Freitag, 26. Juli 2024

[Rezension] Das fremde Haus - Sophie Hannah


 Titel: Das fremde Haus

Autor:  Sophie Hannah

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2013
Seitenzahl: 496
Cover: © Bastei Lübbe
Begonnen: 20.06.2024
Beendet: 25.06.2024


Mitten in der Nacht sieht Connie Bowskill bei einem virtuellen Rundgang einer Immobilienseite eine Frauenleiche. Als ihr Mann Kit sich jedoch vor dem Bildschirm setzt, ist diese verschwunden. Plötzlich liegt ihre ganze Welt in Trümmern, denn niemand scheint ihr so recht glauben zu wollen ...

"Das fremde Haus" besitzt eine spannende und auch sehr interessante Ausgangslage,  die eigentlich viele Möglichkeiten eröffnet. Der Leser fragt sich nämlich direkt, ob es die Leiche, die Connir gesehen haben will, wirklich gibt und auch, was es alles mit einer Familie zu tun hat, die zwischen den Kapiteln auf verschiedenen Beweisstücken auftaucht.

Leider gibt es einige Länge und sehr unwichtige Nebenstränge, die sich recht schnell verlieren und im Grunde nichts mit dem Hauptstrang zu tun haben. Ich wollte dennoch am Ball bleiben, denn ich erwartete hier eine kluge Auflösung dieser doch sehr verstricken Story. Leider herrschte bei mir am Ende dann Ernüchterung, denn ich konnte sämtliche Beweggründe nicht so recht nachvollziehen und das ganze Geschehen so auch nicht so recht begreifen. Irgendwie verliert sich die Autorin hier in ihren psychologischen Analysen, die eigentlich gar nicht so schlecht wirken, aber irgendwie das ganze Puzzle lückenhaft zusammensetzen. Schade!




"Das fremde Haus" besitzt eine spannende Ausgangslage, verliert sich dann aber in einer sehr wirren Handlung und einem Ende, bei dem für mich wenig zusammenpasste.

Ich vergebe 2 von 5.

Donnerstag, 25. Juli 2024

[Rezension] Das Nachtfräuleinspiel - Anja Jonuleit


Titel: 
Das Nachtfräuleinspiel

Autor:  Anja Jonuleit

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2018
Seitenzahl: 496
Cover: © dtv
Begonnen: 19.06.2024
Beendet: 24.06.2024


Liane hat sich als "Familienretterin" im TV einen Namen gemacht, doch plötzlich bekommt diese mühsam aufgebaute Fassade Risse, als eine unbekannte Person darauf abzielt, Lianes wahres Wesen zu offenbaren. So muss sich Liane endlich ihrer eigenen Vergangenheit und ihren eigenen Fehlern stellen ...

Auf mehreren Zeitebenen wird in "Das Nachtfräuleinspiel" eine sehr fesselnde Geschichte über menschliche Abgründe geschildert. Neben Lianes Lebensgeschichte wird auch noch von Annamaria erzählt, die bei einem harmlosen Brauch in ihrem Ort einen wahren Albtraum erlebt und dann zum "Haus der Glücklichen Familie" kommt, in dem Liane eine ganz eigene Form der Kindererziehung verfolgt.

Liane spielt hier die Übermutter und versucht, immer perfekt zu sein, um zu kaschieren, wie zerbrochen ihre gesamte Familie ist. Sie spielt pausenlos eine Rolle und schaufelt sich so ihr eigenes Grab. Ich habe Liane beim Lesen echt oft verabscheut, denn sie ist so ein Mensch, der weder Erziehungstipps geben, noch eigene Kinder haben sollte.

Annemarias Geschichte hingegen ist berührend. Gewisse Wendungen ließen sich hier zwar schon erahnen, aber dennoch konnte mich das Buch von der ersten bis zu letzten Seite in den Bann ziehen und war spannender und tiefgründiger als so mancher Psychothriller, den ich in diesem Jahr gelesen habe!





