Freitag, 30. August 2019

[Rezension] Drei Schritte zu dir - Rachael Lippincott

Titel: Drei Schritte zu dir
Autor:  Rachael Lippincott
Genre: Roman, Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 24. Mai 2019
Anzahl der Seiten: 304
Cover und Inhaltsangabe © dtv

Begonnen: 30.06.2019
Beendet: 14.07.2019



"Stellas einzige Überlebenschance ist eine neue Lunge. Bis es soweit ist, muss sie sich von allem und jedem fernhalten, um ihr ohnehin schwaches Immunsystem nicht zu gefährden. Ohne Ausnahme.

Will ist ganz anders – er lässt sich nicht unterkriegen und ist bereit, auf volles Risiko zu gehen. Sobald er 18 ist, wird er dem Krankenhaus den Rücken kehren, um endlich mehr von der Welt zu sehen.

Vor allem aber ist Will jemand, von dem Stella sich fernhalten muss. Wenn er sie auch nur anpustet, könnte sie infiziert werden. Beide könnten sterben. Aber je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr fühlt sich der vorgeschriebene Sicherheitsabstand zwischen ihnen wie eine Strafe an. Wäre ein bisschen mehr Nähe wirklich so tödlich – vor allem, wenn sie verhindert, dass ihre Herzen brechen?"



Bücher über Krankheiten lese ich eher selten, denn sie nehmen mich doch stets sehr mit. Bei diesem Buch wurde ich aber durch den Film neugierig und ich muss sagen, dass ich wirklich froh bin, es gelesen zu haben. Trotz der ernsten Thematik hat es nämlich sehr viele wundervolle und vor allem hoffnungsvolle Momente!

Stella ist hierbei eine Protagonistin, die ich erst einmal verstehen lernen musste. Sie hat einen Youtube-Kanal und will anderen an Mukoviszidose erkrankten Jugendlichen helfen, besser mit der Krankheit klarzukommen. Sie steckt voller Lebensmut und das gibt sie auch weiter, wenngleich sie dies vielleicht nicht unbedingt nur für sich selbst tut.

Als sie Will trifft, entwickelt sich hier natürlich erst einmal eine recht typische Jugend-Lovestory, die mich seltsamerweise aber dennoch fesseln konnte. Ich muss an dieser Stelle sogar sagen, dass ich Will, der zu Beginn doch recht pessimistisch scheint, doch besser verstehen konnte. Er will sein Leben selbst bestimmen und sich nicht von der Krankheit beeinflussen lassen.

Ich fand es toll, dass die beiden ihre Ansichten miteinander teilen und sogar voneinander lernen konnten. Schade fand ich nur, dass es einige Nebenhandlungen gibt, die mir eine Spur zu schnell abgehandelt wurden. So gab es zwar einige doch sehr traurige Momente, die mich allerdings nicht wirklich erreichen konnten.

Das Ende hingegen empfand ich als sehr stark - wenngleich natürlich auch leicht kitschig. Ich mochte es dennoch und ich bin wirklich froh, Will und Stella in dieser Geschichte begleitet zu haben!



Eine sehr jugendliche und leichte Geschichte, die einen guten Einblick in das Thema Mukoviszidose gibt, gleichzeitig aber nicht so todtraurig ist, dass man das Buch deprimiert zuschlägt! Ganz im Gegenteil, das Buch spendet definitiv Kraft, Hoffnung  und Mut ...

Mittwoch, 28. August 2019

[Rezension] Julia - Anne Fortier

Titel: Julia
Autor:  Anne Fortier
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 26. Mai 2010
Anzahl der Seiten: 640
Cover und Inhaltsangabe © Krüger

Begonnen: 24.06.2019
Beendet: 02.07.2019



"Ein altes Buch lockt die junge Amerikanerin Julia nach Italien: es ist die Urfassung des Romeo-und-Julia-Stoffes und es handelt von den verfeindeten Familien Tolomei und Salimbeni in Siena. Völlig überrascht stößt Julia auch auf die Warnung ihrer verstorbenen Mutter: bis heute liege ein Fluch auf den Familien – und damit auch auf ihr. Denn ihr wahrer Name ist Giulietta Tolomei. Auf der Suche nach ihrem Erbe spürt Julia, dass sie beobachtet und verfolgt wird. Während Siena dem Palio entgegenfiebert, gerät sie in höchste Gefahr. Wird der Fluch der Vergangenheit auch ihr zum Schicksal?"




