Zum Inhalt:
Die Blutnacht von Hiddensee liegt nun genau zwei Jahre zurück. Die Journalistin Doro soll einen interessanten Artikel darüber schreiben, damit dieser blutige Amoklauf nicht in Vergessenheit gerät. Bei intensiven Nachforschungen kommt sie jedoch einem dunklem Geheimnis auf die Spur und wird tief in die Abgründe der menschlichen Psyche gerissen. Nach und nach wird klar, was damals wirklich passiert ist in jener schrecklichen Nacht....
Meine Meinung:
Das Buch fesselt wirklich von der ersten Seite an, denn man wird sofort in das Geschehen hinein geworfen. So erfährt man erste Details über die Blutnacht von Hiddensee, doch man weiß weder wer die Opfer waren, noch wer der wahre Täter ist. Doro, die als Journalistin arbeitet bekommt dieses Fall und irgendetwas zieht sie in den Bann. Sie beginnt, obwohl sie auch sonst noch eine Menge Arbeit hat, intensiv zu recherchieren und taucht dabei in eine dunkle Geschichte ein, die einerseits so traurig, doch andererseits auch schockierend ist.
Das spannenden an diesem Buch war für mich der andauernde Wechsel der Sichtweisen, so erfährt man abwechselnd von Doros Recherchearbeit und von dem Geschehen auf der Insel. Damals haben sich nämlich vier Freunde nach vielen Jahren wieder gesehen, die als Jugendliche einer Aktivistengruppe angehört hatten. Die verschiedenen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, denn sie koönnten kaum unterschiedlicher sein. Als Leser lernt man alle nach und nach kennen, vor der Blutnacht und nach der Blutnacht und das ist wirklich sehr interessant.
Die scheinbare Täterin ist eine von diesen Freunden, die anscheinend psychische Probleme hatte. Man lernt auch sie kennen und als Leser fragt man sich das ganze Buch über, ob sie es tatsächlich war.
Während der Recherche lernt Doro Yim Nan kennen, den Sohn einer Haushaltshilfe, die damals ebenfalls gestorben ist und taucht so tief in die Geschichte ein, dass sie sogar ein paar Tage auf Hiddensee verbringt und dort eine schreckliche Entdeckung macht. Auch ihr eigenes Leben wird dabei auf den Kopf gestellt.
Das Buch bietet sehr viele Überraschungen, der Autor spannt einen immer wieder auf die Folter, wie beispielsweise die Sache mit dem rätselhaften Schuppen, der sowohl im hier und jetzt, als auch damals eine Rolle gespielt hat. Wie ein puzzle fügt sich nach und nach ein Bild des Grauens zusammen, das jedoch sehr viel menschliches hat.
Beim Lesen habe ich oftmals so sehr mitgefühlt, dass mit die Tränen gekommen sind. Die Charaktere waren mir so nah, dass ich jetzt nach dem Lesen alle vermisse. So gefangen in einer Buch war ich wirklich selten und kann hier an dieser Stelle Eric Berg nur noch einmal für dieses tolle Buch danken, dass für mich viel mehr als nur ein Krimi ist. Es ist etwas besonders, beinhalten so viel Gefühle, menschliche Abgründe, aber auch Hoffnung, dass ich es jedem nur empfehlen kann. Besonders froh bin ich auch darüber, dass der Autor geschrieben hat, dass man Doro noch einmal wiedersehen wird.
Ich kann "das Nebelhaus" jedem empfehlen, der gerne gut durchdachte, intelligente Krimis lesen, die zudem noch lebendig sind und einen tief in eine Geschichte hineinziehen. Für mich ist dieses Buch ein "Must Read".
Ich vergebe 5 von 5 Käseratten mit Extrakäse für ein Buch, dass ich sicher so schnell nicht mehr vergesssen werde.