Freitag, 30. August 2013

verliebt, verlobt, verflucht - Melanie Neupauer

Hier stelle ich euch heute ein Buch vor, dass ich dank einer Leserunde bei "Lovelybooks" lesen durfte. Es handelt sich bei dem Buch "verliebt, verlobt, verflucht" von Melanie Neupauer um ein Kinderfantasybuch, was ich leider erst beim Lesen gemerkt habe. Aus diesem Grund war mir schnell klar, dass ich nicht die geeignete Zielgruppe für dieses Buch bin, doch trotzdem versuche ich einmal mein bestes, um einen groben Überblick über das Buch zu verschaffen.

Inhalt

Die 15 jährige Natalie bekommt eines Tages einen Brief von einem heimlichen Verehrer, doch etwas ist komisch: Der Brief kam durch den Kamin und dabei ist eine schwarze Rose. Wäre eine roe Rose nicht romantischer gewesen? Zusammen mit ihrer Freundin, Gingin, die eine Halbelbin ist, versucht sie der ganzen Sache nachzugehen.....

Cover

Das Cover fand ich gleich einmal sehr ansprechend, auch wenn es sich nur um ein Ebook handelt. Es hat auf jeden Fall meine Neugierde geweckt, doch leider habe ich anhand des Covers und der Beschreibung eher mit einem "Fantasy-Romantik-Roman" gerechnet. Vielleicht ist das Cover für jüngere Leser eher nicht so ansprechend, denn ich könnte von mir sagen, dass ich mit 12 oder 13 ein solches Buch im Buchladen nicht angefasst hätte. Vielleicht liege ich mit dieser Annahme aber auch falsch, denn das Buch ist derzeit nur als Ebook erschienen, weswegen eher Eltern es ihren Kindern kaufen und schenken würden. 

Charaktere

Zum einen wäre da unsere Protagonistin, die auf den Namen Natalie hört. Für meinen Geschmack habe ich charakterlich viel zu wenig über die erfahren, weswegen es mir jetzt schwer fällt über sie zu sagen. In meinen Kopf ist sie recht farblos und blass, sodass ich sie hier schlecht einschätzen kann. Auf jeden Fall kann man aber sagen, dass sie ein stinknormaler Teenager ist und das spricht wahrscheinlich auch die jüngeren Leser an. Vielleicht ist es von der Autorin ja so gedacht, dass Natalie so "charakterlos" erscheint, damit besonders die lesenden Kinder sich besser in diese Rolle reinfühlen können, doch mir hat das persönlich nicht so gut gefallen. Am Ende war ich wirklich traurig darüber, da mich ihre Geschichte wirklich kalt gelassen hat und mich auch der überraschende Epilog nicht mehr mitreißen konnte

Weitere Charaktere wären noch die Halbelbin Gingin, die wirklich lustig ist und die mir fast schon besser gefallen hat als Natalie. Von ihr hat man einiges erfahren und mit ihr konnte ich wirklich mitfühlen. Sie war für mich fast mehr "Protagonist" als Natalie.

Meine Meinung 

Wie Anfangs schon erwähnt bin ich wahrscheinlich mit meinen 23 Jahren zu alt für das Buch, denn es hat mich überhaupt nicht erreicht. Leider, denn ich fand die Autorin, die uns während der Leserunde begleitet hat, wirklich sehr sympatisch und nett, sodass es mir fast schon wehtut, so viel Kritik zu äußern. 

Der Schreibstil war mir persönlich zu einfach gehalten, aber für Kinder wird er sehr gut zu verstehen sein. Was mir teilweise gefehlt hat waren die Beschreibungen der Orte und Wesen. Klar sollte man auch seine Fantasie mit einbringen, aber manche Sache konnte ich mir nur schwer vorstellen. Vielleicht bin ich für eine solche Zauberhafte Welt, die schon fast an Harry Potter erinnert, wirklich schon zu alt.

Auch das Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen, was jedoch viel mehr daran lag, dass ich mit so etwas schon gerechnet hatte. Viele Fragen blieben noch unbeantwortet, die auf jeden Fall Lust auf einen weiteren Band machen sollen. 

Fazit

Für Kinder ist diese fantastische Welt sicher sehr gut geeignet. Für Eltern ist das Buch auf jeden Fall ein toller Geschenktipp.

