Donnerstag, 30. Juni 2016

[Rezension] Dein letzter Tag - A. J. Rich

Titel: Dein letzter Tag
Autor: A. J. Rich
Genre: Thriller, Psychothriller
Verlag: blanvalet
Cover und Inhaltsangabe ©  blanvalet

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!



"Als Morgan ihre Wohnung betritt, merkt sie sofort, dass etwas nicht stimmt: Die Tür ist unverschlossen, der Fußboden mit roten Spuren bedeckt. Im Schlafzimmer liegt – grausam zugerichtet – die Leiche ihres Verlobten, daneben sitzen ihre Hunde, sie sind mit Blut verschmiert. Verzweifelt versucht Morgan, Bennetts Eltern ausfindig zu machen. Doch nichts, was Bennett ihr je über seine Familie, seine Arbeit, sein Leben erzählt hat, scheint zu stimmen. Stattdessen findet sie heraus, dass er zahlreiche »Verlobte« hatte, die plötzlich eine nach der anderen auf unnatürliche Weise ums Leben kommen … Ist bald auch Morgan an der Reihe?"




"Dein letzter Tag" von dem Autorenduo A. J. Rich war seit langem mal wieder ein Psychothriller, der diesen Namen auch verdient. Wenn zwei Autoren/Autorinnen an einem Buch arbeiten, ist das als Leser oftmals zu merken und es gibt gewisse Konflikte. Hier bei diesem Buch muss ich aber sagen, dass ich den gesamten Plot und auch den Schreibstil absolut harmonisch fand. Die Geschichte rund um Morgan und den Geheimnissen ihres toten Verlobten war durchwegs spannend und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen!

Viele psychologische Fakten runden diesen Thriller ab. Es gibt Einblicke in die Situation der Opfer, die sich leicht manipulieren lassen und vielleicht gerade durch ihre Gutgläubigkeit in Gefahr geraten, es gibt aber auch den/die Täter in Form von Soziopathie. All das Wissen fand ich hier absolut stimmig umgesetzt und die ganzen Fakten haben mir das eine oder andere Mal eine Gänsehaut über den Rücken laufen lassen. Ich glaube, nach dieser ganzen Beschreibung wäre ich wohl auch ein geeignetes Opfer!




- Morgan -

Durch das gesamte Buch begleiten wir Morgan, die ihren Verlobten tot in ihrer Wohnung auffindet, scheinbar zerfleischt von ihren, eigentlich gutmütigen Hunden. Schnell stellt sie fest, dass ihr Verlobter nicht der war, der er zu sein schien. Sein Name ist falsch, seine ganze Geschichte und es scheint, als hätte er noch andere Frauen gehabt.

Mit Morgan konnte ich von der ersten Seite an mitfühlen. Sie ist stark und dennoch voller Zweifel. Sie hat ein gutes Herz und hilf Hunden, die kein Zuhause haben, doch agiert manchmal auch recht egoistisch. Charakterlich wurde sie sehr gut von den Autoren gezeichnet. Ich konnte verstehen, dass sie auf der einen Seite verletzt war, auf der anderen Seite aber auch Gewissheit haben wollte.

Morgan beginnt Nachforschungen anzustellen und es war spannend, mit ihr zusammen all die kleinen Lügen zu lüften. Dass Morgan, die gerade eine Doktorarbeit über Merkmale von Opfern schreibt, selbst einige Probleme mit ihrem "Ich" hat, wird schnell klar. Kann es wirklich sein, dass es bestimmte Kennzeichen von Opfern gibt?




"Dein letzter Tag" war ein Buch, das mich mit auf eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle genommen hat. Es war ein stetiges Hin und Her. Ich konnte mit Morgan ihre Angst spüren, ihre Verzweiflung und ihre Wut. Und, was ich ehrlich gesagt nicht erwartet hätte, ich habe auch weinen müssen. Eine Stelle war so schrecklich, dass ich erst einmal eine Weile gebraucht habe, um mich wieder beruhigen zu können.

Im Zentrum der Geschichte stehen Morgans Hunde. Morgan selbst hat ein großes Herz für Tiere und hat diese Hunde vor dem Tod gerettet. Eben diese Hunde sollen nun aber ihren Verlobten getötet haben. Kann das wirklich sein?

Hier gibt es auch zahlreiche Hintergrundinformationen zu Hunden, die vor Gericht angeklagt werden. (Das klingt erst einmal seltsam, existiert aber wirklich!) Es werden Tests geschildert, die herausfinden sollen, ob ein Hund für gefährlich eingestuft wird. Dieses Thema fand ich also absoluter Hundefreund wirklich spannend und interessant, denn es hebt sich deutlich von den typischen Thrillern ab. Hier geht es um Tiere, die sich ja nicht selbst verteidigen können. Sie können nicht sprechen und erzählen, was passiert ist, weswegen ich hier die Ungerechtigkeit deutlich spüren konnte!

Nach und nach erfahren wir die Wahrheit über Morgans Verlobten und das fand ich gut konstruiert. Ich konnte, wie oben angedeutet, das Buch nicht aus den Händen legen und habe auch zwischen dem Lesen über eine mögliche Aufklärung nachgedacht.

Den Täter hatte ich schnell entlarvt. Das muss ich hier ehrlicherweise zugeben, was aber vermutlich daran liegt, dass ich dieses Genre liebe und auch selbst im schriftstellerischen Bereich hier tätig bin. Der ein oder andere Hinweis blieb mir deswegen nicht verborgen!




Dieses Buch hat mich mit auf die Reise genommen. Es war spannend von Anfang bis Ende und die Auflösung hat wirklich alle Fäden zusammengeführt. Eine klare Empfehlung für Leute, die einen tiefgründigen und spannenden Psychothriller lesen wollen!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.

