Autor: Angelika Schwarzhuber
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 18. September 2017
Anzahl der Seiten: 416
Cover und Inhaltsangabe © Blanvalet
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!
"Wie jedes Jahr an Weihnachten macht sich die alleinstehende Anwältin Eva auf den Weg zu ihrer Großmutter Anna. Das stattliche Anwesen der Familie, umringt von einem Garten mit einem Wald aus Tannenbäumen, ruft viele Erinnerungen hervor. Hier wuchs Eva auf, nachdem ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen waren. Im Haus trifft sie nicht nur auf ihren Jugendfreund Philipp, sondern auch auf das Waisenkind Antonie. Während draußen ein Schneesturm tobt, verschwindet das Kind plötzlich spurlos. Auf der gefährlichen Suche nach Antonie landen Eva und Philipp unversehens in der Vergangenheit ..."
Es ist wieder einmal so weit: Weihnachten steht vor der Tür und wie jedes Jahr habe ich mir vorgenommen, wenigstens ein weihnachtliches Buch zu lesen. In diesem Jahr fiel meine Wahl auf "Der Weihnachtswald" von Angelika Schwarzhuber,
Der Stil der Autorin ist sehr einfach, an einigen Stellen zwar etwas holprig, im Großen und Ganzen aber gut lesbar. Es ist eine Geschichte, die wohl vor allem für Weihnachsmuffel geeignet ist, zu denen ich auf jeden Fall zähle. Sie ähnelt etwas der Idee von "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens, denn auch in "Der Weihnachtswald" haben wir eine sehr griesgrämige und wenig sympathische Protagonistin ...
- Eva -
Puhh, Eva war hier wirklich eins sehr schwerer Charakter, mit dem ich einfach nicht warm werden wollte. Sie lebt eigentlich nur für ihre Arbeit und besucht einmal im Jahr zu Weihnachten ihre Großmutter Anna, von der sie aber denkt, dass sie eh bald sterben wird. Dieses pragmatische Denken habe ich an Eva leider nicht leiden können, sie wirkte dadurch von Anfang an furchtbar unsympathisch.
Natürlich ist dies von der Autorin so beabsichtigt, sie soll sich schließlich hier im Laufe des Buches entwickeln und vor allem, mit sich selbst ins Reine kommen. Leider ging mir die Entwicklung auch zu schnell und war für mich wenig nachvollziehbar, sodass ich mich auch am Ende mit der "veränderten" Eva nicht anfreunden konnte.
- Antonie -
Eigentlich müsste ich an dieser Stelle noch Philipp erwähnen, aber über ihn erfahren wir reichlich wenig. Stattdessen konzentriere ich mich hier auf Antonie, die ich wirklich süß finde.
Antonie wird am Anfang der Geschichte von der Großmutter aus dem Waisenhaus geholt und natürlich frat sich der Leser, wie ihre Rolle in dem Ganzen ist. Ich empfand Antonie als tolles und liebenswertes Mädchen und konnte es einfach nicht verstehen, warum niemand sie haben wollte! Sind die Menschen wirklich so oberflächlich, dass sie ein armes, stotterndes Mädchen so schnell verurteilen?
Ich brauchte ein Paar Seiten, um mit der Geschichte so richtig warm zu werden. Das erste Kapitel hat mir hier allerdings sehr gut gefallen, denn dort lernen wir das stotternde Mädchen Antonie kennen, das im Waisenhaus ist und sich eigentlich schon damit abgefunden hat, von niemanden gewollt zu werden. Dann kommt jedoch eine alte Dame, die den Kindern jedes Jahr Geschenke bringt und diese nimmt Antonie mit.
Hier sind wir dann auch schon kurz vor den gemeinsamen Weihnachtstagen im Anwesen der Großmutter. Eva fährt wie jedes Jahr hin, ist aber sehr gestresst, als plötzlich auch noch ein Bankangestellter auftaucht und sie erfährt, wie es um das Anwesen steht. Leider war mir Eva wie bereits erwähnt recht unsympathisch, vor allem da sie auch schon an die Zeit nach dem Tod ihrer Großmutter denkt. Das konnte ich ihr leider während der gesamten Geschichte nicht verzeihen.