"Romeo und Julia" von William Shakespeare war schon immer eine Geschichte gewesen, die ich zwar in Frage gestellt, die mich aber absolut fasziniert hat. So fand ich die Liebe der beiden doch immer etwas oberflächlich und hätte mir gewünscht, mehr über die Verbindung der beiden Liebenden erfahren zu dürfen.

Anne Fortier erzählt in "Julia" die "wahre" Geschichte von "Romeo und Julia" und schickt ihre Protagonistin Julia auf eine interessante Schatzsuche. Diese reist nach Italien und findet dabei mehr über ihre eigenen Wurzeln und damit auch über die Geschichte der verfeindeten Tolomeis und Salimbenis heraus.

Die Erzählung aus dem Jahr 1340 ist hier besonders stark. Es geht hier um Guiletta Tolomei und Romeo Marescotti, die sich zufällig treffen und natürlich ineinander verlieben. Dabei entspinnt sich eine noch viel tragischere Geschichte als jene, die von Shakespeare über 200 Jahre später niedergeschrieben wurde.

In erster Linie ist "Julia" hierbei jedoch ein Unterhaltungsroman. In der Gegenwart begleiten wir hier Julia, die nach und nach die Geschichte von Guiletta und Romeo herausfindet. Dabei empfand ich diese Julia teilweise als doch recht naiv und leichtgläubig. Mit ihr konnte ich leider nicht so recht mitfiebern, was dazu geführt hat, dass ich den Vergangenheitsstrang viel lieber gelesen und meistens sogar herbeigesehnt habe.

Der "historische" Teil hat mir hier auf jeden Fall gut gefallen. Ob er nun wahr ist oder nicht, ich habe die Geschichte der drei Familien sehr gerne gelesen und ich mochte auch den tragischen Ausgang sehr gerne. Leider endet der Vergangenheitsstrang viel zu früh und das Ende der "heutigen" Julia war für mich doch eine Spur zu kitschig und leider auch viel zu überladen. Ich denke, weniger wäre hier tatsächlich mehr gewesen ...




Die Geschichte aus dem Jahr 1340 hat mir hier sehr gut gefallen, leider war die Schatzsuche in der Gegenwart etwas einfach gestaltet und für mich hätte es in in diesem Strang nicht unbedingt eine
solch kitschige Liebesgeschichte geben müssen ...

Montag, 26. August 2019

[Rezension] Es - Stephen King

Titel: Es
Autor:  Stephen King
Genre: Roman, Horrorroman
Erscheinungsdatum: 8. Februar 2011
Anzahl der Seiten: 1536
Cover und Inhaltsangabe © Heyne

Begonnen: 31.05.2019
Beendet: 23.06.2019



"In Derry, Maine, schlummert das Böse in der Kanalisation: Alle 28 Jahre wacht es auf und muss fressen. Jetzt taucht »Es« wieder empor. Sieben Freunde entschließen sich, dem Grauen entgegenzutreten und ein Ende zu setzen."




Kein anderes Buch hat mich auf meiner Reise zu mir selbst wohl in den letzten Wochen intensiver begleitet als "Es" von Stephen King. Das Buch hat mich nicht nur wie magisch in den Bann gezogen, nein, es hat mich auch inspiriert und mich daran erinnert, warum ich selbst immer nur eins sein wollte: Autor.