Dienstag, 28. Juni 2016

[Rezension] Das Morgen ist immer schon jetzt - Patrick Ness

Titel: Das Morgen ist immer schon jetzt
Autor: Patrick Ness
Genre: Jugendbuch
Verlag: cbj
Cover und Inhaltsangabe ©  cbj

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!




"Was, wenn man NICHT einer der Außerwählten ist, wie sie immer in den Büchern beschrieben werden? Wenn man nicht der Held ist, der sonst üblicherweise die Zombies bekämpft, oder die Seelenesser oder was immer gerade das nächste unheilbringende Wesen sein mag, das die Welt bedroht. Was, wenn man einer ist wie Mikey? Der einfach nur seinen Abschluss hinbekommen möchte und zum Schulball gehen und vielleicht irgendwann den Mut aufbringen, Henna um ein Date zu bitten – bevor irgendjemand die Schule in Schutt und Asche legt. Wieder mal. Denn manchmal gibt es stinknormale Probleme, die echt wichtiger sind als der nächste Weltuntergang, und angesichts derer man erkennt, dass das eigene ganz normale Leben absolut einzigartig und außergewöhnlich ist."




"Das Morgen ist immer schon jetzt" von Patrick Ness war mal wieder ein Jugendbuch ganz nach meinem Geschmack. Anhand des Klappentextes hatte ich zuerst nur eine leichte, wenn auch emotionale Geschichte über Freundschaft, das Leben und die Liebe erwartet, doch hinter diesem unscheinbaren Cover verbirgt sich viel mehr.

Patrick Ness, der selbst Literaturkritiken schreibt, hat mit diesem Buch ein kleines literarisches Meisterwerk geschaffen, das in diesem Genre nicht oft zu finden ist. Ein Buch voller Metapher, voller Fantasie und voller Mut und Weisheit. Gleichzeitig besitzt die Geschichte Witz und versteckte Melancholie, die mich als Leser aber nicht in ein Loch gezogen hat. Nein, ganz im Gegenteil, dieses Buch spendet Mut und Kraft und regt zum Nachdenken an!




- Mikey -

Mikey ist unser Hauptcharakter, der eigentlich gar kein Hauptcharakter ist! Er ist ein "normaler" Junge mit normalen Problemen, die glücklicherweise nichts mit den Zombies oder Vampiren zu tun haben, die in der Vergangenheit die Stadt heimgesucht haben!

Mikey steht auf Henna, schon seit er denken kann. Zwischen ihnen wird aber wohl nie mehr als Freundschaft sein, oder doch? Und was ist mit Mikeys besten Freund und seiner "Gabe"? Ist das alles noch normal? Und sind Probleme überhaupt jemals "normal"?

Ich empfand Mikey als tollen Charakter. Er hat selbst eine Störung und hat mit seinen Eltern zu kämpfen, die beide in einem eigenem Meer aus Problemen zu ertrinken drohen. Das Familienverhältnis in diesem Buch hat mir schier das Herz zerrissen, denn es gab Momente, in denen ich vollkommen mit Mikey habe mitfühlen können!

- Jared -

Jared ist Mikeys bester Freund und ein ganz besonderer Charakter in diesem Buch. Da ich aber nicht so viel von der Geschichte vorneweg nehmen will, kann ich hier leider nicht so viel verraten. Ich sage nur, dass es um Freundschaft geht, um Menschlichkeit und um eine Gabe!

Mikey und Jared verbindet eine besondere Freundschaft, die es wohl in der heutigen Zeit nur noch selten gibt. Sie vertrauen sich, sagen sich alles und doch sind da kleine Momente, in denen beide denken: "Vielleicht brauche ich ihn mehr als er mich."

- Henna -

Mikey ist in Henna verliebt, obwohl die beiden schon viele Jahre miteinander befreundet sind oder vielleicht auch genau deswegen. Schnell vermischt sich Freundschaft mit Liebe und doch wissen beide nicht so recht, was sie überhaupt wollen.

Henna empfand ich leider nicht als sympathisch. An manchen Stellen ging sie mir mit ihrer überheblichen Art ein wenig auf die Nerven und ich konnte Mikey nicht so recht verstehen. Trotzdem ist aber die tiefe Verbundenheit der beiden spürbar!

- Mel -

Mel ist Mikeys Schwester und ich konnte sie schnell in mein Herz schließen. Sie gehört der Clique rund um Henna, Mikey und Jared an. Auch sie leidet unter ihren Eltern und fühlt sich oft unverstanden und ungeliebt. Leider schleppt auch sie so einige Laster mit sich herum.



Ich frage mich, warum mir Patrick Ness nicht schon vorher begegnet ist, denn seine Art zu Schreiben ist einzigartig und doch modern. Er gibt viel Spielraum für eigene Interpretationen und setzt Metaphern, die das Leben treffend beschreiben und zum Nachdenken anregen.

"Das Morgen ist immer schon jetzt" ist ein Buch, das ich so nicht erwartet hätte. Der Klappentext deutet es schon an und es geht tatsächlich um Zombies, Vampire und Seelenesser - irgendwie. Und es geht um Probleme, die so mächtig und gleichzeitig so unbedeutend erscheinen - vor allem wenn das Ende der Welt zu nahen scheint.

Es kommen so einige "Fantasyelemente" vor, die ich ehrlicherweise nicht erwartet hätte. "Das Morgen ist immer schon jetzt" ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss und das einen mit auf eine Reise ins Ungewisse nimmt. Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, was hier wahr ist und was nur Metaphern sind, aber ich dieses Mysteriöse tut diesem Jugendroman unendlich gut!