"Das Nachtfräuleinspiel" ist ein tiefgründiger, sehr fesselnder Roman, der zeigt, wie in Familien nach außen hin oft eine gewisse Fassade aufrecht erhalten wird. Mein erstes und sicher nicht letztes Buch der Autorin!

Ich vergebe 5 von 5.

Dienstag, 23. Juli 2024

[Rezension] Auch du stirbst, einsamer Wolf - Ein Bericht von Fritz Mertens

 


Titel: Auch du stirbst, einsamer Wolf

Autor:  Fritz Mertens

Genre: Bericht, Biografie

Erscheinungsjahr: 1989
Seitenzahl: 390
Cover: © Diogenes
Begonnen: 17.06.2024
Beendet: 20.06.2024


Fritz Mertens, der zwei Menschen auf den Gewissen hat, beschreibt in diesem Buch seinen Weg in den Abgrund. Dabei beginnt er mit seiner Zeit, als er eine Lehre anfing, sich aber immer wieder zu gewissen unüberlegten Handlungen hinreißen ließ und schließlich aus Deutschland flüchtete, um bei der Fremdenlegion unterzukommen. Doch auch als Soldat begeht er einen entscheidenden Fehler und irrt weiter umher, um irgendwann in Afrika zu landen und auch dort von der Polizei aufgegriffen zu werden ...

"Auch du stirbst, einsamer Wolf" führt den sehr nüchternen Bericht des zweifachen Mörders Fritz Mertens fort. Den Vorgängerband namens "Ich wollte Liebe und lernte hassen!", in dem es anscheinend um seine Kindheit und Jugend geht, habe ich allerdings nicht gelesen. Ich halte es aber nun nach der Lektüre dieses Buches fürs sinnvoll, zu erst den Anfang seiner Lebensgeschichte zu lesen. Vielleicht kann man dann gewisse Verhaltensmuster besser nachvollziehen als ich es bei diesem Werk konnte.

Fritz Mertens beschreibt in diesem Buch mehrere Etappen seines Lebens. Vieles, wie beispielsweise die kurze Zeit bei der Fremdenlegion oder auch sein Umherirren durch Frankreich und schließlich auch sein Weg nach Afrika - empfand ich als interessant, doch seine ganzen Frauengeschichten und seine Art, alles und jeden relativ schnell zu verurteilen, empfand ich als abstoßend. Er schiebt hier vieles dem Zufall zu und versucht das letztendliche Verbechen, das nur relativ kurz am Ende beschrieben wird, damit wohl zu rechtfertigen.

Mich konnte dieser Bericht nicht so recht packen und mitreißen. Es wirkte auf mich auch eher so, als würde Mertens sich vor gewissen Schilderungen bewusst drücken. Gefühle beschreibt er hier kaum. Es geht im Grunde nur um gewisse Ereignisse, die für ihn prägend waren und sich durchaus wie Teil eines Romans lesen, mich aber dem Verfasser nicht sonderlich nahe gebracht haben. Der Mörder wollte Verständnis haben und ja, ich kann nachvollziehen, dass er sich in der Gesellschaft nicht wohl fühlte, aber dennoch denke ich, dass er sich letztendlich bewusst für diesen Weg, der ihn in den Abgrund führte, entschieden hat. Letztendlich hatte er immer die Wahl, bei jeder einzelnen hier zu lesenden Etappe seines Lebens ...



"Auch du stirbst, einsamer Wolf" ist der Lebensbericht eines zweifachen Mörders, der hier versucht, vieles dem Zufall zuzuschieben ... Es gab einige interessante Abschnitte, doch ansonsten war es mir zu nüchtern und manchmal zu ausschweifend.

Ich vergebe 3 von 5.

