Donnerstag, 30. Januar 2025

[Rezension] Die hellen Tage - Zsuzsa Bánk

 


Titel: Die hellen Tage

Autor:  Zsuzsa Bánk

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2012

Seitenzahl: 544
Cover: © Fischer 
Begonnen: 15.01.2025
Beendet: 20.01.2025


Seri erzählt von ihrer Kindheit mit all den hellen Tagen im Garten ihrer Freundin Aja, die als Kind von Zirkusartisten ganz anders als sie selbst lebt und aufwächst. Die beiden lernen Karl kennen und werden mit ihm gemeinsam erwachsen, was zu bedeuten scheint, dass es eben nicht nur helle Tage geben kann ...

"Die hellen Tage" von Zsuzsa Bánk ist ein außergewöhnlicher Roman, der bei mir im Auto nun über ein Jahr ungelesen herumlag. Ich ahnte wohl bereits, dass es doch eine schwierige Lektüre werden würde, obwohl es hier auch um den Mut, anders zu leben zu und zu sein, geht.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderschön melancholisch. All die hellen Tage, die beschrieben werden, stecken gleichzeitig auch voller Schwermut. Würde ich das Buch nur nach dem Stil und der Harmonie der Worte beurteilen, wäre es wohl ein Highlight. Doch ich muss sagen, dass es sich mehr zwiegespalten zurückgelassen hat.

Für mich schweift die Geschichte zu oft ab und verliert sich in endlosen Beschreibungen der Sommer- und Wintertage. Seri, die als Erzählerin dient, bleibt dabei nur ein Phantom. Ihr Leben erscheint unwichtig, denn Aja steht gemeinsam mit ihrer Mutter im Fokus. Es geht hier in erster Linie um ihren Weg ins Erwachsenwerden, wodurch die Freundschaft für mich auch etwas sehr Bitteres in sich trug. 

Der Roman wirkt sehr schwer, gibt aber erstaunlich wenig über das Innenleben der Charaktere preis. Das ist auch der Grund, warum es mir schon nach 200 Seiten, in denen viele Erinnerungen geteilt werden, aber doch wenig Nähe aufgebaut wird, zu anstrengend wurde. Eventuell war ich einfach nicht die richtige Leserin für das Buch ...




So wundervoll melancholisch der Schreibstil auch ist, so wenig Gefühle konnte er für mich transportieren. Der Weg zum Erwachsenwerden wirkt in diesem Buch endlos und etwas zu trist ...

Ich vergebe 3 von 5.


Dienstag, 28. Januar 2025

[Rezension] Blutstein - Johan Theorin


 Titel: Blutstein

Autor:  Johan Theorin

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 2011

Seitenzahl: 448
Cover: © Piper
Begonnen: 13.01.2025
Beendet: 17.01.2025


Per hatte nie ein besonders gutes Verhältnis zu seinem Vater Jerry, ist aber nach einem Brandanschlag gezwungen, ihn in sein geerbtes Häuschen auf Öland zu holen. Doch dann geschehen weitete rätselhafte Dinge und Jerry wird vor Pers Augen ermordet ...

Vor vielen Jahren habe ich ein Hörbuch von Johan Theorin gehört, an das ich heute noch immer gerne zurückdenke. "Blutstein" besitzt mit der Insel, dem Steinbruch und dem sehr geheimnisvollen Elfenstein sehr gelungene Schauplätze, konnte mich von den Charakteren und auch der Story rund um Jerrys Business nicht so recht mitreißen.

Dabei besitzt das Buch wirklich interessante Abschnitte. Mir gefiel die eingebaute Story rund um die Elfen und Trolle und auch Vendelas Strang über ihre Kindheit, auch wenn dieser eine komplett eigene Geschichte erzählt und gar nichts mit den Morden zu tun hat. Mit Per als Protagonisten hatte ich allerdings große Schwierigkeiten. Ich konnte nicht so recht nachvollziehen, warum er seine totkranke Tochter im Krankenhaus allein lässt, um mehr über seinen Vater zu erfahren und sich letztendlich im Grunde nur selbst in Gefahr zu bringen.