Das Buch ist bei weitem keine einfache Kost. Schon alleine die familiäre Situation hat mich teilweise echt traurig gemacht. "Das Morgen ist immer schon jetzt" ist eine emotionale Fahrt durch die Jugend und durch die Probleme, die jeder wohl schon einmal so oder so ähnlich erlebt hat. (Und ich spreche hier nicht von dem Angriff der Vampire!)

Das Ende lässt einige Vermutungen offen, ist aber absolut stimmig. Die Zukunft ist nicht beeinflussbar, was in zwei, drei oder vier Jahren ist, kann niemand sagen. Wir können aber Entscheidungen treffen, die uns vielleicht in eine Richtung lenken - vielleicht nehmen wir unterwegs aber auch eine falsche Abbiegung! Das Leben beginnt nicht erst in der Zukunft, nein das Leben beginnt jetzt! Und dazu muss man kein Indie Kid sein!




Ein Jugendroman, der mich von der ersten Seite an mit seinem originellen Plot begeistert hat. Vielleicht ist das Buch nicht für jeden etwas, aber jene, die vielleicht nicht zu den angesagten Indie Kids gehören und die nicht gerade damit beschäftigt sind, mal wieder die Welt zu retten, sollten hier einen Blick riskieren.

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.



Freitag, 24. Juni 2016

[Rezension] Kalter Ort - Matthew J. Arlidge

Titel: Kalter Ort (Ein Fall für Helen Grace, Band 3)
Autor: Matthew J. Arlidge
Genre: Thriller, Krimi
Verlag: Rowohlt
Cover und Inhaltsangabe ©  Rowohlt



"Als Ruby aufwacht, weiß sie sofort, dass sie nicht in ihrem eigenen Bett liegt. Doch das ist nur Beginn ihres Albtraums. Jemand hält sie gefangen, in einem Zimmer, das an ein Puppenhaus erinnert.
Am anderen Ende der Stadt, Familienidylle, ein Tag am Strand. Bis eines der Kinder beim Spielen etwas entdeckt: eine Frauenleiche, tief vergraben im Sand. Vor Ort birgt die Polizei weitere Opfer. Allerdings hat niemand sie vermisst gemeldet, weder Eltern noch Freunde. Für D.I. Helen Grace Beweis genug, dass sie es mit einem Täter zu tun hat, der extrem klug und vorsichtig agiert. Und plötzlich begreift sie, dass für jemanden die Uhr ticken könnte, der noch am Leben ist."




"Kalter Ort" von Matthew J. Arlidge ist der dritte Fall für die Ermittlerin Helen Grace und mein erstes Buch des Autoren. Ich muss gleich sagen, dass es vermutlich auch das letzte war, denn es konnte mich leider nicht so recht fesseln.

Als großer Thrillerfan habe ich mich nach der Leseprobe wirklich auf dieses Buch gefreut. Die Kapitel sind sehr kurz und spannend gehalten, besonders jene aus der Sicht der entführten Ruby, doch leider streckt der Autor die Geschichte mit viel Nebensächlichkeiten.

So begeistert ich zu Beginn noch war, so viel Frust und Langweile hatte ich im Verlauf der Geschichte. Trotz der kurzen Kapitel mochte ich einige Sichtweisen leider gar nicht. So ging mir die Ermittlerin Helen Grace auf die Nerven, denn ich hatte durchwegs das Gefühl, dass sie keine gute Arbeit leistet. Es tauchen verschiedene Verdächtige auf, die sie alle für den Entführer hält, doch letztendlich ist es der "Zufall", der sie zum Täter führt!

Der Schreibstil von Matthew J. Arlidge ist eigentlich sehr flüssig und passend, doch die Geschichte in "Kalter Ort" ist einfach nichts Neues. Ich weiß nicht, wie viele Thriller ich schon mit ähnlicher Thematik gelesen habe, weswegen die gesamte Geschichte inklusive Auflösung einfach nichts Besonderes ist!




- Helen Grace -

Über die Charakter kann ich an dieser Stelle eigentlich gar nicht so viel sagen. Da ist Helen Grace, die sich in diesem Teil mit eigenen Problemen besonders in Form eines Korruptionsverdachtes herumschlagen muss. Gähhhnnn. Sorry, aber Thriller, die sich zu 50 % um die Probleme der Ermittler drehen, langweilen mich einfach! Der Fall rückt dadurch teilweise  stark in den Hintergrund!

- Ruby -

Ruby war in diesem Buch der einzige Charakter, mit dem ich mitfiebern konnte, aber das hat für mich auch nicht ausgereicht, um dieses Buch genießen zu können. Ruby wacht plötzlich in einem Keller auf und stellt fest, das sie sich in einer Art Puppenhaus befindet. Leider sind die Kapitel aus ihrer Sicht so kurz, dass ich sie zwar kurz kennenlernen konnte, aber ehrliches Mitgefühl konnte ich hier nicht empfinden. Ihre Abschnitte sind allerdings die einzigen, die ich in diesem Buch wenigstens halbwegs spannend fand!




Puh, "Kalter Ort" ist mal wieder ein Buch, das ich nur schwer bewerten kann. Der Schreibstil ist gut und besonders die kurzen Kapitel haben mich zum Durchhalten animiert, aber leider fehlte mir doch ein gewisser roter Faden. Da werden Mädchen entführt, die erst vermisst werden, als deren Leichen auftauchen. Eigentlich ein interessanter Plot, doch dann beginnt die langweilige Ermittlungsarbeit der Helen Grace. Da taucht ein Verdächtiger auf, dort ein Verdächtiger und als Leser weiß man sofort: Der ist es 100%ig nicht!