Sonntag, 21. Juli 2024

[Rezension] 54 Minuten - Marieke Nijkamps

 


Titel: 54 Minuten - Jeder hat Angst vor dem Jungen mit der Waffe

Autor:  Marieke Nijkamps

Genre: Roman, Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2017
Seitenzahl: 336
Cover: © Fischer FJB
Begonnen: 16.06.2024
Beendet: 19.06.2024


Es hätte eigentlich ein ganz normaler, langweiliger Schultag werden sollen, doch nach der alljährlichen Begrüßungsrede der Direktorin fallen plötzlich Schüsse und alle Schüler sind in der Aula eingeschlossen. Die 54 schrecklichsten Minuten ihres Lebens brechen an ...

Durch unterschiedliche Perspektiven verschiedener Schüler wird hier ein Amoklauf geschildert. Die Autorin katapultiert den Leser direkt ins Geschehen, denn schnell fällt der erste Schuss. Spannend sind die kurzen Kapitel hier auf jeden Fall. Allerdings hatte ich dennoch so einige Probleme mit diesem Buch ...

Im Vorfeld dachte ich, dass es durch die Thematik einen sehr emotionale und herausfordernde Lektüre wird, doch für mich war die ganze Zeit eine gewisse Distanz zu allen Charakteren zu spüren. Zwar sind die einzelnen Charaktere mit ihren Verbindungen zu dem Schützen Tyler durchaus interessant, aber die Autorin konzentriert sich bei dieser Geschichte eher auf die Action und die Schockmomente. Sehr kaltblütig geht hier auch der Amokläufer vor, dessen Gründe für diesen Rachefeldzug aber recht schwammig wirken.

"54 Minuten" ist durchaus eine fesselnde Lektüre, die sich relativ schnell lesen lässt. Es gibt hier einige Teenager, die zu großen Helden der Geschichte werden und ihr Leben einsetzen, um andere zu retten, was natürlich zu einer gewissen Dramatik führt. Leider konnte ich bei dem Buch aber nicht so mitfühlen wie ich es mir bei dieser Thematik erhofft hatte. 



"54 Minuten" beschäftigt sich mit einem kaltblütigen Amoklauf an einer Schule und ist spannend, aber gleichzeitig leider auch sehr distanziert erzählt.

Ich vergebe 3 von 5.

Freitag, 19. Juli 2024

[Rezension] Nixenjagd - Susanne Mischke

 


Titel: Nixenjagd

Autor:  Susanne Mischke

Genre: Jugendthriller

Erscheinungsjahr: 2007
Seitenzahl: 200
Cover: © Arena
Begonnen: 14.06.2024
Beendet: 17.06.2024


Franziska ist in Paul verliebt - doch dieser verhält sich sehr zurückhaltend und fängt auf einem Badeausflug auch noch etwas mit ihrer besten Freundin Katrin an. In der Nacht ertrinkt Katrin dann allerdings im See und plötzlich kann Franziska niemanden mehr vertrauen, am allerwenigsten Paul, in den sie noch immer verliebt ist.

"Nixenjagd" ist ein spannend aufgebauter Jugendthriller mit kurzen, knackigen Kapiteln und einer Story, die zwar nicht neu ist, aber dennoch zu unterhalten weiß. Auf die Charaktere legt die Autorin hier allerdings keinen allzu großen wert, sodass besonders Franziska sehr naiv und eindimensional wirkt, obwohl sie zu Beginn als absolute Leseratte beschrieben wurde. Auch der geheimnisvolle Paul hätte gerade zum Ende hin noch etwas mehr durchleuchtet werden können. So recht nachvollziehen, warum Franziska als beste Freundin kaum um Katrin trauert und sich im Anschluss so sehr an Paul, der mit Katrin etwas laufen hatte, klammert, konnte ich hier nicht. Aber vielleicht muss auch das Denken junger Menschen nicht unbedingt einer Logik folgen.

Etwas irritiert hat mich die Ermittlungsarbeit und die nervige Kommissarin. Das hätte es für mich hier nicht gebraucht und diente wohl nur dazu, den roten Faden rund um Katrins Tod nicht zu verlieren. Das Ende fand ich aber durchaus gelungen und überraschend. Mir hat das Buch auf jeden Fall Spaß gemacht, wenngleich ich es nicht für den stärksten Jugendthriller aus dem Arena-Verlag halte.



