Mittwoch, 21. Januar 2015

Blind Walk - Patricia Schröder

Titel: Blind Walk
Autor: Patricia Schröder
Verlag: Coppenrath
Genre: Jugendthriller
Seitenzahl: 448
ISBN: 978-3649617495

Inhalt


"Als die 17-jährige Lida Donelley zusammen mit ihrem Freund Jesper an einem sogenannten „Blind Walk", einem Event aus dem Internet, teilnimmt, rechnet sie mit nicht mehr als ein bisschen Nervenkitzel. Zusammen mit fünf anderen Jugendlichen werden Lida und Jesper mit verbundenen Augen in der Wildnis ausgesetzt, ausgestattet mit einem Kompass und ein paar wenigen Gegenständen. Doch von Anfang an ist die Stimmung in der Gruppe hochexplosiv. Die Situation droht zu eskalieren, als die Jugendlichen nach kurzer Zeit die Leiche einer der Männer finden, die sie in den Wald gebracht haben. Lida beschleicht das unheimliche Gefühl, dass sie beobachtet werden. Schon bald wird dieser erste Verdacht zur bösen Gewissheit: Irgendjemand da draußen macht Jagd auf sie. Und der Jäger scheint es dabei vor allem auf sie, Lida, abgesehen zu haben."

Charaktere

Die Charaktere waren für mich leider die größte Schwäche in diesem Buch. Ich konnte mich mit niemandem so recht identifizieren, sie wirkten alle recht blass und leblos. Dadurch, dass man gleich zu Beginn die Teilnehmer des "Blind Walk" kennen lernt, hätte ich mir hier etwas mehr Tiefe gewünscht. Selbst der Protagonistin kam ich nicht besonders nahe, teilweise ging sie mir sogar regelrecht auf die Nerven.

Lida und ihr "Freund" Jesper haben so einige Probleme. Die Beziehung, wenn man es überhaupt so nennen kann, läuft nicht so recht. Jesper ist mit seiner Machoart gleich erst mal extrem unsympathisch und auch die restlichen Teilnehmer des Events haben nicht gerade gute Eigenschaften. Ich fand ihre ständigen Streitereien leider etwas unglaubwürdig. Die Autor wollte die Jugendlichen recht modern erscheinen lassen, doch wie sie mit einander letztendlich kommuniziert haben, war nicht mehr sehr jugendlich. Es wirkte recht hölzern und es kam für mich keinerlei Gefühl und Angst rüber.

Meine Meinung

Gruselig, geheimnisvoll, spannend.... All das habe ich nur nach dem Anschauen des Covers und Lesen des Klappentextes von "Blind Walk" erwartet. Leider wurde ich mal wieder bitter enttäuscht. Die Grundidee von "Blind Walk" finde ich in erster Linie sehr gut. Es geht eben um ein Event, bei dem man im Wald ausgesetzt wird und dort überleben und einen Weg zurück in die Zivilisation finden muss. Ich habe hier einen spannenden Jugendthriller erwartet, einen wahren Pageturner bei dem es ums nackte Überleben geht. Leider entwickelt sich die Geschichte letztendlich in eine ganz andere Richtung.

Die Verzweiflung, die die Teilnehmer im Wald eigentlich spüren müssten, war für mich an keiner einzigen Stelle greifbar. Es wirkt alles sehr künstlich, fast schon kindlich. Spannung war bis auf das Ende für mich auch nirgends vorhanden. Ich war etwas enttäuscht, dass dieses Abenteuer des "Blind Walks" eher zur Nebensache wurde und die Autorin sich in einer recht unglaubwürdigen Auflösung verfangen hat. Ja, das Ende.... Das, was letztendlich während der Tour vor sich ging, ist ganz einfach und ohne große Erklärungen aufs Papier gebracht worden. Mir war das hier eine Spur zu nüchtern und die Beweggründe des "Täters" habe ich letztendlich auch nicht so recht verstanden.