"Kalter Ort" konnte mich leider nicht unterhalten. Ja, ich bin kein Fan von Ermittlungsarbeit und den Problemchen der Ermittler, aber hier habe ich doch mit einem spannenden Thriller erwartet, der sich einzig und allein um den Fall der vermissten Mädchen handelt. Leider ist das gesamte Buch nicht spannend, es gibt keine Höhepunkte, nur Frust mit der steifen Ermittlungsarbeit.

Was kann ich hier noch sagen? Der Plot ist ausgelutscht, die Auflösung und Erklärung zu den Hintergründen des Täters leider auch. Wie oft habe ich es so oder so ähnlich schon gelesen? Leider viel zu oft!




Ein Thriller, der nichts neues bietet und durch die Probleme der Ermittlerin arg in die Länge gezogen wirkt! Für mich leider ein großer Flop!

Ich vergebe 2 von 5 Käseratten.



Donnerstag, 23. Juni 2016

[Rezension] Selection - Die Elite (Band 2) - Kiera Cass

Titel: Selection - Die Elite (Band 2)
Autor: Kiera Cass
Genre: Dystopie, Jugenbuch
Verlag: Fischer Sauerländer
Cover und Inhaltsangabe ©  Fischer Sauerländer

ACHTUNG! BAND 2 EINER REIHE. REZENSION ENTHÄLT SPOILER!



"Von den 35 Mädchen, die um die Gunst von Prinz Maxon und die Krone von Illeá kämpfen, sind mittlerweile nur noch 6 übrig. America ist eine von ihnen, und sie ist hin- und hergerissen: Gehört ihr Herz nicht immer noch ihrer großen Liebe Aspen? Aber warum hat sich dann der charmante, gefühlvolle Prinz hineingeschlichen? America muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Vorfall, der alles ändert."




Lange ist es her, dass ich den ersten Teil von "Selection" gelesen habe und nun musste ich mich unbedingt an die Fortsetzung wagen, da ja mittlerweile schon einige Bücher erschienen sind und ich natürlich auf dem Laufenden bleiben möchte.

Der Schreibstil der Autorin ist nach wie vor sehr einfach gehalten und es gibt auch nach wie vor ein paar Sätze, die mich zum holpern gebracht haben, aber dennoch hat mich Kiera Cass mit ihrer Geschichte rund um America wieder in den Bann ziehen können. Ich kam erstaunlich gut in das Buch hinein und konnte mir alle Personen sehr gut vorstellen. Von der ersten Seite empfand ich die Geschichte wieder als spannend, romantisch und sehr jugendlich und frisch. Die Grundidee mit diesem Casting finde ich noch immer originell, obwohl ich dachte, dass die Buchreihe vielleicht etwas in die Länge gezogen wirken könnte. Dem ist aber nicht der Fall. Die Autorin hat sich hier so einiges einfallen lassen, auch fern des Castings!



- America -

Schon im ersten Teil habe ich America in mein Herz geschlossen und das hat sich mit diesem Teil nicht geändert. America hasst es Entscheidungen zu treffen und diese jugendliche Seite an ihr, die einfach noch nicht weiß, was die Zukunft bringt, fand ich sehr sympathisch. Irgendwann kommt wohl jeder an den Punkt, an dem die Jugend aufhört und das wahre Leben anfängt. An dieser Schwelle angekommen, kann sich jede Entscheidung auf die Zukunft auswirken.

So ist es auch bei America, die zwischen den Stühlen steht. Auf der einen Seite ist da der Prinz, den sie wirklich mag, doch möchte sie überhaupt Prinzessin werden? Auf der anderen Seite ist natürlich noch Aspen, ihre Jugendliebe und America fällt es sichtlich schwer, eine Entscheidung zu treffen!

Americas Mut habe ich in diesem Buch besonders bewundert. Sie beweißt eine Stärke, die ich im ersten Teil nur erahnen konnte. In "Selection - Die Elite" macht sie den Mund auf und versucht, auf die Missstände im Land hinzuweisen. Wird ihr jemals eine Änderung herbeirufen können? Oder ist sie einfach keine geborene Prinzessin?

- Maxon -

Im ersten Teil konnte ich Maxon nicht so recht einschätzen, doch hier konnte ich ein wenig mehr Verständnis für ihn aufbringen. Er steht unter enormen Druck. Ganz Illèa schaut auf ihn und erwartet eine Entscheidung. Obwohl er sich im ersten Band ganz klar für America entschieden hat, geht es ier doch ganz schön verwirrend zu, denn Maxon sucht nun auch Kontakt zu den anderen Mädchen.

Genau wie America konnte ich beim Lesen eine gewisse Eifersucht fühlen, doch im Verlauf der Geschichte war mir Maxons Verhalten immer verständlicher. Nur am Ende kam er mir leicht überheblich und sehr verletzend gegenüber America vor. Ich hoffe, das wird sich im nächsten Buch wieder ändern.

- Aspen -

Im ersten Band war ich ganz klar für Aspen, doch das hat sich nun gewandelt. Ich muss sagen, dass ich jetzt eher auf Maxons Seite stehe, obwohl sich Aspen immer noch bemüht. Nach wie vor kann ich nicht verstehen, dass Aspen America einfach hat gehen lassen und nun wieder auftaucht, um sie durcheinander zu bringen!

Insgesamt fand ich die Momente zwischen Aspen und America nicht ganz so stark und emotional, wie die zwischen Maxon und America. Mit diesem Teil hat Aspen ein wenig Sympathie verloren. Ich bin aber gespannt, ob sich das in den Folgebänden noch einmal wandeln wird!




Jetzt sind nur noch sechs Mädchen übrig geblieben und es beginnt ein erbarmungsloser Konkurrenzkampf. Die Stimmung in diesem Buch war recht angespannt, da jedes der Mädchen natürlich den Prinzen möchte. (Wenn auch aus den unterschiedlichsten Gründen!)

