Montag, 30. September 2024

[Rezension] Klassenspiel - Celia Rees

 


 Titel: Klassenspiel

Autor:  Celia Rees

Genre: Jugendroman

Erscheinungsjahr: 2004

Seitenzahl: 192
Cover: © Carlsen
Begonnen: 28.08.2024
Beendet: 31.08.2024


Alex musste schon einmal mit ansehen, wie ein Klassenkamerad gemobbt wurde. Damals hat sie sogar mitgemacht, doch nun, als die neue Schülerin Lauren plötzlich ausgegrenzt wird, setzt Alex alles daran, zu verhindern, dass es es noch einmal eskaliert ...

Ihr wisst ja sicherlich, wie sehr mir das Mobbingthema am Herzen liegt. Da ich selbst stark gemobbt wurde, weiß ich, wie schwer es sein kann, da wieder hinauszukommen. Celia Rees beschreibt in diesem Jugendroman, wie Mobbing entsteht und relativ schnell eskaliert. Interessant fand ich hier die Wahl der Protagonistin, geht es doch mal nicht hauptsächlich um das Opfer oder die Täter, sondern um eine ehemalige Mitläufer, die selbst erkennt, welche Fehler sie in der Vergangenheit begangen hat.

Die Autorin arbeitet hier sowohl die in der Gegenwart stattfindende Ausgrenzung von Lauren auf, als auch die Geschichte des ehemaligen Schülers Michael Bailey, über den zahlreiche Erzählungen kursieren. Leider wird das, was Michael passiert, etwas zu oberflächlich erzählt. Hier hätte eine andere Erzählform wohl für mehr Nähe gesorgt.

Mir gefiel, wie sich Alex für Lauren einsetzt und ihr zur Seite steht, obwohl sie es ihr nicht gerade leicht macht. Zum Ende hin macht es sich die Autorin allerdings eine Spur zu leicht, denn ich glaube nicht, dass sich Mobber so schnell ändern können. Dieses Happy End gibt es im echten Leben wohl nur selten ...


"Klassenspiel" ist ein wichtiges Buch zum Thema Mobbing, bei dem eine ehemalige Mitläuferin im Fokus steht. Allerdings lösten sich für mich gewisse Probleme zu schnell und einfach ... 

Ich vergebe 4 von 5.


Sonntag, 29. September 2024

[Rezension] Mutter Seelen Allein - Sabine Trinkaus

 


Titel: Mutter Seelen Allein

Autor:  Sabine Trinkaus

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2019

Seitenzahl: 288
Cover: © Emons Verlag
Begonnen: 28.08.2024
Beendet: 30.08.2024


Katharina liebt ihren Sohn, ist gleichzeitig aber auch maßlos überfordert mit ihm. Immer wieder kommt es zu Streitereien und ihr Mann, der längst eine Affäre hat und sich weder für seinen Sohn noch seine Frau interessiert, ist da auch keine große Hilfe. Doch dann verschwindet der kleine Timo plötzlich und Katharina wird mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.

"Mutter Seelen Allein" besitzt kurze und knackige Kapitel, in denen verschiedene Frauen im Mittelpunkt stehen. Zum einen ist da Katharina, die ihrem Sohn sehr viel verbietet und mit seiner Wut nicht klarkommt, zum anderen ist da aber auch der Strang rund um Adele, die praktisch Timos Ersatzoma ist und gerade selbst Probleme hat. Hinzu kommt ein mysteriöser Strang aus der Vergangenheit, in dem eine ebenfalls überforderte Mutter namens Flo ihrer Tochter zur Seite stehen muss.

Die Spannung wird in diesem Thriller, der wohl eher ein Roman ist, nur langsam aufgebaut, aber dafür besitzt er jede Menge Tiefgang. Die Autorin scheut sich auch nicht davor, vorwiegend sehr schwierige und damit auch sehr unsympathische Charaktere in den Fokus zu setzen. Das funktioniert hier tatsächlich sehr gut, weil alle irgendwelche Abgründe zu verbergen haben. Als Leser habe ich gespürt, dass alles bald eskalieren wird.

