Sonntag, 6. April 2025

[Rezension] Sonnensturm - Åsa Larsson

 


Titel: Sonnensturm

Autor:  Åsa Larsson

Genre: Krimi, Thriller

Erscheinungsjahr: 2007

Seitenzahl: 352
Cover: © btb

Begonnen: 14.03.2025
Beendet: 18.03.2025


Viktor Stråndgard wird tot in der Kirche aufgefunden. Er war durch eine Nahtoderfahrung der Star seiner Gemeinde, doch irgendjemand muss ihn abgrundtief gehasst haben. Rebecka, die ihrer Heimat längst den Rücken gekehrt hat und nun als Steueranwältin arbeitet, bekommt nun einen Anruf von Viktors Schwester, die dringend ihre Hilfe braucht. Denn die Polizei hält Sanna für die Mörderin ...

"Sonnensturm" ist der erste Krimi von Åsa Larsson, der Einblick in eine kirchliche Gemeinde, die man auch ganz leicht eine Sekte nennen könnte, verschafft. Von den Ideen her ist die Geschichte nicht neu und auch der Aufbau ähnelt anderen Krimis, gerade was auch die Ermittlungsarveit angeht. Dennoch konnte mich der Fall gut unterhalten. Mir gefiel hier besonders Rebecka, die einst Teil der Gemeinde war und ihre eigene Vergangenheit aufarbeiten muss, um der Wahrheit näher zu kommen.

Die Autorin lässt auch ihre eigenen Erfahrungen als Steueranwältin einfließen, was nicht so ganz meinen Geschmack traf, da das Thema doch immer sehr trocken ist. Das Ende hat es hier aber definitiv in sich und auch wenn es nicht viel Verdächtige gibt, sorgt die Autorin noch für die ein oder andere Überraschung. Ich empfand "Sonnensturm" als gelungenen Krimi, wenn auch nicht ganz so stark wie ihr späteres Werk "Denn die Gier wird euch verderben"!



Sonnensturm" ist ein spannend aufgebauter Krimi, in dem die Ermittlungsarbeit größtenteils von der Anwältin Rebecka übernommen wird. Ich hatte Spaß beim Lesen, auch wenn einige Themen nicht so ganz meinem Geschmack entsprechen.
Ich vergebe 4 von 5

Freitag, 4. April 2025

[Rezension] Das Lied der Stare nach dem Frost - Gisa Klönne

 


Titel: Das Lied der Stare nach dem Frost 

Autor:  Gisa Klönne

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2013

Seitenzahl: 480
Cover: © Pendo

Begonnen: 12.03.2025
Beendet: 16.03.2025


Rixa führt eigentlich bereits ihr eigenes Leben als Musikerin auf einem Schiff, als sie von dem tragischen Tod ihrer Mutter hört. Diese verunglückte auf derselben Autobahn wie schon Rixas Bruder. War es vielleicht ein Selbstmord? Zum ersten Mal setzt sich Rixa mit der Geschichte ihrer eigenen Familie auseinander, die zwei Kriege und die DDR erlebt haben ...

"Das Lied der Stare" besitzt eine interessante Ausgangslage. Rixa wird hier nach dem Tod ihrer Mutter förmlich von Erinnerungen überrollt, möchte jedoch zeitgleich auch mehr über die Jahre herausfinden, über die in der Familie nie gesprochen wurden. So baut sich nach und nach hier auch noch ein Strang aus der Vergangenheit auf, in der es um Theodor und Elise geht, die sich ineinander verlieben, schließlich ein Pfarramt übernehmen und Kinder bekommen.

Gisa Klönne besitzt einen sensiblen, sehr einfühlsamen Schreibstil, der allerdings leider auch für einige Längen sorgt. Ich muss ehrlicherweise sagen, dass mir der Gegenwartsstrang viel zu ruhig erzählt war. Der Vergangenheitsstrang wirkt dagegen viel zu kurz, sodass natürlich auch die Geschichte nur sehr grob und oberflächlich angeschnitten wird. Ich hatte beim Lesen des Klappentextes erwartet, dass besonders die Geschichte der DDR einen großen Teil einnehmen wird, doch letztendlich geht es nur um das "dunkle" Familiengeheimnis, das mich leider nicht so recht vom Hocker reißen konnte.