Der "Bachelor" war eigentlich nie so meins, da ich eh nur selten Fernsehen schaue! Dieses Buch ist aber sehr spannend und emotional aufgebaut. Klar gibt es unter den Kandidatinnen auch viel Verrat und Manipulation, aber besonders Kriss und America scheinen doch sehr ehrliche Menschen zu sein!

Das Buch konnte mich von der ersten Seite fesseln. Wieder musste ich der Dreiecksbeziehung zuschauen und immer wenn ich dachte: "Jetzt entscheidet sie sich", hat die Autorin das Ruder wieder herumgerissen. Eigentlich sind Dreiecksbeziehung so gar nicht mein Fall, aber diese zwischen Maxon, America und Aspen ist doch voll Ehrlichkeit und echter Gefühle! Teilweise konnte ich Americas Unentschlossenheit sogar nachvollziehen!

Obwohl es eine Dystopie ist, kam es mir doch stellenweise nur wie ein Jugendbuch vor. Mein einziger Kritikpunkt lautet daher, dass ich mir die Welt als Gesamtbild leider gar nicht vorstellen kann! Klar, da sind die Rebellen, das Kastensystem und die Monarchie, aber ich habe noch kein genaues Bild von dem Leben der Menschen in Illèa. Das empfand ich als ein wenig enttäuschend, den die Autorin versucht in diesem Teil, auch ein wenig Hintergrundgeschichte mit einfließen zu lassen. Leider gelingt ihr das nur teilweise!

Das Ende von diesem Band hat mich mitgenommen. An Americas Stelle hätte ich wohl längst aufgegeben. Ich hoffe, dass ihr Herz in den weiteren Bänden nicht noch mehr Risse bekommt. Sie ist zwar stark, aber ob sie das alles wirklich ertragen kann?




Eine tolle, spannende Fortsetzung mit vielen emotionalen und stillen Momenten. Ich freue mich auf den nächsten Teil!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.


Sonntag, 19. Juni 2016

[Rezension] Liebesvergessen - Babsy Tom

Titel: Liebesvergessen
Autor: Babsy Tom
Genre: Roman, Liebesroman
Verlag: AmazonPublishing
Cover und Inhaltsangabe ©  AmazonPublishing





"Nach einem Verkehrsunfall wacht Penny ohne jegliche Erinnerung an ihr bisheriges Leben in einem Berliner Krankenhaus auf. Wo ist sie? Wer ist sie? Wie kam sie hierher? Aber vor allem stellt sie sich die Frage, wer ist der Mann an ihrer Seite? Tom, ihr unnahbarer, attraktiver Ex-Ehemann, mit dem sie sich noch Haus und Hündin teilt oder Georg, ihr gut aussehender Chef, der ihr sein Herz und die Welt zu Füßen legt? Pennys Welt steht Kopf. Im völligen Chaos ihrer Gefühlswelt wird Penny außerdem damit konfrontiert, dass sie… Moment mal! Hier wird nicht zu viel verraten! Wie wird sich Penny entscheiden? Georg oder Tom? Tom oder Georg? Hört sie auf ihr Herz oder ihren Verstand? Das Katz- und Maus-Spiel beginnt… und Penny hat eine Entscheidung zu treffen..."




Da ich in dieser Woche ein Horrorbuch gelesen habe, wollte ich nebenher etwas sehr leichtes und witziges lesen. Meine Wahl viel auf "Liebesvergessen" von Babsy Tom und der Anfang des Buches hat mir auch noch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist nicht sehr anspruchsvoll und auch wenig tiefgründig. Es soll vermutlich einfach nur eine nette Urlaubslektüre darstellen, die man jedoch schnell wieder vergisst.

So nett ich den Schreibstil von Babsy Tom am Anfang noch fand, desto enttäuschter war ich im Verlauf der Geschichte, da keinerlei Entwicklung stattfindet. Die Story rund um Penny und ihren Gedächtnisverlust wurde für meinen Geschmack zu monoton und geradlinig erzählt und bot keinen Platz, sich an die Charaktere zu gewöhnen und mit ihnen mitzufiebern.




- Penny -

Zum einen haben wir da Penny, die zu Beginn der Geschichte im Krankenhaus aufwacht und schnell feststellt, dass sie ihr Gedächtnis verloren hat. Sie weiß nicht mehr, wer sie ist, was sie tut und letztendlich auch nicht, wen sie liebt!

Bei Penny hätte ich mir etwas mehr Nähe gewünscht, denn ich denke, das Buch ist besser zu genießen, wenn man sich als Leser mit Penny identifizieren kann. Ich konnte das leider nicht. Ganz im Gegenteil. Ich muss sagen, dass mir Penny unsagbar unsympathisch war. Ihre Art strotzt vor Naivität und da sehe ich selbst den Gedächtnisverlust nicht als Entschuldigung an.

- Tom und Georg -

Dann sind da noch Tom und Georg. Tom ist der Exmann von Penny und Georg ihr Chef. Der Klappentext lässt hier eine Dreiecksbeziehung vermuten, aber dem ist nicht so. Ich möchte aber hier nicht viel vorneweg nehmen und über die beiden Charaktere kann ich eigentlich auch nichts weiter erwählen!




Ich hatte keine großen Ansprüche an das Buch, obwohl ich viele begeisterte Rezensionen gelesen habe. Leider kann ich mich diesen nicht anschließen. Der Ausgangsplot ist zwar gut, aber die Geschichte verliert sich irgendwann in den vielen hölzernen Dialogen. Es gab für meinen Geschmack zu wenig Handlung und da mir Penny total unsympathisch war, ging sie mir mit ihren sich ständig wiederholenden Fragen auf die Nerven.