Ich habe jedoch beschlossen hier von einer "Käseratten" Bewertung abzusehen, da ich es einfach nicht fair finde, dass ich es nur von meinem persönlichen Geschmack abhängig mache.

Samstag, 24. August 2013

Lying Game Band 2, weg bist du noch lange nicht - Sarah Shepard

Vor kurzem habe ich ja bereits den ersten Band der "Lying Game" gelesen und der Auftakt hatte mir unendlich gut gefallen wie ihr hier noch einmal meine Rezension nachlesen könnt. Ich habe es selten, dass ich bei einen Buch gleich einmal den nächsten Band lesen möchte und so kommt hier nun auch gleich meine Rezension vom zweiten Band:

Inhalt

Spannend geht es auch im zweiten Teil weiter. Emma hat noch immer den Platz ihrer toten Zwillingsschwester eingeommen und versucht um jeden Preis heraus zu finden, wer hinter Suttons Tod steckt.Sie verdächtigt jeden in ihrem Umfeld, ausser Ethan, dem sie als einziger ihr Geheimnis anvertrauen konnte...

Cover

Wie ich schon beim ersten Band erwähnt habe, gefällt mir die Covergestlatung unendlch gut. Keiner in dem Buch scheint sein wahres Gesicht zu zeigen. Mir gefällt die Anspielung ganz gut und deswegen finde ich das Cover sehr ansprechend.

Charaktere

In meiner ersten Rezension habe ich ja bereits Emma und Sutton kurz beschrieben, doch im zweiten Band erhält man noch viel mehr Informationen über die beiden. Sutton tritt wieder als "Geist" auf, der sich jedoch nur an wenig erinnern kann. Besonders spannend ist es, mit ihr gemeinsam ihre eigene Vergangenheit kennen zu lernen, die sich erst jetzt wirklich bereut. 

Man erfährt auch etwas mehr über Ethan, den ich wirklich sehr sympathisch finde, allerdings habe ich ein leises Gefühl, dass etwas nicht mit ihm stimmen könnte. Die Beziehung zu Emma ist jedoch sehr spannend und ich als Leser habe die ersten Annäherungen der Beiden sehr genossen.

Eine besondere Rolle in dem Buch haben die "Twitter Zwillinge", zwei überhebliche Tussen, die nichts wirklich auf die Reihe bekommen. Irgendwie sind die beiden so "strohdumm", dass man oft mals einfach nur über sie lachen kann. Solche "Barbiepuppen" kennt wohl jeder noch aus der Schule. ;)



Meine Meinung

Auch der zweite Band hat mich wieder von der ersten Seite an gefesselt. Ich wollte unbedingt mehr über Sutton erfahren und habe besonders die Rückblenden genossen. In diesem Band erfährt man auch endlich mehr über das "Lying Game", also das Lügenspiel und es geht um einen Vorfall in Suttons Vergangenheit, der den Zorn von jemanden entfacht hat. 

Es war spannend bis zum Ende und am Ende dachte ich wirklich schon, dass man endlich herausfindet, wer Suttons Mörder war, doch ich möchte hier auch nicht zu viel verraten. Auf jeden Fall hat mich das Ende doch noch überrascht und natürlich gibt es wieder einen Cliffhanger, damit man sich auf den nächsten Band freut. ;)


Lieblingsstelle 

Am besten gefallen hat mir das Ende, wo es noch einmal zu einer kleinen Auflösung kam. Es war wirklich extrem spannend und zum Schluss habe ich wirklich rasend schnell gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht. Aber mehr möchte ich an dieser Stelle hier jetzt nicht verraten. ;)

Fazit

Wer den ersten Band bereits mochte, kommt auch um den zweiten nicht herum. Spannung Pur für Jugendliche und Menschen, die sich gerne noch einmal in diese Zet versetzen. 

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.

Donnerstag, 22. August 2013

Joyland - Stephen King

"Joyland" von Stephen King begleitet mich schon eine ganze Weile, da ich in letzter Zeit nicht so oft zum Hörbuchhören gekommen bin. Nun habe ich es aber endlich zu Ende gehört, schließlich mag ich Stephen Kings Bücher sehr sehr gerne. Mein erstes Buch von ihm war "Carrie", dass ich schon als Kind gelesen habe und seitdem bin ich großer Fan seiner Bücher. Natürlich wollte ich da auch unbedingt "Joyland" hören und hier kommt meine Rezension dazu.

