Montag, 3. August 2015

[Rezension] That Night - Schuldig für immer - Chevy Stevens

Titel: That Night – Schuldig für immer
Originaltitel: That Night
Autor: Chevy Stevens
Verlag: Fischer 
Genre: Thriller
Seitenzahl: 464
ISBN:  978-3596030330 
Cover und Inhaltsangabe © Fischer



„Als die rebellische Toni achtzehn Jahre alt ist, wird ihre jüngere Schwester Nicole am See ermordet. Man verurteilt Toni und ihren Freund Ryan dafür. Jahre später wird Toni auf Bewährung entlassen. Sie will nur eines: ein neues Leben beginnen. Doch was damals geschehen ist, ist noch lange nicht vorbei...“




„That Night – Schuldig für immer“ ist nicht mein erstes Buch von Chevy Stevens. Vor einiger Zeit habe ich „Still Missing“ von ihr gelesen und war absolut begeistert und da stand fest, dass ich auch das neue Buch der Autorin lesen MUSS. Gleich zu Beginn sollte ich allerdings sagen, dass es in „That Night – Schuldig für immer“ eher ruhiger zugeht. Es ist nicht wirklich ein Thriller, eher ein Roman über ein Mädchen, das unschuldig verurteilt wird und damit leben muss, für etwas bestraft zu werden, was sie niemals begangen hat. Zudem geht es um die Gesellschaft, die einfach nur einen Schuldigen sucht und Lügen als Wahrheiten akzeptiert, weil es einfacher ist, als mit der Ungewissheit zu leben.

Das Buch ist zu Beginn in drei Zeitebenen geschrieben. Wir erfahren die Geschichte vor dem Mord, nach dem Mord und Jahre später, als Toni endlich auf Bewährung frei kommt. Diesen Stil fand ich sehr passend, denn die ganze Geschichte fügt sich so nach und nach wie ein Puzzle zusammen.




Die Beschreibung der Charaktere ist tiefgründig und ich hatte das Gefühl, besonders Toni sehr nahe zu kommen. Ihre Entwicklungen waren spürbar, denn vor dem Mord ist sie ein junges, recht rebellisches Mädchen, dass sich Hals über Kopf in einen Jungen verliebt hat. Sie wandelt sich in der Zeit im Gefängnis, denn sie wird stärker und muss lernen, sich durchzusetzen, um im Knast überleben zu können. Interessant fand ich hier die Darstellung des Gefängnisalltags. Es geht alles andere als fair zu.

Toni steht im Fokus der Geschichte, aber wir lernen auch die anderen Personen kennen, die Teil ihrer Geschichte sind. Zum einen ist da Ryan, der Freund von Toni, der an dem Abend des Mordes bei ihr war und zusammen mit ihr verurteilt wird. Nachdem er entlassen wird, versucht er selbst den wahren Täter zu finden und Toni hilft ihm natürlich.

Tonis Rivalin ist Shauna, ein Mädchen, das aus unerklärlichen Gründen Toni hasst! Die Geschichte wirkt sehr verstrickt, da als Leser lange unklar bleibt, was damals passiert ist!!

Traurig fand ich die Geschichte der Eltern, denn Toni wird von ihrer Familie im Stich gelassen, als sie ins Gefängnis muss. Besonders Tonis Mutter gibt ihrer Tochter die gesamte Schuld und kann ihr einfach nicht verzeihen.




Von der ersten Seite an kam ich gut in die Geschichte rein, habe mich mit Toni angefreundet und mit ihr die Ungerechtigkeit dieser Gesellschaft und der Gesetzesgebung erfahren. Es wird viel zu schnell von Schuld gesprochen und zu viele Mutmaßungen angestellt. Menschen werden schnell verurteilt und demnach behandelt. In Tonis Fall fand ich dies besonders schlimm, denn sie war noch sehr jung als sie in das Gefängnis kam und eine Strafe absitzen musste für etwas, das sie nicht getan hat. Dieser Plot hat mir gut gefallen und auch Toni als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen.

Die Stärke der Autorin ist die Charakterentwicklung. Aus einer lebenslustigen Jugendlichen wird eine kalte, abgebrühte Frau, die keinen Mut mehr hat und den Glauben an die Gesellschaft verloren hat. Ich konnte Toni sehr gut verstehen, denn wir Menschen urteilen doch recht schnell und meistens sind wir nur darauf aus, so schnell wie möglich einen Schuldigen zu finden.

Das Buch ist auf jeden Fall gut zu lesen und die Geschichte ist unterschwellig spannend, aber mir hat  „Still Missing“ besser gefallen. Dieser Thriller hatte mir damals eine Gänsehaut erzeugt, hier hatte ich eher das Gefühl, dem Leben einer unschuldig Verurteilten zu folgen und mit ihr gemeinsam die Wahrheit herauszufinden. Mir hat ein wenig Tempo gefehlt, da einige Dinge doch sehr in die Länge gezogen werden. Es werden viele Themen angesprochen, die allesamt interessant waren, aber leider keinen Thrill erzeugt haben. Auch das Ende ist eher ruhig, auch wenn die letzte Auflösung doch eine kleine Überraschung bereit hielt.




Für mich war „That Night – Schuldig für immer“ kein richtiger Thriller, eher ein Roman über eine Jugendliche, die zu unrecht verurteilt wird und sich wieder in die Gesellschaft eingliedern muss! Trotzdem kann ich es empfehlen, besonders für Leute, die ruhigere Bücher ohne viel Action und Blutvergießen bevorzugen!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.

4 Kommentare:

  1. Huhu,
    nachdem mir das Buch vor kurzem auf einem anderen Blog als Monatshighlight begegnet ist, bin ich ja schon ein wenig neugierig. Deine Rezension liest sich auch, als könnte es mir gefallen.
    LG anja

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    1. Hi Anja :D
      Ja, das Buch lohnt sich auf jeden Fall. Falls du auch die anderen Bücher der Autorin noch nicht kennst, kann ich dir diese auch empfehlen!

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Das hört sich doch fast nach einer wahren Begebenheit an. Ab auf die Wunschliste damit. (und sie wächst und gedeiht) ;)

    Herzliche Grüße

    Dein Lenchen

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  3. Das Buch kannte ich noch gar nicht, klingt auf jeden Fall richtig klasse.

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