Mittwoch, 27. August 2014

Die fünfte Welle - Rick Yancey


Inhalt

Erschienen bei Goldmann
Seit der Ankunft der Anderen hat Cassie fast alles verloren: Ihre Freunde und ihre Familie sind tot, ihren kleinen Bruder haben sie mitgenommen. Das Wenige, was sie noch besitzt, passt in einen Rucksack. Und dann begegnet sie Evan Walker. Er rettet sie, nachdem sie auf der Flucht vor den Anderen angeschossen wurde. Eigentlich weiß sie, dass sie ihm nicht vertrauen sollte. Doch sie geht das Risiko ein und findet schon bald heraus, welche Grausamkeit die fünfte Welle für sie bereithält ...


Charaktere

Zu Beginn lernen wir Cassie kennen, die einsam in einem Waldgebiet lebt. Einsam und verlassen. Sie hat scheinbar niemanden mehr... Nach und nach lernt der Leser die Vorgeschichte kennen. Sehr emotional. Das Buch hat sehr viele nachdenkliche Stellen, was mich ziemlich nah an die einzelnen Charaktere heran bringen konnte.

Wir lernen zudem Ben kennen, Cassie war einst verliebt in ihn, nun hat er den Namen Ben abgelegt und heißt nur noch Zombie. Er wird zum Soldaten ausgebildet, doch schnell wird ihm klar, dass das, was sich alle so mühevoll aufbauen, ein Gerüst voller Lügen ist. Er ist eine starke Persönlichkeit. Er muss auch stark sein, denn er sucht verzweifelt nach einem Grund, am Leben zu bleiben.
Meine Meinung

Die erste Welle brachte Dunkelheit.
Die zweite Zerstörung.
Die dritte ein tödliches Virus.
Nach der vierten Welle gibt es nur noch eine Regel fürs Überleben: Traue niemandem!

Die fünfte Welle ist eine Dystopie, ein Sci-Fi Roman der etwas anderen Art. Ich liebe Dystopien, habe schon etliche gelesen. "Die fünfte Welle" hatte ich zufällig auf einen anderen Blog entdeckt und es hat mich gleich neugierig gemacht, auch wenn ich etwas skeptisch wegen der "Alien"-Erklärung war. Ich bin an und für sich kein großer Sci-Fi Fan, wenn es zu sehr in die Technologie-Richtung abtriftet verliere ich schnell das Interesse. "Die fünfte Welle" von Rick Yancey ist aber komplett anders. "Die fünfte Welle" ist eine Dystopie mit zahlreichen neuen Ideen. Obwohl ich am Anfang eher skeptisch wegen der Erklärung mit den Aliens war, habe ich die Geschichte doch schon nach den ersten Seiten lieben gelernt. Rick Yancey hat es geschafft, die Atmosphäre dieser Zeit einzufangen und lebendig werden zu lassen. Ich habe die Einsamkeit von Cassie, die Gleichgültigkeit von Ben und die Hoffnung von Evan klar und deutlich spüren können. "Die fünfte Welle" ist ein Buch das berührt, ein Buch über die Menschheit mit vielen Weisheiten und Wahrheiten.

Die Geschichte ist durchwegs spannend. Sie wird aus zwei Sichten erzählt. Einmal aus der Sicht von Cassie, die ihren Bruder sucht und dabei auf den merkwürdigen Jungen Evan stößt und dann aus der Sicht von Ben, der zum Soldaten ausgebildet wird und langsam der Wahrheit nahe kommt. Ich finde es toll, wie die beiden Geschichten miteinander verstrickt sind. Das hat die Spannung noch mehr angehoben, da mal kleine Dinge wusste, die der jeweils andere Charakter noch nicht wusste!

Ich bin froh, diese Buchreihe entdeckt zu haben. Der erste Band hat mich bereits gefangen genommen und ich freue mich bereits auf den nächsten Teil, der hoffentlich bald erscheinen wird. Auch den Film, der anscheinend in Planung ist, interessiert mich sehr!

Fazit

Ein tolles Buch, das tiefgründig und spannend ist. Eine tolle neue Reihe!


Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.



Dienstag, 26. August 2014

Die Unbarmherzigen - Danielle Vega

In dieser Woche hatte ich wieder großes Glück, an einer Leserunde bei Lovelybooks teilzunehmen. Es ging dieses Mal um das Buch "Die Unbarmherzigen" von Danielle Vega. Das Cover hat mich aufgrund des knalligen Farbtons und des Pentagramms sofort angesprochen. Ich LIEBE Jugendthriller, mittlerweile hat es sich zu meinem liebsten Genre entwickelt und ich war unendlich glücklich, dass ich das Buch lesen durfte, vor allem da mir die Bücher aus dem Bloomoon Verlag sehr gut gefallen.