Inhalt

Devin Jones beginnt in einem Freizeitpark zu arbeiten, da er sich damit das Studium finanzieren will. dort angekommen freundet er sich auch gleich mit einigen Leuten an, doch dann macht seine große Liebe Wendy mit ihm Schluss und eine Welt bricht für ihn zusammen. Doch viel Zeit zum Trauern bleibt ihm nicht, denn in der Geisterbahn Horror House soll es spuken und Devin hat das Gefühl, dass er dem Geist des verstorbenen Mädchens helfen soll....


Cover
 Das Cover des Buches bzw. des Hörbuches gefällt mir ausserordentlich gut. Man fühlt sich durch das alleinige Betrachten tatsächlich so, als wäre man in dem Freizeitpark. Ich habe mir im Internet auch die amerikanische Originalversion vom Cover her angeschaut und muss wirklich sagen, dass der Heyne Verlag ein viel besseres Cover gestaltet hat. Im Buchladen ist mir dieses Buch auf jeden Fall schon öfters aufgefallen.


Charaktere

Wer Stephen King kennt, weiß, dass er gerne viele Charakter im Laufe der Geschichte einführt, doch das Augenmerk meistens auf seinen Hauptcharakter lässt. So lernen wir in Joyland erst einmal Devin Jones kennen, einen Jungen der seinen Weg noch nicht gefunden zu haben scheint. Die Zeit in dem Freizeitpark verändert ihn jedoch und es wirkt, als würde er während der Monate immer mehr zu einem echten Mann heranreifen. 

Natürlich beschreibt King in diesem Buch auch andere Charaktere, wie Devin Jones beiden Freunde, Tom und Erin. Doch ich als Zuhörer fand, dass beide eher im Schatten blieben und ich nicht wirklich viel über sie erfahren durfte. 

Auch Anni und ihr Todkranker Sohn spielen noch eine wichtige Rolle, doch über die Beiden möchte ich hier nicht so viel verlieren, denn ich finde, sie sollte jeder Leser selbst kennen lernen. 

Meine Meinung

Ich muss zugeben, dass ich mit der Erwartung an das Hörbuch heran getreten bin, einen spannenden, gruseligen und stellenweise sogar blutrünstigen Horroroman zu hören. Am Anfang war ich etwas enttäuscht, dass es viel mehr die Erzählung eines Jungen ist, der langsam erwachsen wird und der, wie sollte es auch anders sein, auch die Liebe zum ersten Mal für sich entdeckt. Zu Anfang war mit Devin recht unsympatisch, da ich mich überhaupt nicht mit seiner Art identifizieren konnte, doch am Ende, wo er endlich Selbstbewusstsein gewonnen hatte, gefiel er mir plötzlich und ich konnte tatsächlich mit ihm mitfühlen.

Man erfährt im Laufe des Buches fiel über Devins Gefühle zu Wendy, die im übrigen schon zu Anfang mehr als unsympathisch rüber kommt, obwohl sie im Buch nie wirklich auftaucht. Man fragt sich wie naiv Devin sein kann und doch kann man verstehen, dass sich ein Junge in seinen Alter so an seine erste große Liebe klammern will. 

Die Szenen, in denen der Freizeitpark beschrieben wurde fand ich wirklich herrlich und ganz "King"-Like. Ich habe mich bein Zuhören gefühlt, als wäre ich tatsächlich im Park, könnte die Geräusche der Fahrattraktionen und den Geruch von frischen Popcorn riechen. Ich liebe es einfach, wie King Orte beschreibt und freue mich immer in eine neue Umgebung gerissen zu werden.

Was mir leider im Buch etwas zu kurz kam war die Story des "Geisterbahnmörders" und die des Geistes. Leider hat King sie nur hin und wieder nur angeschnitten und als Nebenhandlung dargestellt, was mich sehr enttäuscht hat. Ich hatte mich auf unheimliche Szenen in der Geisterbahn gefreut, doch letztendlich waren die beiden, die tatsächlich im Inneren des Horror House spielten, recht kurz und eher nur oberflächlich beschrieben. Ich hatte leider überhaupt kein Gänsehautgefühl, weswegen mich auch die Auflösung etwas kalt gelassen hat. Zwar konnte ich alles nachvollziehen, aber die nötige Spannung hat leider nicht eingesetzt.