"Nixenjagd" ist ein spannender Jugendthriller, der sich durch die kurzen Kapitel schnell lesen lässt und zu unterhalten weiß. Nur die Charaktere waren mir dann doch eine Spur zu eindimensional und teilweise zu naiv ...

Ich vergebe 4 von 5.

Mittwoch, 17. Juli 2024

[Rezension] Wenn die Nacht anbricht - Gin Phillips

 


Titel: Wenn die Nacht anbricht

Autor:  Gin Phillips

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2010
Seitenzahl: 352
Cover: © btb
Begonnen: 13.06.2024
Beendet: 16.06.2024


Alabama im Sommer 1931: Die neunjährige Tess beobachtet, wie eine Frau ein Baby in den Brunnen der Familie wirft. Anfangs will ihr niemand glauben, doch dann findet sich tatsächlich das tote Baby. Zusammen mit ihrer älteren Schwester Virgie, die gerade dabei ist, herauszufinden, wer sie sein will, macht sie sich auf die Suche nach dem Hintergründen dieser Tat ...

"Wenn die Nacht anbricht" ist ein ruhig erzählter Roman, der Einblick in eine Familie und gleichzeitig in die damalige Zeit gibt. Aus den unterschiedlichen Perspektiven jedes einzelnen Familienmitglieds wird hier nicht nur von der rätselhaften Brunnenfrau und dem toten Baby erzählt, sondern auch von Rassismus, vom Kohleabbau und vom Erwachsenwerden.

Tess, die den Brunnen immer geliebt hat, muss pausenlos an das tote Baby denken, während Virgie gerade herauszufinden versucht, ob sie wirklich schon bereit ist, sich auf Jungs einzulassen. Die Mutter Leta kümmert sich aufopferungsvoll um die ganze Familie und der Vater riskiert im Bergwerk immer wieder sein Leben, um alle ernähren zu können. Der kleine Jack versteht die Welt noch nicht so recht und gibt oft nur das wieder, was er aufschnappt.

Mich hat dieses Buch stark an Harper Lees "Wer die Nachtigall stört" erinnert, geht es doch auch hier um die 30er Jahre und den Zusammenhalt einer wirklich starken Familie. Mich hat dieser Einblick in die damalige Gesellschaft mit all ihren Fehlern berührt und nachdenklich gestimmt. Letztendlich stellt sich hier, genau wie in dem Roman, wie man der ganzen harten Arbeit noch die Zeit finden soll, die Welt zu verändern. Der wundervollen Familie gelingt es zumindest Stück für Stück!



"Wenn die Nacht anbricht" ist ein ruhiger Roman über den Zusammenhalt einer Familie in den 30er Jahren. Sehr berührend!

Ich vergebe 5 von 5.



Montag, 15. Juli 2024

[Rezension] Das Versprechen - Friedrich Dürrenmatt

 


Titel: Das Versprechen

Autor:  Friedrich Dürrenmatt

Genre: Roman, Klassiker

Erscheinungsjahr: 1996
Seitenzahl: 154
Cover: © Diogenes
Begonnen: 12.06.2024
Beendet: 14.06.2024



Ein Polizist erzählt einem Schriftsteller die traurige Geschichte seines ehemaligen Kollegen Matthäi, der den Fall eines ermordeten Mädchens lösen will und sich dabei selbst verliert. Der Mord an der kleinen Gritli erschüttert Mägendorf. Der Mörder ist schnell gefunden, denn schließlich hat sich der Hausierer, der die Leiche fand, schon einmal an einer Minderjährigen vergangen. Doch ist es wirklich so einfach?

Friedrich Dürrenmatts "Besuch der alten Dame" musste ich in der Schule interpretieren. Noch immer denke ich gerne an diese gesellschaftskritische Geschichte zurück und nun konnte ich endlich mein zweites Werk von Dürrenmatt lesen. "Das Versprechen" hat mich durch die kurzen Kapitel und die glasklare Sprache überraschend schnell in den Bann ziehen können.

