Titel: Das glühende Grab
Autor: Yrsa Sigurdardóttir
Genre: Krimi
Erscheinungsdatum: 2008
Anzahl der Seiten: 368
Cover und Inhalsangabe: © btb
Begonnen: 22.05.2021
Beendet: 26.05.2021
"Auf den isländischen Westmännerinseln werden bei Ausgrabungen drei Leichen und ein abgetrennter Kopf gefunden. Sie liegen im Keller des Elternhauses von Markús Magnússon, das bei einem Vulkanausbruch vor mehr als dreißig Jahren verschüttet wurde. Da Markús die Ausgrabung vorher unbedingt verhindern wollte, steht er plötzlich unter Mordverdacht: Hat er als Jugendlicher drei Menschen getötet und verstümmelt? Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir glaubt an seine Unschuld. Doch dann wird eine weitere Leiche entdeckt ..."
Nachdem ich nun schon einige Island-Thriller von Yrsa Sigurdardóttir gelesen habe, war ich nun gespannt auf einen der Krimis aus der Reihe rund um die Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir. Begonnen habe ich durch einen zufälligen Bücherschrankfund mit dem dritten Band, der sich aber auch ohne Vorwissen lesen lässt.
Die Ausgangslage ist hier wirklich sehr spannend, denn in dem durch einen Vulkanausbruch verschütteten und nun ausgegrabenen Elternhaus eines Mandanten von Dóra werden drei Leichen und ein abgetrennter Kopf gefunden. Kurz darauf gibt es eine Tote und die Frage ist, wie das alles zusammenpasst. Hat Markus, der damals noch ein Teenager war, etwas damit zu tun? Oder steckt da doch seine Jugendliebe dahinter, die ihn gebeten hat, eine Kiste aufzubewahren, in der nun ein abgetrennter Kopf gefunden wurde?
Der Stil der Autorin ist auch hier wieder sehr einfach, doch ich habe sehr schnell erkannt, dass ihre Krimis nicht mit ihren Thrillern vergleichbar sind. Es gibt zwar wieder einige Perspektiven, aus denen das Geschehen geschildert wird, aber die doch sehr unbeholfene Dóra mit ihrer Spurensuche steht hier im Fokus. Ich fand Dóra auf der einen Seite echt interessant, denn sie ist doch anders als man sich eine Rechtsanwältin vorstellt, doch auf der anderen ging sie mir mit ihrer doch sehr naiven und chaotischen Art, ihrem recht oberflächlichen Denken und den ständig gleichen Gedankengängen irgendwann auf die Nerven. Sie ist leider kein Buchcharakter, den ich noch einmal treffen wollen würde. Auch ihr Humor wirkte auf mich sehr deplatziert. Allgemein hat sich das Buch für mich sehr lieblos angefühlt, dabei war bei einigen Charakteren, wie beispielsweise der magersüchtigen Tinna jede Menge Potenzial vorhanden.
Leider hat mich "Das glühende Grab" ab einem gewissen Punkt wirklich stark gelangweilt. So sehr, dass ich beim Lesen im Auto einige Male eingenickt bin, was mir für gewöhnlich nicht passiert. Die Ausgangslage wird viel zu oft durchgekaut und die Nachforschungen kommen nur schleppend voran. Nebensächliches wird benutzt, um die Geschichte zu strecken und dabei gibt es leider kaum Spannung. Yrsa Sigurdardóttir sonst so perfekt gesetzte Cliffhanger gab es hier kaum und auch Wendungen oder Überraschungen besitzt die Geschichte nicht. So hat mich die letztendliche Auflösung furchtbar enttäuscht ...
Mein erster und wohl auch letzter Krimi aus der Feder von Yrsa Sigurdardóttir, die mich mit ihren Thriller begeistern konnte, hier aber doch für unfassbar viel Langeweile gesorgt hat ...
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