Am Ende fügen sich alle Fäden zusammen und mir gefiel die Auflösung - auch wenn ich sie teilweise schon etwas zusammensetzen konnte - doch ausgesprochen gut. Ich werde definitiv nach weiteren Büchern der Autorin Ausschau halten!




Eine ruhiger, aber dennoch fesselnde Lektüre mit Tiefgang und einer grandiosen Auflösung!

Ich vergebe 5 von 5.

Freitag, 27. September 2024

[Rezension] Zweilicht - Nina Blazon

 


Titel: Zweilicht

Autor:  Nina Blazon

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2011

Seitenzahl: 416
Cover: © cbt
Begonnen: 25.08.2024
Beendet: 28.08.2024


Jay, der gerade erst als Austauschschüler nach New York gekommen ist, findet sich nicht nur zwischen zwei geheimnisvollen Mädchen wieder, sondern auch zwischen zwei Realitäten. So beginnt das wohl größte Abenteuer seines Lebens ...

Nina Blazon hat mir schon einige wundervolle Lesestunden beschert und so war ich froh, mal wieder ein Buch von ihr entdeckt zu haben. Die Geschichte rund um Jay, die zwei Wirklichkeiten mit dem Mondmädchen und der erbarmungslosen Jagd besitzt viele originelle Einfälle, war mir allerdings etwas zu distanziert erzählt.

Mit Jay wurde ich leider das ganze Buch über nicht warm, da ich bei ihm keine echten Emotionen spüren konnte. Seine Verwirrung war für mich ansteckend und obwohl die Autorin eine wirklich interessante Wendung einbaut, konnte ich bis zum Ende die ganze Welt beziehungsweise die Welten nicht so recht greifen. Ich kam mir vor, als wäre ich auf der ersten Seite ins eiskalte Wasser geworfen und bei dem Versuch, mich an die Charaktere zu klammern noch weiter untergegangen. Die Charaktere waren nämlich durchwegs sehr interessant, aber es fehlte ihnen einfach an Tiefe. Viele wirken nur, als wären sie Mittel zum Zweck.

"Zweilicht" besitzt auf jeden Fall sehr starke Momente und mir gefiel auch die Anspielungen auf "Romeo und Julia" sowie die Überraschung, was die beiden Mädchen anbelangt. Nur war es mir letztendlich zu viel Action und viel zu wenig Tiefe. Ich empfand andere Bücher der Autorin als deutlich spannender!


Nina Blazon verbindet in "Zwielicht" viele interessante Ideen, konnte mich aber nicht so recht abholen, weil mir alles zu verwirrend und distanziert geschildert war. 

Ich vergebe 3 von 5.


Mittwoch, 25. September 2024

[Rezension] Am Ende des Tages - Bjarne Reuter

 


Titel: Am Ende des Tages

Autor:  Bjarne Reuter

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1999

Seitenzahl: 332
Cover: © Diana Verlag
Begonnen: 24.08.2024
Beendet: 28.08.2024


Der 78-jährige Leon Culman findet an einem gewöhnlichen Donnerstag einen verstörenden Brief in der Post, der eine androht, dass er am Ende dieses Tages für seine früheren Taten hingerichtet wird. Nun hat Leon einen ganzen Tag Zeit, um über die großen Fehler seines Lebens nachzudenken. Doch wird er seiner Strafe entkommen können?

"Am Ende des Tages" ist ein sehr melancholischer Roman über einen alten Mann, der gezwungen wird, einen ganzen Tag die wichtigsten Stationen seines Lebens noch einmal Revue passieren zu lassen. Leider hat das Buch aber sehr viele Längen, denn wir begleiten Culman doch sehr träge durch seinen vielleicht letzten Tag auf diesem Planeten. Dabei stellt sich die Frage, was dieser alte Mann denn im Laufe seines Lebens verbrochen haben könnte und ob er wirklich sterben wird.