Natürlich gibt es hier auch eine kleine Liebesgeschichte und eine Reise in die Vergangen. Auf dieses Abtauchen in die Vergangenheit habe ich mich besonders gefreut, auch wenn ich etwas vollkommen anderes erwartet habe. Dennoch konnte ich ab hier das Buch endlich mehr genießen, auch wenn mir Eva selbst noch immer recht unsympathisch blieb!
Es hat aber auf jeden Fall Spaß gemacht, mit den beiden Protagonisten ins Jahr 1931 zu reisen, auch wenn die Autorin hier wenig wert auf die Beschreibung der Zeit gelegt hat. Interessant war aber hier das Familienleben, das im Mittelpunkt dieses Romans steht. Eva trifft in dieser Zeit natürlich auch auf ihre Großmutter, die damals aber sehr jung war. Hier schließt sich aber der Kreis rund um diese sonderbare "Zeitreise" und das hat mir ausgesprochen gut gefallen!
Die Geschichte in "Der Weihnachtswald" ist gut konstruiert, war mir aber eine Spur zu monoton. Zwar passiert am Ende noch ein Ereignis, das unsere Protagonisten kurzzeitig aus der Bahn läuft, aber das was es auch schon. Die Liebesgeschichte von Eva und Phillip zog einfach an mir vorbei, ich konnte sie nicht recht nachvollziehen und deswegen konnte sie mich auch nicht berühren.
Evas Entwicklung hat mir zwar gut gefallen, aber insgesamt ging mir alles zu schnell und teilweise lief mir die Handlung etwas zu monoton ab. Ich sag dies bei Büchern nicht gerne, aber ich habe mich streckenweise tatsächlich gelangweilt und musste mich zwingen am Ball zu bleiben. Für mich daher leider eine, trotz Happy End, keine Geschichte, die mich nun in Weihnachtsstimmung bringen konnte! Schade!
Von meiner diesjährigen weihnachtlichen Lektüre hätte ich mir wahrlich mehr erwartet. Das Thema der kurzen "Zeitreise" klang hier interessanter, als es letztendlich umgesetzt wurde. Die
Liebesgeschichte ließ mich recht kalt und letztendlich war es mehr eine nette Geschichte für zwischendurch, die ich aber wohl schnell wieder vergessen haben werde ...
Erscheinungsdatum: 18. September 2017
Anzahl der Seiten: 416
Cover und Inhaltsangabe © Blanvalet
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!
"Wie jedes Jahr an Weihnachten macht sich die alleinstehende Anwältin Eva auf den Weg zu ihrer Großmutter Anna. Das stattliche Anwesen der Familie, umringt von einem Garten mit einem Wald aus Tannenbäumen, ruft viele Erinnerungen hervor. Hier wuchs Eva auf, nachdem ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen waren. Im Haus trifft sie nicht nur auf ihren Jugendfreund Philipp, sondern auch auf das Waisenkind Antonie. Während draußen ein Schneesturm tobt, verschwindet das Kind plötzlich spurlos. Auf der gefährlichen Suche nach Antonie landen Eva und Philipp unversehens in der Vergangenheit ..."
Es ist wieder einmal so weit: Weihnachten steht vor der Tür und wie jedes Jahr habe ich mir vorgenommen, wenigstens ein weihnachtliches Buch zu lesen. In diesem Jahr fiel meine Wahl auf "Der Weihnachtswald" von Angelika Schwarzhuber,
Der Stil der Autorin ist sehr einfach, an einigen Stellen zwar etwas holprig, im Großen und Ganzen aber gut lesbar. Es ist eine Geschichte, die wohl vor allem für Weihnachsmuffel geeignet ist, zu denen ich auf jeden Fall zähle. Sie ähnelt etwas der Idee von "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens, denn auch in "Der Weihnachtswald" haben wir eine sehr griesgrämige und wenig sympathische Protagonistin ...
- Eva -
Puhh, Eva war hier wirklich eins sehr schwerer Charakter, mit dem ich einfach nicht warm werden wollte. Sie lebt eigentlich nur für ihre Arbeit und besucht einmal im Jahr zu Weihnachten ihre Großmutter Anna, von der sie aber denkt, dass sie eh bald sterben wird. Dieses pragmatische Denken habe ich an Eva leider nicht leiden können, sie wirkte dadurch von Anfang an furchtbar unsympathisch.