Spannend war "Blutstein" für mich leider nicht und mit einer gewissen Enttäuschung muss ich gestehen, dass ich die Auflösung etwas lahm für einen Kriminalroman fand. Für mich reichte "Blutstein" nicht ansatzweise an "So bitterkalt" heran.



Leider konnte mich der zweite Kriminalroman von Johan Theorin trotz gelungener Schauplätze und ansprechend eingebauter Mythologie nicht wirklich in den Bann ziehen ...

Ich vergebe 3 von 5.




Sonntag, 26. Januar 2025

[Rezension] Die Glocke im See - Lars Mytting

 


Titel: Die Glocke im See

Autor:  Lars Mytting

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2020

Seitenzahl: 482
Cover: © Insel Verlag
Begonnen: 12.01.2025
Beendet: 16.01.2025


Norwegen im Jahre 1880: Astrid wächst in einem kleinen Ort auf, in dem der Weg für alle vorbestimmt zu sein scheint und in dem der Aberglaube den Alltag bestimmt. Doch dann kommt ein neuer Pfarrer nach Butangen, der eine Vision hat und eine neue Kirche plant. Doch dafür muss die alte Stabkirche abgebaut werden, mitsamt der sagenumwobenen Schwesternglocken ...

"Die Glocke im See" ist der Auftakt einer Trilogie, in der es sowohl um Aberglaube, das Festhalten alter Traditionen, als auch den Mut, eine neue Richtung einzuschlagen, geht. Im Mittelpunkt steht Astrid, die sich schon als zukünftige Frau des neues Pfarrers sieht, dann aber den deutschen Architekturstudenten Gerhard kennenlernt und mit ihm gemeinsam von einer Zukunft in Dresden träumt. Doch Astrid weiß, dass fortgehen meist genauso schwer ist wie bleiben.

Dieser Roman ist sehr umfangreich und detailliert. Allein die Hintergrundgeschichte der Schwesternglocken hat bei mir für eine Gänsehaut gesorgt. Ich hatte beim Lesen teilweise auch dieses Gefühl in mir, dass die Glocken das Dorf auf keinen Fall verlassen dürfen - sind sie doch mit Astrids Familie verbunden.

Der Autor entwirft hier eine sehr vielschichtige Geschichte, in der es um Fortschritt geht, aber auch um die Angst vor großen Veränderungen. Der Einblick in das damalige oft sehr trostlose und vorbestimmte Dorfleben ist sehr atmosphärisch und die Liebesgeschichte, die leider sehr bitter endet, hat mich stark berührt. Ich hoffe, dass ich die Fortsetzungen auch noch lesen kann, denn ich würde sehr gerne wissen, wie es mit der Glocke im See weitergeht!




Dieser sehr atmosphärische und intensive Roman über Aberglaube, Fortschritt und Liebe hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen! Ein starkes Werk und ein unfassbar starker Auftakt einer Trilogie!

Ich vergebe 5 von 5.


Freitag, 24. Januar 2025

[Rezension] Fremde Blicke - Karin Fossum


 Titel: Fremde Blicke

Autor:  Karin Fossum

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 2000

Seitenzahl: 347
Cover: © Piper
Begonnen: 09.01.2025
Beendet: 13.01.2025


Die 6-jährige Raynhild verlässt am Morgen das Haus ihres besten Freundes und steigt dann in ein fremdes Auto. Zähe Stunden folgen, in der die Eltern bangen. Doch nicht Raynhild wird an diesem Tag Opfer eines Verbrechens, sondern die 15-jährige Annie, die tot an einem Weiher aufgefunden wird. Annie, die im Dorf bei allen beliebt war ...