Mir war der Stil leider zu distanziert. Nähe zu Culman war für mich gar nicht vorhanden. Der Klappentext verrät dabei auch leider schon, über was der alte Herr alles nachdenkt. So schleppte ich mich durch diese Lektüre, in der Hoffnung, am Ende noch durch eine Wendung überrascht zu werden. Dann wird jedoch auf den letzten Seiten eine doch recht lahme Erklärung aufgerollt, die mich noch mehr frustriert hat. Mich hat das Buch leider stark enttäuscht.



"Am Ende des Tages" besitzt eine interessante Ausgabgslage, aber leider viel zu viel Längen und eine etwas lahme Auflösung.

Ich vergebe 2 von 5.




Montag, 23. September 2024

[Rezension] Kuckuckskind - Ingrid Noll

 


Titel: Kuckuckskind

Autor:  Ingrid Noll

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2008

Seitenzahl: 352
Cover: © Diogenes
Begonnen: 19.08.2024
Beendet: 25.08.2024


Die Deutschlehrerin Anja erwischt ihren Mann mit einer anderen Frau und führt daraufhin ein recht trostloses und einsames Leben. Doch dann ist ihre Kollegin Birgit plötzlich schwanger und es häufen sich die Indizien, das Anjas untreuer Mann der Vater sein könnte. Doch es braucht mehr als nur einen Vaterschaftstest, um der ganzen Wahrheit näher zu kommen und sogar die ein oder andere Leiche ...

Es geht für mich weiter mit Ingrid Noll, die ich für ihren schwarzen Humor wirklich liebe. "Kuckuckskind" brauchte für mich allerdings etwas, um in Fahrt zu kommen. Das lag sicherlich in erster Linie an der etwas blassen Protagonistin Anja, die einfach nur eine etwas langweilige und naive Lehrerin ist, die gerne Sudokus löst und ansonsten nicht viel vom Leben erwartet.

Als Anja umzieht, etwas mit ihrem Vermieter anfängt und gleichzeitig erfährt, dass ihr Exmann vielleicht ihre Kollegin geschwangert hat, blüht sie endlich etwas auf. Nur so recht sympathisch wurde sie für mich das ganze Buch über leider nicht.

Anja gerät hier in eine Geschichte, die nicht einmal so wirklich ihre eigene ist, denn im Grunde geht es eher im Birgit und ihr Baby, von dem niemand so recht weiß, von wem es dann nun ist. "Kuckuckskind" ist dabei nicht so bitterböse und abgründig wie andere Noll-Werke, kann aber glücklicherweise zum Ende hin, als es auch die ersten Todesfälle gibt, mit überraschenden Verstrickungen punkten. Nur bei der Vaterschaftsgeschichte hatte ich schon früh eine Vermutung. Ich denke, Fans der Autorin werden auch dieses Buch genießen und seine Stärken erkennen! Auf jeden Fall lesenswert!



"Kuckuckskind" war ein Buch, dass mich nicht ganz so gut wie andere Werke der Autorin unterhalten konnte, was wohl an der Protagonistin lag. Die ganzen Verstrickungen fand ich aber dennoch amüsant!

Ich vergebe 4 von 5.

Samstag, 21. September 2024

[Rezension] Vergiss nicht, dass du tot bist - Angela Mohr


 Titel: Vergiss nicht, dass du tot bist

Autor:  Angela Mohr

Genre: Jugendthriller

Erscheinungsjahr: 2013

Seitenzahl: 264
Cover: © Arena
Begonnen: 18.08.2024
Beendet: 24.08.2024


Sabina bereitet sich mit Listen, auf denen sie vermerkt, was sie noch vom Leben erwartet, schon eine Weile auf den Tod vor. Doch dann bekommt sie ein Spenderherz und die Chance auf ein neues Leben  Allerdings scheint jemand der festen Überzeugung zu sein, dass sie diese Chance überhaupt nicht verdient ...

"Vergiss nicht, dass du tot bist" beschäftigt sich mit der Organspende und die Autorin schafft es, dieses Thema sehr sensibel und informativ zu behandeln. Gleichzeitig erzeugt sie eine unfassbare Spannung, denn Sabina bekommt nur kurz die Gelegenheit, ihr neues Leben zu genießen, denn es scheint jemanden zu geben, der sie töten will. So muss sie erneut ums nackte Überleben kämpfen.