Das Buch habe ich in meiner Jugend bereits gelesen und ich wollte jetzt, 15 Jahre später, herausfinden, ob es wohl den gleichen Sog auf mich auswirkt. Und was soll ich sagen? Ja, Stephen King hat mich nach Derry entführt und wie die sieben beziehungsweise sechs Freunde musste ich mich nun auch ein zweites Mal dem Clown oder besser: meinen eigenen Ängsten stellen.

Ich habe gut drei Wochen gebraucht, um das Buch zu beenden und genau diese Zeit braucht das Buch auch. Es ist keine Geschichte, die man schnell weglesen will, um dann zum nächsten Abenteuer zu greifen. Nein, vielmehr ist es ein Werk, das man Wort für Wort genießen muss. So habe ich mich hier schnell in dieser Gruppe von Freunden verloren, ja, war zeitweise sogar selbst Teil der Clique, die sich hier so tapfer dem unbekannten Monster entgegen gestellt hat.

Seit jeher mochte ich jene King-Geschichten am liebsten, die aus sehr vielen Sichten ein tolles Gesamtwerk schaffen. So war es auch hier. Ich habe es geliebt, die Geschichte mit den Augen der Kinder und später auch mit den Augen der Erwachsenen zu sehen. Besonders gelungen empfand ich die Übergänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Hier hat Stephen King wirklich bewiesen, das er der König des Horror ist.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich zum zweiten Mal im Leben so sehr vor Pennywise fürchten werde, aber genau das ist passiert. Durch meine Obdachlosigkeit und den unterschiedlichen Orten, an denen ich dieses Buch lesen konnte, hat es auch eine ganz neue Art der Atmosphäre geschaffen. Mitten im Wald mit dem Geräusch von Regen und Wind wirkte das alles noch viel bedrohlicher.

Das ganze Buch ist für mich ein großes Meisterwerk, eine Inspiration und gleichzeitig ein echter Horrortrip. Ich habe mich gegruselt, mich gleichzeitig aber auch als Teil einer Gruppe gefühlt, mit der das alles zu überstehen ein einzigartiges Erlebnis war. "Es" von Stephen King ist auf jeden Fall ein Buch, dass ich (hoffentlich) noch ein weiteres Mal lesen/erleben werden darf!




Für mich ist "Es" auch etliche Jahre nach dem ersten Lesen immer noch ein Meisterwerk im Horrorbereich, das gleichzeitig inspiriert und Albträume beschert. 

Samstag, 24. August 2019

[Rezension] You - Du wirst mich lieben - Caroline Kepnes

Titel: You - Du wirst mich lieben
Autor:  Caroline Kepnes
Genre: Roman, Krimi
Erscheinungsdatum: 7. Mai 2015
Anzahl der Seiten: 512
Cover und Inhaltsangabe © Ink

Begonnen: 28.05.2019
Beendet: 30.05.2019



"Als die Studentin Guinevere Beck die Buchhandlung betritt, in der Joe arbeitet, ist er augenblicklich hingerissen von ihr. Sie ist all das, was er will: wunderschön, tough, clever und so sexy. Zum Glück bezahlt sie ihren Einkauf mit ihrer Kreditkarte, denn so kann Joe tun, was jeder normale Mensch in dieser Situation tun würde: Er googelt ihren Namen. Doch dabei bleibt es nicht. Schon bald ist Joe besessen von Beck, beginnt sie zu stalken. Mehr und mehr findet er über sie heraus, hackt ihren Facebook- und Twitter-Account, durchsucht ihre Wohnung. Er inszeniert eine Reihe von makabren Ereignissen, die Becks Welt Stück für Stück zerstören - und sie direkt in seine offenen Arme treiben. Bald kann Beck gar nicht anders als sich in den seltsamen, aber irgendwie charismatischen Typen zu verlieben, der wie für sie gemacht scheint - Eines nach dem anderen räumt Joe alle Hindernisse aus dem Weg, die sich zwischen ihn und Beck drängen. Und schreckt dabei auch nicht vor Mord zurück."




