Donnerstag, 16. Mai 2024

[Rezension] Gänsehaut - Das Versteck der Mumie - R. L. Stine

 


Titel: Das Versteck der Mumie (Gänsehaut)

Autor:  R. L. Stine

Genre: Kinderbuch, Gruselroman

Erscheinungsjahr: 2000
Seitenzahl: 128
Cover: © cbj
Begonnen: 20.04.2024
Beendet: 23.04.2024


Michael soll eigentlich allein zu seiner Tante nach Orlando fliegen, doch die Maschine, in der sich niemand außer ihm befindet, landet stattdessen in Jesekien. In diesem fernen Land mitten in der Wüste erfährt Michael, dass er der wahre Thronfolger ist. Allerdings darf er erst regieren, wenn er dem General das Versteck einer geheimnisvollen Mumie verrät ...

Dieser Gänsehaut-Band war einer der wenigen, den ich in meiner Jugend nicht gelesen habe. Nun konnte ich ihn durch einen glücklichen Bücherschrankfund meinem Mann vorlesen und wir können gleich zu Beginn der Rezension sagen, dass wir großen Spaß mit Michael auf seinem Abenteuer im fernen Jesekien hatten.

Als treuer und eingefleischter Fan der Reihe muss ich allerdings auch zugeben, dass dieser Teil doch etwas ungewöhnlich ist, da R. L. Stine hier komplett auf das Übernatürliche verzichtet und auch die Mumie nur eine Nebenrolle spielt. Es geht hier tatsächlich eher um Michael, der angeblich einst einen Gedächtnischip eingepflanzt bekam, sich aber nun einfach nicht an das Versteck erinnern kann und sowohl mit "seinem" Volk als auch mit den Rebellen einige Probleme bekommt.

Spannend und überraschend sind die kurzen Kapitel auch hier und wie immer finde ich, dass sich die Bücher perfekt vorlesen lassen. Mir fehlte es hier aber etwas an den typischen Gruselelementen. "Das Versteck der Mumie" ist dennoch witzig, originell und lesenswert. Zu meinen Lieblingsbüchern der Reihe gehört es aber nicht!


Ein etwas ungewöhnlicher Teil jener Buchreihe, die mich als Kind zur Leseratte gemacht hat! Ich hatte dennoch großen Spaß in Jesekien, auch wenn mir der typische Grusel ein wenig gefehlt hat!

Ich vergebe 4 von 5.

Dienstag, 14. Mai 2024

[Rezension] Seelen - Stephanie Meyer

 


Titel: Seelen

Autor:  Stephanie Meyer

Genre: Roman, Dystopie, Jugendbuch, Sci-Fi

Erscheinungsjahr: 2009
Seitenzahl: 864
Cover: © Carlsen Verlag
Begonnen: 18.04.2024
Beendet: 24.04.2024


Beinahe die gesamte Menschheit ist von einer außerirdischen Spezies, den sogenannten Seelen, besetzt. Melanie konnte sich lange dagegen wehren, selbst zum Wirt werden, doch dann wird sie gefangen und eine uralte Seele namens Wanderer steckt plötzlich in ihr. Verzweifelt kämpft Mel darum, ihren Bruder Jamie und ihre große Liebe Jared wiedersehen zu können, die sich bei anderen Rebellen in der Wüste verstecken. Auch Wanderer, die später Wanda genannt wird, sehnt sich nach Jared, doch dann trifft sie auf Ian ...

Als großer Twilight-Fan wollte ich schon lange den dystopischen Roman der Autorin lesen. Mir gefällt Stephenie Meyers Ideenreichtum und auch ihr Mut, hier eine ganz eigene Zukunftvision zu erschaffen. In ihrer Welt gibt es kaum noch Menschen. Die meisten Körper werden von den Seelen benutzt und es ist äußerst selten, dass das menschliche Bewusstsein noch Zugriff auf den Körper hat. Genau das passiert aber Wanda, die sich nicht nur an Mels Körper gewöhnen muss, sondern immer wieder mit ihren Erinnerungen und auch Gefühlen konfrontiert wird.

