Ihr habt bestimmt schon von meiner derzeitigen Situation mitbekommen! Leider sind wir immer noch obdachlos und das wird sich in diesem Jahr auch wohl nicht nicht ändern. (Wir können uns weder eine Miete, noch eine gigantische Kaution leisten und werden daher weiter im Auto leben!)
Diese Woche sind die Temperaturen zum ersten Mal unter die Nullgradgrenze gekrochen und da wir gerade im Auto schlafen, war es wirklich extrem kalt. So kalt, dass ich leider in dieser Woche krank geworden bin. Da ich gerade kein Bett habe, um mich auszukurieren, scheine ich die Erkältung wohl noch eine Weile mit rumzuschleppen. Dieses Jahr war wirklich nicht leicht, schlimmer als die Krankheit, die Schmerzen, Kälte usw. war wohl die fehlende Privatsphäre und das Unverständnis.
Ich weiß, dass ich hier zu euch ehrlich sein kann und dass ihr Verständnis habt (Es geht doch nichts über den Horizont von Buchlesern! ;)) und deswegen will ich ehrlich sein: Ich schaff es gerade nicht, im eiskalten Auto auch noch Rezensionen zu schreiben und den Blog ordentlich weiterzuführen. Außerdem muss ich ein paar persönliche Enttäuschungen verkraften, die sich im Oktober zugetragen haben. Ich bin leider immer noch nicht an dem Punkt angekommen, an dem ich Worte einfach Worte sein lassen kann!
Ich werde diesen Blog daher erst einmal pausieren. Die Rezensionen, die ich noch vorgeschrieben habe, wird es erst geben, wenn ich wieder weiter vorarbeiten kann und auch zeitgleich ein paar Dinge verarbeitet habe. Außerdem hatte ich einen größeren Umbau dieses Blogs geplant, den ich momentan aber nicht realisieren kann!
Allerdings möchte ich nicht, dass ihr all das hier negativ auffasst. Ich habe in diesem Jahr viel gelernt. Sehr viel. Zum einen wohl, dass es in Ordnung ist, Menschen zu ignorieren, die es nicht gut meinen, die nur aus Egoismus handeln und keinerlei Verständnis zeigen. Der Horizont von vielen Leuten ist eh sehr beschränkt und sie sind über ihr eigenes Leben bereits zutiefst frustriert. Ich glaube weiterhin an Karma, ja, an einen gewissen Ausgleich! Ich habe aber gelernt, dass man bei niemanden so tun muss, als würde man ihn mögen. Es ist leichter (und besser für einen selbst!) Leute, die eh nur nie aus der Komfortzone herauskommen einfach zu ignorieren! Und es ist vollkommen okay, anders zu leben als die breite Masse, sich nicht anzupassen und vor allem, einen unkonventionelleren Weg zu gehen als alle anderen. Es ist schließlich euer persönlicher Weg, auf denen Steine und Hindernisse liegen, aber ihr solltet nicht nur, weil es einfacher ist, eine Abkürzung nehmen! Am Ende zählen doch die schönen, die einzigartigen Momente, jene wundervollen Erinnerungen, die ein Leben lebenswert machen.
Was ich auch gelernt habe: Worte sind zerstörerischer als Taten. Und genau deswegen sollte man nachdenken, bevor man spricht, Verständnis zeigen statt überstürzt zu handeln. Wir wissen schließlich nie, was ein Wort anrichten, ja, welche tiefe Wunden es erzeugen kann!
Obwohl es gerade sehr kalt, schreibe ich dennoch sehr viel. Ich habe in Rainfield mein wahres Zuhause gefunden, einen Ort, an dem ich wirklich frei sein kann. Und ich kann nur sagen, dass ich momentan an einem (naja, eigentlich an zwei!) sehr umfangreichen Werken arbeite, die ich euch, sollte ich den Winter überstehen, dann im nächsten Jahr hoffentlich präsentieren kann.
In diesem Sinne, da ich nicht weiß, wann ich zurückkehren werde: Ich wünsche euch ein frohes Halloween (es macht mich besonders traurig, dass ich euch an Halloween nicht all die Beiträge präsentieren konnte, die ich geplant habe!), eine tollen Herbst und fröhliche Weihnachten! Ich denke an euch!