Toll fand ich an diesem Jugendthriller, dass er Tiefgang besitzt und verschiedene Ansichten zum Thema Organspende thematisiert. Natürlich geht es in diesem Buch auch um den Tod, der einfach zum Leben dazugehört, aber auch um die spannende Frage, ob ein Teil der Seele vielleicht in den Spenderorganen steckt.

Sabina beste Freundin Yuki hat mein Herz erwärmt, denn sie ist pausenlos an ihrer Seite und zeigt ihr wie wertvoll das Leben ist. Auch die kleine Liebesgeschichte fand ich wirklich wundervoll und berührend. Es war schön zu sehen, wie Sabina endlich die Möglichkeit bekommt, ein normaler Teenager zu sein. Mit der Auflösung habe ich auch nicht gerechnet. Bei diesem Jugendthriller passt alles! Ein starkes Werk!



"Vergiss nicht, dass du tot bist" ist ein tiefgründiger und sehr fesselnder Jugendthriller zum Thema Organspende, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen hat. Ein tolles Buch!

Ich vergebe 5 von 5.

Freitag, 20. September 2024

[Rezension] He, Kleiner! - Inge Meyer-Dietrich

 


Titel: He, Kleiner!

Autor:  Inge Meyer-Dietrich

Genre: Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2003

Seitenzahl: 216
Cover: © Ravensburger
Begonnen: 16.08.2024
Beendet: 19.08.2024


Max ist 16 Jahre alt, aber deutlich kleiner als seine Mitschüler und wird deswegen immer wieder gemobbt. Der einzige Lichtblick in seinem Leben ist Kim, die auch anders ist und ihm schließlich zeigt, wie wundervoll das Leben kann ...

"He, Kleiner" hat mich von der ersten Seite an in den Bann ziehen können, denn ich weiß nur zu gut, wie es sich anfühlt, anders zu sein und vor auch ausgegrenzt zu werden. Deswegen konnte ich mit Max, der es hier mit drei Jungs aus der Schule aufnehmen muss, direkt mitfühlen. Er hat immer weniger Selbstvertrauen und zudem Eltern, die seine Probleme einfach nicht wahrnehmen.

Die Geschichte hat mich echt mitgenommen, mir aber auch mal wieder gezeigt, wie wenig erstrebenswert es ist, sich anderen anzupassen. Besonders schön fand ich hier Kim, die Max auf den richtigen Weg lotst und ihm zeigt, dass es vollkommen in Ordnung ist anders zu sein. Mein Lieblingscharakter war allerdings Julius, der ebenfalls anders ist und auch als Erwachsener immer wieder mit seiner Art aneckt, aber keinerlei Interesse daran hat, sich anzupassen. Das Buch besitzt eine wundervolle Botschaft und spendet Mut und Kraft. Wir können nämlich alle selbst entscheiden, wer wir sein und wie wir leben wollen!



Ein Jugendbuch über Mobbing und die erste Liebe, das eine wundervolle Botschaft besitzt und zeigt, dass "anders sein" vollkommen in Ordnung ist!

Ich vergebe 5 von 5.

Mittwoch, 18. September 2024

[Rezension] Vier Frauen und ein Mord - Agatha Christie

  


Titel: Vier Frauen und ein Mord

Autor:  Agatha Christie

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 1977

Seitenzahl: 192
Cover: © Scherz Verlag
Begonnen: 14.08.2024
Beendet: 18.08.2024


Hercules Poirot wird in einen verzwickten Fall hinzugezogen, in den bereits jemand verurteilt wurde. Doch handelt es sich bei James Bentley tatsächlich um den wahren Mörder von Mrs. McGinty? Poirot stößt bei der Ermorseten auf einen Zeitungsbericht, in dem es um vier Frauen geht, die irgendwo ein neues Leben angefangen haben. Vielleicht ist eine von ihnen in der Nähe ...