Inhalt

Sofia ist neu an der Schule und dankbar, dass sich die nette Riley ihrer annimmt. Riley und ihre Freundinnen Grace und Alexis haben alles, was man sich wünscht. Sie sind beliebt, gut aussehend und kommen aus den besten Familien der Stadt. Und sie fühlen sich berufen - berufen dazu, die rebellische Mitschülerin Brooklyn wieder auf den rechten Weg zu bringen. Denn hinter der herablassenden Art des unangepassten Mädchens verbirgt sich etwas abgrundtief Böses. Davon sind Riley und ihre Clique überzeugt.
Riley will Brooklyns Seele retten und Sofia soll ihr dabei helfen. Was wie ein harmloser Streich beginnt, entwickelt sich zu einem Albtraum, aus dem es für Sofia schon bald kein Entrinnen mehr gibt...

Charaktere

Wir lernen zu Beginn des Buches gleich einmal Sofia kennen, die mal wieder neu an eine Schule kommt. Glücklicherweise findet sie schnell Freunde, auch wenn sich diese seltsam verhalten. Es scheint als wären Riley und ihre Freundinnen extrem religös, doch selbst der Leser weiß damit nicht so recht etwas anzufangen. Es ist alles sehr geheimnisvoll, beginnt mit einer Kommunion in der Schultoilette und steigert sich bereits im ersten drittel des Buches ins Unermessliche. Man weiß nicht, wem man von den Charakteren vertrauen kann, wer die Wahrheit sagt, wer lügt, wer gut ist, wer böse. Genau das macht "Die Unbarmherzigen".

Meine Meinung

Das Buch nimmt gleich zu Beginn enorm Fahrt auf. Ich war, wie auch andere Leser in der Leserunde, extrem überrascht, dass es schon am Anfang des Buches zu einem Höhepunkt kommt. Es passiert eine Menge, sehr viel auf einmal und ich hatte das Gefühl, nicht einmal Zeit zum Luft holen zu finden. Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage durchgelesen, denn ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Tausend Fragen habe ich mir gestellt, tausend Fragen, die sich für mich erst mal nicht beantworten ließen.

Ich muss hier sagen, dass das Buch sehr von diesem enormen Tempo lebt. Alles passiert rasend schnell, es gibt kleine, versteckte Hinweise und doch tappt der Leser erst einmal im dunkeln. Die Abschnitte im Haus, die sehr lange andauerten, waren für mich vor Spannung kaum auszuhalten. Ich denke, dass dieser Jugendthriller etwas komplett anderes ist, als das, was man sonst in diesem Genre findet. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen!

Das Buch ist sehr blutig. Das muss ich hier gleich erwähnen, aber es ist kein Splatter oder dergleichen. In meiner Jugendzeit hätte ich das Buch ebenfalls verschlungen, auch wenn ich finde, dass man einzelne Stellen noch etwas gruseliger hätte erzählen können, da mir die Atmosphäre nicht dich genug war. Ich muss hier dazu auch sagen, dass manche Stellen von der Sprache her nicht so geglückt waren, was aber die Spannung allemal wieder ausgeglichen hat.

Das letzte drittel des Buches beinhaltet dann natürlich die Auflösung, die man so lange ersehnt. Ich muss sagen, dass ich nach der letzten Seite nicht so recht wusste, was ich von den Ende halten soll. Klar, es ist alles logisch und nachvollziehbar, aber ich glaube, ich habe schlicht und ergreifend etwas anderes erwartet. Nach längerem Nachdenken bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass nur dieses Ende ein logischen Abschluss von all dem Erzählten bietet. Manche Handlungen von den einzelnen Charakteren wären anders wohl nicht mehr logisch zu erklären gewesen.

Fazit

Ein spannender Jugendthriller, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.
Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.


Donnerstag, 21. August 2014

Hide - Jennifer Rush

Im vergangenen Jahr hatten wir bereits bei der Notizbuchaktion von Lenabo teilgenommen. In diesem Jahr wurde dann direkt der zweite Teil ebenfalls bei einer solchen Aktion gelesen. Notizbuchaktionen sind toll. Für alle die das nicht kennen: Man schickt ein Buch von Leser zu Leser und jeder füllt es mit Kommentaren, mit Gedanken, Ideen. Es ist interessant zu lesen, was andere so über die Geschichte denken. Als ich das Buch bekommen habe war es randvoll mit Kommentaren. Für mich waren diese Kommentare aber leider das einzige, was das Buch lesenswert gemacht hat.

