Freitag, 17. März 2017

[Rezension] Die Tür - Richard Laymon

Titel: Die Tür
Autor:  Richard Laymon
Genre: Thriller
Bereits gelesene Bücher des Autoren: Das Spiel, Die Insel, Nacht, Der Geist, Rache, Das Treffen, Das Ufer, Die Jagd, Der Killer, Das Haus, Die Spur, Das Loch, Licht aus!, Die Show, In den finsteren Wäldern
Cover und Inhaltsangabe © HeyneHardcore

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!



"Tief und düster ragt es in die Nacht empor. Das sogenannte Horrorhaus. Schreckliche Morde sollen dort über die Jahrzehnte geschehen sein. Immer wieder ist die Rede von Bestien, die grausame Massaker in dem Haus angerichtet haben sollen. Doch wer soll solche Schauergeschichten schon ernst nehmen? Dem jungen Mark geht es vor allem darum, Alison zu beeindrucken. Das Mädchen verspricht ihm ein Date, eine Nacht im Horrorhaus. Im Keller des makabren Anwesens will Mark sich seinen Ängsten stellen – ohne zu wissen, dass ihn ein Inferno des Grauens erwartet …"




Es ist wieder Zeit für einen neuen Laymon! Klar, auch wenn Richard Laymon jetzt schon seit mehr als zehn Jahren tot ist, kommen noch immer die "vergessenen" Romane/Novellen von ihm aus dem Werk, also jene Werke, die im Englischen nie so viel Anklang gefunden haben.

Zugegebenermaßen war ich etwas enttäuscht, als das Buch dann bei mir ankam. Es ist echt dünn und es stellte sich heraus, dass "Die Tür" nur eine von zwei Novellen ist. Da mir die letzten bei Heyne erschienen Bücher schon nicht mehr gefallen haben, ging ich mit wenigen Erwartungen an das Mini-Büchlein heran - wurde dann aber überrascht.

Auch wenn das Buch noch mit einem Vorwort, einer Leseprobe und der Auflistung aller Werke von Laymon in die Länge gezogen wurde, so versteckt sich im Inneren doch wieder einmal etwas, das ich als "typisch Laymon" beschreiben würde. Wie Jack Ketchum im Vorwort so schön sagt: "Laymons Stil ist so schön unperfekt ..." und genau das liebe ich an ihn so. Er ist ein Schriftsteller, der sich zu Lebzeiten nicht verbiegen hat lassen und einfach seinem Stil treu geblieben ist und das wird auch in diesen beiden Kurzgeschichten wieder deutlich!

Tolle Dialoge, eine geniale Atmosphäre und der typische schwarze Humor, das finden wir besonders in der ersten Kurzgeschichte, während die zweite uns mit auf einem Camping Ausflug nimmt und besonders am Ende noch eine kleine Wendung parat hält. Beide Geschichte habe ich gerne gelesen, auch wenn sie natürlich viel zu kurz waren. Aber was sollen wir tun? Genauso unvollendet hat Laymon diese Werke wohl hinterlassen und genau so müssen wir sie eben nun genießen!




"Die Tür" soll laut Klappentext der vierte "Keller-Roman" sein. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass "Der Keller" zu den wenigen Büchern zählt, die ich bis jetzt noch nicht gelesen habe, aber das sollte ich wohl schnell ändern! In der besagten ersten Kurzgeschichte werden wir in das Horrorhaus gebracht, in dem anscheinend die Morde in den "Keller-Romanen" stattfanden. Mark, der Protagonist, hat dort ein Date mit einem Mädchen, das er mag und das sich von ihm dort einschleusen lassen möchte.

Die Geschichte, wie Mark das "Horrorhaus", das mittlerweile eine art Museum ist, betritt, fand ich sehr atmosphärisch und es hat mir gezeigt, dass ich "Der Keller" unbedingt lesen muss. Besagter Keller kommt in "Dir Tür" nämlich auch fort und dort gibt es ein lLch, aus dem anscheinend eine Bestie gestiegen kam ...

Tolle Dialoge verbinden sich hier wieder mit einer teilweise sehr verrückten Geschichte, Schade ist allerdings, dass der Titel irreführend ist, denn besagte Tür spielt nur eine ganz unwichtige Nebenrolle, viel treffender ist da doch der Originaltitel, nämlich "Friday Night in Beast House", denn genau darum dreht sich diese Kurzgeschichte, um eine Nacht in dem Horrorhaus!

Die erste Kurzgeschichte/Novelle geht bis Seite 128 und ja, sie wirkt unfertig, ist aber dennoch lesenswert und ist wieder auf einem Niveau, das die letzten Bücher (Besonders "Das Haus" und "Der Killer") nicht haben halten können. Das Ende ist nicht blutig, aber irgendwie verrückt und es hat mich auf jeden Fall zum Lachen gebracht. Der Humor ist absolut meins und ich bin froh, mal wieder einen echten Laymon gelesen zu haben

Kommen wir nun zur zweiten Novelle, die den Namen "Die Wildnis" trägt. Sie ist in Form eines Reisetagebuchs verfasst und führt den Leser, wie der Titel schon vermuten lässt, in die freie Natur auf einem Campingausflug eines Jungen, der gerade von seiner Freundin verlassen wurde. Auf seinem Trip trifft der Junge so einige Gestalten und das Buch ist vergleichbar mit Werken wie "In den finsteren Wäldern" oder "Die Jagd".

Insgesamt hat mir "Die Tür" von der Atmosphäre besser gefallen, doch die krankere Geschichte war auf jeden Fall "Die Wildnis", die mich besonders zum Ende hin begeistern konnte. Auch dieses Werk wirkt wieder leicht unfertig, aber wir werden wohl nie rausfinden, ob beide Kurzgeschichten nun der Anfang von etwas Neuem sein sollten oder nicht!