Wanda, die den Körper fast komplett steuert und kontrolliert, steht im Fokus der Geschichte. Gleichzeitig ist da aber auch Mel, die weiterhin um ihren Körper und damit auch gegen Wanda kämpft. Dieser innere Konflikt hat mir von Anfang an gut gefallen, denn die Situation ist für beide Individuen sehr schwer. 

Durchwegs spannend wird in "Seelen" davon erzählt, wie Mel und Wanda sich langsam akzeptieren und anfreunden. Sie erkennen, dass es einfacher ist, am selben Strang zu ziehen. Nur die beiden Männer, zu denen sie sich auf ganz unterschiedliche Art hingezogen fühlen, machen es ihnen immer wieder schwer. Zeitgleich wird auch die Welt beschrieben, die seit der Invasion deutlich friedlicher ist.

Ich war anfangs skeptisch aufgrund der Dicke dieses Buches und auch wenn es ein paar Längen gab, habe ich die Geschichte doch verschlungen. Es gibt viele spannende Momente, viel Verzweiflung und auch Kritik an der Menschheit, die sich das Anrecht auf diesen Planeten dofh zu oft verspielt hat. Die Liebesgeschichten konnten mich genauso stark berühren, wie die Freundschaft zwischen Mel und Wanda. Ich bin froh, dieses Buch, das definitiv zeigt, dass Stephenie Meyer eine talentierte Geschichtenerzählerin ist, endlich gelesen zu haben!


"Seelen" von Stephenie Meyer ist eine spannende und berührende Dystopie, in der es um tiefe Liebe und Freundschaft geht. Eine klare Empfehlung!


Ich vergebe 5 von 5.


Sonntag, 12. Mai 2024

[Rezension] Flieh, wenn du kannst - Joy Fielding

 


Titel: Flieh, wenn du kannst

Autor:  Joy Fielding

Genre: Roman, Thriller

Erscheinungsjahr: 2004
Seitenzahl: 411
Cover: © Goldmann
Begonnen: 16.04.2024
Beendet: 22.04.2024


Bonnie Wheeler erhält einen seltsamen Anruf von Joan, der Exfrau ihres Mannes. Kurz darauf wird Joan ermordet und für Bonnie, die sich plötzlich um ihre beiden Stiefkinder kümmern muss, beginnt ein wahrer Albtraum ...

Joy Fielding konnte mich zuletzt mit ein paar Büchern nicht ganz so gut unterhalten, doch "Flieh, wenn du kannst" baut schon auf den ersten Seiten eine hohe Spannung auf. Hier wird Bonnie gleich mit der Exfrau ihres Mannes konfrontiert, die sie eigentlich nicht in ihrem Leben haben will und die dann auch noch erschossen wird. Für Bonnie ändert sich plötzlich alles, da die beiden Kinder ihres Mannes nun bei ihr einziehen sollen und dabei für etliche Probleme sorgen.

Die anfängliche Spannung verpufft im eher ruhigen Mittelteil etwas. Hier ist kurzzeitig keine echte Gefahr zu spüren, doch die Geschichte bleibt dennoch interessant, geht es doch um das komplett auf den Kopf gestellte Leben der Familie. Dabei wird auch Bonnies Ehe mit Rod näher beleuchtet, in der auch nicht alles rosig ist.

Zum Ende hin, als es Bonnie körperlich plötzlich immer schlechter geht, nimmt alles wieder Fahrt aus und obwohl die letztendliche Auflösung keine allzu große Wendung bietet, empfand ich sie als passend. Für mich war "Flieh, wenn du kannst" zwar nicht der stärkste Roman der Autorin, aber dennoch hat er mir ein paar angenehme Lesestunden verschafft!



"Flieh, wenn du kannst" beginnt mit einer spannenden Ausgangslage, wird im Muttelteil aber recht ruhig und spannungsarm, um dann am Ende noch einmal Fahrt aufzunehmen. Für mich nicht das stärkste Buch der Autorin, aber dennoch eins, dass Fans sicher dennoch fesseln wird!

Ich vergebe 4 von 5.




