rechtmäßiger Erbe Richard, angeblich wurde er entführt oder gar getötet. Gilbert, ein Sohn Williams, der das Erbe bekommen sollte, hat dieses nie angerührt, denn dazu müsste er Richard für tot erklären lassen ...

Im Mittelpunkt des Geschehens steht nun Reisden, der seine Frau bei einem schrecklichen Unfall verloren und der anscheinend große Ähnlichkeit mit Richard hat. Er soll Gilbert nun auf den rechten Weg bringen und ihn davon überzeugen, dass es an der Zeit ist, das Erbe anzutreten. Dies soll nämlich Harry erhalten, ein Waisenkind, das bei Gilbert aufgewachsen ist ...

So verstrickt wie sich die Handlung anhört, ist sie auch tatsächlich. Reisden selbst ist ein interessanter Charakter, der hier zu Beginn recht verloren wirkt und wohl deswegen in die Rolle von Richard schlüpft. Den Plan, Gilbert auf diese Weise von seinem Tod zu überzeugen, hat sich mir hier allerdings von Anfang an nicht erschlossen, denn Gilbert selbst ist schnell davon überzeugt, den echten Richard vor sich zu haben. Was also soll das Ganze Schauspiel?

Nach und nach wird hier natürlich auch der Mord an William näher beleuchtet und auch aufgelöst. Im Klappentext wird ein fulminantes Ende angedeutet, aber tatsächlich zeichnet sich dieses schon sehr schnell ab und hat mich persönlich etwas enttäuscht, da ich doch irgendwie mehr erwartet hatte.

Sarah Smiths Schreibstil ist sehr intensiv, allerdings hat es mich doch sehr gestört, dass sie dauernd die Gedankengänge ihrer Charaktere eingebaut hat und das oft ohne eine Kennzeichnung. So war ich oft sehr verwirrt darüber, wem die Gedanken denn nun gehören. Leider wirkt das Geschehen daher etwas wirr, obwohl die Geschichte selbst definitiv einige Höhepunkte bereithält. Teilweise war das Lesen für mich doch etwas anstrengend und ich brauchte auch eine Weile, um das alles wirklich begreifen zu können ...



Eine interessante Zeitepoche, ein unaufgeklarter und lang zurückliegender Mord und ein Protagonist, der in eine andere Rolle schlüpfen "muss". Klingt alles leider etwas spannender als es letztendlich war. Mit war der Schreibstil zu wirr und das Lesen dadurch teilweise zu anstrengend ...

Ich vergebe 3 von 5.



Mittwoch, 22. Dezember 2021

[Rezension] Die Schlafwandlerin (Fear Street) - R.L. Stine


 Titel: Die Schlafwandlerin

Autor:  R.L. Stine

Genre: Jugendthriller
Erscheinungsjahr: 2003
Anzahl der Seiten: 156
Cover und Inhalsangabe: © Loewe

Begonnen: 15.11.2021
Beendet: 17.11.2021




Ich habe mich riesig gefreut, wieder einmal ein Buch aus der "Fear Street"-Reihe entdeckt zu haben. Diese Reihe ist ja dafür verantwortlich, dass ich heute Autorin und wohl auf ewig so tief mit diesem Genre verbunden bin.

"Die Schlafwandlerin" ist ein Buch, das ich früher bereits gelesen habe - sicherlich auch schon mehrmals, denn als Jugendliche habe ich den Sonntagnachmittag immer in der Badewanne mit eben dieser Reihe verbracht und vieles auch mehrfach gelesen.

Es ist die Geschichte von Mayra, die gerade einen Sommerjob bei der alten Mrs. Cottler angefangen hat. Dabei findet sie heraus, dass die alte eine Hexe sein könnte, denn schließlich hat sie Kerzen, Bücher über das Okkulte und eine schwarze Katze. Mayra beginnt plötzlich zu schlafwandeln und landet immer wieder am See ... Wird sie langsam verrückt oder hat sie jemand verflucht?

Nach wie vor liebe ich die Einfachheit dieser Reihe, die kurzen Kapitel und die Spannung, die durch unzählige Cliffhanger erzeugt wird. Zudem wirken alle in Mayras Umfeld verdächtig. Steckt vielleicht ihr Exfreund Link darunter, der ihr auf Schritt und Tritt folgt? Oder seine Schwester, die sich auch für das Okkulte interessiert? Oder doch Mayas neuer Freund Walker, der davon träumt, ein großer Magier zu sein?