Inhalt

Erschienen bei Löwe.
Du kannst niemandem vertrauen, nicht einmal dir selbst. Alles, was du über dich zu wissen glaubtest, entpuppt sich als Lüge. Die Suche nach deiner Vergangenheit setzt nicht nur dein Leben aufs Spiel. Du weißt nur eins: Sie werden nicht aufhören, dich zu jagen! Anna und den Jungs ist die Flucht vor der Sektion gelungen und sie haben sogar einige Hinweise auf ihre eigene Herkunft erbeuten können. Nur wie lange können sie sich dieser mächtigen Organisation entziehen? Als sie auf eine Spur stoßen, die offenbar zu Annas Schwester führt, müssen sie erneut ihre Deckung aufgeben. Die Suche nach der eigenen Vergangenheit treibt Anna unaufhörlich an. 

Charaktere

Leider wurde ich, ähnlich wie im ersten Band, nicht mit Anna warm. Sie ist mir zu naiv, ihr Handeln ist in manchen Situationen für mich nicht nachvollziehbar gewesen. (Es hat mich aufgeregt, dass sie anscheinend jeden vertrauen muss und ständig die falschen Entscheidungen trifft.) Ich habe selten so einen nervigen Hauptcharakter getroffen.

Natürlich treffen wir auch die Jungs wieder. Sam, Nick, Cas und auch Trev. Besonders Cas und Nick sind tolle Charaktere. Leider hat es mir überhaupt nicht gefallen, dass Anna so ziemlich zu jedem irgendeine Beziehung aufbaut, in diesem Teil aber fest mit Sam zusammen ist. Die Liebesgeschichte der Beiden konnte mich genau aus diesem Grund nicht berühren.

Meine Meinung

Leider war das Buch nicht wirklich spannend. Die „Actionszenen“, die meiner Meinung nach viel zu oberflächlich und emotionslos beschrieben wurden konnten die Spannung nicht antreiben. Eher im Gegenteil. Wenn ich nicht Teil der Notizbuchaktion gewesen wäre, hätte ich es vermutlich längst abgebrochen. Es ist einfach nicht tiefgründig, ich habe es nicht geschafft zu den einzelnen Charakteren eine Bindung aufzubauen. Sie waren für mich irgendwie leblos.

In dem Buch gab es natürlich auch wieder einige „Überraschungen“, die mich allerdings nicht vom Hocker reißen konnten. Der erste Teil war noch halbwegs spannend, da man sich dort viele Fragen bezüglich der Jungs gestellt hat. Hier erfährt man nur über Annas Geschichte etwas neues, aber für mich war es nicht interessant genug, um mich zu fesseln. Es war auch alles sehr vorhersehbar.

Das Ende. Was soll ich hier schon großartig sagen. Es ist kurz und knackig. Ganz okay, aber sicher nicht für einen Buch, das Teil einer Trilogie ist. Leider macht es keinerlei Lust auf den nächsten Part, im Grunde könnte die Geschichte hier Zu ende sein.

Abschließend muss ich mich hier bei Lenabo bedanken. Die Notizbuchrunden sind toll. Sie machen selbst aus schlechten Büchern was aufregendes. Die Kommentare waren teilweise echt witzig, manchmal bitterböse und doch immer treffend. Es hat wieder einmal Spaß gemacht.

Fazit


Leide keinerlei Spannung und eine recht vorhersehbare Handlung....

Ich vergebe 2 von 5 Käseratten.

Dienstag, 19. August 2014

Der Geist - Richard Laymon

Richard Laymon und die Geschichte über einen Geist. Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich erst einmal skeptisch. Wie passt das zusammen? Der Meister des Slashers und das Paranormale? Aber es hat geklappt. „Der Geist“ ist ein ganz typischer Laymon, der Fans bestimmt nicht enttäuschen wird.

Inhalt 

Erschienen bei Heyne Hardcore.
Eine Gruppe von Studenten probiert auf einer Party ein altes Ouija-Brett aus. Tatsächlich können sie Kontakt mit einem Geist aus dem Jenseits aufnehmen, der ihnen verrät, dass auf dem Calamity Peak, einer unzugänglichen Bergregion in Kalifornien, ein Schatz versteckt sein soll. Ein Riesenspaß – so denken die jungen Leute. Doch die Reise, die sie beginnen, führt alle in ein unaussprechliches Grauen.