Diese "Suche" nach demjenigen, der für all das verantwortlich ist, tritt im letzten Drittel des Buches sehr stark in den Hintergrund. Hier wird eine andere Geschichte deutlich, eine andere Art von Kampf um Leben und Tod. An und für fand ich diese Idee sehr interessant, nur hat mir auch hier die Umsetzung und der Stil der Autorin nicht gefallen. Man hätte definitiv mehr daraus machen können!

Fazit

Für mich ist dieser Jugendthriller eine Geschichte mit viel verschenktem Potenzial und einem sehr lahmen Ende.

Ich vergebe 2 von 5 Käseratten.

Montag, 19. Januar 2015

Heuchler - Mark Franley

Titel: Heuchler
Autor: Mark Franley
Verlag: CreateSpace Selfpublishing
Seitenzahl: 228
Genre: Thriller
ISBN: 978-1482028164

Inhalt

"„Skrupellos“ wäre ein zu schwaches Wort, um IHN zu beschreiben und gerade als sich die beiden Kommissare am Ziel sehen, stellt ER sein tödliches Können unter Beweis. Nach dem katastrophalen Ausgang ihres Einsatzes, beschließt Kommissar Köstner mit seiner Familie in der Idylle Finnlands abzuschalten. Doch ER ist längst zu ihrem Schatten geworden… einem Schatten der noch lange nicht hatte, was er wollte."

Schreibstil

Der Schreibstil von Mark Franley ist recht einfach, was einem schnell in die Geschichte kommen lässt. Für mich muss genau so ein guter und solider Thriller sein. Er muss einem die Charaktere schnell näher bringen und schon während der ersten Seiten einen guten Spannungsbogen aufbauen. Mark Franley hat dies für mich auf jeden Fall geschafft.

Charaktere

Ich muss gestehen, dass ich den Einstieg ins Buch nicht ganz so gut gewählt fand. Es hat erst einmal den Anschein, dass dies ein stinknormaler "Ermittler"-Krimi ist. Man steigt direkt bei einem Einsatz der beiden Komissare Mike Köstner und Peter Groß ein. Hier muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich die Geschichte fast abgebrochen hatte, denn ich dachte, hier fehlt es eindeutig an Tiefgang und guten Charakteren. Doch das Durchhalten hat sich gelohnt.

Der Einstieg dient erst einmal dazu, die Geschehnisse rund um diesen "Psychopathen" zu begreifen. Die eigentliche Story beginnt aber erst, als Mike mit seiner Familie nach Finnland aufbricht. Hier lernen wir besonders seine Frau und seine Kinder kennen, was mir wirklich überaus gut gefallen hat. Sehr Jugendlich wird die Geschichte rund um Mikes Tochter Katja erzählt, was für mich der spannendste Teil dieses Buches war.

Meine Meinung

Ich bin froh, dass ich das Buch nicht gleich zu Beginn abgebrochen habe, denn dieser Thriller entwickelt sich in eine ganz andere Richtung, die man erst einmal erwarten würde. In Finnland passieren der Familie sehr merkwürdige Dinge und es wird schnell klar, dass jemand ein perfides Spiel mit Mike und seinen Liebsten treibt. Man möchte das das Buch ungern aus der Hand legen, vor allem da das Grauen sich immer wieder mit liebevollen Momenten der Familie abwechselt.

Der Autor hat es sehr gut geschafft, die Figur lebendig erscheinen zu lassen. Ich musste als Leser mit allen mitfiebern, man hat ihre Trauer, ihre Ängste und Verzweiflung gespürt, Ich war bis zum Ende tief in der Geschichte drin und habe mit Mike mitgefiebert.

Was ich hier jetzt zum Ende sagen soll, weiß ich nicht genau. Es war zwar keine große Überraschung, wer der Täter ist, aber trotzdem hat es Mark Franley geschafft, mich als Leser am Ende noch zu schocken. Ich hoffe, noch mehr Bücher dieses begabten Autoren lesen zu können.