Zum Ende hin gibt es zwar noch eine Überraschung, die ich auch so nicht erwartet hatte, aber vieles passte für mich nicht so recht zu den Charakteren, die man kennengelernt hat. Auch aus Rixa wurde ich beim Lesen nicht so recht schlau, bei ihr nahm ich auch keinen echten Wandel war. Schlecht war dieses Buch nicht, für mich aber viel zu lang beziehungsweise eher in die Länge gezogen. 200 Seiten und mehr Konzentration auf den teilweise sehr starken Vergangenheitsstrang hätten diesen Roman runder und fesselnder gemacht!



"Das Lied der Stare nach dem Frost" besitzt einen sehr sensiblen, ruhigen Schreibstil, der leider zu sehr vielen Längen führt. Wie so oft bei Büchern dieses Genres ist auch hier der Gegenwartsstrang zu lang geraten und der Vergangenheit, der sehr viele Stärken besitzt, zu kurz. Sehr schade!
Ich vergebe 3 von 5.

Mittwoch, 2. April 2025

[Rezension] Nimm dich in acht - Mary Higgins Clark

 


Titel: Nimm dich in acht

Autor:  Mary Higgins Clark

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 1998

Seitenzahl: 335
Cover: © Heyne
Begonnen: 11.03.2025
Beendet: 14.03.2025


Die Psychologin Susan Chandler spricht in ihrer Radioshow über verschwundene Frauen und dabei wird sie auf Regina Clausen aufmerksam, die einst auf einer Kreuzfahrt verschwand. Plötzlich rufen andere Frauen beim Radio an, die alle von einem Mann und einem Ring mit der Inschrift "Du gehörst mir" sprechen ...

Mary Higgins Clarks Romane lese ich immer wieder gerne zur Entspannung  sind sie doch leicht geschrieben und spannend aufgebaut. Bei "Nimm dich in acht" hatte ich nach dem Lesen des Klappentextes erwartet, dass es hauptsächlich auf dem Kreuzfahrschiff spielen würde, doch dem ist leider nicht so. Erzählt wird eigentlich nur, wie Susan Chandler mithilfe der Radioshow dem Täter, der sich längst in ihrem Umfeld befindet, auf die Spur kommt.

Leider ist der Leser Susan immer einen Schritt voraus, wodurch die Spannung recht schnell abflaut. So vergehen manchmal fünfzig oder sogar hundert Seiten bis Susan etwas herausfindet, was der Leser längst weiß. Der Mörder geht hier sehr brutal vor und tötet irgendwann jeden, der sein Gesicht gesehen hat. Dadurch hinterlässt er natürlich eine eindeutige Spur.

Ich wusste relativ früh, wer der Täter ist und deswegen war ich am Ende sehr enttäuscht von diesem Roman. Vieles ist hier viel zu eindeutig gestaltet und Susan war mir eine Spur zu naiv. Unter Mary Higgings Clarks Werken habe ich bisher zwar nie besonders originelle oder einzigartige Geschichten entdecken können, aber zumindest solche, die mit mehr Herzblut geschrieben habe. Für mich zählt "Nimm dich in acht" auf jeden Fall zu ihren schwächsten Werken!


"Nimm dich in acht" besitzt eine gute Ausgangslage, verliert dann aber immer mehr an Spannung, weil der Täter viel zu früh zu erahnen ist. Eins ihrer schwächsten Werke!
Ich vergebe 2 von 5.

Montag, 31. März 2025

[Rezension] Garden State - Rick Moody


 Titel: Garden State

Autor:  Rick Moody

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2001

Seitenzahl: 222
Cover: © Piper
Begonnen: 09.03.2025
Beendet: 13.03.2025


Alice ist 23 Jahre alt, wohnt noch zu Hause bei ihrer Mutter und träumt von einer Musikkarriere. Mit ihren Freund Dennis läuft es schon lange nicht mehr rund. Doch er ist nicht der einzige, der Alice langweilt, nein, sie ist von ihrem gesamten Leben angeödet und hat - genau wie ihre Freunde - keine Lust erwachsen zu werden.