Vor einigen Monaten hatte ich bereits die Netflix-Serie zu "You - Du wirst mich lieben" gesehen - und das in Rekordzeit, weil mich die Serie echt gepackt hat. Schnell stand fest, dass ich auch das Buch zur Serie lesen wollte - auch wenn ich es hasse, beim Lesen ein vorgefertigtes Bild vor Augen zu haben.

Bei "You - Du wirst mich lieben" von Caroline Kepnes war das aber kein Problem, denn ich glaube, keiner passt besser in die Rolle des Joe Goldberg als Penn Badgley, sodass ich wirklich zum ersten Mal froh war, schon die ganzen Charaktere als Personen im Kopf zu haben. Beim Lesen wurde mir dann auch schnell klar, dass das Buch beinahe 1 zu 1 umgesetzt wurde. Selbst manche Dialoge kamen mir noch bekannt vor. So hatte ich beim Lesen echt das Gefühl, die Serie noch einmal erleben zu dürfen.

Auch wenn ich viele der Schlüsselmomente bereits kannte, konnte ich sie in Buchform doch noch einmal auf eine ganz andere Weise erleben. So hatte ich das Gefühl, noch tiefer in Joe Goldbergs Gedankenwelt einzudringen und ich kann nur sagen, dass ich es echt genial finde, wie sympathisch einen solch ein "gestörter" Typ doch werden kann. Ja, ich stand beim Lesen, wie auch beim Schauen der Serie, absolut auf seiner Seite, was ich von der Autorin sehr gut umgesetzt fand.

"You - Du wirst mich lieben" ist für mich ein waschechter Psychothriller, der zudem die heutige moderne Zeit mit Facebook, Twitter und co sehr gut aufgreift und auch auf die Gefahren hinweist, die unser Online-Leben haben kann. Das muss auch Beck feststellen, die hier förmlich ihr ganzes Leben im Internet teilt.

Das Ende des Buches ähnelt dem der Serie und auch wenn ich natürlich schon wusste, wie dieser erste Band ausgeht, hat mich der Showdown doch mitgerissen. Nun hoffe ich nur, dass die Serie und auch das Buch bald fortgesetzt wird, damit ich Joe Goldbergs "kranker", aber dennoch erstaunlich faszinierender Gedankenwelt noch einmal folgen darf!




Wie die Netflix-Serie hat mich auch das Buch absolut in den Bann gezogen. Ein Psychothriller, der mir mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Donnerstag, 22. August 2019

[Rezension] Zwielicht - Celia Fremlin

Titel: Zwielicht
Autor:  Celia Fremlin
Genre: Roman, Krimi
Erscheinungsdatum: 1994
Anzahl der Seiten: 276
Cover und Inhaltsangabe © Diogenes

Begonnen: 28.05.2019
Beendet: 30.05.2019


"Für Alice Saunders bricht eine Welt zusammen. Ihr Mann will sich einer anderen wegen scheiden lassen. Alice muß auf eigenen Füßen stehen, sucht Job und Unterkunft. Letztere bietet ihr die liebenswert-schrullige Pensionswirtin Hetty mit einer heruntergekommenen Mansarde. Die übrigen Pensionsgäste, die Alice allmählich kennenlernt, begegnen ihr teils feindselig, teils hilfsbereit. Etwas Merkwürdiges geschieht, als sie ihre Mansarde renovieren will. Sie entdeckt eine Kiste mit vergilbten Zeitungsausschnitten und Tagebuchaufzeichnungen, die sich - auf den ersten Blick - mit der Zerstörung eines Fledermaus-Biotops befassen."




"Zwielicht" von Celia Fremlin war ein ganz zufälliger Bücherschrankfund, der mich besonders angesprochen hat, weil die Autorin auf dem Klappentext mit Patricia Highsmith verglichen wurde. Als großer Fan von Highsmith habe ich mich schnell auf "Zwielicht" gestürzt und habe das Buch innerhalb weniger Tage verschlungen.