Ja, die zentrale Frage in diesem Buch ist natürlich "Wer ist Penny" und was ist vor ihrem Unfall passiert. Es scheint, als hätte sie sowohl mit ihrem Exmann, als auch ihrem Chef geschlafen und ja, daraus entspringt auch noch ein weiteres "Problem". Ich muss gestehen, dass ich einige Stellen nur noch überflogen haben. Die vielen Dialoge ließen sich zwar einfach lesen, wirkten aber für mich nicht glaubhaft.

Eigentlich wollte ich auch eine süße, kleine Liebesgeschichte lesen, aber echte Emotionen habe ich in dem Buch nicht finden können! Da ist zwar der unwiderstehliche und ach so perfekte Tom, aber Penny blieb leider so farblos, dass ich ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen konnte!

Auch der Witz hat mir leider in diesem Buch vollkommen gefehlt. Ich weiß, dass ich einen etwas seltsamen Humor habe, aber hier konnte ich bei keiner Stelle lachen oder auch nur schmunzeln. Da wäre zum Beispiel die Sache mit der Nussschokolade, die ich absolut nicht lustig finden konnte.

Das Ende war für mich dann stark vorhersehbar und ich bin ein wenig froh, dass buch jetzt beendet zu haben. Als seichte Urlaubslektüre würde ich es wohl weiter weiterempfehlen, aber mein Geschmack war es absolut nicht! Schade!




Ein sehr oberflächlicher Roman, dessen Witz ich einfach nicht verstanden habe und der zum Schluss leider sehr vorhersehbar war. Schade!
Ich vergebe 2 von 5 Käseratten.


Freitag, 17. Juni 2016

[Rezension] Bestien - John Saul

Titel: Bestien
Autor: John Saul
Genre: Roman, Horror
Verlag: Heyne 
Cover und Inhaltsangabe ©  Heyne




"Silverdale in den Rocky Mountains. Eine kleine Stadt, in der die Angst umgeht. Eine Stadt, in der sich wohlgeratene Kinder in Bestien verwandeln... Blake Tanner weiß nichts von den teuflischen Experimenten, die Dr. Ames durchführt. Bis sein eigener Sohn in die Klinik von Silverdale eingeliefert wird ..."




Ich hatte mal wieder Lust auf einen guten Horrorroman und da ich ja vor einigen Monaten John Saul für mich entdeckt hatte, habe ich mal wieder einen älteren Roman von ihm ausgegraben. Das Buch ist in Deutschland 1990 erschienen und ich muss hier gleich zu Beginn erwähnen, dass die Übersetzung leider überhaupt nicht gelungen ist. Klar, das Buch ist alt, aber dennoch waren einige Stellen urkomisch und ich denke, fairerweise muss ich das hier anmerken.

Besonders witzig fand ich die Übersetzung für "Cheerleader". Hier hat der Übersetzer einfach immer wieder "Anführer beim Applaus" benutzt. Beim ersten Mal lesen wusste ich nicht einmal, was gemeint ist, aber dann fiel es mir wie Groschen von den Augen. Ich habe wirklich noch nie eine solche seltsame Übersetzung gesehen. War 1990 der Begriff Cheerleader in Deutschland noch nicht geläufig? Oder lag es einfach daran, dass es noch nicht die Möglichkeit gab, Dinge zu ergooglen?

Leider zieht sich das ein wenig durch das ganze Buch und ich musste mich anstrengen, um am Ball zu bleiben. Es gibt viele Fehler, seltsame Formulierungen und fehlende Worte, aber John Saul ist wirklich wert gelesen zu werden. Die Geschichte, die er hier konstruiert hat, ist wieder einmal spannend und originell und nicht mit den heutigen Horrorromanen vergleichbar!




- Mark Tanner -

Mark Tanner ist der typische Außenseiter. Er ist nicht besonders stark, interessiert sich nicht für Sport und ist am liebsten mit seinem Hund und seinen Kaninchen zusammen. Sein Vater beachtet ihn kaum und drängt ihn immer wieder dazu, endlich mit dem Football anzufangen. Doch Mark ist viel zu klein, zu schwach und hat ganz andere Interessen und Hobbies.

Mark empfand ich als spannenden Charakter, allerdings fand ich es ein wenig Schade, dass er anfangs einen so großen Teil der Geschichte einnimmt, aber später kurzzeitig zu einer Nebenfigur wird. Er hat sich meiner Meinung nach viel zu schnell verändert.

- Sharon Tanner -

Sharon ist Marks Mutter und nachdem ihr Mann Blake nach Silverdale versetzt wurde, stellt sie schnell fest, dass in dem Ort etwas nicht stimmt. Sie ist eine tolle Mutter, die ihre Kinder wirklich liebt und vor allem Mark immer wieder in Schutz nimmt. Ihre Beziehung zu Blake konnte ich hingegen nicht verstehen. Blake möchte seinen Sohn um jeden Preis ändern und ihn eine Schublade stecken, in die er gar nicht hineinpasst!

- Dr. Ames - 

Schnell wird klar, dass Dr. Ames, der die Sportmedizinische Klinik in Silverdale leitet, seltsame Experimente durchführt. Auch wenn ich seine Vorgehensweise und seine Forschungen sehr originell fand, muss ich sagen, dass mir bei ihm als Person ein wenig der Gruselfaktor gefehlt hat. Er strahlt leider nichts Unheimliches aus!




