Donnerstag, 18. Dezember 2025

[Rezension] Nach dem Feuer - Petra Hammesfahr

 


Titel: Nach dem Feuer

Autor:  Petra Hammesfahr

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2003

Seitenzahl: 465
Cover: © Diana
Begonnen: 16.11.2025
Beendet: 20.11.2025

Ein brennender Wohnwagen, ein Junge, der seinen Großvater sucht und doch seine Identität nicht preisgeben will, weil er nicht will, dass jemand seine tote Mutter findet ...

Die Geschichte beginnt bereits sehr beklemmend und mysteriös. Erzählt wird direkt aus mehreren Sichtweisen von einem bizarren Leichenfund, einem Jungen auf Wanderschaft, einer Familie, in der nichts harmonisch ist und einem Jungen, der in einem brennenden Wohnwagen gerettet wird, doch nur wirres Zeug zu reden scheint. Es ist schnell ersichtlich, dass die ganze Wahrheit in dem namenlosen Jungen steckt - jedoch gut versteckt.

Mir gefielen die unterschiedlichen Kapitel, die mal vor und mal nach dem Feuer spielen. Das Miträtseln macht hier wirklich Spaß und gerade die Abschnitte aus der Sicht des Jungen, der die Welt auf eigene, sehr kindliche Weise wahrnimmt und vieles nicht verstehen kann, gehen unter die Haut. Hier entwickelt die Geschichte auch eine angenehme Tiefe.

So bizarr sich der Klappentext schon liest, so bizarr und manchmal etwas zu wirr ist dann allerdings auch die Handlung stellenweise. Das ist eine Seite, die ich an Petra Hammesfahr wirklich mag, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, sie würde sich in ihren Geschichten verlieren. So war es auch hier manchmal, besonders in der Abschnitten der Polizei, die mit recht abwägigen Theorien etwas aufgebläht werden. Diese ganzen Mutmaßungen wäre für mich nicht nötig gewesen, den sie lenken doch etwas ab. Das Ende fand ich gelungen, auch wenn es ähnlich bizarr wie das ganze Buch ist.



Ein sehr bizarrer, manchmal sehr wirrer und ungemein verstrickter Thriller mit vielen sehr tiefen und beklemmenden Momenten!


Ich vergebe 4 von 5.

Dienstag, 16. Dezember 2025

[Rezension] Schwimm um dein Leben! (Schattenwelt] - R.L. Stine

  


Titel: Schwimm um dein Leben!

Autor:  R. L. Stine

Genre: Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2003

Seitenzahl: 128
Cover: © Loewe
Begonnen: 18.11.2025
Beendet: 19.11.2025


Craig, der selbst nicht schwimmen kann und auch tierische Angst vor Wasser hat, reist mit seiner Familie in den Club Lagoona, wo sich alles ums Schwimmen und um Badespaß dreht. Ein unheimlicher Mann warnt Craig vor dem tiefen Bereich und bald sieht er im Wasser Fangarme, die zu einem grauenvollen Monster gehören ...

Seit ich lesen kann begleitet mich R.L. Stine nun schon und auch im Erwachsenenalter reizen mich seine Bücher noch immer. Die "Schattenwelt"-Reihe habe ich früher auch verschlungen und an "Schwimm um dein Leben!" konnte ich mich auch noch sehr gut erinnern.

Craig landet hier in seinem absoluten Horrorurlaub. Während seine Eltern und seine Schwester Spaß haben, muss er ums Überleben kämpfen. Die Geschichte macht einfach Spaß und ist sogar dann gruselig, wenn man Wasser eigentlich liebt. Meine Begeisterung für die Bücher scheint zum Glück niemals abzuklingen. R.L. Stine verdanke ich sehr viel, denn nur durch ihn und seine Bücher bin ich Schriftstellerin geworden. 




Pure Nostalgie erwartete mich erneut in der unheimlichen Welt von R.L. Stine, die einfach nie seinen Reiz verliert. Klasse!

Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 15. Dezember 2025

[Rezension] Das Tal der Raben - Sabine Blazy

 


Titel: Das Tal der Raben

Autor:  Sabine Blazy

Genre: Roman, Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2003

Seitenzahl: 256
Cover: © Thienemann
Begonnen: 14.11.2025
Beendet: 18.11.2025

Sam begleitet ihren Vater in den Ferien nach Irland zu einer Ausgrabung im verwunschenen Tal. Die abgelegene Gegend gefällt ihr nicht besonders, doch dann lernt sie Eric kennen, der Teil der Ausgrabung ist und findet dann einen seltsamen Ring ...

"Das Tal der Raben" entführt in eine einsame Moorlandschaft, in der eine spannende Ausgrabung stattfindet. Anfangs ist Sam eine schwierige Protagonistin, weil sie sich in dem Ort nicht so recht wohl fühlt und an allem etwas auszusetzen hat. Doch das ändert sich, als sie plötzlich seltsame Visionen nach dem Fund eines Ringes bekommt und dabei die Krieger einer Schlacht beobachtet.

Die Autorin baut hier sehr viel Historisches über die Kelten und die letzte große Schlacht eines Stammes ein. Das wird stellenweise etwas trocken erzählt, obwohl es durchaus interessant ist. Gewürzt wird alles mit einigen Legenden und einem Hauch Magie. Das fand ich wiederum passend.

Für mich war "Das Tal der Raben" ein schönes und unterhaltsames Abenteuer. Mir fehlte am Ende jedoch irgendwas bei der Geschichte, damit alles länger in Erinnerung bleibt. 



Eine spannende Ausgrabung in einem einsamen und unheimlichen Tal sorgt hier für nette Lesestunden mit einigen historischen Fakten.


Ich vergebe 4 von 5.

Samstag, 13. Dezember 2025

[Rezension] Sturmrot - Tove Alsterdal

 


Titel: Sturmrot, Die Eira-Sjödin-Trilogie, Band 1

Autor:  Tove Alsterdal

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 2012

Seitenzahl: 480
Cover: © Rowohlt
Begonnen: 12.11.2025
Beendet: 17.10.2025

Mit 14 Jahren gestand Olof den Mord an Lina Stavred. Nun kehrt er in seine Heimat zurück, obwohl seine ganze Familie den Kontakt abbrach. In seinem Elternhaus findet er jedoch nur seinen Vater - der kurz zuvor ermordet wurde. Schnell gerät Olof ins Zentrum der Anschuldigungen ...

"Sturmrot" ist der erste Band einer neuen schwedischen Ermittlerreihe. Ihr wisst ja, dass ich mich sehr schwer mit Ermittlerkrimis tue, es aber dennoch alle paar Wochen mal wieder versuche, wenn sich ein Fall interessant anhört.

Die Autorin klammert sich an einem klassischen Aufbau. Die ersten Seiten beschreiben Olofs Rückkehr und deuten bereits Teile seiner Vergangenheit an - danach übernimmt jedoch die Polizistin Eira, die - wie sollte es auch anders sein - selbst ein wenig in den Fall verwickelt ist.

Lesen kann man den Krimi auf jeden Fall, auch wenn es hauptsächlich halt um Ermittlungsarbeit geht. Interessant ist, dass der lange zurückliegende Fall noch einmal neu aufgerollt wird, obwohl der Schuldige gerade für die Leute längt im Ort feststeht.

Nahe kommt der Leser den einzelnen Charakteren allerdings nicht. Alle wirken recht austauschbar, selbst die Ermittlerin und auch die einst verschwundene Lina. Die Auflösung ist passend, wenn auch nicht überraschend oder originell präsentiert. Für mich las sich "Sturmrot" eher wie ein durchschnittlicher Krimi, dem irgendwie das Eigene und damit auch eine echte Seele fehlt.