Der Polizist Matthäi ist ein spannender Charakter. Er soll seine Karriere eigentlich in Jordanien fortsetzen, wird dann aber zu dem Mord an einem kleinen Mädchen gerufen, der ihn vollkommen gefangen nimmt, als der vermeintliche Täter Selbstmord begeht. Dürrenmatt erschafft hier aber keinen herkömmlichen Krimi, in dem alles reibungslos abläuft, der wahre Täter in die Falle tappt und der Detektiv als strahlender Held erscheint. Nein, hier zeigt sich mit sehr viel Realismus wie solch eine Tätersuche wohl in der echten Welt ablaufen würde. Ein echtes Happy End gibt es hier nämlich nicht und die letztendliche Pointe der Geschichte ist wirklich bitter.

Mein zweiter Kontakt mit Dürrenmatt hat mich hier wirklich umgehauen, denn "Das Versprechen" ist mitreißend, bewegend und gleichzeitig unfassbar spannend. Mir gefiel die Gesellschaftskritik, genau wie das Spiel mit den moralischen Werten. Ich bin nun schon auf weitere Werke von ihm gespannt!



"Das Versprechen" ist ein spannender und sehr bewegender Roman über eine schier hoffnungslose Tätersuche innerhalb einer Gesellschaft, die es sich bei der Frage nach der Schuld immer sehr einfach macht. Ein starkes Werk, das mich nun endlich diesem Schriftsteller wirklich nahe gebracht hat!

Ich vergebe 5 von 5.

Samstag, 13. Juli 2024

[Rezension] Zwischen dir und mir - Lino Munaretto

 


Titel: Zwischen dir und mir

Autor:  Lino Munaretto

Genre: Roman, Liebesroman

Erscheinungsjahr: 2013
Seitenzahl: 288
Cover: © cbt
Begonnen: 09.06.2024
Beendet: 12.06.2024



Lisa und Alex stammen aus zwei Welten. Sie ist wunderschön, beliebt und mit dem perfekten Jungen zusammen und er ist in einem verkorksten Leben gefangen. Doch dann finden die beiden zusammen als sich Lisa von ihrem Freund Dennis trennt, doch damit fangen die Probleme erst an ...

"Zwischen dir und mir" ist eine von moderne Interpretation von Romeo und Julia. Lisa stammt aus gutem Hause und hat scheinbar ein perfektes, wenn auch vorbestimmtes Leben. Alex stammt aus eher ärmlichen Verhältnissen, ist schlecht in der Schule und hat Stress mit seiner Familie. Lisa und Alex nähern sich recht schnell an, doch leider konnte ich zwischen den beiden nicht so recht etwas spüren.

Die Geschichte plätschert dabei doch leider etwas dahin. Es ist spürbar, dass dies der erste Roman des Schriftstellers ist, der sich hier doch stark an Klischees hält und es nicht schafft, in die Tiefe zu tauchen und den Charakteren Leben einzuhauchen. Mit Lisa kam ich nicht wirklich klar und die oft sehr primitiven Gespräche der Jungs (Manchmal auch die der Mädels) untereinander waren einfach nicht meins. Auch wurden mir zu viel auf jugendliche Klischees gesetzt wie beispielsweise die Mädchen, die sich mal küssen, um das auszutesten oder aber Alex als typischer Junge, der Pornos schaut.

Das ganze Verlieben der Beiden ging mir auch zu schnell und das Abblocken von Alex war für mich nicht so recht nachvollziehbar, was wohl daran lag, dass sein Innerstes nur hin und wieder durchblitzte, aber nicht so recht greifbar war. Leider konnte mich "Zwischen dir und mir" daher nicht besonders gut unterhalten. Es ist wohl leider auch eine Geschichte, die ich schnell wieder vergessen haben werde ...