Fazit

Ein überaus spannender Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Mehr davon.

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.





Freitag, 16. Januar 2015

Das Lied von Eis und Feuer, Das Erbe von Winterfell - George R.R Martin

Titel: Das Lied von Eis und Feuer, Bd. 2, Das Erbe von Winterfell
Autor: George R.R. Martin
Verlag: Blanvalet
Genre: Fantay
Seitenanzahl: 542
ISBN: 978-3442247301

Inhalt

"Eddard Stark, Herrscher über den Norden des Reiches von Robert Baratheon, weiß, daß die letzten Tage des Sommers gekommen sind und daß der nächste Winter Jahrzehnte dauern wird. Eddard wird rechte Hand des Königs, sein Sohn Ion schließt sich den Kriegern an der Grenze des Nordens an. Doch um den Schattenthron des schwachen Königs scharen sich Intriganten und feige Meuchler. Während Eddard sich von mächtigen Feinden umzingelt sieht, wird seine vielköpfige Familie in alle Winde verstreut. Die Zukunft des Reiches steht auf dem Spiel ..."

Meine Meinung

Das Buch hat mich in den letzten Wochen enorm fesseln können. Obwohl ich die Serie kenne und deswegen natürlich weiß, wie die Story weitergeht, war das Buch überaus spannend. Ich konnte es kaum aus der Hand legen.

Die Geschehnisse setzten sich fort, Eddard ist in Königsmund und wird dort in dem Kerker gefangen gehalten. Er wird des Hochverrats beschuldigt. Währenddessen zieht sein Sohn in den Krieg und Die Sturmtochter Daenerys wird mit einer sehr schweren Situation konfrontiert.

George R.R Martin schreibt wie kein anderer. Ich bin ja sonst kein großer Fan von Fantasy-Romanen, aber diese Reihe zieht mich magisch in den Bann, vielleicht weil hier keine Orks, Elfen und so weiter vorkommen. Intrigen, Liebe, Verrat steht in den Büchern im Vordergrund, was mir sehr gut gefällt. Es gibt keinen Helden, alle Charaktere sind sterblich und vergänglich, was in dieser Buchserie für einige Überraschungen sorgt.

Ich werde auch die restlichen Bücher lesen, auch wenn ich finde, dass die Bücher keine leichte Kost sind. Besonders die Geschichte um Deanerys und ihrem Khal fand ich in diesem Buch sehr traurig und teilweise sogar unheimlich. Ich bin gespannt, was in den restlichen Büchern passiert und welce Geheimnisse sich noch aufdecken werden.

Fazit

Für mich ist diese Reihe ein Meisterwerk, sowohl von der Sprache, als auch von der Kreativität des Autoren.

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten mit Extrakäse.



Montag, 12. Januar 2015

[Buchtipp] Ricky Meinfeld: Einsamer Wahn - Julia Meyer

Heute möchte ich euch kurz ein Buch einer lieben Autorenkollegin vorstellen. Es handelt sich hierbei um einen spannenden Thriller. Erhältlich als Taschenbuch und E-book uns zwar genau HIER!

Inhalt

Ricky Meinfeldt ist reich, hat alles, was man sich für Geld kaufen kann. Aber er ist unglücklich. Nach einem tragischen Vorfall in seiner Familie wird er von einem reichen Ehepaar aufgenommen und wächst wohlbehütet auf. Seine angeknackste Psyche bekommt weitere Risse, als seine Adoptiveltern sterben und er plötzlich auf sich alleine gestellt ist. Das ist erst der Anfang einer Kette von Ereignissen, die Richard an den Rand des Wahnsinns treiben.