Erwachsen zu werden ist nicht leicht. Genau das beschreibt Rick Moody hier anhand einer Gruppe von Freunden. Die Charaktere irren gemeinsam herum und wissen nichts mit sich selbst anzufangen. Lane ist dabei der einzige, der gerade depressiv aus der Stadt zurückgekehrt ist und er steht hier als Bildnis dafür, dass es schwer ist, sich in der großen Welt zurechtzufinden.

Romane über das Erwachsenwerden gibt es wie Sand am Meer und leider muss ich sagen, dass mir an "Garden State" das Besondere fehlte. Vielleicht mag es daran liegen, dass es das Debüt von Rick Moody war und dass er seine Charaktere in einer klischeehaften Welt aus Drogen, Alkohol, Musik und Sex herumirren lässt. Beinahe krampfhaft versucht der Autor, in die Tiefe zu kommen, erschafft dabei aber nur Momentaufnahmen von Charakteren, die dem Leser leider nicht besonders nahe kommen. Mich konnte dieses Buch leider nicht überzeugen.


Eine von zahlreichen Geschichten über das Erwachsen werden, in der es leider nur um Sex, Drogen, Alkohol und Musik geht. Mir war der Roman zu wenig ...
Ich vergebe 3 von 5.

Sonntag, 30. März 2025

[Rezension] Die vier Söhne des Doktor March - Brigitte Aubert

 


 Titel: Die vier Söhne des Doktor March

Autor:  Brigitte Aubert

Genre: Roman, Krimi

Erscheinungsjahr: 1997

Seitenzahl: 220
Cover: © btb
Begonnen: 08.03.2025
Beendet: 11.03.2025


Zwei Tagebücher werden in diesen originellen Krimi geführt. Zum einen schreibt ein Mörder - der nur einer der vier Söhne von Doktor March sein kann - über seine Taten und Fantasien, zum anderen kommt ihm das Dienstmädchen des Hauses auf die Spur. Doch auch der Mörder ahnt schnell, dass jemand sein Tagebuch liest und Jeanie, die selbst ein Geheimnis hat, muss um ihr eigenes Leben bangen.

In relativ kurzer Zeit habe ich nun drei Bücher von Brigitte Aubert verschlungen. Ihr origineller, teils sehr experimenteller und auch leicht verrückter Stil, der sich in keine Schublade stecken lässt, inspiriert mich total. So fand ich auch "Die vier Söhne des Doktor March" von Anfang an sehr fesselnd und mysteriös. Die Tagebuchform birgt immer gewisse Gefahren, denn das Tempo wird durch diese Erzählform doch gedrosselt. Aubert baut hier jedoch eine unfassbar intensive Atmosphäre auf und die Dynamik zwischen den beiden Tagebuchschreibern entwickelt sich von ganz allein.

Die Geschichte ist gruselig und auch brutal. Es kommt zu einigen Morden, die ihm Tagebuch angekündigt werden und die Jeanie verzweifelt versucht zu verhindern. Das Ende ist dann mal wieder sehr durchgeknallt und - das kann ich mittlerweile wohl sagen - einfach typisch für diese mutige Autorin, die sich keinerlei Ketten umlegen lässt. Ihre Bücher sind sicher nicht für jeden Leser geeignet, aber mich unterhalten sie unfassbar gut. Für mich war von den drei gelesenen Büchern dieses nun auch das Stärkste. Ich hoffe sehr, noch weitere Werke von ihr entdecken zu dürfen!



Ich bin innerhalb kürzester Zeit ein großer Fan von Brigitte Aubert geworden und muss sagen, dass dies für mich bisher ihr Stärkstes Buch war. Brutal, unheimlich, atmosphärisch und vom Stil mal wieder etwas ganz anderes! Absolut lesenswert!

Ich vergebe 5 von 5.