Charaktere

Ich weiß gar nicht, wie viele Bücher ich von Laymon ich jetzt bereits gelesen habe. Unzählige und genauso viele Rezensionen habe ich geschrieben. Die Spalte über die Charaktere könnte ich im Grunde fast immer kopieren, denn die einzelnen Menschen, die wir in seinen Büchern begegnet, ähneln sich sehr. In „Der Geist“ lernen wir gleich eine ganze Reihe Personen kennen. Erst einmal die Studenten, die auf einer Party bei ihrer Professorin einen Geist rufen, aber auch die Professorin und ihren Freund selbst. Sie alle sind typisch Laymon und es fällt mir schwer, jeden von ihnen zu beschreiben, denn wer Laymons Bücher kennt, weißt, dass besonders die Charaktere immer irgendwie „anders“ sind, die definitiv nicht logisch und auch nicht überlegt agieren. So ist das auch in „Der Geist“.

Meine Meinung

Keines von Laymons Bücher ist nahe an der Realität. Das steht fest. Es gibt Killer, Wilde, Verrückte und triebgesteuerte Kerle und Tussen und nun auch einen Geist. Die Idee fand ich sehr gut. Es ist mal etwas anderes.
Die Geisteranrufung gleich zu Beginn baut die Spannung auf. Man will unbedingt wissen, was es mit dem Schatz auf sich. Gleichzeitig werden aber auch andere Geschichten erzählt, wie die von den alten Freund der Professorin, der nun zurückkehrt oder von einem Mädchen der Studentengruppe, die extrem viel durchgemacht hat. All das zieht einen in den Bann und man wird durch eine wahrhaftige Horrorgeschichte gejagt. Ich will nicht soviel verraten, aber am Ende geht es noch mächtig zur Sache. Das Buch ist mal wieder nichts für schwache Nerven, hat aber die typische Laymon Ironie, die man entweder mag oder eher nicht.

Das einzige, was mir in diesem Buch nicht so gefallen hat war, dass Laymon versucht hat, eine emotionale Liebesgeschichte aufzubauen. Der Versuch ist ihm missglückt. Manch einmal gingen mir die pubertären Gedanken der einzelnen Charaktere etwas auf die Nerven. die wirkten nicht so selbstsicher wie in die Personen in seinen vorherigen Büchern.

Fazit

Auch dieses Buch von Laymon konnte mich wieder begeistern.

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.




Freitag, 15. August 2014

Knochenfinder - Melanie Lahmer

Das Geocaching gehört schon länger zu einem unserer größten Hobbies, in den vielen Jahren, die wir das jetzt schon gemeinsam machen, haben wir 1400 Geocaches gefunden. Es ist ein tolles Hobby, da es einen in die Natur führt und gleichzeitig den Abenteurer in einem weckt. Bücher, die das Thema Geocaching behandeln findet man in der letzten Zeit öfter. "Fünf" von Ursula Poznanski hat mich begeistern können, während andere eher schlechter recherchiert waren. Vor einer Weile wurde ich auf Melanie Lahmers "Knochenfinder" aufmerksam. Schnell stand fest, dass ich das Buch lesen muss.

Inhalt

Erschienen bei Bastei Lübbe
Ein Schüler verschwindet spurlos. Wenig später wird in einem Geocaching-Versteck im Rothaargebirge ein Finger gefunden, und an der Schule des Vermissten kursieren brutale Gewaltvideos. Kommissarin Natascha Krüger und ihre Kollegen suchen nach einem Täter - und ahnen nicht, welches grausame Spiel dieser mit ihnen spielt. Denn kurz darauf gibt es einen weiteren Geocaching-Fund ..

Charaktere

Kurz und Knackig, so in etwa sind alle Charaktere in diesem Buch beschrieben, was mich leider nicht so sehr begeistern konnte. Leider bin ich kein großer Fan von Ermittlergeschichten, vor allem dann nicht, wenn diese im Vordergrund stehen. Dies war auch in "Knochenfinder" leider teilweise vorhanden, auch wenn Melanie Lahmer versucht hat, diese Stellen in die Geschichte einzufügen.

Wir lernen zu Beginn Natascha Krüger kennen, die recht naiv wirkt. Leider wurde ich mit ihr nicht so recht warm, da sie mehr sehr kindlich vorkam. Ich kann auch gar nicht so genau sagen, woran das lag, in ihren Abschnitten sah ich immer eine Frau vor mir, die nicht recht wusste, wie sie ihre Arbeit zu tun hat, Vielleicht hat mir hier eine gewisse Eigeninitiative gefehlt.