Lieblingsstelle

Wie oben schon erwähnt fand ich die Szenen, die im Park spielten ganz toll. Auch Devins erster Arbeitstag wurde sehr umfassend beschrieben und ich habe mich fast so gefühlt, als würde auch ich dort den Sommer verbringen.
Fazit

Wer einen Horrorroman a la "Shining" oder "Es" erwartet wird mit Sicherheit enttäuscht sein, denn "Joyland" ist eher ein ruhiges Buch über das Erwachsenwerden eines Jungen. Schade, dass King das Thema des "Geisterbahnmordes" nur so Oberflächlich angeschnitten hat.

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten. 



Dienstag, 13. August 2013

Lying Game - Sara Shepard

Da wir in den letzten Wochen große Fans der Fernsehserie "Pretty Little Liars" geworden sind, wollte ich nun auch unbedingt einmal ein Buch der Autorin lesen. "Lying Game", die neue Serie von Sara Shepard hat mich da gleich Neugierig gemacht und das Buch hat mich tatsächlich von Anfang an gefesselt.

Inhalt

Die 18 jährige Emma entdeckt urplötzlich, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Doch an dem Tag, als sich die Beiden treffen wollen, bekommt Emma eine merkwürdige Nachricht. Sutton, ihre Schwester soll tot sein und sie Emma, soll ihren Platz einnehmen, damit ihr nicht das gleiche widerfährt. Emma hält das alles nur für einen blöden Scherz, doch schnell steckt sie tief drin, in dem Lügenspiel ihrer unbekannten Schwester und deren Freundinnen....

Cover

Das Cover finde ich wirklich gelungen und ich habe im Internet gesehen, dass man die verschiedenen Bände zusammensetzen kann und so die Gesichter der Personen raus bekommt.Sehr gelungen finde ich diese Idee, vor allem wenn man sich vor Augen hält, das eine Person (oder vielleicht mehrere?) nicht die ist, die sie vorgibt zu sein. Das Cover hat mich auf jeden Fall angesprochen und auch in einem Bücherladen würde es es mich auf jeden Fall anspornen, den Klappentext zu lesen.

Charaktere

Die Charaktere sind ähnlich wie bei "Pretty Little Liars" sehr verschieden. Jedoch sind alle heranwachsende Jugendliche, die alltbekannte Probleme haben. Genau das hat mir schon bei der TV Serie gefallen, weswegen ich dieses Buch unbedingt lesen musste. 

Zum einen währe da Emma, die Protagonistin, die sehr sympatisch ist und sehr natürlich rüberkommt. Sie scheint das genaue Gegenteil ihrer Zwillingsschwester zu sein, die man am Anfang des Buches nur als "Geist" kennen lernt.

Sutton hatte einige Freundinnen und eine Pflegeschwester, die ebenfalls einige Geheimnisse zu haben scheint. Das macht dieses Buch wirklich aus. Man weiß einfach nicht, wen man vertrauen und Glauben schenken kann. Mir gefällt dieser Stil der Autorin wirklich sehr gut. 


Meine Meinung

Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt, denn es wirft immer neue Fragen auf, die man einfach beantwortet haben muss. Es ist wie ein Puzzle, das sich nach und nach zusammensetzt. Man möchte unbedingt wissen wie alles zusammenhängt, wer Sutton umgebracht hat und wieso dieser jemand möchte, dass Emma deren Platz einnimt. Auch fand ich es sehr interessant zu lesen, wie Emma mit der ganzen Situation umgeht und wie sie nach und nach ihre Zwillingsschwester kennenernt und dabei einsieht, dass sie gar nicht wie diese sein will.

Besonders interessant fand ich auch die Idee, dass Sutton als Geist immer an Emmas Seite ist und man hin und wieder etwas von ihr persönlich erfährt. So haben mir auch die Rückblicke sehr gut gefallen, in denen man erfahren hat, was damals wirklich passiert ist. 

Auch zwischen dem Lesen habe ich öfter einmal über die eine oder andere Szene nachgedacht und mir einen möglichen Täter überlegt. Das macht das Buch wirklich spannend und auch das eher offene Ende hat mir gut gefallen, denn die Story hätte man wohl nicht in einem einzigen Buch unterbringen können. 