Freitag, 10. Mai 2024

[Rezension] Mrs. Dalloway - Virginia Woolf

 


Titel: Mrs. Dalloway

Autor:  Virginia Woolf

Genre: Roman

Seitenzahl: 238
Cover: © Bertelsmann Club
Begonnen: 16.04.2024
Beendet: 18.04.2024


Clarissa Dalloway wird am Abend eine ihrer berühmten Abendgesellschaften geben. Bis dahin gibt sie sich ihrem gewohnten Tagesablauf hin, der sie allerdings mit der Frage konfrontiert, ob sie wirklich ein glückliches Leben führt. Schließlich trifft sie auch noch auf ihren alten Jugendfreund Peter Walsh, der gerade erst frisch verliebt aus Indien zurückgekehrt ist und den sie einst beinahe geheiratet hat. Wäre sie mit ihm vielleicht glücklicher geworden?

"Mrs. Dalloway" war für mich nun mein erster Kontakt mit Virginia Woolf, die hier einen tiefgründigen Blick auf die Gesellschaft und auf das Innenleben der einzelnen Charaktere wirft. Im Zentrum steht dabei Clarissa Dalloway, die sich mit ihrer Heirat mit Richard für ein konventionelles Leben entschieden hat, das ihr einen Alltag verschafft, in dem es kaum Abwechslung gibt. Tapfer behauptet sie aber, zufrieden zu sein. Doch ist sie das wirklich?

Dieser Roman wirkt sehr experimentell und ist sicherlich nicht der optimale Einstieg in die Welt von Virginia Woolf. Viele verschachtelte, sehr lange Sätze beschreiben einen einzigen Tag im Leben von Clarissa Dalloway. Was wie ein Einblick in den Alltag einer älteren Frau beginnt, entwickelt sich schnell zu einem tiefen Eindringen in die Gedanken verschiedener Charaktere. So ist da auch der depressive Septimus Warren Smith, der nicht mehr weiß, ob er sein Leben liebt oder es einfach beenden soll. Er wird mit seiner Entscheidung noch viele Leute - darunter sicherlich auch alle Leser - zum Nachdenken anregen.

Sehr düster und schwermütig geht es in diesem Roman um die scheinbare Unerreichbarkeit des eigenes Glücks. Die Melancholie sickert förmlich durch die Seiten dieser Geschichte, die von der Handlung her kaum Überraschungen bereithält und sich komplett auf das Innenleben der Charaktere beschränkt. Der Tiefgang hat mich umgehauen, doch dennoch hat der Schreibstil doch dafür gesorgt, dass es eine sehr herausfordernde Lektüre für mich war. Ich bin auf weitere Werke von Virginia Woolf gespannt.



Mein erstes Werk von Virginia Woolf hat mich gleich auf sehr experimentelle und herausfordernde Art tief in die düstere und sehr melancholische Gedankenwelt verschiedener Menschen gerissen, die allesamt über das eigene Glück beziehungsweise Unglück nachdenken! 

Ich vergebe 4 von 5.


 

Mittwoch, 8. Mai 2024

[Rezension] Weil du mich liebst - Shannon Greenland


Titel: 
Weil du mich liebst

Autor:  Shannon Greenland

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2018
Seitenzahl: 321
Cover: © Ravensburger
Begonnen: 12.04.2024
Beendet: 17.04.2024


Eve ist auf der Flucht und nimmt einen Job als Roadie für eine Indie-Band-Tour an. Dort lernt sie den Musiker West kennen und fühlt sich sofort zu ihr hingezogen. Doch ihrer Vergangenheit ist immer präsent und damit auch die Lügen, die sie jedem erzählen muss ...

"Weil du mich liebst" beginnt mit Eves spannender Flucht vor einem gewalttätigen Mann. Eve färbt und schneidet sich die Haare, bekommt einen neuen Ausweis und findet einen Job, bei dem sie viel umherreisen kann. So lernt sie den Sänger West kennen, dem sie schnell nahe kommt.

Obwohl ich nur selten Liebesromane lese, hat mich diese Geschichte gleich in den Bann gezogen. Ich mochte Eve, die anfangs noch sehr unsicher wirkt und versucht, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie entwickelt immer mehr Selbstvertrauen und schafft es schließlich auch, sich einem anderen Menschen zu öffnen.

West stellt hier den typischen Frauenschwarm dar, doch in Eves Nähe zeigt er auch eine sehr weiche Seite. Zwischen den beiden sprühen jede Menge Funken. Gleichzeitig bleibt es spannend, weil Eves Vergangenheit sie jeden Moment einholen könnte.

