Montag, 16. September 2024

[Rezension] Hexensommer - Lana McCraw-Boldt

 


Titel: Hexensommer

Autor:  Lana McCraw-Boldt

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2000

Seitenzahl: 298
Cover: © Aufbau Verlag
Begonnen: 13.08.2024
Beendet: 16.08.2024


Jo und ihre Freundin Polly sind überzeugt davon, dass die alte Miss Congreve eine Hexe ist. Dennoch stehlen sie aus ihrem Garten Rhabarber und Äpfel, werden dann jedoch prompt erwischt. Während sie alte Frau und ihren Neffen Albert, den alle für einen Sonderling halten, näher kennenlernen, wird ganz in der Nähe des "Hexenhauses" ein Mädchen ermordet aufgefunden ...

Die Autorin erzählt in "Hexensommer" sehr atmosphärisch vom Sommer 1954, in dem Jo jede Menge erlebt. Dabei wechseln sich  einige sehr schöne und auch etliche grausame Momente miteinander ab, die zeigen, dass das Leben immer sowohl aus Licht als auch aus Schatten besteht.

Ich habe das Buch förmlich verschlungen, denn es hat sich für mich so angefühlt, als würde ich diesen schicksalshaften Sommer an der Seite von Jo verbringen, die sich hier zu einer starken und sehr mutigen jungen Frau entwickelt. Die Autorin spricht zudem sehr viele Themen an, mit denen sich Jo beschäftigen muss. So ist da zum einen die Krankheit ihrer Mutter, die Jo natürlich vollkommen überfordert. Zum anderen ist da aber auch noch das tote Mädchen, durch das noch eine sehr grausame Geschichte aufgedeckt wird.

Für mich war "Hexensommer" ein großes Highlight, denn die Autorin hat hier eine emotionale und vor allem sehr tiefgründige Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt verfasst, die sehr schön zeigt, wie wichtig es ist, sich an die positiven Momente zu klammern. Durch sie lassen sich all die negativen Erlebnisse besser ertragen. Eine bewegende Lektüre, die sich einprägt.




Sehr atmosphärisch beschreibt die Autorin einen wundervollen Sommer des Jahres 1954, über den viele dunkle Wolken ziehen. Ein unfassbar starkes und sehr bewegendes Werk!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.


Samstag, 14. September 2024

[Rezension] Die dunkle Saat - Norman Partridge


 Titel: Die dunkle Saat

Autor:  Norman Partridge

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2008

Seitenzahl: 192
Cover: © Rowohlt
Begonnen: 11.08.2024
Beendet: 14.08.2024


Jedes Jahr an Halloween erwacht eine grauenvolle Gestalt, die der October Boy genannt wird, zum Leben und setzt ein grauenvolles Ritual in Gang. Alle jungen Männer der Stadt müssen an dem sogenannten Lauf teilnehmen und den Kürbiskopf daran hindern, die Kirche auf dem Markplatz zu erreichen. Auch Pete nimmt in diesem Jahr an dem Lauf teil, kommt dabei aber dem großen Geheimnis dahinter auf die Spur.

Den Film zu "Die dunkle Saat" habe ich vor kurzem gesehen ohne zu wissen, dass ich die Buchvorlage dazu bereits gefunden habe. Eigentlich mag ich es nicht, erst die Verfilmung zu sehen und dann das Buch zu lesen, doch hier war es ganz passend, denn ich empfand den Film tatsächlich als ein wenig stärker als das doch relativ kurze Buch.

Sprachlich ist die Geschichte, die mit dem Bram Stoker Award ausgezeichnet wurde, ein großes Highlight. Der Autor erschafft hier grandiose Bilder von der erbarmungslosen Jagd und schafft es, auf gerade einmal 192 Seiten einen wahren Film von dieser grauenhaften Nacht ablaufen zu lassen.