"Zwischen dir und mir" erstickt leider an der fehlenden Tiefe, den recht plumpen Dialogen und den sehr eindimensionalen Charakteren. 


Ich vergebe 2 von 5.





Donnerstag, 11. Juli 2024

[Rezension] Schwarzer Mond - Dean Koontz


Titel: 
Schwarzer Mond

Autor:  Dean Koontz

Genre: Roman, Horror. Sci-Fi

Erscheinungsjahr: 1996
Seitenzahl: 742
Cover: © Heyne
Begonnen: 05.06.2024
Beendet: 13.06.2024


Sechs Menschen, die weit entfernt voneinander leben, werden von einer geheimnisvollen Kraft heimgesucht. Dom, der gerade sein erstes Buch herausgebracht hat, schlafwandelt, während Ginger plötzlich aufgrund von Anfällen ihre Ausbildung zur Chirurgin nicht mehr fortsetzen kann und ein Pfarrer seinen Glauben verliert. Sechs Fremde erkennen, dass im Sommer vor einem Jahr etwas mit ihnen geschehen sein muss und sie finden sich in einem Motel ein, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Schon seit meiner Jugend bin ich großer Fan von Dean Koontz, der als Vielschreiber jedoch sehr viele schwächere Horrorromane herausgebracht hat. Mit "Schwarzer Mond" hat er allerdings sein ganzes Können bewiesen. Ich war von der ersten Seite an begeistert über die Charaktertiefe. Koontz gibt hier sehr eindringliche Einblicke in die unterschiedlichsten Leben und erzeugt dabei eine unheimliche Atmosphäre durch eine unbekannte Bedrohung. Der Leser tappt genau wie die Charaktere lange Zeit im Dunkeln und fragt sich, welche Macht solch eine Auswirkung auf diese so unterschiedlichen Menschen haben kann.

Dabei baut Koontz seine Lieblingsthemen ein, geht es doch um übersinnliche Kräfte und auch eine Bedrohung für die gesamte Menschheit. Nach und nach finden die einzelnen Personen zu einander und stoßen dabei dann auf ein großes Geheimnis. Der Showdown hat es dann in sich.

Stephen King bezeichnet "Schwarzer Mond" als Koontz besten Roman und dem kann ich nur zustimmen. Auf über 700 Seiten erschafft der Autor hier eine eindringliche, unheimliche, geheimnisvolle und auch tiefgründige Geschichte über verschiedene Menschen, die verzweifelt herausfinden wollen, was ihnen widerfahren ist. Dabei bleibt das Buch bis zum Ende spannend und vor allem rätselhaft. Die letztendlich Auflösung entsprach dabei genau meinem Geschmack und erinnert tatsächlich ein wenig an ein gewisses Werk von Stephen King. Für mich war "Schwarzer Mond" ein großes Highlight und definitiv der stärkste Roman, den ich bisher von Koontz gelesen habe!



"Schwarzer Mond" ist die eindringliche Geschichte von sechs Fremden, die unabhängig voneinander unheimliche Veränderungen an sich feststellen und dann gemeinsam versuchen, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Bisher der stärkste Roman, den ich von Koontz gelesen habe!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Dienstag, 9. Juli 2024

[Rezension] Mordgedanken - Oliver Pautsch

 


Titel: Mordgedanken

Autor:  Oliver Pautsch

Genre: Jugendroman, Jugendkrimi

Erscheinungsjahr: 2008
Seitenzahl: 224
Cover: © Thienemann Verlag
Begonnen: 06.06.2024
Beendet: 09.06.2024



Jan ist bis über beide Ohren in Mona verliebt - doch Mona ist kein einfaches Mädchen und Jan fällt es schwer, ihr wirklich nahe zu kommen. Dann verschwindet Mona auf einmal und Jan begibt sich auf die verzweifelte Suche nach ihr ...

"Mordgedanken" von Oliver Pautsch besitzt ein angenehm flottes Tempo und eine jugendliche Sprache. Der Autor beschäftigt sich mit einem Jungen, der die erste Liebe erlebt, auf einmal aber gezwungen ist, um diese zu kämpfen. Er wird also der große dieser Geschichte.