Es geht in "Zwielicht" um zwei Frauen, deren Leben sich zufällig in einem alten Mietshaus kreuzen. Mary, die schon lange dort wohnt, scheint ein Geheimnis zu haben und möchte dies um jeden Preis vor der neuen Mieterin Alice schützen. Dabei kommt jedoch schnell heraus, dass sich alles um ein Biotop dreht, das zerstört wurde. Hier entspinnt die Autorin eine wirklich tolle und tiefgründige Geschichte.

Obwohl ich "Zwielicht" eher als Roman bezeichnen würde, da die Geschichte für einen Krimi doch zu geradlinig abläuft, muss ich doch sagen, dass mich die Story und auch die Charaktere vollkommen ans Buch gefesselt haben. Klar, es mangelt hier vielleicht an einer großen Wende oder Überraschung, aber dieser altmodische Stil und Aufbau in Kombination mit einer Geschichte, die aber auch gut in der heutigen Zeit spielen könnte, hat mir gut gefallen! Tatsächlich hat mich die Autorin stellenweise an Patricia Highsmith erinnert und "Zwielicht" wird mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein.




"Zwielicht" war mein erstes und definitiv nicht mein letztes Buch er Autorin. Es ist zwar eher ein Roman als ein Krimi, ist aber gerade durch die Charakterzeichnungen absolut lesenswert!


Dienstag, 20. August 2019

[Rezension] Mädchen, Mädchen, tot bist du - Mel Wallis de Vries

Titel: Mädchen, Mädchen, tot bist du
Autor:  Mel Wallis de Vries
Genre: Jugendthriller
Erscheinungsdatum: 29. Juni 2018
Anzahl der Seiten: 256
Cover und Inhaltsangabe © One

Begonnen: 25.05.2019
Beendet: 26.05.2019


"Eines Tages erhält Tess einen anonymen Brief: Du bist die Nächste, steht darin. Sonst nichts. Verzweifelt wendet sie sich an die Polizei, doch die glaubt nicht, dass ihr Leben in Gefahr ist. Und nun? Drei Mädchen hatten sich kurz zuvor grundlos das Leben genommen. Die Nachrichten darüber lassen Tess nicht mehr los. Kann das alles Zufall sein? Tess glaubt nicht daran, und begibt sich auf die gefährliche Suche nach den Hintergründen ..."



In diesem Jahr habe ich bereits "Schnick, Schnack, tot" von der niederländischen Autorin Mel Wallis de Vries gelesen und ich war sehr neugierig auf weitere Jugendthriller aus ihrer Feder. Seit jeher gehören Jugendthriller ja zu meinen absoluten Lieblingsgenres, wodurch ich natürlich schon etliches in diesem Genre gelesen habe. Dadurch habe ich mich mit "Mädchen, Mädchen, tot bist du" leider sehr schwer getan. Es war mir teilweise zu klischeebeladen, zu langatmig, zu unglaubwürdig und leider auch von der Auflösung eine Spur zu fad.

Der Klappentet lässt vermuten, dass wir es hier mit einer Protagonistin zu tun habe, doch leider gibt es hier nach und nach mehrere Opfer, die kurz thematisiert werden und dann schnell abgehandelt werden. So bekommt der Leser leider keine Chance, die Mädchen, die hier einem recht stereotypischen Mörder zum Opfer fallen, näher kennenzulernen. Sie bleiben größtenteils nur Namen, was dazu führt, dass es hier keine so recht greifbare Person gibt.

Dadurch bleibt die Geschichte leider auch recht oberflächlich. Es gibt einfach keinen Charakter, mit den man mitfiebern kann, denn nach wenigen Seiten sind die gerade betroffenen Personen auch schon tot. Es ist eine typische Serienmördergeschichte, die allerdings furchtbar lieblos erzählt wird.