Die Idee rund um den October Boy und auch das jährliche Ritual fand ich grandios. Das einzige Problem das ich beim Lesen hatte: Es ist alles sehr visuell beschrieben, fast so, als wäre es das Drehbuch zum Film. Ein bildhafte und oft sehr actiongeladene Szene jagt die nächste. Dabei gehen die Charaktere leider unter. Ich fühlte mich beim Buch oft sehr gehetzt und dadurch fehlte es mir auch an Gruselmomenten. Die Idee rund um die Kleinstadt und dem Ritual hat sich bei mir aber dennoch tief eingeprägt und ich werde ganz sicher noch lange an den October Boy zurückdenken. 



Eine echt coole, einprägsame Halloweenstory, die in Buchform allerdings ein klein wenig schwächelt und eine Spur zu visuell bleibt. Hier ist ausnahmsweise der Film mal besser als das Buch!

Ich vergebe 4 von 5.

Donnerstag, 12. September 2024

[Rezension] Acht Quadratmeter - Candida Schlüter


 Titel: Acht Quadratmeter

Autor:  Candida Schlüter

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 2017

Seitenzahl: 288
Cover: © Grafit
Begonnen: 07.08.2024
Beendet: 10.08.2024


Die Ärztin Hannah sitzt in Untersuchungshaft. Sie soll ihren Verlobten und ihre beste Freundin umgebracht haben. Das Motiv ist schnell gefunden, denn schließlich hatten die beiden eine Affäre. Doch Hannah kann sich an nichts mehr erinnern ...

"Acht Quadratmeter" erzählt die Geschichte einer Frau, die unschuldig im Haft landet und dort mit dieser ihr ganz fremden Welt konfrontiert wird. Das ist auch gut geschildert, da die Autorin selbst in der JVA gearbeitet hat und den Gefängnisalltag demnach kennt.

Die Krimihandlung und die Ermittlungen konnten mich allerdings nicht erzeugen, genauso wenig wie die sehr eindimensionalen Charaktere. Über Hannah erfährt der Leser im Grunde nichts, ja, nicht einmal die Geschichte mit ihrem Verlobten wird genauer aufgearbeitet. Sie ist einfach nur eine Ärztin, die es natürlich schwer hat, sich an die Gepflogenheiten im Knast zu gewöhnen und demnach dauernd aneckt.

Mir war dieser Krimi zu wenig und das Ende, das dann irgendwann wie aus dem Nichts präsentiert wird, war mir eine Spur zu theatralisch. Es bleiben viele Fragen offen, da alles nur kurz und oberflächlich erklärt wird. Mich konnte dieser Krimi daher leider nicht überzeugen!



Mit diesem Krimi konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Der Gefängnisalltag wurde gut geschildert, doch ansonsten waren sowohl die Krimihandlung als auch die Charaktere viel zu leblos und das Ende daher sehr enttäuschend ...

Ich vergebe 2 von 5.


Dienstag, 10. September 2024

[Rezension] Das Tal der Puppen - Jacqueline Susann

 


Titel: Das Tal der Puppen

Autor:  Jacqueline Susann

Genre: Roman,

Erscheinungsjahr: 1966

Seitenzahl: 412
Cover: © Lingen Verlag
Begonnen: 06.08.2024
Beendet: 12.08.2024


Anne zieht nach New York, um dort ihr großes Glück zu finden. Sie findet einen Job bei einem Theateranwalt und betritt dadurch nicht nur eine ganz neue Welt sondern lernt auch Lyon kennen, in den sie sich unsterblich verliebt. Ihre gute Freundin Neely versucht zeitgleich ein großes Star zu werden und Jennifer tut alles für einen perfekten Körper. Glück findet niemand der drei Frauen in dieser rauen, von Männer beherrschten Welt. Um all das zu ertragen, beginnen die Frauen damit, Tabletten zu nehmen ... 

"Das Tal der Puppen" beschreibt das Leben von Frauen, die nach Erfolg, Anerkennung und der großen Liebe suchen, dabei jedoch immer wieder scheitern. Trost finden sie in den bunten Pillen, die sie "Puppen" nennen und die dafür sorgen, dass sie alle Tiefschläge irgendwie ertragen.

Die Autorin gibt hier tiefen Einblick in die große und leider sehr falsche Welt des Showbusiness und der großen Stars, die danach streben, ein bedeutungsvolles Leben zu führen, sich dabei aber selbst verlieren. Neben dem Schönheits- und Schlankheitswahn geht es auch darum, wie wenig Frauen selbst bestimmen können und wie verzerrt das Bild ist, das in der Öffentlichkeit von ihnen gezeigt wird.