Es war für mich mal wieder Zeit für ein Buch von Agatha Christie, in dem Hercule Poirot mal wieder in ein regelrechtes Wespennest sticht. Er befragt die Leute im Ort, die Mrs. McGinty kannten und stößt dabei auf einige Geheimnisse.

Besonders gefreut habe ich mich darüber, mal wieder auf die Krimiautorin Mrs. Oliver zu treffen, die Poirot hier mal wieder mit ihrer weiblichen Intuition versucht zu unterstützen. Der Fall ist dieses Mal auch sehr verzwickt und es ist lange unklar, welche der vier Frauen aus dem Zeitungsausschnitt im Zentrum des ganzes Geschehens steht.

Die Auflösung weiß wie alle Krimis der Autorin durchaus zu überraschen, allerdings empfand ich die ganzen Zusammenhänge und damit auch das Motiv für die Taten doch als zu verwirrend. Hier zeigt sich aber mal wieder, dass es bei Christie vorwiegend um das Präsentieren eines Täters geht und nicht darum, die Hintergründe zu durchleuchten. "Vier Frauen und ein Mord" ist dennoch ein gelungener Kriminalroman, auch wenn bei mir doch noch ein paar Fragen am Ende offen blieben.



Erneut konnte mich Poirot mit einem sehr verzwickte Fall in den Bann ziehen, auch wenn es zum Ende recht wirr wird. Nicht mein Lieblingskrimi der Autorin, aber wie fast alles aus ihrer Feder lesenswert.

Ich vergebe 4 von 5.

Montag, 16. September 2024

[Rezension] Hexensommer - Lana McCraw-Boldt

 


Titel: Hexensommer

Autor:  Lana McCraw-Boldt

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2000

Seitenzahl: 298
Cover: © Aufbau Verlag
Begonnen: 13.08.2024
Beendet: 16.08.2024


Jo und ihre Freundin Polly sind überzeugt davon, dass die alte Miss Congreve eine Hexe ist. Dennoch stehlen sie aus ihrem Garten Rhabarber und Äpfel, werden dann jedoch prompt erwischt. Während sie alte Frau und ihren Neffen Albert, den alle für einen Sonderling halten, näher kennenlernen, wird ganz in der Nähe des "Hexenhauses" ein Mädchen ermordet aufgefunden ...

Die Autorin erzählt in "Hexensommer" sehr atmosphärisch vom Sommer 1954, in dem Jo jede Menge erlebt. Dabei wechseln sich  einige sehr schöne und auch etliche grausame Momente miteinander ab, die zeigen, dass das Leben immer sowohl aus Licht als auch aus Schatten besteht.

Ich habe das Buch förmlich verschlungen, denn es hat sich für mich so angefühlt, als würde ich diesen schicksalshaften Sommer an der Seite von Jo verbringen, die sich hier zu einer starken und sehr mutigen jungen Frau entwickelt. Die Autorin spricht zudem sehr viele Themen an, mit denen sich Jo beschäftigen muss. So ist da zum einen die Krankheit ihrer Mutter, die Jo natürlich vollkommen überfordert. Zum anderen ist da aber auch noch das tote Mädchen, durch das noch eine sehr grausame Geschichte aufgedeckt wird.

Für mich war "Hexensommer" ein großes Highlight, denn die Autorin hat hier eine emotionale und vor allem sehr tiefgründige Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt verfasst, die sehr schön zeigt, wie wichtig es ist, sich an die positiven Momente zu klammern. Durch sie lassen sich all die negativen Erlebnisse besser ertragen. Eine bewegende Lektüre, die sich einprägt.




Sehr atmosphärisch beschreibt die Autorin einen wundervollen Sommer des Jahres 1954, über den viele dunkle Wolken ziehen. Ein unfassbar starkes und sehr bewegendes Werk!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.