Es macht großen Spaß, hier mitzurätseln und zeitgleich der leicht unheimlichen Geschichte zu folgen. Ich habe mir das Buch auf drei Lesetage aufgeteilt, um es richtig genießen zu können, denn natürlich ist es mit gerade einmal 155 Seiten recht kurz. Nach dieset Lektüre habe ich aber wirklich große Lust, noch mehr Bücher aus dieser Reihe zu lesen, die wohl bis an mein Lebenende zu meinen absoluten Favoriten gehören wird. Sie war eben meine erste Buchliebe und die vergisst man wohl nie ...



Auch mit über 30 Jahren liebe ich die "Fear Street"-Bücher noch total und habe hier auch Mal wieder einen der stärksten und unheimlichsten Geschichten erwischt, in der es um ein Mädchen geht, das plötzlich schlafwandelt ...

Ich vergebe 5 von 5.


Dienstag, 21. Dezember 2021

[Rezension] Das Schmetterlingszimmer - Lucinda Riley

 


Titel: Das Schmetterlingszimmer

Autor:  Lucinda Riley

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2020
Anzahl der Seiten: 624
Cover und Inhalsangabe: © Goldmann

Begonnen: 14.11.2021
Beendet: 18.11.2021




Ich war echt glücklich, als ich dieses Buch von Lucinda Riley in einem Bücherschrank entdeckt habe, denn es ist bisher das einzige, ihre Buchreihe ausgeschlossen, dass ich noch nicht gelesen habe. Bisher haben mich fast alle Bücher von ihr den Bann gezogen und emotional tief berührt. "Das Schmetterlingszimmer" hingegen konnte seine Magie irgendwie nicht verströmen ...

Die Geschichte lässt sich gut und leicht lesen und der Einstieg, in dem die kleine Posy mit ihrem Vater im Jahre 1943 Schmetterlinge fängt, ist wirklich gelungen. Doch dann reist die Autorin in die Gegenwart und präsentiert mehrere Handlungsstränge, die alle irgendwie sehr vorhersehbar sind.

Einen echten Protagonisten gibt es nicht. Es wird zum einen Posys Geschichte erzählt, die nun einen Mann wiedersieht, der ihr einst das Herz gebrochen hat. Nun erfährt sie die Wahrheit hinter der schmerzhaften Trennung.

Zum anderen ist da Posys Sohn Nick, der eine Frau kennenlernt, ihr aber etwas verheimlicht. Das Geheimnis selbst ist aber irgendwie sehr schnell zu enträtseln und leider sterbenslangweilig. Des weiteren geht es noch um Amy, Posys Schwiegertochter, die in ihrer Ehe unzufrieden ist und einen bekannten Schriftsteller kennenlernt. Hier wird auch Posys zweiter Sohn näher beleuchtet, der ein absoluter Versager ist. Auch dieser Strang ist natürlich sehr vorhersehbar.

Die Autorin macht tatsächlich nur drei kurze Abstecher in Posys Vergangenheit. In diesen Abschnitten wird allerdings nichts Neues berichtet, sondern nur noch einmal wiederholt, was der Leser in dem Gegenwartsstrang bereits erfahren hat. In der Gegenwart selbst wird durch die unterschiedlichen Sichtweisen zwar eine angenehme Dynamik erzeugt, aber so richtig ins Herz schließen konnte ich leider keinen einzigen Charakter. So konnte mich die Geschichte auch emotional nicht wirklich berühren.

Zum Ende hin bietet eigentlich nur das Geheimnis, das Posy erfährt, eine kleine Überraschung. Ansonsten passiert leider nichts Aufregendes oder gar Unvorhersehbares. Teilweise habe ich mich beim Lesen gefragt, ob dieses Buch wirklich von Lucinda Riley ist, denn Magie oder gar Leidenschaft verströmt es leider kaum. Es war für mich eine durchschnittliche und nette Lektüre, die ich recht schnell wohl wieder vergessen haben werde ...



"Das Schmetterlingszimmer" ist für mich eins der schwächsten Bücher von Lucinda Riley. Es ist eine nette Geschichte, der ich gut folgen konnte, aber sie wird zu vorhersehbar und leider auch emotionslos erzählt ...

Ich vergebe 3 von 5.