Meine Meinung

Die Abschnitte aus der Sicht der Geocacher haben gleich zu Beginn die Spannung aufgebaut. In verschiedenen Dosen werden abgetrennte Finger gefunden. Gleichzeitig wird ein Junge vermisst gemeldet. Da fängt dann die Polizeiarbeit an, die für mich die Spannung extrem gemindert haben. Hier wird ermittelt, dort wird ermittelt. Zu viele Gespräche, die teilweise immer wieder das selbe Thema durchkauen... Klar, das Buch ist ein Krimi und KEIN Thriller, aber es war teilweise doch recht langatmig. Es gab viele falsche Fährten, was auch verständlich für einen Krimi ist, aber meiner Meinung hätte die Autorin hier sparen sollen und dafür lieber die Beweggründe des Täters verdeutlichen sollen.

Was mich etwas zum schmunzeln brachte waren die unzähligen Beschreibungen aus Sicht der Polizei, die ständig dem verhungern nahe zu sein schien. Klar Polizeiarbeit ist hart, aber an den Stellen, wo mal wieder genüsslich ein Brötchen gegessen wurde hätte ich mir viel lieber etwas mehr professionelle Polizeiarbeit gewünscht. Das war nämlich kaum vorhanden. Als Leser hat man diese nur oberflächlich wahrgenommen.

Das Ende wiederum hat mir gut gefallen. Es war spannend und flott erzählt, auch wenn die Auflösung keine große Überraschung war. Ich denke, die Autorin hat noch viel Potenzial nach oben. Schade, dass nur das Thema Geocaching so tiefgründig beschrieben wurde. Für einen Krimi muss auch die Polizeiarbeit, wenn eine solche vorhanden ist, eingehender erläutert werden. Als verwöhnter Krimi- und Thrillerleser giert man eben nach logischen Erklärungen.

Fazit

Ein durchschnittlicher Krimi, der das Hobby Geocaching aber aus einer sehr guten Sicht präsentiert.


Villa des Schweigens - Ulrike Rylance

Eine Villa, in der jemand ein dunkles Geheimnis trägt. In "Villa des Schweigens" von Ulrike Rylance begleiten wir die junge Nina, die gerade erst nach Leipzig gezogen ist, um dort einem Ferienjob nachzugehen. Auf Arbeit ist alles ok, doch die Villa, die eine Art WG ist, ist unheimlich. Hier passieren seltsame Sachen und ein Mädchen stirbt...
Erschienen bei dtv!

Charaktere

Leider muss ich, wenn ich hier mit den Charakteren anfange, gleich mit dem größten Minuspunkt anfangen. Leider kommt der Leser den Charakteren nicht sonderlich nah. Eher im Gegenteil. Sie wirken alle recht nüchtern, leblos und selbst die Protagonistin, Nina, bleibt während der gesamten Geschichte recht farblos. Das fand ich etwas enttäuschend, da das Buch auf jeden Fall eine Menge potenzial bietet.

Meine Meinung

Ja, also ich habe eine spannenden Jugendthriller erwartet, vielleicht ist das Buch in dieser Hinsicht eher für jüngere Leser. (Obwohl eine Leiche in einer Geschichte sicher auch nicht für jedermann ist.)
Das Buch liest sich durch den einfachen Stil sehr flott, aber es fehlt an Tiefe. Es passiert viel, was Nina mitnimmt, aber leider bekommt der Leser keine Chance, mitzufühlen. Man kann fast sagen, dass alles aus der Ferne erzählt wird und man keinerlei Gefühle mit den einzelnen Charakteren verbindet.

Ich finde die Grundidee wirklich gut, Eine Villa, wo jemand ein Geheimnis trägt, doch leider ist der Autorin die Umsetzung nicht wirklich gelungen. Teilweise war das Buch recht langatmig, Spannung kam nur selten auf. Klar, es ist ein nettes Buch für Zwischendurch, man wird unterhalten, aber gerade was das Genre der Jugendthriller betrifft gibt es weitaus bessere Werke.

Das Ende konnte mich leider auch nicht begeistern. Man ahnt bereits etwas. Ich dachte, dass das Ende noch ein wenig in die Tiefe geht, das man noch mehr erfährt, aber leider war es recht kurz gehalten.

Fazit

Ein nettes Buch für Zwischendurch, aber mehr auch nicht.

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.