Samstag, 14. September 2024

[Rezension] Die dunkle Saat - Norman Partridge


 Titel: Die dunkle Saat

Autor:  Norman Partridge

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2008

Seitenzahl: 192
Cover: © Rowohlt
Begonnen: 11.08.2024
Beendet: 14.08.2024


Jedes Jahr an Halloween erwacht eine grauenvolle Gestalt, die der October Boy genannt wird, zum Leben und setzt ein grauenvolles Ritual in Gang. Alle jungen Männer der Stadt müssen an dem sogenannten Lauf teilnehmen und den Kürbiskopf daran hindern, die Kirche auf dem Markplatz zu erreichen. Auch Pete nimmt in diesem Jahr an dem Lauf teil, kommt dabei aber dem großen Geheimnis dahinter auf die Spur.

Den Film zu "Die dunkle Saat" habe ich vor kurzem gesehen ohne zu wissen, dass ich die Buchvorlage dazu bereits gefunden habe. Eigentlich mag ich es nicht, erst die Verfilmung zu sehen und dann das Buch zu lesen, doch hier war es ganz passend, denn ich empfand den Film tatsächlich als ein wenig stärker als das doch relativ kurze Buch.

Sprachlich ist die Geschichte, die mit dem Bram Stoker Award ausgezeichnet wurde, ein großes Highlight. Der Autor erschafft hier grandiose Bilder von der erbarmungslosen Jagd und schafft es, auf gerade einmal 192 Seiten einen wahren Film von dieser grauenhaften Nacht ablaufen zu lassen.

Die Idee rund um den October Boy und auch das jährliche Ritual fand ich grandios. Das einzige Problem das ich beim Lesen hatte: Es ist alles sehr visuell beschrieben, fast so, als wäre es das Drehbuch zum Film. Ein bildhafte und oft sehr actiongeladene Szene jagt die nächste. Dabei gehen die Charaktere leider unter. Ich fühlte mich beim Buch oft sehr gehetzt und dadurch fehlte es mir auch an Gruselmomenten. Die Idee rund um die Kleinstadt und dem Ritual hat sich bei mir aber dennoch tief eingeprägt und ich werde ganz sicher noch lange an den October Boy zurückdenken. 



Eine echt coole, einprägsame Halloweenstory, die in Buchform allerdings ein klein wenig schwächelt und eine Spur zu visuell bleibt. Hier ist ausnahmsweise der Film mal besser als das Buch!

Ich vergebe 4 von 5.

Donnerstag, 12. September 2024

[Rezension] Acht Quadratmeter - Candida Schlüter


 Titel: Acht Quadratmeter

Autor:  Candida Schlüter

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 2017

Seitenzahl: 288
Cover: © Grafit
Begonnen: 07.08.2024
Beendet: 10.08.2024


Die Ärztin Hannah sitzt in Untersuchungshaft. Sie soll ihren Verlobten und ihre beste Freundin umgebracht haben. Das Motiv ist schnell gefunden, denn schließlich hatten die beiden eine Affäre. Doch Hannah kann sich an nichts mehr erinnern ...

"Acht Quadratmeter" erzählt die Geschichte einer Frau, die unschuldig im Haft landet und dort mit dieser ihr ganz fremden Welt konfrontiert wird. Das ist auch gut geschildert, da die Autorin selbst in der JVA gearbeitet hat und den Gefängnisalltag demnach kennt.

Die Krimihandlung und die Ermittlungen konnten mich allerdings nicht erzeugen, genauso wenig wie die sehr eindimensionalen Charaktere. Über Hannah erfährt der Leser im Grunde nichts, ja, nicht einmal die Geschichte mit ihrem Verlobten wird genauer aufgearbeitet. Sie ist einfach nur eine Ärztin, die es natürlich schwer hat, sich an die Gepflogenheiten im Knast zu gewöhnen und demnach dauernd aneckt.

Mir war dieser Krimi zu wenig und das Ende, das dann irgendwann wie aus dem Nichts präsentiert wird, war mir eine Spur zu theatralisch. Es bleiben viele Fragen offen, da alles nur kurz und oberflächlich erklärt wird. Mich konnte dieser Krimi daher leider nicht überzeugen!



Mit diesem Krimi konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Der Gefängnisalltag wurde gut geschildert, doch ansonsten waren sowohl die Krimihandlung als auch die Charaktere viel zu leblos und das Ende daher sehr enttäuschend ...

Ich vergebe 2 von 5.