Karin Fossum war für mich im Krimi-Bereich eine große Entdeckung, denn ihre Bücher sind raffiniert, sensibel, tiefgründig, bitterböse und wendungsreich. Auch "Fremde Blicke" hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen und mir immer wieder eine Gänsehaut über den Rücken laufen lassen. Die Autorin lehrt den Leser pausenlos, nicht vorschnell zu urteilen und die Oberfläche zu durchbrechen. Alle Charaktere besitzen Abgründe und das macht den Krimi so intensiv.

Mit dem sehr sympathischen Hauptkommissar Sejer, der sehr sensibel immer die richtigen Fragen stellt, erlangen wir als Leser tiefe Einblicke in die verschiedenen Leute im Ort und verstehen auch Annie immer besser, die vor einiger Zeit begann, sich zu verändern. Geschickt offenbart Fossum hier eine sehr bittere Geschichte und weiß dann sogar noch eine Schippe draufzulegen. Ich war tatsächlich sehr geschockt, als ich das Buch zuschlug. Für mich war "Fremde Blicke" ein erstklassiger Krimi, der sich definitiv von anderen Werken in diesem Genre abhebt!



Karin Fossum konnte mich auch mit diesem grandiosen Krimi wieder in den Bann ziehen und hat gleichzeitig für viele Schockmomente und die ein oder andere Gänsehaut gesorgt. Die Autorin ist wirklich dabei, zu einer meiner liebsten Schriftstellerinnen in diesem Genre zu werden!

Ich vergebe 5 von 5.




Mittwoch, 22. Januar 2025

[Rezension] Der Zug der Waisen - Christina Baker Kline

 


Titel: Der Zug der Waisen

Autor:  Christina Baker Kline

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2015

Seitenzahl: 348
Cover: © RM Buch und Medien Vertrieb
Begonnen: 08.01.2025
Beendet: 12.01.2025


Molly bekommt die Gelegenheit, ihre Sozialstunden bei einer alten Dame abzuleisten, die ihren Dachboden entrümpeln möchte. Dabei taucht Molly gemeinsam mit Vivian in eine bewegende Vergangenheit ein, in der sie eins in dem "Zug der Waisen" durch den mittleren Westen reiste, um eine neue Familie zu finden ...

Vom dem berühmten Zug, der einst Waisen durch das Land fuhr, habe ich schon oft gehört und so war ich gespannt auf diese Geschichte, die ihren Anfang im Jahre 1929 nimmt und ein junges Mädchen begleitet, das nach dem Tod ihrer Eltern verzweifelt ein Zuhause sucht. Im Gegenwartsstrang begleiten wir viele Jahre später die rebellische Molly, die ebenfalls keine Eltern hat und sich mit Vivian anfreundet. Die beiden sind sich nämlich überraschend ähnlich.

"Der Zug der Waisen" ist ein gut recherchierter Roman, bei dem besonders der Vergangenheitsstrang in den Bann zieht. Vivian reist von Familie zu Familie und kämpft hart um einen Platz und Zuneigung. Etwas nüchtern wirkt die Erzählung allerdings. Mir fehlte es hier an Nähe zu den Charakteren und der Zufall, den die Autorin hier allerdings "Schicksal" nennt, sorgte gerade in Vivians späteren Jahren dafür, dass ich den Bezug zu ihr verloren habe. Molly hingegen empfand ich, gerade was ihre Entwicklungen angeht, als sehr spannend - auch wenn ich in ihr nicht gerade die Schwerverbrecherin sehen konnte, die sie wohl sein sollte. Sie hat schließlich nur ein Buch aus einer Bibliothek gestohlen ...

Lesenswert ist dieser Roman auf jeden Fall und er fängt gut die damalige Zeit und das Gefühl der Waisenkinder, die sich einfach nur in ihr Schicksal fügen mussten, ein!



Ein spannender und interessanter Einblick in das Leben von Waisenkindern, die verzweifelt einen Platz suchen. Etwas mehr Nähe zu den Charakteren wäre aber schön gewesen!