Mir gefielen die Frauencharaktere in diesem Buch, die allesamt versuchen, um die Dinge, die sie lieben, zu kämpfen - auf viele verschiedene Arten. Dabei merken sie alle aber nicht, wie sehr sie sich selbst zerstören. Besonders die Geschichte von Jennifer hat mich unfassbar traurig gemacht. Auch Neely und Anne sind auf den letzten Seite nur noch Schemen ihrer selbst, wodurch das Buch auf jeden Fall lange nachhallt.


Selbstzerstörung und Medikamentenmissbrauch sind die zentralen Themen in diesem Roman, der tiefen Einblick in die doch sehr falsche Welt der großen Stars gibt, die sich auf dem Weg nach oben selbst verlieren. Ein wichtiges Buch!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.



Montag, 9. September 2024

[Rezension] Ein mörderischer Sommer - Joy Fielding

 


Titel: Ein mörderischer Sommer

Autor:  Joy Fielding

Genre: Roman, Thriller

Erscheinungsjahr: 1994

Seitenzahl: 334
Cover: © Knaur
Begonnen: 04.08.2024
Beendet: 07.08.2024


Joanne wurde gerade von ihrem Ehemann verlassen und wird nun von einem anonymen Anrufer terrorisiert. Leider will ihr niemand so recht glauben, denn alle denken, dass sie damit nur Aufmerksamkeit auf sich ziehen, um ihren Mann zurückzubekommen ...

Ich habe mir vorgenommen, immer mal wieder etwas von Joy Fielding zu lesen, da mich ihre Bücher nun schon seit mehr als 20 Jahren begleiten. Viele ihrer Werke, die äußerlich ein wenig wie ein Thriller wirken, sind in Wahrheit eher Romane über Frauen, die verlassen oder betrogen werden und dann ihren eigenen Weg finden müssen. So auch dieser Roman, in dem es vorwiegend darum geht, wie Joanne ohne ihren Paul klarkommt.

Joanne würde ich eher als willensschwache Frau bezeichnen, denn sie klammert sich weiterhin an ihren Ehemann, obwohl dieser sich längst eine andere, jüngere Frau gesucht hat. Teilweise konnte ich Joanne hier nicht so recht verstehen und ich muss sagen, dass mir die Geschichte ihrer Freundin Eve, die plötzlich denkt sterben zu müssen, deutlich besser gefallen hat. Allerdings wird diese leider nicht beendet.

Joannes Entwicklung kam am Ende auch ein wenig plötzlich auf wenigen Seiten. "Mörderisch" wird der Sommer nicht so recht, denn das einzige, das passiert, sind die obzönen Anrufe, die aber in einer recht lahmen Erklärung gipfeln. Überrascht hat mich, dass der große Showdown genau eine Seite lang war. Ich hatte bei dem Buch das Gefühl, dass alles recht lieb- und leblos erzählt wird. Als Fielding-Fan kann man das Buch durchaus lesen, doch es ist wohl eins ihrer schwächeren Werke ...




Joy Fielding erzählt in diesem Roman von einer Frau, die mit der Trennung von ihrem Mann fertig werden muss. Mörderisch ist dieser Sommer nicht, sondern eher sehr ruhig ... 

Ich vergebe 3 von 5.

Samstag, 7. September 2024

[Rezension] Aktion Löwenbrücke - Henry Slesar


Titel: 
Aktion Löwenbrücke

Autor:  Henry Slesar

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1970

Seitenzahl: 328
Cover: © Diogenes
Begonnen: 04.08.2024
Beendet: 06.08.2024


Der Geheimagent Latham bekommt den Auftrag, sich um einen verschwundenen Biochemiker zu kümmern, der Kontakte nach Russland gehabt haben soll. Dadurch kommt er einer seltsamen Organisation auf sie Schliche, die sich Löwenbrücke nennt und ein Ziel verfolgt, das die gesamte Menschheit verändern konnte.