Mich hat dieser New-Adult-Roman gut unterhalten und überraschenderweise auch berührt. Ich mochte die beiden Protagonisten und Eves Kampf um ein unabhängiges Leben. Von mit gibt es für dieses Buch daher eine klare Empfehlung!



Im New-Adult-Bereich bin ich selten unterwegs und umso überraschter war ich, dass mich dieser Roman wirklich mitreißen und berühren konnte. Eine sehr süße Liebesgeschichte und ein spannender Kampf um ein unabhängiges Leben!


Ich vergebe 5 von 5.


 

Montag, 6. Mai 2024

[Rezension] Der Fluch der alten Dame - Gillian White


 Titel: Der Fluch der alten Dame

Autor:  Gillian White

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2000
Seitenzahl: 432
Cover: © Droemer Knaur
Begonnen: 11.04.2024
Beendet: 15.04.2024


Clover ist schon lange unzufrieden mit ihrem Leben und auf Weihnachten hat sie auch keine große Lust, vor allem, da sie dieses mit ihrer Schwiegermutter verbringen soll, die für ihre Geisterbeschwörungen bekannt ist. Doch das Weihnachtsfest hält in diesem Jahr einige Überraschungen bereit, denn plötzlich fällt der Strom aus und im Keller finden sie eine Leiche. Dann passieren Clover einige kleine Unfälle und es scheint, dass Violet es auf sie abgesehen hat ...

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich "Ein unheimlicher Gast" von Gillian White gelesen, das mich unfassbar gut unterhalten hat. Die Autorin besitzt einen ganz eigenen Stil, der sicherlich nicht jedem Leser gefällt, da der Aufbau oft am Anfang etwas wirr wirkt, schließlich aber viele sehr böse und unheimliche Einblicke in die Abgründe ihrer Charaktere liefert.

In "Der Fluch der alten Dame" geht es in erster Linie um Violet. Nach und nach wird die Vergangenheit aufgerollt, in der Violet früh ihre Mutter verlor und einen großen Hass auf ihre Stiefmutter entwickelte. Zeitgleich werden die Geschehnisse im Farmhaus geschildert. Schon auf den ersten Seiten wird dabei klar, dass im Grunde jeder ein Geheimnis hat. 

So spannend Violet auch ist, so nervig fand ich die dauergefrustete Clover, die wirklich kaum noch Freude an ihrem Leben hat. So entwickelt sich auch das Weihnachtsfest zu einem teils echt anstrengenden Treffen von Leuten, die allesamt eigentlich nur an sich selbst denken. Manchmal fehlte mir hier ein wenig der Fokus, denn so viel geballte Frustration wirkt sich natürlich auch die Stimmung des Lesers aus. Das Ende empfand ich als gelungen und gewohnt bitter und sehr böse. So fesselnd wie "Ein unheimlicher Gast" war dieses Buch für mich allerdings nicht! 


Ein unheimlicher, bitterböser und unterhaltsamer Roman über ein düsteres Weihnachtsfest, an dem viele Geheimnisse an die Oberfläche dringen. Nur die ganzen dauergefrusteten Leute waren für mich beim Lesen schon eine große Herausfordernung!

Ich vergebe 4 von 5.



Samstag, 4. Mai 2024

[Rezension] Schmerzverliebt - Kristina Dunker


 Titel: Schmerzverliebt

Autor:  Kristina Dunker

Genre: Roman, Jugendroman

Erscheinungsjahr: 2003
Seitenzahl: 228
Cover: © Belitz
Begonnen: 10.04.2024
Beendet: 12.04.2024


Auf einer Geburtstagsparty lernt Pia Sebastian kennen, in den sie sich sofort verliebt. Allerdings hat Pia ein Geheimnis. Wenn es ihr schlecht geht, dann verletzt sie sich selbst. Ihre Narben versteckt sie unter langärmeligen Pullovern. Doch nun ist ja Sebastian und sie sieht zum ersten Mal einen Ausweg aus dieser Sucht ...