Ich vergebe 4 von 5.

Montag, 20. Januar 2025

[Rezension] Das unheimliche Haus ( Ein Fall für Miss Silver) - Patricia Wentworth


 Titel: Das unheimliche Haus

Autor:  Patricia Wentworth

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 1985

Seitenzahl: 242
Cover: © Bastei Lübbe
Begonnen: 06.01.2025
Beendet: 09.01.2025


In einer nebligen Nacht belauscht Catherine eine seltsame Unterhaltung. Kurz darauf kommt sie zu ihrer Schwester Allegra, die mit ihrem Mann Geoffrey ein Haus, um das sich zahlreiche Gerüchte ranken, kaufen will. Doch dann kommt es dort zu einem schrecklichen Unfall, der in Wahrheit doch ein Mord war ...

"Das unheimliche Haus" gehört zu einer Kriminalreihe, die im Stil von Agatha Christies bekannten Werken aufgebaut ist. Maud Silver stellt hier sozusagen Miss Marple dar, wenngleich sie hier in dem Buch erst spät auf der Bildfläche erscheint.

Der ganze Fall ist sehr mysteriös aufgebaut und die Zusammenhänge entschlüsseln sich erst nach und nach. So bietet dieser Krimi viel Platz zum Miträtseln, denn so gut wie jeder wirkt verdächtigt. Mir gefiel es, dass wir die Hausbewohner nach und nach mit all ihren Geheimnissen kennenlernen, während zeitgleich zwei sehr seltsame Todesfälle auftreten. Auch die Atmosphäre in dem alten Haus ist gelungen und die kleine Liebesgeschichte empfand ich als sehr stimmig.

Wer Agatha Christies Werke mag, wird auch an diesem Buch viel Freude haben. Zwar kam ich hier relativ früh auf den Täter, aber das tat der Spannung keinen Abbruch. Miss Silver tritt hier allerdings nur in wenigen Kapiteln auf und viel von ihr kennenlernen konnte ich daher noch nicht. Ich hoffe aber sehr, in diesem Jahr noch in weitere Fälle mit ihr als Detektivin eintauchen zu können!



Wer die Miss Marple mag und sich nach ähnlich aufgebauten Krimis sehnt, sollte sich auch einmal mit dieser interessanten Krimireihe vertraut machen. Mich hat dieser Fall auf jeden Fall gut unterhalten und ich hoffe, mehr aus der Reihe lesen zu dürfen.


Ich vergebe 5 von 5.


Samstag, 18. Januar 2025

[Rezension] Das Mädchen aus Brooklyn - Guillaume Musso


 Titel: Das Mädchen aus Brooklyn

Autor:  Guillaume Musso

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2018

Seitenzahl: 496
Cover: © Piper
Begonnen: 03.01.2025
Beendet: 08.01.2025


Im Urlaub und nur wenige Wochen vor seiner Hochzeit fragt Raphaël seine Freundin Anna, ob sie ein Geheimnis hat. Diese zeigt ihm ein verstörendes Foto und verschwindet schließlich spurlos. Raphaël will sie jedoch nicht so einfach gehen lassen und taucht in ihre Vergangenheit ein, die nicht düsterer sein könnte ...

Guillaume Musso konnte mich schon mit einigen Büchern gut unterhalten, auch wenn seine Geschichten oft sehr überdreht und etwas zu überladen sind. "Das Mädchen aus Brooklyn" besitzt eine sehr spannende Ausgangslage und eine interessant aufgebaute Spurensuche.

Die erste Hälfte des Buches konnte mich wirklich gut fesseln. Der Schriftsteller Raphaël begibt sich mit Marc, einem Freund und ehemaligen Polizisten, auf eine Reise in Annas Vergangenheit und deckt dabei eine wirklich unheimliche Geschichte über eine Entführung auf. Irgendwann verliert sich dieser Thriller jedoch, als er eine politische Ebene erreicht und der Autor immer noch eine Schippe draufsetzen will.