Ich kann das Buch aber dennoch empfehlen. Hier zeigt Laymon wieder seinen genialen Stil und auch, wenn wohl einige Szenen im deutschen etwas entschärft wurden, bieten beide Novellen doch gute Unterhaltung!




Meine erste Enttäuschung darüber, dass dieses Buch so dünn ist und eigentlich "nur" aus zwei
Novellen besteht, schlug beim Lesen wieder in Begeisterung um. Für Laymon-Fans ist dieses Buch wohl wieder ein Muss und macht wieder Appetit auf mehr Werke dieses viel zu früh verstorbenen Schriftstellers!



10 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    vielleicht sollte ich es damit probieren. Ich habe bisher nur ein Hörbuch von ihm gehört ("Der Geist"), was ja nicht so ganz meins war. Aber vielleicht kann ich mich mit den Novellen anfreunden? Ich möchte dem Autor noch eine Chance geben, weil er mich doch recht interessiert.

    Schönes Wochenende & liebe Grüße,
    Nicole

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Nicole,
      Der Geist ist durch das Paranormales tatsächlich komplett anders als Laymons andere Werke, aber sein typischer Stil war da schon spürbar.

      Die Novellen sind hier echt lesenswert, aber wohl besser genießbar, wenn man andere Werke kennt. DIn erste Geschichte ist sogar indirekt eine wohl nie vollendete Fortsetzung von "der Keller". 😊

      Ich könnte dir aber ein anderes Kurzgeschichten-Buch von ihm eModellen, das völlig ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann: kill for fun.

      Die Kurzgeschichten dort sind echt genial 😊

      Liebe grüße
      Jessi

      Löschen
    2. Hi Nicole und Jessi,

      Die Tür kann man aber auch unabhängig von den 3 Vorgängern lesen. Kenntnisse sind weder Vor- noch Nachteil. Aber Jessi hat schon recht, als Appetizer für Einsteiger ist Die Tür vielleicht nicht der beste Tipp.

      Und was ist überhaupt eModellen? Habe ich da schon wieder einen Trend verpasst? ;o)

      Liebe Grüße
      Patricia

      Löschen
    3. Hi Patricia :D

      Ich sollte echt nicht mit dem Tablet versuchen zu schreiben xD "eModellen" sollte "empfehlen" heißen xD

      Ich kannte "Der Keller" ja auch noch nicht und fand "Dir Tür" dennoch gut, kann mir aber vorstellen, dass es für Leute, die den Roman kennen, dann wie "Nach Hause kommen" ist! Vor allem da man dann ja auch die ganze Vorgeschichte mit den Morden kennt! ;D

      Und ich glaube, in "Kill for Fun" waren eher anfängerfreundlichere Kurzgeschichten, die auch seinen Stil noch einmal zur Geltung bringen! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

      Löschen
    4. *pruuust* Ok, auf empfehlen wäre ich nicht gekommen und vor allem sah es durch das große M so richtig bedeutungsschwanger aus ... ;o)

      Hab inzwischen ein bisschen rumgelesen, so einen richtigen Bezug soll es wohl zu den Vorbänden auch gar nicht geben, also außer dass es das Horrorhaus ist und ein paar Namen fallen und wieder eine Bestie auftaucht etc.

      LGP

      Löschen
  2. Hallo Jessi,
    der Autor sagte mir bislang noch gar nichts. Wenn ich so deine Rezension lese, dann kommt es mir so vor, als müsste man ihn kennen ;o)
    Als ich mir den Inhalt durchgelesen habe, dachte ich erst: Solche Szenarien kennt man ja aus diversen Verfilmungen.
    Durch deine Worte habe ich aber begriffen, dass es hier wohl nicht unbedingt nur auf die Geschichte sondern wohl eher auf den Schreibstil des Autors ankommt. Scheinbar sind es seine Worte, die hier nachwirken. Kann das sein?

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Tanja :D

      Ja, Richard Laymon ist einfach ein Autor, der vielleicht nicht perfekt schreibt, aber dennoch immer seinem Stil treu geblieben ist - und sein Stil ist echt einmalig. Die einen lieben ihn für seine bitterböse Art und den "etwas anderen Humor", doch die anderen hassen ihn wohl dafür. Ich bin nun schon seit über 10 Jahren Fan von ihm! ;)

      Liebe Grüße
      Jessi

      Löschen
  3. Hallo Jessi,

    wir sind uns mal wieder (fast) einig! :o)
    Fast nur wegen der Sterne, bei mir gibt es 4.

    Meine Rezi ist schon für morgen eingestellt. Ich werde deine dann noch als weitere Meinung zum Buch verlinken. ;o)

    Ein schönes Wochenende,
    Patricia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Patricia,

      du glaubst gar nicht, wie gespannt ich schon auf deine Rezi bin. (Vor allem da ich mit Erschrecken gesehen habe, wie schlecht es bei Amazon bewertet wurde, dachte schon, mein Empfinden ist irgendwie getrübt :P)

      Ich schaue auf jeden Fall morgen vorbei, bin auch auch schon gespannt, welche der Geschichten dir besser gefallen hat! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

      Löschen
    2. "Besser" ist jetzt echt schwer. Die waren so unterschiedlich, dass ich das gar nicht so richtig sagen kann. Die Tür hatte eben diesen Gruselfaktor im Aufbau, der mir bei Laymon so gefällt. Die Wildnis wiederum war ein Psychoding, und das liegt mir ja bekanntermaßen auch. ;o) Jede Geschichte hatte ihren Reiz!

      Löschen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.