Die Auflösung ist sehr einfach gehalten und wird, meiner Meinung nach, nur ganz junge Leser wirklich begeistern. Es gibt hier nämlich keine großen Erklärungen, keine greifbaren Motive und deswegen eher Frust bei Lesern, die gerne noch eine große Überraschung am ende eines (Jugend-)Thrillers erleben wollen!




Mein zweites Buch von Mel Wallis de Vries hat mich leider sehr enttäuscht. Es handelt sich hierbei nur um eine typische Serienmördergeschichte ohne Spannung und ohne Tiefe. Schade!

Sonntag, 18. August 2019

Changes

Still und heimlich bin ich zurückgekommen und bin im Grunde doch eigentlich noch unterwegs. Auf meiner Suche habe ich wohl eins vergessen: Das das Leben eine Reise ist, dass es mehrere Ziele gibt und dass es vor allem nicht möglich ist, wirklich irgendwann "anzukommen". Die Zeit schreitet voran, ganz gleich, wo man sich auch befinden mag!

Ich war schon immer ein Freigeist, ein sehr introvertierter Mensch, der innerhalb der Gesellschaft ein echter Außenseiter war und sich immer die Frage gestellt hat: "Wie kann ich es schaffen, mich zu ändern?" Mittlerweile bin ich aber zu der Erkenntnis gekommen, dass ich mich gar nicht ändern will ... Ja, dass ich mein Innerstes, trotz vieler negativen Seiten, doch eigentlich mag.

Dieses Jahr war ein Jahr der Fehlentscheidungen. Auch wenn ich denke, dass ich vieles besser anders gemacht hätte, muss ich doch sagen, dass ich froh bin, dass der Weg mich jetzt in so viele Sackgassen geführt hat. Ich hatte viele Tränen vergossen, viel zu viel gegrübelt, nur um mich letztendlich doch selbst besser kennenzulernen.

Ich habe herausgefunden, dass ich in dieses gesellschaftliche Leben nicht hineinpasse, ja, das ich auch gar nicht hineinpassen möchte. Und dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn man nicht das Leben führt, das eben alle anderen führen.

Eins habe ich auch gemerkt: Dass ich ohne das Schreiben und auch ohne Bücher nicht leben kann. In der Zeit, in der ich jetzt nur noch existiert und versucht habe irgendwie zu überleben, habe ich an Angstzuständen gelitten. Ich war verloren und erst der Stift in meiner Hand hat mich zurückgebracht in eine ruhige, eine bessere Welt!

Ich bin jetzt gedanklich hier zwar zurück, aber meine Reise geht wohl oder übel weiter. Ich bin nicht der Typ für ein angepasstes Leben mit einem festen Wohnsitz. Das habe ich wohl immer gewusst, nur nicht akzeptiert. Ich bin schon immer Umhergeirrt, als Freigeist, als Mensch, der sich nicht so recht binden konnte.

Da ich das Schreiben brauche muss ich nun einen Kompromiss finden. Ich will diesen Blog weiterführen, genau wie mit all meinen Bloggerfreunden in Kontakt bleiben möchte. Also muss ich versuchen, all das irgendwie im Einklang zu bringen und ich hoffe wirklich, dass mir das gelingt!

In den kommenden Wochen folgen hier nun nach und nach erst mal meine Rezensionen zu jenen Büchern, die ich unterwegs gelesen habe. Durch die große Anzahl wird es neuere Rezensionen erst in etwa einem Monat geben, was bedeutet, dass ich mich in der kommenden Zeit erst einmal auf mein nächstes Buchprojekt stürzen werde. Ich hatte geplant, dass Buch bis Halloween dieses Jahres fertig zu bekommen, doch ich weiß noch nicht, ob mir das tatsächlich gelingt. Ich hoffe nur, dass ihr weiterhin hinter mir steht und dass ich es auch irgendwann selbst schaffe, wirklich an mich zu glauben. Ich bin es nämlich mittlerweile echt leid, mir immer selbst im Weg zu stehen ...

Dienstag, 13. August 2019

Life.Now.