Es gab für meinen Geschmack zu viele Wendungen, die gewisse Logiklücken mit sich brachten und gleichzeitig immer mehr von Anna wegführten. Gerade die letzte Überraschung hätte ich auch nicht mehr gebraucht. Ein wenig erinnert mich Guillaume Musso mittlerweile an Sebastian Fitzek. Beide schreiben zwar unterhaltsame, aber leider doch zu konstruierte und überladene Thriller, die vielleicht den aktuellen Zeitgeist treffen, mir aber viel zu anstrengend sind ...




Die erste Hälfte des Buches war unfassbar fesselnd, doch dann verliert sich Guillaume Musso in viel zu vielen Wendungen und Überraschungen, die für zu viel Unruhe und eine viel zu konstruierte Auflösung sorgen ...

Ich vergebe 3 von 5.

Donnerstag, 16. Januar 2025

[Rezension] Schuldige müssen sterben - Barbara Wendelken

 


Titel: Schuldige müssen sterben

Autor:  Barbara Wendelken

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 1997

Seitenzahl: 304
Cover: © Droemer Knaur
Begonnen: 02.01.2025
Beendet: 06.01.2025


Achim verlässt seine Frau Mara für die jüngere Michelle, die ganz eigene Interessen verfolgt und von einem Haus sowie Kindern träumt. Dazu ist Achim gar nicht mehr bereit. Ehe er jedoch auch Michelle auf Abstand halten kann, kommt er bei einem Wohnungsbrand ums Leben. Vorher erhielt Michelle eine anonyme Drohung ...

"Schuldige müssen sterben" lag gut ein Jahr bei mir herum, bevor ich diesen doch sehr alten Roman nun endlich gestartet habe. Barbara Wendelken kann definitiv schreiben und dabei nähert sie sich auch den menschlichen Abgründen, doch mit den klischeehaften, total verbitterten Charakteren konnte ich nichts anfangen. Da ist nicht nur Mara, die betrogene Frau, die sich nun alt und hässlich fühlt, sondern auch Achim, der im Alter pure Leidenschaft sucht und die Geliebte, die einfach nur aus ihrem miesen Leben herauswill. Alle Charaktere - selbst die ermittelnden Kommissare - lassen sich perfekt in Schubladen packen und alle sind so furchtbar frustriert, dass man selbst denkt, dass die gesamte Welt grau sein muss.

Positive Charaktere gibt es in diesem Buch nicht. Alle stecken auf ihre Art und Weise fest und genau deswegen empfand ich das Buch als sehr anstrengend. Ich hätte es vermutlich schon frühzeitig abbrechen wollen, aber ich dachte echt, dass hier noch eine kluge Wendung kommen muss. Doch leider präsentiert die Autorin eine Auflösung, die man bereits nach dem Lesen des Klappentextes erahnen konnte. Für mich war es eine sehr anstrengende Lektüre!



"Schuldige müssen sterben" konnte mich leider durch die vielen verbitterten, in ihren Schubladen feststeckenden Charaktere nicht so recht in den Bann ziehen. So viele verbitterte Menschen auf einen Haufen ist furchtbar anstrengend!

Ich vergebe 2 von 5.

Dienstag, 14. Januar 2025

[Rezension] Im Auge des Winters - Dan Simmons

 


Titel: Im Auge des Winters

Autor:  Dan Simmons

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 400
Cover: © Heyne
Begonnen: 31.12.2024
Beendet: 04.01.2025



Nach 41 Jahren kehrt Dale nach Elm Haven zurück und mietet die Farm, auf der sein Freund Duane damals gelebt und auch gestorben ist. Während er versucht, einen Roman über jenen schrecklichen Sommer zu schreiben, stellt er fest, dass im Ort und in dem Haus seltsame Dinge passieren. Auf seinem Computer tauchen seltsame Botschaften auf. Botschaften, die nur von Duane stammen können.

