Inhalt
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Der Konzern SkyCorp ist zu einem alles beherrschenden Monopolisten geworden: Computer, Internet, Mobilfunk, Datenbanken, Suchmaschinen – die digitale Welt ist fest in SkyCorps Hand. Die junge Berliner Journalistin Eva Röller bekommt den Auftrag, über den Chef Marc Donnelly ein Porträt zu schreiben. Als sie beginnt, Fragen über eine längst überfällige neue Software-Version eines Suchprogramms zu stellen, überschlagen sich plötzlich die Ereignisse. Sie wird entführt und niedergeschlagen, irgendjemand scheint es auf die Dokumente abgesehen zu haben, die ein Informant ihr zugesteckt hat. Doch Eva lässt sich nicht einschüchtern. Sie stößt auf einen geheimnisvollen Hintermann, der behauptet, den Code für das Suchprogramm programmiert zu haben. Mit ihm hätte man Zugriff auf sämtliche Datenbanken und jemals abgespeicherten Informationen im Netz – man wäre allwissend. Doch welchen Preis zahlt man für dieses umfassende Wissen? Ist es Eva so viel wert, dass sie dafür ihre berufliche und private Existenz aufs Spiel setzt? Und kann sie Adam überzeugen, ihr zu helfen?
Charaktere
Ich habe in einem Buch noch nie solch platte Charakter gesehen. Die Dialoge wirkten durchwegs hölzern, wodurch man den Charakteren nicht wirklich nahe kam. Es geht, wie der Klappentext es vermuten lässt, um Adam und Eva, zwei Journalisten, die meiner Meinung nach die ganze Zeit recht unprofessionell und recht naiv wirken. Der Autor schafft es leider nicht seinen Charakteren Leben einzuhauchen, was sehr stört, da es ja im Grunde um die Beziehung der beiden geht.
Meine Meinung
Das Buch besitzt leider keinen Spannungsbogen und ist definitiv kein Thriller. Ich habe ihn zwar innerhalb von ein paar Tagen gelesen, aber ich hätte es, wenn ich keine Rezension dazu schreiben müsste, schon nach wenigen Seiten abgebrochen. Der Schreibstil des Autoren passt einfach nicht zu einer solchen Geschichte. Es geht um die Zukunft, um Unternehmen, die an der Macht sind und doch erhält der Leser kaum Hintergrundwissen. Die Geschichte hätte genauso gut in der heutigen Zeit und nicht im Jahre 2020 spielen können...
So, ich komm dann mal zur eigentlichen Geschichte, die man an und für sich in wenigen Worten wiedergeben könnte. Die Anspielung zu Adam und Eva ist ganz gut, aber die Umsetzung leider grottenschlecht. Es gibt keinen roten Faden, ja der gesamte Anfang mit Eva und ihrer Reise zu Skycorp ist im Grunde extrem unwichtig und langweilig. Klar, hier wollte der Autor die Geschehnisse vorstellen, erzählen, was es mit Skysearch auf sich hat und so weiter, aber im Grunde hat das die Story nicht in Fahrt gebracht. Eigentlich hätte das Buch auch ab der Sache mit dem Aktenkoffer beginnen können, ja vielleicht hätte man dann doch noch einen Thriller draus machen können...
Die Beziehung zwischen Adam und Eva war meines Erachtens auch zu oberflächlich beschrieben. Klar, hier wollte der Autor zügig die Verbindung zu der Bibelgeschichte bringen, doch das ist ihm überhaupt nicht gelungen. Solch eine "Liebe" kann man Lesern heutzutage nicht mehr vorgaukeln. Nein, man möchte Erklärung und wenn solch eine Entwicklung zustande kommt, möchte man auch Gefühle. Beides hatte das Buch nicht.
Ja, was soll ich großartig sagen. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, wie ich dieses Buch ehrlich bewerten soll. Es hilft weder dem Autoren, noch dem Leser, wenn ich hier etwas vorspiele, von daher muss ich sagen, dass "Versuchung" von Harry Luck für mich eines der schlechtesten Bücher war, die ich jemals gelesen habe. Die Charaktere und die gesamte Geschichte ist zu oberflächlich und zu konstruiert, dass ich einfach keinen Zugang gefunden habe. Die Idee ist an und für sich sehr gut, doch die Unternehmen und Entwicklungen in der Zukunft hätten detaillierter beschrieben werden müssen. Das ist meiner Meinung nach wichtig für einen Roman, der sich mit solch einem Thema befasst. Zudem muss ich abschließend leider sagen, dass das Buch definitiv kein Thriller ist. Spannung kam bei mir zu keinem Zeitpunkt auf. Nur Verwirrung und hin und wieder ein Kopfschütteln.
Fazit
Leider war "Versuchung" für mich ein Reinfall. Es ist nur eine seichte Erzählung ohne roten Faden.
Ich vergebe 1 von 5 Käseratten.