Henry Slesar war für mich eine große Entdeckung in diesem Jahr. Nachdem ich zwei Kurzgeschichtenbände von ihm verschlungen habe, konnte ich nun endlich meinen ersten Roman von ihm lesen.

"Aktion Löwenbrücke" liest sich auf den ersten Seiten beinahe wie ein Spionageroman, was mich ein wenig irritiert hat, da dieses Genre nie meins war. Dann entwickelt Slesar jedoch eine sehr durchgeknallte Story, die auf den Bahamas einen großen Showdown findet.

Das Ende und die Auflösung, was hinter der Löwenbrücke steckt, sind auf jeden Fall cool, nur wird es irgendwann so abgedreht, dass mir beim Lesen ein wenig der Kopf schwirrte. Latham als Protagonist kam mir auch eine Spur zu kurz,. Ich konnte mich ihm nicht wirklich annähern, denn Slesar benutzt ihn nur, um den roten Faden nicht zu verlieren. Das Buch konnte mich aber dennoch unterhalten. Es gefällt mir, dass der Autor hier einfach sein Ding durchzieht und viele Leser damit sicher verschreckt, wiederum andere - wie mich - jedoch ungemein inspiriert. 



Bizarr, mutig, anders und total verrückt - so lässt sich dieser Roman von Henry Slesar wohl beschreiben. Nicht für jeden Leser geeignet, aber wer mal etwas Unerwartetes lesen will, sollte sich seine Bücher mal anschauen.

Ich vergebe 4 von 5.

Freitag, 6. September 2024

[Rezension] Kinder des Wahns - John Trenhaile

  


Titel: Kinder des Wahns

Autor:  John Trenhaile

Genre: Thriller, Psychothriller

Erscheinungsjahr: 1995

Seitenzahl: 324
Cover: © Bastei Lübbe
Begonnen: 31.07.2024
Beendet: 04.08.2024


Diane Cheung betreut als Psychologin verhaltensauffällige Jugendliche. Als ein Killer auftaucht, wird sie hinzugezogen, denn anscheinend gibt es eine Verbindung zu einem ihrer Patienten ... 

Mit der Psychologin Diane hatte ich von Anfang an meine Probleme, denn sie wirkt überheblich und alles andere als professionell. Zudem gibt sie sich noch einer Liebesgeschichte hin, die es für mich hier nicht gebraucht hätte. Ihre Abschnitte, die leider die Hälfte dieses Psychothrillers einnehmen, waren etwas zäh.

Als sehr stark empfand ich aber die Einblicke in die beiden Patienten Tobes und Johnny. Der zwanzigjährige, sehr sensible Tobes, der hier in Tagebuchform davon erzählt wie er sich dem zehnjährigen Johnny nähert. Zwischen den beiden entsteht eine sonderbare Freundschaft, in der die Machtverhältnisse nicht klar definiert sind.

"Kinder des Wahns" besitzt definitiv einige starke Momente, die auch unter die Haut gehen. Der Autor hat mit Tobes und Johnny zwei wirklich spannende Charaktere erschaffen. Leider gab es für mich zu viele Längen und die Morde selbst waren gar nicht so recht greifbar. Diane als Psychologin wirkte sehr unglaubwürdig und leider ließ sich genau deswegen das Ende sehr früh erahnen. Überraschen oder gar schocken konnte mich dieser Psychothriller daher nicht so recht ...



In "Kinder des Wahns" empfand ich die Geschichte der Freundschaft zwischen Tobes und dem deutlich jüngeren Johnny als sehr spannend, doch der Hauptstrang rund um die Psychologin und auch den Morden konnte mich nicht so recht in den Bann ziehen ...

Ich vergebe 3 von 5.

Mittwoch, 4. September 2024

[Rezension] Einen Klick entfernt von dir - Sara Kadefors

 


Titel: Einen Klick entfernt von dir

Autor:  Sara Kadefors

Genre: Roman, Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2007

Seitenzahl: 352
Cover: © Carlsen
Begonnen: 30.07.2024
Beendet: 02.08.2024


Ida und Sandor leben in zwei Orten und könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Sandor sehr unerfahren ist, Ballett tanzt und von einigen Mitschülern gemobbt wird, ist Ida ausgesprochen beliebt, besucht viele Partys und reißt Jungs auf. Beim Chatten lernen sie sich kennen, merken dann aber, dass es gar nicht so leicht ist, immer die Wahrheit über das eigene Leben zu erzählen ...