Die richtigen Worte zu finden, ist oft sehr schwer, vor allem, wenn es eigentlich überhaupt nicht viel zu sagen gibt ...

Im Grunde soll dies hier nur ein kleines Lebenszeichen sein und ein großes und dickes "Sorry" an alle meine Bloggerkollegen und natürlich auch die stillen Leser dieses Blogs, die ich zurückgelassen habe!

Meine reise ist (leider/zum Glück?) noch nicht zu Ende. Ganz im Gegenteil. In den letzten zwei Monaten ist sehr viel passiert, sehr viel Negatives, sehr vieles, was mich weiterhin zweifeln lässt.

Als ich fortging, hatte ich die Hoffnung, dass ich irgendwo vielleicht einen Platz finden werde. Ja, ich dachte wirklich, dass es ihn irgendwo schon geben muss, dass ich irgendwann ankomme.

Vielleicht habe ich dabei vergessen, dass das Leben in erster Linie eine Reise ist. Es gibt (oder sollte ...) keinen Stillstand geben. Ich irre also noch immer umher, verzweifelt, grübelnd, verloren und doch angetrieben von einem letzten Funken Hoffnung.

Ich laufe davon. Das ist mir klar. Ich hab in den letzten zwei Monaten sicher einige hundert Kilometer zurückgelegt. Ich wollte nicht zurückschauen, doch dabei ist mir entgangen, dass ich meine ganze Vergangenheit mit mir herumtrage. Es ist eine ungemeine Last. Ich komme kaum noch voran. Drehe mich im Kreis.

Ich habe es versucht. Ich versuche es immer noch. Doch egal, welche Entscheidungen ich auch treffe, sie führen stets in Sackgassen. Das hat sich auch in den letzten Monaten wieder einmal gezeigt. Ich wollte dem "normalen Leben" noch eine Chance geben, es wäre die 100ste Chance gewesen und damit wohl der Tropfen, der das Fass nicht nur zum Auslaufen, sondern zum Platzen gebracht hat.

Viel zu oft bemitleide ich mich selbst. Ich hatte keine tolle Kindheit, keine liebenden Eltern, keine Familie und keine Freunde. Das und das über 10 Jahre dauernde Mobbing hat mich klein gemacht, sehr klein. So klein, dass ich mich selbst kaum noch sehe.

Das Schreiben hat mir in den letzten Jahren den einzigen Halt gegeben, doch nun hat es mich auch verlassen. Ich versuche jeden Tag, mich zu motivieren, aber schon die kleinsten Dinge werfen mich aus der Bahn. Ich bin wohl mittlerweile nicht mehr nur hochsensibel, sondern aus Glas und das darf man in der heutigen Gesellschaft einfach nicht sein.

Meine größte Angst war es immer gewesen, so frustriert und verbittert zu werden wie andere Menschen. Dabei war ich selbst auf den besten Weg dahin, genau so zu werden. Ich habe mich nur noch gefangen gefühlt, gefangen in einem Käfig, der nur noch aus Frust und Negativität bestand. Ich bin wohl der geborene Pessimist und das führte dazu, dass ich mittlerweile auch kleine Dinge nicht mehr ertragen kann. Früher war ich stark, ich habe das Mobbing ertragen, doch heute machen mich die kleinsten Aussagen fertig. Dabei will ich nur akzeptiert werden und das nicht nur "OBWOHL" ich so bin wie ich bin, sondern gerade deshalb!

Ich habe mir gewünscht, zurückzukommen, hierher, auf diesen Blog, doch ich weiß genau, dass es wieder nur "Ablenkung" gewesen wäre, ein verzweifeltes Abtauchen, ein Fluchtversuch, genau wie das Lesen. Vielleicht soll es so sein. Vielleicht ist alles, was wir tun, nur eine Art Rettungsanker, aber im Moment bin ich nicht bereit, mich retten zu lassen.