Natürlich ist dies von der Autorin so beabsichtigt, sie soll sich schließlich hier im Laufe des Buches entwickeln und vor allem, mit sich selbst ins Reine kommen. Leider ging mir die Entwicklung auch zu schnell und war für mich wenig nachvollziehbar, sodass ich mich auch am Ende mit der "veränderten" Eva nicht anfreunden konnte.
- Antonie -
Eigentlich müsste ich an dieser Stelle noch Philipp erwähnen, aber über ihn erfahren wir reichlich wenig. Stattdessen konzentriere ich mich hier auf Antonie, die ich wirklich süß finde.
Antonie wird am Anfang der Geschichte von der Großmutter aus dem Waisenhaus geholt und natürlich frat sich der Leser, wie ihre Rolle in dem Ganzen ist. Ich empfand Antonie als tolles und liebenswertes Mädchen und konnte es einfach nicht verstehen, warum niemand sie haben wollte! Sind die Menschen wirklich so oberflächlich, dass sie ein armes, stotterndes Mädchen so schnell verurteilen?
Ich brauchte ein Paar Seiten, um mit der Geschichte so richtig warm zu werden. Das erste Kapitel hat mir hier allerdings sehr gut gefallen, denn dort lernen wir das stotternde Mädchen Antonie kennen, das im Waisenhaus ist und sich eigentlich schon damit abgefunden hat, von niemanden gewollt zu werden. Dann kommt jedoch eine alte Dame, die den Kindern jedes Jahr Geschenke bringt und diese nimmt Antonie mit.
Hier sind wir dann auch schon kurz vor den gemeinsamen Weihnachtstagen im Anwesen der Großmutter. Eva fährt wie jedes Jahr hin, ist aber sehr gestresst, als plötzlich auch noch ein Bankangestellter auftaucht und sie erfährt, wie es um das Anwesen steht. Leider war mir Eva wie bereits erwähnt recht unsympathisch, vor allem da sie auch schon an die Zeit nach dem Tod ihrer Großmutter denkt. Das konnte ich ihr leider während der gesamten Geschichte nicht verzeihen.
Natürlich gibt es hier auch eine kleine Liebesgeschichte und eine Reise in die Vergangen. Auf dieses Abtauchen in die Vergangenheit habe ich mich besonders gefreut, auch wenn ich etwas vollkommen anderes erwartet habe. Dennoch konnte ich ab hier das Buch endlich mehr genießen, auch wenn mir Eva selbst noch immer recht unsympathisch blieb!
Es hat aber auf jeden Fall Spaß gemacht, mit den beiden Protagonisten ins Jahr 1931 zu reisen, auch wenn die Autorin hier wenig wert auf die Beschreibung der Zeit gelegt hat. Interessant war aber hier das Familienleben, das im Mittelpunkt dieses Romans steht. Eva trifft in dieser Zeit natürlich auch auf ihre Großmutter, die damals aber sehr jung war. Hier schließt sich aber der Kreis rund um diese sonderbare "Zeitreise" und das hat mir ausgesprochen gut gefallen!
Die Geschichte in "Der Weihnachtswald" ist gut konstruiert, war mir aber eine Spur zu monoton. Zwar passiert am Ende noch ein Ereignis, das unsere Protagonisten kurzzeitig aus der Bahn läuft, aber das was es auch schon. Die Liebesgeschichte von Eva und Phillip zog einfach an mir vorbei, ich konnte sie nicht recht nachvollziehen und deswegen konnte sie mich auch nicht berühren.
Evas Entwicklung hat mir zwar gut gefallen, aber insgesamt ging mir alles zu schnell und teilweise lief mir die Handlung etwas zu monoton ab. Ich sag dies bei Büchern nicht gerne, aber ich habe mich streckenweise tatsächlich gelangweilt und musste mich zwingen am Ball zu bleiben. Für mich daher leider eine, trotz Happy End, keine Geschichte, die mich nun in Weihnachtsstimmung bringen konnte! Schade!
Von meiner diesjährigen weihnachtlichen Lektüre hätte ich mir wahrlich mehr erwartet. Das Thema der kurzen "Zeitreise" klang hier interessanter, als es letztendlich umgesetzt wurde. Die
Liebesgeschichte ließ mich recht kalt und letztendlich war es mehr eine nette Geschichte für zwischendurch, die ich aber wohl schnell wieder vergessen haben werde ...