Lieblingsstelle

Besonders schön fand ich zum einen die Stelle, in der Emma Ethan trifft: Man merkt deutlich, dass sich die beiden zueinander hingezogen fühlen und das sie einiges teilen. Ethan ist ein toller Charakter, der unter anderem der Einzige ist, dem ich es nicht so wirklich zutraue, etwas mit Suttons Tod zutun zu haben.

Zum anderen fand ich einige Stellen nervenaufreibend Spannend. Gruselig finde ich zum Beispiel auch das Video, das Emma von ihrer Schwester gesehen hat. Wie hängt dieses mit ihrem Tod zusammen?

Fazit

Ein spannendes Buch, das nicht nur Teenager einige nervenaufreibende Stunden verspricht. Aber Achtung: Suchtgefahr! ;)

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten. 

Freitag, 9. August 2013

Blogger schreiben Geschichte

Da ich an zahlreichen Schreibwettbewerben teilnehme habe ich mich sehr gefreut, dass nun auch BlogDeinBuch jungen Nachwuchsschriftstellern die Chance gibt, entdeckt zu werden. Gleichzeitig werden die Erlöse auch noch gespendet, was ich persönlich auch wirklich toll von BlogDeinBuch finde.
 Ich schreibe für mein Leben gerne und arbeite hart daran, endlich veröffentlicht zu werden. Aus diesem Grund nehme ich auch gerne an dem Schreibwettbewerb teil. Hier könnt ihr nun meinen Teaser zu meiner Kurzgeschichte Niemand lesen.

TEASER "Niemand"

Tagtäglich sehe ich die grauen, trostlosen Steinwände, die mich anstarren, als würden sie stumm ein Urteil über mich fällen. 
Ich habe niemanden da draußen, der mich vermisst. Niemanden, der verzweifelt nach mir sucht, während ich in diesem dunklen Keller sitze und vor mich hin vegetiere.
„Hallo“, frage ich in die Stille und bekomme endlich eine Antwort. Werde ich an diesem endgültigen Ort etwa eine Freundin finden? Jemanden, dem ich nicht egal bin? 

Samstag, 3. August 2013

Nashville - Antonia Michaelis

Nun komme ich einmal zu einem tollen Buch, das ich durch eine Leserunde bei "Lovely Books" lesen durfte. Von Antonia Michaelis habe ich im Vorfeld schon "Der Mädchenerzähler" gelesen und war fasziniert von ihrem einmaligen Schreibstil. Auch "Nashville" zeichnet sich besonders durch den Stil aus, den ich hier während der Rezension wahrscheinlich gar nicht so recht in Worte fassen kann. Trotzdem werde ich versuchen, zu erklären, was mir besonders an diesem Buch gefallen hat.

Inhalt

Die achtzehnjährige Svenja findet in einer Abseite ihrer neuen Tübinger Studentenwohnung einen verwahrlosten, stummen 11-jährigen Jungen und nimmt ihn bei sich auf. Nach seinem T-Shirt-Aufdruck nennt sie ihn Nashville. Als eine Serie von Morden an Obdachlosen die Stadt in Aufruhr versetzt, wird Svenja unruhig. Hat Nashville, der immer wieder heimlich verschwindet, etwas damit zu tun? Bald schon merkt sie, dass nicht nur Nashvilles, sondern auch ihr Leben bedroht ist.

Cover

Das Cover mit dem versteckten Messer finde ich sehr passend und es ist auch wirklich sehr ansprechend, wenn man es im Buchladen sieht. Zuerst habe ich mich gefragt was denn das Wolfsspiel sei und dies hat mich besonders neugierig gemacht. Das Cover ist also auf jeden Fall ein Hingucker. 

Charaktere

Es ist gar nicht so einfach etwas über die Charaktere zu sagen, doch eines haben sie auf jeden Fall gemeinsam: Sie sind "verrückt", aber auf eine positive Art und Weise. Besonders Svenja, die Protagonistin wirkt stets sehr "neben der Spur", aber trotzdem mag man sie als Leser. Sie ist weit davon entfernt perfekt zu sein und doch fiebert man mit ihr mir. Manchmal versteht man sie nicht so wirklich, denn vieles in dem Buch liegt "zwischen den Zeilen" verborgen, doch das macht das Buch aus. Man muss sich Mühe geben, alle Charaktere kennen zu lernen und dies macht das Buch zu etwas wirklich besonderem.