"Sommer der Nacht" war für mich vor einigen Jahren ein grandioser Horrorroman, in dem ich mit einer Gruppe von Freunden gegen das Unbekannte kämpfen musste. Die Fortsetzung "Im Auge des Winters" galt bei vielen Lesern als schwächer und deswegen habe ich die Lektüre etwas hinausgezögert. Doch nun war ich bereit, mit Dale gemeinsam nach Elm Haven zurückzukehren, was sich für mich beim Lesen sehr nostalgisch angefühlt hat.

"Im Auge des Winters" ist definitiv anders als der Vorgängerroman, doch nicht schwächer. Dale ist erwachsen, seine Ehe ist gescheitert, er musste seine Affäre aufgeben und ist zu einem leidenschaftlslosen Schriftsteller geworden. Er zieht auf die Farm, auf der Duane einst vom Mähdrescher erfasst wurde. Dieser Duane ist auch der Erzähler dieser Geschichte, was ich sehr passend fand, denn Dale selbst ist doch sehr verloren.

Es entwickelt sich eine wirklich unheimliche und atmosphärische Spukhausgeschichte, in der Verstorbene auftauchen, geheimnisvolle Hunde und auch eine Gefahr in Form von einer Gruppe Skinheads. Für mich hatte dieser Roman alles, was eine gute Horrorgeschichte braucht und ich bereue es ein wenig, dass Buch erst zwei Jahre nach dem ersten Teil gelesen zu haben. Dan Simmons beweist, dass der definitiv mit Stephen King mithalten kann!


"Im Auge des Winters" ist anders als der Vorgängerroman, aber sicherlich nicht schwächer oder weniger intensiv. Für mich ein starker und atmosphärischer Spukhaus-Roman, den ich sehr gerne gelesen habe!


Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 13. Januar 2025

[Release-Day] Der Schwur vom Raindrop Lake - Jeidra Rainey

 Der Release-Day ist auch schon da! 💙💙💙


Damit heißt es für mich, endgültig Abschied vom See und den fünf Freunden zu nehmen - während ihr ab heute Teil dieser Geschichte sein dürft, in der es um einen sehr bitteren Schwur geht.

Ich hoffe, dass ihr Spaß dabei habt, Teil der Lolli-Gang zu werden (vielleicht gibt Percy euch einen ab, wenn auch sicher keinen der blauen Lollies!) und trotz der aktuellen Kälte den Sommer spüren könnt. 

Ganz herzlich möchte ich mich bei allen Vorbestellern bedanken und an alle, die in der kommenden Zeit den Raindrop Lake besuchen und erkunden werden! Danke, dass ihr ein Teil von Rainfield seid und eine so kleine Autorin so treu unterstützt.

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass ich aktuell schon tief im nächsten Manuskript stecke und das handschriftliche Schreiben selbst mir tatsächlich mehr bedeutet als das Veröffentlichen, das für mich doch immer zu viel Melancholie verströmt. Deswegen begebe ich mich nun wieder nach Rainfield und verbrinde den Veröffentlichungstag dort mit ganz neuen Charakteren. Irgendwie fühlt sich das etwas schräg an

Grüßt Percy, Arizona, Brooke, Riley und Coffee ganz lieb von mir und schaut doch gerne mal in der Hiddenhope-Siedlung vorbei, in der ich bestimmt gerade in einer Holzhütte mit einem Notizbuch im Schoß sitze!


Sonntag, 12. Januar 2025

[Rezension] Winterschwestern - Amanda Eyre Ward

 


Titel: Winterschwestern 

Autor:  Amanda Eyre Ward

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 304
Cover: © btb
Begonnen: 31.12.2024
Beendet: 02.01.2025


Seit dem viele Jahre zurückliegenden Verschwinden ihrer Schwester Ellie ist Caroline total verloren und weiß nichts mit sich und ihren Leben anzufangen. Da meint ihre Mutter plötzlich, Ellie auf einem Zeitungsfoto erkannt zu haben. Während Carolines andere Schwester Madeline Ellie endlich für tot erklären lassen möchte, macht sich Caroline auf die Suche ...