Dienstag, 12. August 2014

Die Tribute von Panem - Flammender Zorn - Suzanne Collins

Lange habe ich es vor mir her geschoben, doch nun habe ich mich endlich an den letzten Band von "Die Tribute von Panem" gewagt, eine Reihe, die mich sehr gefesselt hat. Ich mochte das Gefühl nicht, dass nach dem letzten Band alles vorbei ist, ich Katniss, Peeta und Gale nie wieder sehen werde. Der letzte Band einer Reihe ist immer ein Abschied, ein trauriger und melancholischer Abschied.

Inhalt

Copyright by Oetinger
Schwer verletzt wurde Katniss von den Rebellen befreit und in Distrikt 13 gebracht. Doch ihre einzige Sorge gilt Peeta, der dem Kapitol in die Hände gefallen ist. Die Regierung setzt alle daran, seinen Willen zu brechen, um ihn als Waffe gegen die Rebellen einsetzen zu können. Gale hingegen kämpft weiterhin an der Seite der Aufständischen, und das, zu Katniss' Schrecken, ohne Rücksicht auf Verluste. Als sie merkt, dass auch die Rebellen versuchen, sie für ihre Ziele zu missbrauchen, wird ihr klar, dass sie alle nur Figuren in einem perfiden Spiel sind. Es scheint ihr fast unmöglich, die zu schützen, die sie liebt …

Meine Meinung

Ich muss gleich zu Beginn sagen, dass ich etwas schlechter in die Story rein kam, als bei den Teilen zuvor. Klar, man kennt mittlerweile alle Charaktere, aber mir fällte etwas die Spannung zu den kommenden Hungerspielen, da es diese ja in diesem Teil nicht so recht gibt, was auch recht logisch ist. Katniss findet sich im Distrikt 13 wieder, doch Peeta ist noch immer im Capitol. Die Dreiecksliebesgeschichte geht weiter, obwohl ich finde, dass diese teilweise nicht so romantisch und tiefgründig wie in den anderen Büchern beschrieben wurde. Es gibt Höhen und Tiefen, doch leider habe ich manche Reaktion von Katniss, die ja immer selbst sagt, dass sie den Menschen, die sie liebt, helfen will, nicht so recht verstehen. Leider waren ihre Gedanken und Handlungen an manchen Stellen nicht nachvollziehbar.

Spannend wurde das Buch für mich erst zum Ende hin. Da ging es dann wirklich zur Sache und an manchen Stellen hatte ich Tränen in den Augen. Mir war klar, dass man sich auch hier von liebgewonnen Personen trennen muss, doch dass dies so schmerzhaft ist, habe ich nicht gedacht. Die Autorin hat da wirklich wieder eine sehr emotionale Szene erschaffen, die ich hier aber nicht spoilern möchte.

Das Ende im Capitol mit Präsident Snow war dann sehr aufregend und wirklich spannend. Mit dieser Wendung hätte ich so dann auch nicht gerechnet. Hier hat die Autorin wirklich einen gelungenen Abschluss gefunden, auch wenn der Epilog letztendlich etwas schwermütig wirkte. In einer Welt wie Panem, in der einst Menschen für grausame Spiele missbraucht wurde, kann man wohl nie wieder glücklich werden, auch nicht nach Jahren, Jahrzehnten, Jahrhunderten...

Fazit

Ein gelungener Abschluss der Panem-Reihe, auch wenn ich mir ein wenig mehr Spannung erhofft habe.

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.

Montag, 11. August 2014

Schwarze Stunde - Christine Fehér

Jugendthriller begeistern mich schon sehr lange. Nach "Dornenliebe" ist "Schwarze Stunde" nun mein zweites Buch von Christine Fehér und ich bin wieder einmal begeistert. Vor allem das Coher hat mich direkt angesprochen. Aber hier nun erst einmal etwas zum Inhalt.

Inhalt


Copyright by cbt
Zwölfte Klasse, Studienfahrt. Eine Schülerin fehlt, als alle am Frühstückstisch sitzen: die gerade 18 gewordene Valerie, der man nachsagt, zwischen ihr und dem Englisch-Referendar Corvin Schwarze sei was am Laufen. Da kommt die Polizei in den Raum: Valerie wurde schwer verletzt gefunden – jemand hat sie von einer Klippe gestürzt. Aber wer? War es ihr Ex-Freund Manuel, der nie über die Trennung hinwegkam? Ihre Freundin Alena, die ihr die Heimlichtuerei verübelt? Die Klassenlehrerin Frau Bollmann, die selbst in Corvin Schwarze verliebt war? Oder etwa Corvin selbst, der nicht akzeptieren wollte, dass Valerie Abstand von ihm suchte?