"Sturmrot" ist ein klassischer Ermittlerkrimi, der ein paar nette Lesetunden schafft, aber bei mir nicht in Erinnerung bleiben wird, weil er in der Masse der Bücher in diesem Genre einfach untergeht ...

Ich vergebe 3 von 5.

Donnerstag, 11. Dezember 2025

[Rezension] Nachtstimmen - Dean Koontz


  Titel: Nachtstimmen

Autor:  Dean Koontz

Genre: Horror

Erscheinungsjahr: 2003

Seitenzahl: 264
Cover: © Heyne
Begonnen: 12.11.2025
Beendet: 14.11.2025


Colin ist an seiner Schule eigentlich ein Außenseiter. Umso überraschter ist er darüber, dass der beliebte Roy plötzlich sein Freund sein will. Colin ahnt noch nicht, dass Roy eine sehr düstere und gewalttätige Seite besitzt, die er gerne mit ihm gemeinsam ausleben will ...

"Nachtstimmen" ist ein Horrorroman, der die Freundschaft zweier Jungs thematisiert. Dabei geht es in erster Linie um Manipulation, wie schon auf den ersten Seiten klar ersichtlich ist. Roy vertraut dem sehr naiven Colin hier nämlich an, dass er mal eine Katze getötet hat. Colin glaubt ihm nicht, doch Roys Geschichten und Wünsche werden immer bizarrer und grausamer.

Roy und Colin sind zwei sehr spannende Charaktere. Während Roy keine Grenzen mehr zu kennen scheint, versucht Colin seinen Freund von gewissen Taten abzuhalten. Gut und Böse treffen hier also in Gestalt von zwei Teenagern aufeinander und Koontz schafft es meisterhaft, für viele Schockmomente zu sorgen, in denen der Leser befürchtet, dass sich Roys "Gift" nun auch auf Colin überträgt. 

Ich habe nun schon etliche Bücher von Dean Koontz gelesen und dieses entpuppte sich endlich mal wieder als echtes Highlight. Die Geschichte ist intensiv und geht sehr nahe, weil der Leser mit Colin gemeinsam in sehr toxische und gefährliche Freundschaft gerät, aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Ein sehr starker Horrorroman!


Der Horror einer Freundschaft, in der es vorwiegend um Manipulation geht! Für mich eins der besten Bücher von Koontz und ein echtes Highlight!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Mittwoch, 10. Dezember 2025

[Rezension] Die Sünde der Engel - Charlotte Link


  Titel: Die Sünde der Engel

Autor:  Charlotte Link

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2009

Seitenzahl: 336
Cover: © Blanvalet
Begonnen: 12.11.2025
Beendet: 15.11.2025


 Janet reist nach England. Eigentlich will sie sich eine Farm für ihren Sohn Max ansehen, auf der dieser nach seinem Klinikbesuch untergebracht werden soll. Zur gleichen Zeit macht sich Mario, der Zwillingsbruder von Max, mit seiner allerersten Freundin Tina auf den Weg nach Frankreich. Doch Tina merkt schnell, dass Mario irgendein düsteres Geheimnis zu haben scheint ...

Mich begleitet Charlotte Link schon das ganze Jahr. Ich mag ihre Thriller, die zwar oft sehr ruhig aufgebaut sind, aber dennoch zu fesseln wissen und Einblicke in die menschliche Seele geben. In "Die Sünde der Engel" ist lange Zeit erst einmal unklar, wer in dieser Geschichte gut und wer böse ist und vor allem, auf welchen Abgrund das Geschehen zusteuert.

Einblick bekommt der Leser in viele unterschiedliche Charaktere. Da sind die Zwillinge Max und Mario, die nach einem schlimmen Vorfall schon lange getrennt sind, aber zwischen denen es dennoch eine Verbindung gibt. Max befindet sich in einer Klinik, steht jedoch kurz vor der Entlassung, während Mario mit seiner Freundin Tina in den Liebesurlaub fährt. Die Mutter der Zwillinge vergnügt sich zur selben Zeit in England mit ihrer Jugendliebe, als Max aus der Klinik ausbricht.