Freitag, 28. März 2025

[Rezension] Lass den Teufel tanzen - Teresa De Sio

 


Titel: Lass den Teufel tanzen

Autor:  Teresa De Sio

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2011

Seitenzahl: 256
Cover: © Bertelsmann
Begonnen: 07.03.2025
Beendet: 09.03.2025



Karneval 1956: Der Gutsherr Narduccio Greco wird vergiftet aufgefunden - schnell wird die 12-jährige Archina verdächtigt, denn schließlich soll sie von der Tarantel gestochen worden sein und gilt bei den Dorfbewohnern seitdem als vom Teufel besessen. Doch ist es wirklich so einfach? Was geschah in der Karnevals-Nacht wirklich?

Teresa de Sio, die in Italien für dieses Werk mit einem Preis ausgezeichnet wurde, erzählt von einem Dorf, das dem Fortschritt eigentlich schon sehr nahe ist, sicher aber immer noch an Aberglauben und die Meinung ihrer Mitmenschen klammert. So wird Archina schnell als ein vom Teufel besessenen Mädchen betrachtet, obwohl in Wahrheit sehr viel mehr hinter ihrem sonderbaren Verhalten steckt. Eine Wahrheit, die lange unter dem Deckmantel des Aberglaubens begraben bleibt.

"Lass den Teufel tanzen" ist nicht leicht zu lesen, denn die Autorin beschreibt sehr viel und auch sehr umfangreich. Allein von der Sprache besitzt die Geschichte ein sehr hohes Niveau, war mir stellenweise aber leider auch etwas geschwollen. Was hinter Archinas Verhalten steckt, findet der aufmerksame Leser sicher früh heraus, dennoch war es interessant, wie alles nach und nach aufgearbeitet wird und einige wirklich schreckliche Dinge offenbart werden.

Auch wenn dieses Buch für mich kein Highlight war und es sprachlich auch nicht ganz meinen Geschmack traf, habe ich es gerne gelesen. Hier zeigt sich sehr schön, was Aberglaube doch alles anrichten kann!


"Lass den Teufel tanzen" ist ein sprachgewaltiger Roman über Aberglaube, der die Wahrheit verschleiert. Mir war es vom Stil etwas zu geschwollen, doch die Atmosphäre ist auf jeden Fall gelungen!

Ich vergebe 4 von 5.

Mittwoch, 26. März 2025

[Rezension] Chronik eines angekündigten Todes - Gabriel García Márquez

 


Titel: Chronik eines angekündigten Todes

Autor:  Gabriel García Márquez

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1981

Seitenzahl: 149
Cover: © Kiepenheuer & Witsch

Begonnen: 05.03.2025
Beendet: 08.03.2025


Auf die größte Hochzeitsfeier in einem kleinen kolumbianischen Dorf folgt ein Ehrenmord, denn die Braut war keine Jungfrau mehr. Der Mann, der ihr die Unschuld raubte, ist schnell gefunden und der Mord kündigt sich nicht nur an, sondern wird auch direkt ausgeführt ...

"Chronik eines angekündigten Todes" war für mich mein erster Kontakt mit Gabriel García Márquez, der in seinem Heimatland als großer Schriftsteller gilt. Das relativ schmale Buch, das gerade einmal 150 Seiten umfasst, beschreibt dabei die Ankündigung der Tat sowie die Durchführung. Das ganze Dorf scheint dabei im Vorfeld schon von der Tat zu wissen und keiner greift ein, um sie zu verhindern.

Der Autor zeichnet hier das Bild einer Gemeinschaft mit all ihren Fehlern und konfrontiert den Leser mit etlichen Fragen. Warum verhindert niemand die Tat? Wollen die Zwillingsbruder, dass jemand sie aufhält? Und war Santiago wirklich schuldig? Was bedeutet Schuld in diesem Gall überhaupt?

Das Ende des Buches fühlt sich dabei nicht wie ein echtes Ende an. Ich habe die Geschichte gerne und auch recht schnell gelesen, da der Stil flüssig ist und Tiefgang besitzt. Dennoch fehlte mir etwas, um dieses Buch wirklich als Meisterwerk betrachten zu können.


Mein erster, sehr positiver Kontakt mit dem Schriftsteller, auch wenn mir die Geschichte selbst etwas zu kurz und knapp war.

Ich vergebe 4 von 5.