Und hier das Cover:





Donnerstag, 8. Januar 2015

Hotline - Jutta Maria Herrmann

Titel: Hotline
Autor: Jutta Maria Herrmann
Verlag: Knaur TB
Genre: Psychothriller
Seitenanzahl: 226
ISBN: 978-3426514566

Inhalt

"Keine Polizei - never ever. So lautet die unumstößliche Maxime der Beichthotline. Aber was tun, wenn eine Anruferin ankündigt, ihr neugeborenes Kind lebendig zu vergraben? Ein schlechter Scherz, konstatiert Chris, Initiator der Hotline, als seine Freunde und Kollegen statt einer Kinderleiche eine lebensgroße Puppe auf dem Friedhof ausgraben. Dann meldet sich die mysteriöse Anruferin erneut und verkündet, dies sei erst der Anfang ..."

Schreibstil

Der Schreibstil von Jutta Maria Herrmann ist sehr einfach und flüssig, man kommt unglaublich schnell in die Geschichte rein. In "Hotline" gibt es mehrere Sichten, wir lernen erst mal eine "Du"-Erzählerin kennen und im Anschluss die Freunde. Diese Perspektiven haben mir sehr gut gefallen. Die Story ist ungemein spannend und Jutta Maria Herrmann versteht es, so gut wie jedes Kapitel mit einem Cliffhanger zu beenden. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Da das Buch wohl der Debütthriller der Autorin ist haben sich hin und wieder kleine Fehler eingeschlichen, aber diese fallen nicht groß ins Gewicht. Das große Spannungsniveau macht dies auf jeden Fall wieder gut.

Charaktere

Die Charaktere in "Hotline" wirken sehr lebendig. Wir lernen gleich zu Beginn die Freunde Paula, Rick, Chris und Konrad kennen, die alle zusammen bei einer Beichthotline arbeiten. Eine sehr interessante Geschäftsidee, doch dann ruft eine seltsame Frau an und seltsame Dinge passieren.

Am spannendsten fand ich die Erzählungen von Paula und Konrad, die beiden waren sehr interessant, auch was ihre Beziehung betrifft. Auch Rick fand ich sehr interessant. Alle Personen konnte ich mir sehr gut vorstellen. Sie wirkten sehr lebendig und haben die Geschichte angetrieben.

Meine Meinung

"Hotline" hat mich von der ersten Seite mitgerissen. Der Plot fängt ungemein spannend an und man fragt sich, wer der geheime "Du"- Erzähler ist. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und war völlig in der Geschichte gefangen.

Die Freunde sind mit ihrem Unternehmen auch sehr interessant. Bei solch einer Beichthotline müssen ziemlich viele verrückte Leute anrufen, kein Wunder, dass mal so etwas wie in diesem Thriller passieren musste. Die ganze Idee und Umsetzung gefiel mir sehr gut. Es wirkt alles gut durchdacht, da sich am Ende alles auflöst und sich herausstellt, wie es zusammenpasst.

Leider hatte ich schon ab der Hälfte des Buches eine Vermutung, wer hinter der ganzen Sache steckt und letztendlich hatte ich recht. Vielleicht hätte man hier den Spannungsbogen noch etwas ausweiten können und den Leser auf eine falsche Fährte schicken können. Das Ende war dadurch zwar trotzdem sehr spannend, aber die Auflösung zu einem späteren Zeitpunkt hätte das Buch nahezu perfekt werden lassen.

Das Ende war auf jeden Fall passend und lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Falls es eine geben wird, werde ich sie bestimmt lesen. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Fazit

Ein überaus spannender Thriller, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.




Montag, 5. Januar 2015

Glaskinder - Kristina Ohlsson

Titel: Glaskinder
Autor: Kristina Ohlsson
Verlag: cbt
Seitenanzahl: 224
Genre: Jugendthriller
ISBN: 978-3570162804

Inhalt

"Billie ist nicht begeistert von dem Umzug, den ihre Mutter ihr aufzwingt, schon gar nicht in ein heruntergekommenes Haus im Vorort, vollgestopft mit alten Möbeln ... Und bald merkt Billie, dass in dem Haus unerklärliche Dinge vor sich gehen: Bücher scheinen den Platz zu wechseln, Deckenlampen schwingen hin und her – und Billie erfährt, dass es in dem Haus immer wieder zu schrecklichen Unglücksfällen gekommen ist. Gemeinsam mit Aladdin, dem Nachbarsjungen, findet Billie heraus, dass das Haus einmal ein Kinderheim war, in dem die so genannten »Glaskinder« gelebt haben, Kinder mit besonders dünnen Knochen. Kinder, die noch immer als Geister dort umgehen könnten ... und keinen Eindringling dulden!"