"Schmerzverliebt" war nun bereits mein viertes Buch von Kristina Dunker, die im Jugendbuchbereich für mich mittlerweile zu meinen liebsten Autorinnen zählt. Ihre Bücher sind authentisch und gehen auf eine sehr angenehme Art mit sehr ernsten Jugendproblemen um. Hier geht es nun um ein Mädchen, das sich ritzt und selbst gar nicht so recht versteht, warum sie das tut.

Ich hatte selbst leider viele Jahre Probleme mit selbstverletzendem Verhalten und konnte daher von der ersten Seite mit Pia,  die von den meisten Leuten Pippi genannt wird, mitfühlen. Auf dem ersten Blick führt sie ein glückliches Leben. Ihre Eltern lieben und fördern sie, ihr Bruder ist für sie da, sie sieht gut aus und sie tanzt gerne. Doch unter der Oberfläche brodelt es. Pia hat immer mehr das Gefühl, nicht so sein zu können, wie ihre Eltern es gerne hätten.

Sebastian wird für sie zu einer Stütze. Leider hat er auch eigene Probleme, denn er wird wegen seines Übergewichts gemobbt. Schön war hier, dass Pia sich von Anfang an zu ihn bekennt. Die beiden klammern sich aneinander, doch müssen - jeder für sich - auch erst einmal zu sich selbst finden. Auch dieses Jugendbuch von Kristina Dunker hat mich wieder berührt, unterhalten und zum Nachdenken angeregt!



"Schmerzverliebt" ist die authentische Geschichte von Pia, die sich selbst verletzt und sich in ihre erste große, aber natürlich auch sehr schmerzhafte Liebe stürzt. Mittlerweile bin ich großer Fan von Kristina Dunkers Jugendbüchern, die mich bisher nie enttäuscht haben!

Ich vergebe 5 von 5.


Donnerstag, 2. Mai 2024

[Rezension] Suche - Monica Kristensen

 


 Titel: Suche

Autor:  Monica Kristensen

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2012
Seitenzahl: 336
Cover: © btb
Begonnen: 08.04.2024
Beendet: 11.04.2024


Ein kleines Mädchen, das sich oft mit den anderen Kindern des Kindergartens versteckt hat, ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Hat der geheimnisvolle Mann etwa damit zu tun, der den Kindern immer wieder Süßigkeiten zusteckte? Oder doch Ellas Vater, der schon lange Eheprobleme hatte und nun ebenfalls nicht auffindbar ist?

"Suche" besticht in erster Linie durch den Schauplatz, denn wir befinden uns auf Spitzbergen und natürlich geht es hier auch um Bergbau und stillgelegte, sehr unheimliche Schächte. Monika Kristensen, die selbst Polarforscherin ist, beschreibt die Umgebung von Longyearbyen sehr eindringlich. Die eisige Kälte war für mich beim Lesen genauso spürbar wie die unheimliche Atmosphäre in den Schächten.

Mit der Kriminalgeschichte, die hier erzählt werden soll, hatte ich allerdings von Anfang an Probleme. Es entwickelte sich einfach kein Spannungsbogen, denn die Autorin holt hier recht weit aus, arbeitet die Vergangenheit auf und erzählt von dem neuen Grubeningenieur, von illegalen Aktivitäten und von Beziehungsproblemen. Dabei läuft die eigentliche Suche nach dem Mädchen etwas unspektakulär ab, vor allem, da der Leser immer mehr Informationen hat als die Charaktere.

Die Suchaktion dient in erster Linie dazu, die Umgebung zu schildern. Das war mir einfach nicht genug, weil für mich kaum echte Gefahr spürbar war. Das ist schade, denn gerade die Geschichte rund um das Bergwerk hat mir gefallen. Leider war mir das Beziehungsdrama zu konstruiert und die ganze Suche nach dem Mädchen zu langweilig. Für mich war Monica Kristensen "Suche" eher ein durchschnittlicher Roman, der keinen richtigen Sog entwickeln konnte.




Die Suche nach einem vermissten Kind auf Spitzbergen besitzt durch den Schauplatz einige interessante Einblicke in das Leben in der Arktis, konnte mich von der Kriminalgeschichte aber nicht wirklich vom Hocker reißen. Schade!

Ich vergebe 3 von 5.