Die Zwillingsthematik liebe ich in Büchern, auch wenn sich eine gewisses Wendung dadurch immer schon erahnen lässt. Mir gefiel dieser Thriller aber dennoch, weil  Charlotte Link das Geschehen aus mehreren Blickwinkeln schildert und dadurch sehr viel Spannung erzeugt. Ich konnte auch dieses Buch nicht aus der Hand legen und bin froh, dass ich noch einiges von ihr bereitliegen habe!




"Die Sünde der Engel" ist ein Thriller, der durch die interessanten Blickwinkel zu fesseln weiß und bis zur letzten Seite spannend bleibt!

Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 8. Dezember 2025

[Rezension] Der Andere - David Guterson


Titel: 
Der Andere

Autor:  David Guterson

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2013

Seitenzahl: 352
Cover: © Hoffmann und Campe
Begonnen: 09.11.2025
Beendet: 11.11.2025



Als Jugendliche lernen sich Neil und John William bei einem 800-Meter-Lauf kennen. Gemeinsam wandern sie durch einsame Wälder und scheinen sich nach derselben Freiheit zu sehnen. Doch Neil entscheidet sich schließlich dafür, dem vorgegeben Weg zu folgen, gründet eine Familie, arbeitet als Lehrer und kauft sich ein Haus. John, der aus einer reichen Familie stammt, zieht es jedoch in die Einsamkeit der Natur. Er bricht alle Kontakte zur Außenwelt ab. Nur sein Freund Neil steht ihm bei und versorgt ihn mit Nahrung, mit Büchern und mit dem Gefühl, nicht vollkommen allein zu sein ...

"Schnee, der auf Zedern fällt" von David Guterson hat mir vor etlichen Jahren gefallen, auch wenn sich die sehr ruhige Geschichte leider nicht einprägte. Bei "Der Andere" hatte ich gleich nach dem Lesen des Klappentext eine tiefe Verbundenheit zu der Thematik gespürt, denn ich lebe ja selbst ein Leben, das viele verurteilen. Ich finde es wichtig, hier für mehr Verständnis zu sorgen, da es viele unterschiedliche Lebensmodelle gibt.

In "Der Andere" erzählt Neil, der sich selbst für den herkömmlichen und sicheren Weg entschieden hat, von seinem Freund John, der in die Wälder zieht und dabei ganz eigene Ansichten vertritt. Obwohl John reich ist und ihm alle Türen offen stehen, entscheidet er sich für eine Leben in der Wildnis. Als Charakter erinnert er natürlich stark an Chris McCandless aus "Into the Wild", der einst ja auch in der Wildnis für seine Ideale starb.

Ich dachte zu Beginn, hier ein großes Highlight in den Händen zu halten - eben weil mir das Thema so sehr am Herzen liegt und ich Johns Geschichte unfassbar faszinierend fand. Leider machte es mir die Erzählweise aber etwas schwer,  denn nicht John William mit seiner spannenden Denkweise steht im Mittelpunkt, sondern Neil, der - und das muss ich leider sagen - in gewisser Weise einfach nur ein langweiliger und sehr angepasster Spießer ist.

Schön ist hier die Freundschaft, die erhalten bleibt obwohl beide in zwei Welten zu leben scheinen. Schade ist aber, dass John William so wenig Raum bekommt und das Buch dann mit einer unnötigen Schuldfrage endet. Das hinterlässt bei mir einen eher bitteren Beigeschmack, denn es wirkt so, als wäre John letztendlich doch einfach nur ein "Spinner" gewesen ...




David Guterson widmet sich hier einem Thema, das mir viel bedeutet. Ich hatte hier ein Highlight erwartet, muss aber leider sagen, dass die Erzählweise des Romans einfach nicht stimmig ist ...

Ich vergebe 4 von 5.