Momentan weiß ich nichts mehr. Nur, dass es viele Dinge gibt, die ich vermisse, aber genauso viele Dinge, die dazu führen, dass ich kein normales 0815-Leben führen kann. Ich bin vollkommen vom Weg abgekommen, hab mich verirrt und will momentan nur eins: Zum Schreibe zurückfinden. Dass das Schreiben mich verlassen hat, ist das Schlimmste. Denn genau das hat mich ausgemacht. Nicht, weil ich ein überaus talentierter Autor bin, sondern weil es seit meiner Grundschulzeit das einzig beständige war und wohl auch das einzige, was mich ausgemacht hat.

Ich hatte viel Zeit nachzudenken. Viel über das Leben, aber auch darüber, wie wenig ich erreicht/geschafft habe. Ich wollte nie groß sein, aber ich wollte verstanden werden. Leider hat das nur bedingt funktioniert. Eins weiß ich aber mittlerweile, der Beruf des Autors, der einzige war, der zu mir gepasst hat, ja, der mir schon von Anfang an vorgeben war. Leider sehe ich mich mittlerweile auch nicht mehr als Autor, denn ich habe seit gut einem Monat nichts mehr zu Papier gebracht. Es war der schlimmste Monat meines Lebens ...

Ich hoffe, ihr werdet dennoch hie auf mich warten, ganz gleich, wie lange es dauern wird. Es ist schwer, sich selbst zu motivieren, immer wieder aufzustehen, obwohl es einfacher ist, einfach liegenzubleiben. Aber ich weiß, dass ich noch nicht am Ende angekommen bin, auch wenn sich dieser Beitrag vielleicht so liest. Ich will nur ehrlich sein. Und das in Zukunft, sobald ich die Kraft habe, zurückzukehren, auch fortführen. Denn eins habe ich erkannt: Die Welt ist nicht perfekt und deswegen sollte man diese gottverdammte Lüge auch nicht hier im Internet verbreiten ... Ich will mich nicht länger hinter eine Fassade/Maske/was auch immer verstecken. Ich will leben, im Hier und Jetzt, mit allen negativen Seiten, aber auch mit den positiven Sachen. Nur so kann man es genießen. Nur so kann man es verstehen. Nur so kann man sich gegenseitig helfen.

In erster Linie will ich jetzt die Kraft finden, wieder den Stift in die Hand zu nehmen. Ich hatte eigentlich vorgehabt, im Oktober mein nächstes Buch herauszubringen, doch momentan ist da eine große Hürde. Die erste Hürde, die ich erst einmal überwinden muss, ist wohl, die Blockade, die ich mir selber innerlich errichtet habe, zu lösen.

Ich habe am Anfang sehr viel geschrieben. Sehr viele Kapitel, die ich mit einem freien Geist aufs Papier gebracht habe, bevor die Realität wieder einschlug. Die 25 Kapitel, die mich begleitet haben sind etwas ganz Großes. Etwas, das schon lange raus wollte, das aber erst einmal zu Ende gebracht werden muss. Das hat momentan oberste Priorität.

Ich bitte daher um euer Verständnis dafür, dass dieser Blog erst einmal nicht die höchste Priorität hat. Ich bin immer noch obdachlos, geldlos, verloren, wandernd und muss für mich selbst erst einmal einige Dinge klären und abwägen. Ich weiß momentan nicht mehr, was wichtig ist, was richtig und was falsch ist, was ich wirklich will außerhalb des Schreibens. Ich hoffe, ihr versteht mich! Ich denke an alle meine Bloggerfreunde, an alle Lesefreunde und natürlich auch meine wundervollen Autorenkollegen. Ich bin froh, euch hier durch den Blog, durch meine Bücher und natürlich auch durchs Lesen kennengelernt zu haben. Das Bücher-Hobby verbindet wirklich auf eine besondere, einzigartige Weise. Und ich hoffe, dass diese Verbindung auch in Zukunft nicht abbricht!

I miss you all ... We will see us soon ... I swear!