Natürlich wäre da auch noch Nashville, der zuerst nicht spricht, sich aber immer mehr öffnet. Man versteht im Laufe des Buches, warum er handelt, wie er eben handelt und warum er zu einem solchen Kind geworden ist. Ich habe ihn während des Lesens sehr gemocht und doch hat es mich jedes Mal wütend gemacht, wenn er wieder einmal verschwunden ist. Man kann im Endeffekt sein Verhalten jedoch verstehen, manche Dinge kann man einfach nicht in Worte fassen und manche sind eben in der Stille verborgen.

Im Buch kommen noch zahlreiche andere Charaktere vor, die alle etwas "unnormales" haben. Aber was ist schon normal? ein Französischer Kater Karlo? Eine Junge zwischen den Zeilen? Jemand, der Züge füttert? Oder ein Friedel, der so verpeilt ist, dass er manche Sachen einfach vergisst? Eine kochende Nachbarin, die immer da ist, wenn man sie gerade braucht? Auf jeden Fall sind alle Charaktere sehr einmalig und man mag sie sehr schnell.

Meine Meinung

Ich habe das Buch von Anfang an genossen, muss jedoch zu sagen, dass es für mich kein Buch für "Zwischendurch" ist. Man muss sehr genau lesen und manche Sätze einfach mehrmals, weil sie so schön sind und man einige Zeit braucht, um sie zu verstehen. Dies ist also sicher kein Buch, dass man schnell überfliegen kann und eigentlich bin ich recht froh, dass ich fast 3 Wochen dafür gebraucht habe, denn so konnte es mich die ganze Zeit in Gedanken begleiten. 

Die Autorin schafft es, einen hohen Spannungsbogen aufzubauen, indem sie in jedem Kapitel neue Fragen aufwirft. Es kommen Personen dazu, die man nur schleierhaft wahrnimmt und erst viel später näher kennen lernt. Man muss als Leser selbst entscheiden, wen man vertraut und ich hatte schon sehr früh einen Verdacht, was den Täter angeht. (Trotzdem war ich am Ende nicht enttäuscht.) In jedem Fall konnte man beim Lesen viel entdecken und obwohl es in einer Welt spielt, die man selbst kennt, erscheint alles so fern und neu. Das Buch ist dank des Schreibstils so unvorhersehbar, dass es bei jedem erneutem Aufschlagen des Buches zu einem neuen Erlebnis wird. 

Ich möchte hier gar nicht versuchen, den Schreibstil der Autorin in Worte zu fassen, denn das wird gar nicht möglich sein. Es liegt viel zwischen den Worten verborgen, man bekommt fast nie klare Sätze geliefert, doch darf sich seine Wahrheiten selbst zurecht legen. Auch das Ende kann man als Leser selbst interpretieren, auch wenn noch etwas passiert ist, was ich wirklich schockierend und sehr traurig fand. 

Auch das Wolfsspiel, das im Endeffekt mit allem im Zusammenhang stand, war sehr passend. Beim Lesen wusste ich auch bereits, dass ich das Spiel bereits kannte. Wer von euch den Film "Cry Wolf" kennt, weiß bestimmt was ich meine. 

Lieblingsstelle

Es ist schwer in einem solchen Buch eine Lieblingsstelle festzumachen, denn es besteht im Grunde nur aus Momenten, die ich schön und einmalig fand. Es gibt sehr viele Sätze, die ich schön fand und die ich mir am liebsten irgendwie markiert hätte. Beispiel hier wäre die Stelle mit dem "Zugfütterer" oder auch die des "Jungen zwischen den Zeilen."

Fazit

Es ist schwer über solch ein Buch eine Rezension zu schreiben, denn es ist in jedem Fall ein Buch, dass man wegen seiner wunderschönen Sprache selbst entdecken muss. Es ist ein Buch, dass zu dem Leser spricht und ihn zum nachdenken auffordert. Für mich war es ein absolutes "Must Read" und ich warte schon gespannt auf neue Bücher von Antonia Michaelis.


Ich vergebe 5 von 5 Käseratten mit Extrakäse.