Schreibstil

"Glaskinder" ist mein erstes Buch der sehr bekannten schwedischen Autorin Kristina Ohlsson. Ich habe schon einiges von ihr gehört, auch was ihre Thriller für Erwachsene betrifft, aber zuvor habe ich mich noch nie an ein Buch von ihr gewagt. Nun habe ich ihr erstes Jugendbuch entdeckt und die Beschreibung hat mich gleich angesprochen.

Der Schreibstil ist sehr einfach und jugendlich, perfekt für die Geschichte, die hier erzählt wird. Ich habe das Buch an einem Stück innerhalb weniger Stunden gelesen, da es alles recht zügig geht und das Buch gleichzeitig eine ungemeine Spannung aufbaut. Zwar hätte ich ein paar Seiten mehr schön gefunden, aber dennoch denke ich, dass die Seitenanzahl besonders für Jugendliche Leser, die sich davor scheuen, ein dickes Buch in die Hand zu nehmen, sehr ansprechend sein wird.

Charaktere

Der Leser begleitet Billie, ein junges Mädchen. das sehr willensstark ist und eigentlich immer das sagt was sie denkt. Man erfährt im Grunde nur die notwendigsten Details über sie, denn in "Glaskinder" geht es vor allem um das Haus, in dem merkwürdige Dinge passieren. Trotzdem hatte ich keine Probleme, mir Billie oder die anderen Charaktere vorzustellen.

Meine Meinung

Ich mag Bücher in denen es um Geister geht, vor allem dann, wenn sich das Blatt am Ende doch noch einmal wendet. So war es auch hier bei "Glaskinder", ein Buch das ich innerhalb weniger Stunden komplett gelesen habe. Es ist sehr spannend und geheimnisvoll. Geschichten, in denen Jugendliche die Hauptrolle spielen, gefallen mir sehr gut, denn ich habe das Gefühl, dass ich bei 15-18 Jährigen oftmals intensiver mitfiebern kann.

Die Beschreibung des Hauses und der Geschehnisse hat mir sehr gut gefallen, es wirkt alles sehr stimmig und teilweise auch leicht gruselig. Solch alte Häuser, in denen es spuken soll, ziehen mich stets an. Das Haus in "Glaskinder" konnte ich mir deshalb sehr gut vorstellen und auch Billies Angst und ihr Drang, der Sache auf dem Grund zu gehen, fand ich nachvollziehbar.

"Glaskinder" hat mich sehr gut unterhalten, auch das Ende war sehr überraschend. Das einzige, was mich gestört hat, war, dass das Buch viel zu schnell zu ende war. Hierfür werde ich aber keinen Stern beziehungsweise Käseratte abziehen, denn für Jugendliche und Leute, die nicht so oft lesen, ist die Länge optimal.

Fazit

Ein spannender Jugendthriller mit überraschendem Ende.


Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.

Freitag, 2. Januar 2015

Das Dorf - Arno Strobel

Titel: "Das Dorf"
Autor: Arno Strobel
Verlag: Fischer Taschenbuch
Seitenanzahl: 368
Genre: Psychothriller
ISBN: 978-3596198344