"Bestien" von John Saul ist nun mein zweiter Roman des Autoren und ich muss sagen, dass es mich ein wenig an "Schule des Schreckens" erinnert hat. Wieder einmal stehen Jugendliche im Zentrum der Geschichte und es geht um ein Experiment, das schief läuft. Zudem sind es wieder die Eltern, die nach und nach alles durchschauen.

Von "Schule des Schreckens" war ich begeistert gewesen, "Bestien" kann da leider nicht direkt mithalten. Die verwirrende Übersetzung macht es teilweise sehr schwer, der Geschichte, die es wirklich in sich hat, zu folgen und leider entstand so auch an einigen Stellen ein unfreiwilliger Witz. Horrorstimmung kam von daher für mich leider nicht auf.

"Bestien" ist originell, aber auch recht brutal. Bücher, in denen Tiere gequält und getötet werden, gefallen mir nur selten und leider kamen hier doch einige Stelle vor, in denen genau das geschah. Es hat zur Geschichte gepasst, war für mich aber eine schwere Kost!

Mark war für mich zu Beginn ein interessanter Charakter, doch John Saul lässt hier sehr viele Personen auftauchen und so rückt er im Mittelteil, zum Zeitpunkt seiner Veränderung, leider etwas in den Hintergrund. Vorwiegend erfahren wir die ganzen Zusammenhänge aus den Sichten verschiedenerer Eltern, aber auch von Sharon und Blake, von dem Doktor der Klinik und auch von verschiedenen Jugendlichen, darunter auch Linda, ein Mädchen, das sich mit Mark anfreundet. Die unterschiedlichen Sichten machen das Buch spannend, doch es fehlte mir wie gesagt eine Bezugsperson. Mark war mir irgendwann zu fremd.

Das Ende ist wie gewohnt sehr brutal, aber auch hier kam für mich der Horror zu kurz. Zwar gab es noch einige Überraschungen und einige bitterböse Momente, aber ich muss sagen, dass ich das Buch nicht befriedigt geschlossen habe. Versteht mich nicht falsch, ich habe kein Happy End gebraucht, aber es hat mir irgendwas gefehlt, um die Geschichte als wirklich rund betrachten zu können!




Für mich ist das nicht der beste Saul. Die Story ist zwar originell, aber es fehlte mir der Horror. Das einzig Gruselige war die deutsche Übersetzung!

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.

Mittwoch, 15. Juni 2016

[Rezension] Hexenarche: Bestimmung - Lady Grimoire

Titel: Hexenarche: Bestimmung (Band 1)
Autor: Lady Grimoire
Genre: Kinderbuch, Jugendbuch
Verlag: Createspace, Amazon
Cover und Inhaltsangabe ©  Createspace, Amazon





"Tara Silver wird bald eine richtige Hexe sein. Sie steht kurz vor ihrem Einschulungstag an einer der größten Hexenschulen, der sogenannten Hexenarche in London. Doch der erste Tag an der Hexenschule verläuft ganz anders, als Tara es sich in ihren kühnsten Träumen vorstellen konnte. Die Junghexe entdeckt, dass sie sehr mächtige Fähigkeiten besitzt: die Magie der leeren Hand. Als ihre beste Freundin Sandra in Schwierigkeiten gerät, da sich ein Zauber ins genaue Gegenteil verkehrt, ist guter Rat teuer. Kann Tara ihr helfen? Und was hat es mit dem geheimnisvollen „Buch der Schatten“ auf sich, das Tara in der Hexenbibliothek entdeckt?"




Es war mal wieder Zeit für ein Jugend/Kinderbuch, denn dieses Genre lese ich trotz meiner 26 Jahre noch immer sehr gerne! Geschichten über Hexen und Magie finde ich trotz meines Alters sehr spannend und lese sie immer wieder gerne. Über "Hexenarche: Bestimmung", dem ersten Band einer magischen Buchserie bin ich zufällig gestolpert, da ich besonders das Cover mit der Hexe und der Waschmaschine sehr lustig fand.

Die Geschichte rund um die Junghexe Tara ist sehr kindlich und einfach gehalten, passend für die jüngeren Leser. Zwar gab es einige Stellen, die mich zum Holpern gebracht haben, aber das hielt sich in Grenzen. Besonders Kinder un Jugendliche werden auf jeden Fall von dem Buch begeistert sein!

Unter Lady Grimoire hatte ich mir eigentlich eine Magieinteressierte Schriftstellerin vorgestellt, Umso überraschter war ich, als ich herausfand, dass dieses Buch von zwei Männern geschrieben wurde. An manchen Stellen schimmert das meiner Meinung nach auch ein wenig durch, was aber jetzt keine negative Kritik sein soll!




- Tara Silver -

Tara ist eine tolle Protagonistin. Wir lernen sie kurz vor ihrem ersten Tag an der Hexenarche, der Schule für junge Hexen, kennen und ich fand sie gleich sympathisch. Sie ist ein bisschen frech, aufgeweckt und doch etwas unsicher, was für dieses Alter wohl normal ist.

- Sandra -

Sandra ist die beste Freundin von Tara und wir zeitgleich mit ihr in die Hexenarche "eingeschult". Die beiden verstehen sich echt gut und ich mag es, wenn in solchen Jugendbüchern eine besondere Freundschaft beschrieben wird.




"Hexenarche: Bestimmung" ist ein Buch, dass sich schnell und einfach lesen lässt und eine süße und witzige Hexenstory beinhaltet. Zu Beginn der Geschichte lernen wir Tara kennen, die mit ihrer Mutter gemeinsam für ihren Schulbeginn einkaufen geht. Hier gibt es so einige Momente zum Lachen, denn natürlich läuft so einiges schief. Allein den Besenritt und die "Tankstellen" für diesen Besen fand ich urkomisch. Die Beziehung von Tara zu ihrer Mutter wurde auch sehr süß beschrieben. Die beiden scheinen ein gutes Team zu sein, auch wenn Tara wohl gerade in die Pubertät kommt!