Charaktere

Wir lernen in "Schwarze Stunde" ein Mädchen namens Valerie kennen, eine stinknormale Jugendliche, die mit sich und ihrem Leben nicht so ganz zufrieden ist. Zum einen wäre da ihr Exfreund, der sie während der Beziehung eingeengt hatte und ihre beste Freundin, die ihr ebenfalls kaum Luft zum atmen lässt und sich nicht wirklich wir eine gute Freundin aufführt.
Valerie war mir von Anfang an sehr sympatisch, mit ihr konnte ich gut mitfühlen, vor allem da das Buch voller Höhen und Tiefen ist. Die Beziehung zu Corvin ist unendlich romantisch, aber auch sehr schmerzhaft. Eine tragische Geschichte, die ein gleichzeitig emotional und spannend ist.

Meine Meinung

Am Anfang erfahren wir bereits, dass auf einer Klassenfahrt etwas schreckliches mit Valerie passiert. Diese Situation ist aber noch in der weiten Ferne, als das Buch beginnt. Es ist erstaunlich, wie sehr es mich als Leser mitgenommen hat, zu wissen, dass bald etwas schreckliches mit Valerie passiert. Sie ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich wollte nicht, dass die ganze Situation so eskaliert.

Das Buch ist durchwegs spannend, denn es scheint jemanden zu geben, der genau über Valeries und Corvins "Beziehung" Bescheid weiß. Jemand, der die beiden um jeden Preis trennen will. Es passieren merkwürdige Dinge und schnell eskaliert die Situation. Schockierend fand ich hier, wie extrem die Mitschüler, Manuel und Alena auf all das reagieren. Für mich sehr extrem und ich würde solche Leute nicht einmal ansatzweise Freunde nennen. Im Grunde hatte Valerie keine wirklichen Freunde.

Am Ende erfahren wir dann natürlich, was auf der Klassenfahrt wirklich passiert ist. Klar, mit dieser Auflösung hat man nicht gerechnet, aber dennoch ging mir alles zu schnell und ich muss zugeben, dass ich nach dem Ende enttäuscht war. Man hat zwar erfahren, wer der Täter war, aber nichts weiter. Kein Hintergrund, nur wenige Sätze zum Motiv und danach war die Geschichte auch schon vorbei. Wie geht es nun mit Corvin und Valerie weiter? Was wird aus Manuel? Aus Alena? Für dieses viel zu abrupte Ende muss ich leider eine Käseratten abziehen.

Fazit

Spannend, emotional, ein Buch zum Mitfiebern, leider ist das Ende ein wenig zu oberflächlich.

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten. 


Dienstag, 5. August 2014

Die Familie - Richard Laymon

Laymon mag man einfach oder eben nicht. Ich war schon immer ein großer Fan des Schriftstellers. Seine Horrorbücher sind zwar sehr extrem, aber auch sehr sarkastisch, während die Charaktere etwas Eigenes haben. So wie Laymon geschrieben hat, schreibt kein anderer. Dieses Mal habe ich mich an "Die Familie" gewagt, da einige davon sprachen, dass dies eines seiner besten Werke ist. 

Inhalt

Über einem Höhlenlabyrinth liegt das Mordock Cave Hotel, bei Touristen sehr beliebt. Ein Familienbetrieb, geführt von Vater und Sohn Mordock. Beide legen Wert auf ihre Traditionen: Zimmer 115 ist stets für die attraktiveren Gäste reserviert. Nach einem Stromausfall wird die Mordock-Höhle für eine Touristengruppe zur Falle. Es ist dunkel. Es gibt keinen Ausweg. Und bald merken die Eingesperrten, dass in der Finsternis jemand lauert. Die Mordocks – und noch etwas anderes. Etwas, das Blut riecht. Etwas, das Fleisch will ...


Meine Meinung

Laymon ist für mich Kult, eine Legende der makaberen Horrorliteratur. Auch "Die Familie" hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, besonders durch die unverwechselbaren Charaktere. Zum einen hätten wir hier Darcy, die Führerin in der Murdock-Höhle. Sie ist stark und selbstbewusst. Als Gegensatz haben wir zudem Kyle, den Sohn des Hotelbesitzers, der sich von Darcy besessen ist. Im Laufe der Geschichte lernen wir zudem noch andere Charaktere kennen, wie beispielsweise Darcys Mutter, die ihre Tochter aus der Höhle befreien will und Hilfe von einem Mann hat, dessen Tochter ebenfalls in der Höhle eingeschlossen ist. Leider muss ich hier sagen, dass mir die Stellen mit den Beiden nicht so sehr gefallen haben. Sie waren zu kurz und es gab nur wenige Laymon-typische Splatter-stellen. (Die, die es gab waren aber wieder richtig gut)

Die Geschichte nimmt sehr schnell Fahrt auf, als die Touristengruppe in der Höhle eingesperrt ist. Wir erfahren, was Kyle mit seinem Vater in Zimmer 115 treibt und dies hat Auswirkungen auf das gesamte Geschehen, denn sie sind nicht allein in der Höhle... Leider war mir die Geschichte etwas zu kurz. Das Ende kam viel zu schnell und hatte nicht so viel Witz beziehungsweise Ironie wie andere Werke von Richard Laymon.