Eure halb eingefrorene
Jeidra Rainey
(Die in diesem Jahr genug negative Erfahrungen gesammelt hat, um auch in Zukunft wieder verrückte, aber liebenswerte Außenseiter in Rainfield umhergeistern zu lassen!)
Sonntag, 3. November 2019
Samstag, 2. November 2019
[Rezension] Mucho Mujo (Hap & Leonard, Band 2) - Joe R. Lansdale
Autor: Joe
R. Lansdale
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 30.
November 2015
Anzahl
der Seiten: 268
Cover
und Inhalsangabe: © Golkonda Verlag
Begonnen: 02.10.2019
Beendet: 04.10.2019
"Was ist schlimmer: Das vermüllte Haus eines Messie-Onkels zu erben, mitsamt Kinderleiche im Keller, oder Nachbarn, die dummdreiste Drogendealer sind?
Jedenfalls müssen Leonard Pine und sein treuer Kumpel Hap Collins da erst mal richtig aufräumen. Und dann, mit oder ohne Hilfe der Polizei, das Rätsel um die furchtbaren Kindermorde lösen."
Wieder einmal hat sich unsere gemütliche Blogger-Leserunde zusammengefunden, um ein Abenteuer im Lansdale-Stil zu erleben. Da ich kurz zuvor bereits den ersten Teil dieser verrückten Reihe rund um Hap & Leonard gelesen habe, war ich gespannt, was wir hier im zweiten Band erleben werden.
Da es hier einen anderen Übersetzer gibt, war ich erst skeptisch, denn natürlich war das Lesegefühl hier auf den ersten Seiten ein ganz anderes. Im Endeffekt muss ich aber sagen, dass der Übersetzer des zweiten Teils viel besser zu Lansdale passt. Während der erste Band teilweise noch etwas zäh, nüchtern und leider auch etwas zu kurz daherkam, leben die Charakteren in diesem Band regelrecht auf. Der schwarze Humor war hier auf jeden Fall ausgeprägter und die Dialoge lebendiger!
Natürlich bietet "Mucho Mojo" wieder eine verrückte Geschichte, bei der die Lachmuskeln auf jeden Fall trainiert werden. Hap und Leonard treffen hier nämlich auf einige sehr skurrile Gestalten, während sie einen alten Fall lösen müssen.
Leonard hat das Haus seines Onkels geerbt. Bei den Renovierungsarbeiten finden sie eine Kinderleiche. Alles deutet im ersten Moment darauf hin, dass Leonards Onkel ein pädophiler Kindermörder war. Doch ist das wirklich die ganze Wahrheit?
Im Gegensatz zum ersten Teil werden Leonard und Hap nun in einen echten Kriminalfall à la "Agatha Christie" gezogen. Neben den etwas unkonventionellen Ermittlungen gibt es allerdings noch eine neue Frau, die in Haps Leben tritt und nervige und geldgeile Drogendealer-Nachbarn. Der Leser lernt hier Hap und Leonard auf jeden Fall noch näher kennen. Schon nach dem zweiten Teil, der das Geschehen erneut aus Haps Sicht schildert, habe ich die beiden echt in mein Herz geschlossen.
In jede Menge schwarzen Humor verpackt, spricht Lansdale natürlich wie immer auch sehr kritische Themen an. In erster Linie ist das hier wohl Rassismus, der hier in eine ganz andere Richtung geht, denn natürlich fällt der weiße Hap hier in dieser Gegend auf und erlebt am eigenem Leib das, was der schwule und schwarze Leonard schon sein ganzes Leben durchmachen muss!
Mich konnte dieses Buch von der ersten bis zur letzten Zeit absolut gut unterhalten. Natürlich ist die Auflösung doch recht einfach, aber der Weg dahin macht einfach tierischen Spaß. Für mich war dieser Teil sogar noch besser als der erste und ich bin schon jetzt auf den nächsten Band gespant!
Hap und Leonard müssen hier ihren ersten Fall lösen. Es entwickelt sich ein unkonventioneller Krimi, der besonders durch den schwarzen Humor, den bissigen Dialogen und den schrägen Begegnungen zu unterhalten weiß. Mehr davon bitte!
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