Inhalt

"Panik, Todesangst, das ist es, was Bastian Thanner in der Stimme seiner Exfreundin hört, als sie ihn völlig unerwartet anruft. Über zwei Monate ist es her, dass Bastian Anna zuletzt gesehen hat, als sie Hals über Kopf und ohne Erklärung einfach verschwunden ist. Jetzt braucht sie dringend seine Hilfe, sie bangt um ihr Leben. Bastian macht sich sofort auf die Suche nach Anna und gelangt in ein Dorf an der Müritz, das ihm von Anfang an unheimlich ist. Überall deuten Spuren auf Anna, doch niemand kann oder will ihm weiterhelfen. Bis zu dem Abend, als Bastian Zeuge einer schrecklichen Zusammenkunft wird. Und auf den Mann trifft, der genau weiß, was mit Anna geschehen ist …"

Charaktere

Leider sind die Charaktere in "Das Dorf" von Arno Strobel nicht gerade sehr tiefgründig beschrieben. Es gibt viele Randfiguren, die man als Leser nicht näher kennen lernt, die aber an und für sich sehr wichtig für die Entwicklung der Geschichte sind. Besonders eintönig fand ich die Beschreibung von dem Protagonisten Bastian Thanner. Als Leser kann man kaum eine Verbindung zu ihm aufbauen, obwohl dies meiner Meinung nach für einen Psychothriller enorm wichtig ist. Er wirkt recht blass und teils sogar sehr nervig. Ich glaube, ich habe noch nie einen Hauptcharakter so langweilig gefunden wie Bastian Thanner. Immer wieder stellt er sich die gleichen Fragen, Fragen, die sich der Leser im Grunde selbst stellen soll. Würde man sämtliche Fragen Thanners streichen, würde das Buch einiges an Fahrt gewinnen, wäre wohl aber auch um gut 50 Seiten kürzer. Diese Art, Bücher künstlich in die Länge zu ziehen, gefällt mir überhaupt nicht.

Safi, der Freund von Bastian, war der einzige Charakter, der mir halbwegs gefallen hat, aber natürlich hat Arno Strobel auch hier auf eine tiefer gehende Beschreibung verzichtet. Alles bleibt im Nebel, der Leser bekommt keine Chance zu irgendeinem Charakter eine Bindung aufzubauen. Doch was ist ein Thriller ohne Mitfiebern? Ohne Mitleid??? Ohne das Gefühl, einen Charakter verlieren zu können, den man ins Herz geschlossen hat?

Meine Meinung

Schon seit einigen Jahren bin ich großer Fan von Arno Strobel. Seit "Der Trakt" habe ich jedes Buch von ihm verschlungen, habe jedoch bereits festgestellt, dass seine Bücher stark nachlassen. Schon "Das Rachespiel" war zäh wie Kaugummi, doch "Das Dorf" übertrifft dies um Längen.

An und für sich fängt das Buch mit einer guten Grundidee an. Bastian Thanner bekommt einen Anruf von seiner Exfreundin, die in einem kleinen Dorf festgehalten wird. Natürlich ruft er als erstes die Polizei, die ihm aber auch nicht weiterhelfen kann. Also macht er sich zusammen mit seinem Freund Safi selbst auf dem Weg. Im Dorf angekommen hat mir eine gewisse Beschreibung der Örtlichkeiten gefehlt. Im Großen und Ganzen konnte ich mir das Dorf zwar schon vorstellen, doch ich hätte mir eine unheimlichere Atmosphäre gewünscht. An und für sich stelle ich mir einen solchen Ort doch recht gruselig vor. Dies kam beim Lesen leider nicht rüber.

Leider musste ich mich durch das gesamte Buch, das ich während einer Leserunde auf "Was liest du?" lesen durfte, durch quälen. Ich dachte, das Ende würde die Geschichte noch herum reißen, aber auch hier fehlte mir jegliche Logik und ich musste das Buch enttäuscht schließen. Für mich war dies mit Sicherheit der letzte Strobel. Ich denke, dass auch bei Thrillern Quantität nicht ausschlaggebend ist. Auch eine gewisse Qualität muss vorhanden sein. Diese hat Arno Strobel für mich leider komplett verloren.

Fazit

Seeeehhhrrr langweilig, verwirrend und für mich kein Psychothriller!

Ich vergebe 1 von 5 Käseratten.