Fazit

Für mich nicht das Beste Werk von Laymon, eher durchschnitt, aber wohl ein Muss für jeden Fan. 

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.

Montag, 4. August 2014

Krähenmädchen - Erik Axl Sund

Als absoluter Schweden und Psychothrillerfan musste ich dieses Buch einfach lesen. Es ist der erste Band einer Trilogie, was für mich schon etwas anderes ist in der Thrillerliteratur. Ja, ich glaube, sonst kenne ich nur Jugendthriller, die in mehrere Teile eingeteilt wurden. "Krähenmädchen" ist aber nicht nur aus diesem Grund etwas ganz Neues, nein, der Autor hat einen komplett eigenen Stil.

Inhalt

Copyright by Goldmann
Stockholm. Ein Junge wird tot in einem Park gefunden. Sein Körper zeigt Zeichen schwersten Missbrauchs. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche ... Auf der Suche nach dem Täter bittet Kommissarin Jeanette Kihlberg die Psychologin Sofia Zetterlund um Hilfe, bei der eines der Opfer in Therapie war. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit multiplen Persönlichkeiten. Eine andere Patientin Sofias ist Victoria Bergman, die unter einem schweren Trauma leidet. Sofia lässt der Gedanke nicht los, bei ihr irgendetwas übersehen zu haben. Schließlich müssen sich Jeanette und Sofia fragen: Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?

Charaktere

Ich glaube, das Besondere an diesem Buch sind die Charaktere. Als Leser lernt man sie sehr genau kennen, ja fast schon zu genau. Das Buch ist bei weitem keine leichte Kost. Man dringt sehr tief in die Psyche ein und der Autor schafft es, dort eine ganz eigene Welt zu erschaffen.

In Rückblicken wird die recht erschreckende Geschichte des Krähenmädchens erzählt. Diese Abschnitte sind die Highlight des Buches und man kann dort überhaupt nicht aufhören zu lesen. Der Leser hat Mitleid mit Victoria Bergmann und wird mit auf eine Reise in tiefe Abgründe genommen. Abgründe, die man niemals betreten sollte. Das einzige, was mir hier nicht so gefallen hat war, dass man recht schnell herausfindet, wie alles zusammengehört. Ja, man ahnt im Grunde schon kurz vor der Hälfte, wer Viktoria ist und das hat meiner Meinung nach die Spannung etwas gedrosselt.

Meine Meinung

Das Buch hat einen sehr interessanten und tiefgründigen Plot. Wenn man den Klappentext liest würde man meinen, dass es vorwiegend um die Morde an den Kindern geht und die Ermittlungen im Vordergrund stehen. Dies ist nicht der Fall, was mir wirklich gut gefallen hat. Im Endeffekt ist die Geschichte mit den toten Jungs, die von der Polizei nur wenig Beachtung finden, nur eine Randgeschichte. Es geht vielmehr um die Entwicklung der Charaktere, das Innenleben dieser und was mit ihnen passiert. Anfangs dachte ich, dass der Autor zu viele Nebensächlichkeiten in die Geschichte verstrickt, doch letztendlich hat sich alles zusammengefügt wie es sich für einen Thriller gehört.

Der Schreibstil von Erik Axl Sund ist sehr tiefgründig. Er hat eine Auge für Details, treibt die Story aber sehr gut voran. Was mir nicht so gefallen hat, war, dass es gleich zu Beginn schon so einige Hinweise gab, wodurch mich die Auflösung im Grunde nicht überrascht hat. Das fand ich sehr schade, denn die Idee ist wirklich ungemein toll

Da es der erste Band einer Trilogie ist, ist die Geschichte noch nicht abgeschlossen. Nein, das Buch endet mit einem spannenden Cliffhanger. Einem sehr gemeinen Cliffhanger. Das nächste Buch der Reihe werde ich auf jeden Fall auch lesen.

Fazit

Ein tiefgründiger Psychothriller mit spannenden Charakteren! Ich freue mich auf den nächsten Band.

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.