Die Story selbst ist recht einfach gehalten, was mich als erwachsener Leser doch etwas gestört hat, da ich vor allem gerne tiefer in Monas Gedankenwelt eingetaucht wäre. Manchmal empfand ich die zeitliche Einordnung der Kapitel schwierig, da oft nicht so recht erkennbar war, wie lange die einzelnen  Szenen zurücklagen.

Was genau hinter Monas Verschwinden steckt war für mich relativ früh ersichtlich und so konnte mich das Ende selbst nicht so recht überraschen. Hier wäre auch etwas mehr Tiefe noch schön gewesen, gerade, weil es eine solch wichtige Thematik ist. Ich denke aber, dass jüngere Leser durchaus gefallen an dem Buch finden werden, da es doch spannend aufgebaut ist!




"Mordgedanken" von Oliver Pautsch ist ein spannend und flott erzählter Krimi, mit dem ich als erwachsener Leser aber ein paar Probleme hatte!

Ich vergebe 3 von 5.




Sonntag, 7. Juli 2024

[Rezension] Alica - Bernhard Hennen

 


Titel: Alica

Autor:  Bernhard Hennen

Genre: Jugendfantasy

Erscheinungsjahr: 2012
Seitenzahl: 334
Cover: © cbt
Begonnen: 01.06.2024
Beendet: 05.06.2024


Alica erwartet nicht viel von den zwei Wochen, die sie in dem uralten Haus ihrer Großeltern verbringen soll, doch dann wird sie in das Abenteuer ihres Lebens gerissen. Ein geheimnisvoller Geisterfalke greift sie an und sie bekommt die Gelegenheit, allerlei Märchen- und Fabelwesen zu treffen und für einen jungen Mann zu kämpfen, in den sie sich unsterblich verliebt ...

Von Bernhard Hennen habe ich viel gehört, doch nie etwas gelesen. Als ich nun diesen jugendlichen Fantasyroman in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckte, dachte ich, dass nun der perfekte Zeitpunkt gekommen ist, um diesen Schriftsteller endlich einmal kennenzulernen. Er besitzt tatsächlich in "Alica" einen sehr einfachen Schreibstil, der es mir schnell ermöglichte, in der Geschichte anzukommen. Auch seine zahlreichen sehr originellen und fantasiereichen Ideen konnte mich schnell in dem Bann ziehen. Allerdings wirkt die ganze Geschichte etwas unausgewogen.

"Alica" hat sich für mich eher wie ein Märchen als wie ein Fantasyroman gelesen. Die Protagonistin trifft hier auf einen Geisterfalken, auf Heinzelmännchen, Kobolde und auch düstere Hexen. Der Humor hat mir hier gefallen, aber Alica selbst blieb leider sehr eindimensional und ohne Tiefe. Sie treibt durch die Geschichte und wird zwar zur großen Heldin, kam mir aber als Leser überhaupt nicht nah. Müsste ich nun ihren Charakter beschreiben, wäre mir das leider nicht möglich.

Auch die Liebesgeschichte besaß für mich nichts Besonderes oder gar Magisches. Im Grunde ist "Alica" einfach nur eine simple Abenteuergeschichte über ein Mädchen, das in eine andere Welt und Zeit reist und dort dann für einen jungen, natürlich unfassbar hübschen Mann kämpft, den sie vom ersten Moment liebt. Ich vermute, dass ich diese Story relativ schnell wieder vergessen haben werde. Vermutlich werden sich auch eher jüngere Leser angesprochen fühlen.





"Alica" war nun mein erster Kontakt mit Bernhard Hennen und obwohl mir die originellen, sehr märchenhaften Ideen gefielen, fehlte es mir hier an Charaktertiefe und damit an Nähe zu einer Protagonistin, die zwar zur Heldin wird, mir aber sehr fremd blieb.

Ich vergebe 3 von 5.