"Einen Klick entfernt von dir" erzählt von zwei Jugendlichen, die in zwei ganz eigenen Welten leben. Sandor ist eher der sanfte, introvertierte Typ. Er liebt das Tanzen, wird jedoch von seiner Mutter dermaßen unter Druck gesetzt, dass er kaum noch weiß, was er wirklich will. Ida ist das komplette Gegenteil von ihm, doch auch sie hat Probleme mit ihrer Mutter, die an Depressionen leidet und nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Tochter vernachlässigt.

Im Internet treffen die beiden Teenager aufeinander, merken dann aber, dass es oft doch sehr schwer ist, immer die Wahrheit zu sagen. Das Buch schildert auf sehr ehrliche Weise, dass es von jedem Menschen zwei Versionen gibt. Die eine präsentieren wir in der Öffentlichkeit, die andere halten wir geheim. So ist Ida bei ihren Freundinnen auch ein ganz anderer Mensch als in den Chats mit Sandor. Doch was wird passieren, wenn die beiden in der echten Welt aufeinandertreffen?

Mich hat dieser Jugendroman, der die Suche nach dem eigenem "Ich" schildert, perfekt unterhalten. Mir gefiel es, dass sich beide Protagonisten erst mal selbst finden mussten, um letztendlich auch zueinander zu finden. Ein starkes Buch über das Erwachsenwerden!





"Einen Klick entfernt von dir" ist ein Roman über zwei Jugendliche, die nicht nur einander, sondern auch sich selbst beim Chatten kennenlernen und dabei erkennen, dass es gar nicht so leicht ist, immer ehrlich zu sein!

Ich vergebe 5 von 5.



Montag, 2. September 2024

[Rezension] Die denkwürdige Geschichte der Kirschkernspuckerbande - Gernot Gricksch

 


Titel: Die denkwürdige Geschihcte der Kirschkernspuckerbande

Autor:  Gernot Gricksch

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2001

Seitenzahl: 352
Cover: © Knaur
Begonnen: 27.07.2024
Beendet: 30.07.2024


An Piets 40. Geburtstag steht er am Grab seines besten Freundes und erinnert sich dann an die letzten Jahrzehnte zurück, in denen die Kirschkernspuckerbande zueinander gefunden hat und einige Hürden überwinden musste ...

Gernot Gricksch besitzt einen guten Humor, der den Leser durch diese Geschichte einer Gruppe von Freunden trägt. Es ist Piet, der sich hier an verschiedene Ereignisse rund um seine Freunde Sven, Bernhard, Petra, Dille und Susann erinnert. Alle entwickeln sich in Richtungen, die sie als Kinder wohl nicht vorhergehenden hätten. Auch gibt es natürlich eine Tiefschläge besonders was die Liebe angeht.

Mir gefiel es, dass alle Freunde eigene Wege einschlagen. Leider steht aber ausgerechnet Piet im Fokus, der für mich manchmal ein zu großer Idiot war und erst sehr spät erkennt, was er mit seinem Leben eigentlich anfangen will. 

Unterhalten hat mich die Geschichte der Kirschkernspucker auf jeden Fall, auch wenn der Autor auf einige Klischees zurückgreift und für mich einige Momente viel zu schnell abarbeitet. Die Hektik hat mich manchmal gestört, denn dadurch wirkten die wichtigen Momente eine Spur zu oberflächlich. Die Tragik des Endes hat mir allerdings gut gefallen, auch wenn ich schon früh ahnte, welcher der Freunde viel zu früh sterben musste.


"Die denkwürdige Geschichte der Kirschkernspuckerbande" ist ein witziger und nostalgischer Einblick in eine Gruppe von Freunden, die sich im Laufe der Jahre ganz anders entwickeln als sie es erwartet hätten. Nur stellenweise eine Spur zu hektisch erzählt ...

Ich vergebe 4 von 5.