Weiter geht es mit dem ersten Tag an der Schule und Taras und Sandras Erlebnissen dort. Zwar fand ich, dass der Witz ein wenig verloren ging, aber dennoch empfand ich die Geschichte durchgängig als sehr unterhaltsam. Auch die Beschreibungen der Schule, dem Unterricht dort und dem ganze Hintergrundwissen der Hexen fand ich sehr originell.

Zum Schluss gibt es noch einen fetten Cliffhanger, der Lust auf den zweiten Teil machen soll. Bei mir hat es auf jeden Fall geklappt, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Tara und ihren Freunden weitergeht!




Eine süße Hexengeschichte, die besonders durch ihren Witz besticht! Für Kinder und Jugendliche eine klare Empfehlung!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.





Montag, 13. Juni 2016

[Rezension] In Liebe, Agnes - Håkan Nesser

Titel: In Liebe, Agnes
Autor: Håkan Nesser
Genre: Roman, Krimi, Psychothriller
Verlag: btb
Seitenzahl: 160
Cover und Inhaltsangabe ©  btb



"Ein Dreiecksverhältnis, das tödlich endet: Agnes und Henny sind alte Schulfreundinnen, die sich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben. Auf der Beerdigung von Agnes' Mann treffen sie sich wieder. Zögerlich beginnen sie sich erneut anzunähern, schreiben zunächst Briefe, vertrauen einander alte Geheimnisse an. Schritt für Schritt nähern sie sich dabei einem gefährlichen Komplott, detailversessen planen sie einen heimtückischen Mord. Doch eine von beiden spielt falsch ..."




Zu meiner Schande muss ich gestehen, noch nie ein Buch von Håkan Nesser gelesen zu haben. Dass ich etwas verpasst habe, ist mir jetzt nach dem Lesen dieses Buches klar geworden. Håkan Nesser besitzt einen sehr eindringlichen Schreibstil, den ich wahrlich bewundere. Er schafft es, mit kurzen Sätzen eine Person mit Leben zu füllen und sie menschlich erscheinen zu lassen. Desweiteren ist er ein Meister der Wendungen und kleinen Überraschungen, wobei er dem Leser jedoch kleinste Details hinterlässt!

"In Liebe, Agnes" ist eine Art Briefroman, der die Korrespondenz zweier Frauen beschreibt, die einst Freundinnen gewesen waren. Ich liebe Briefroman, weiß als Autor aber auch, wie schwer es ist, diese zu verfassen und glaubwürdig erscheinen zu lassen. Håkan Nesser entscheidet sich hier für einen Mittelweg und lässt seine Protagonisten auch in Rückblicken erscheinen.




- Agnes -

Agnes bekommt eines Tages einen Brief von Henny, einer alten Schuldfreundin. Die beiden standen sich einst sehr nahe, doch haben sich dann aus den Augen verloren. In Rückblenden wird erzählt, wie die Beziehung zwischen Agnes und Henny in der Vergangenheit ablief. Als Leser erfahren wir so, wie sich die beiden kennenlernten und welche brenzligen Situationen sie zusammen meistern mussten.

Agnes selbst hat ihren Mann verloren und hat jetzt einige finanzielle Schwierigkeiten. Da kommt Hennys Angebot ganz recht. Agnes soll Hennys Ehemann töten. Wird sie sich drauf einlassen?

- Henny - 

Henny erscheint erst nur durch ihre Briefe an Agnes. Sie hat herausgefunden, dass ihr Mann David eine geliebte hat und beschließt daher, ihn umzubringen beziehungsweise ihn umbringen zu lassen. Dies ist der Grund, warum sie sich per Brief an ihre ehemalige Freundin Agnes wendet. Ein guter Plan?

Ich hielt Henny selbst erst einmal für ein wenig egoistisch, aber das ändert sich im Laufe der Geschichte. Wir bekommen immer mehr Einblick in die Vergangenheit und nach und nach konnte ich mit Henny selbst sogar mitfühlen. Hier an dieser Stelle möchte ich aber nicht mehr verraten, um euch nichts vom Inhalt wegzunehmen!




Mein erstes Buch von Håkan Nesser wird definitiv nicht mein letztes gewesen sein. Allein der Schreibstil hat mich zum Staunen gebracht. Innerhalb weniger Seiten wurde ich von der Geschichte in den Bann gezogen und habe voller Spannung den Briefwechsel der beiden Frauen beobachtet. Briefe werden in der heutigen Zeit ja nicht mehr allzu oft geschrieben, dabei ist es wirklich ein schönes Hobby und bietet so viel Platz für Privates und auch Intimität.

Den Briefwechsel empfand ich als sehr eindringlich, obwohl es letztendlich nicht viele Briefe waren, die die beiden wechselten. "In Liebe, Agnes" ist ein Kurzroman, den ich innerhalb von zwei Tagen ausgelesen hatte und der mich auch zwischen dem Lesen begleitet hat. Es ist eine eindringliche Geschichte, die auf den nur 160 Seiten ein enormes Tempo an den Tag legt, dass ich kaum aufhören konnte.

Es gibt im Laufe des Buches einige Wendungen und Überraschungen. So habe ich zwar mit einem ähnlichen Ende gerechnet, fand aber dennoch die letztendliche Auflösung sehr originell. Jetzt kann ich nur hoffen, dass die restlichen Bücher des Autoren ein ähnlich hohes Niveau besitzen!




Ein Kurzroman mit hoher Spannung und einigen Wendungen. Ich würde sagen, Håkan Nesser hat einen neuen Leser für sich gewinnen können!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.