"Winterschwestern" ist ein sehr ruhiger und melancholischer Roman über Schwestern, die sich - bis eine von ihren von einem Tag auf den anderen verschwindet - sehr nahestanden. Innerhalb der Familie gehen alle sehr unterschiedlich mit dem Verlust um, während Madeline damit abschließen will, ist es die Mutter, die sich verzweifelt an jeden Strohhalm klammert und Caroline damit ansteckt.

Sehr sensibel beschreibt die Autorin Carolines endlose Suche nach ihrer Schwester, die in Wahrheit aber eine Suche nach sich selbst ist. Ein sehr rätselhafter Briefwechsel einer Agnes Fowler entschlüsselt ganz nebenbei das Geheimnis um Ellies Verschwinden und arbeitet eine sehr düstere Familiengeschichte auf. Es geht um Hoffnung, aber auch um das eigene Leben, das nicht einfach zum Stillstand kommen darf. Mich hat die Geschichte berührt und unterhalten. Ich bin froh, noch ein anderes Buch der Autorin bereitliegen zu haben!



Ein melancholischer, sehr ruhiger Roman über Schwestern, die einander und sich selbst verlieren. Lesenswert!

Ich vergebe 5 von 5.

Freitag, 10. Januar 2025

[Rezension] Im Dunkel der Wälder - Brigitte Aubert

  


Titel: Im Dunkeln der Wälder

Autor:  Brigitte Aubert

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1997

Seitenzahl: 288
Cover: © btb
Begonnen: 27.12.2024
Beendet: 31.12.2024


Elise sitzt gelähmt, blind und stumm im Rollstuhl und wird von der Haushälterin der Familie gepflegt. Sie ist nicht in der Lage, mit der Welt zu kommunizieren und so kommt es, dass ihr ein kleines Mädchen ein Geheimnis anvertraut. Virginie weiß angeblich, wer seit Jahren Kinder umbringt und sie weiß auch, wer das nächste Opfer wird ...

"Im Dunkel der Wälder" lag über ein Jahr bei mir herum, weil ich mir nicht so recht vorstellen konnte, dass eine gelähmt, blinde und stumme Protagonistin, die nur zum Zuhören fähig ist, eine wirklich fesselnde Story vorantreiben kann. Doch genau das schafft Brigitte Aubert in diesem Buch, das mich von der allerersten Seite an gepackt hat.

Gemeinsam mit Elise, die ihrem Umfeld schutzlos ausgeliefert ist, erleben wir hier einige sehr unheimliche Situationen. Elise ist dabei in ihrem Körper gefangen, kann anfangs nur den Zeigefinger bewegen und so wird sie unfreiwillig zu einer Detektivin, die aus den gehörten Gesprächen das Puzzle nach und nach zusammensetzen muss. Dabei gibt es so einige Tatverdächtige, da Elise durch ihre Hilfsbedürfigkeit auf Männer eine ganz besondere Wirkung zu haben scheint.

Brigitte Aubert besitzt einen außergewöhnlichen Stil und schafft es, dem Leser bei sämtlichen Personen - selbst Virginie - ein mulmiges Gefühl zu bereiten. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und fand auch das Ende sehr überraschend und böse. Ich hoffe, im neuen Jahr noch mehr Bücher der Autorin lesen zu dürfen.



"In Dunkel der Wälder" ist eine unheimliche, sehr böse und brutale Story über eine Bestie und eine gelämte, stumme und blinde Frau, die unfreiwillig zur Detektiv wird. Sehr originell und spannend!

Ich vergebe 5 von 5.