Freitag, 31. Mai 2024

[Rezension] Irgendwann holt es dich ein - Jane Hill

 


Titel: Irgendwann holt es dich ein

Autor:  Jane Hill

Genre: Psychothriller

Erscheinungsjahr: 2011
Seitenzahl: 320
Cover: © RM Buch und Medien
Begonnen: 03.05.2024
Beendet: 07.05.2024


"Wir haben etwas Furchtbares getan!" Diese Worte hört Kate von einer ehemaligen Mitschülerin, kurz bevor sich diese vor eine U-Bahn stürzt. Plötzlich erinnert sich Kate wieder an ihre Schulzeit und an das Mobbing. Alte Wunden reißen auf und es scheint jemand zu geben, der schonungslos darin herumstochern will ...

"Irgendwann holt es dich ein" von Jane Hill besitzt einen spannenden Einstieg. Der Leser wird mit einem augenscheinlichen Selbstmord konfrontiert und lernt dann Kate kennen, sie sich gerade nach mehreren Fehlgeburten auf Probe von ihrem Mann getrennt hat. Schnell taucht Kate in ihre eigene Vergangenheit und damit auch an die teure Mädchenschule Lady Jane Grey, auf der sie durch ein Stipendium kam und von Anfang an ausgegrenzt wurde.

Die Autorin erzählt die Geschichte recht ruhig und der Aufbau wirkt dadurch auch recht einfach. Zentrale Themen sind Mobbing und Ausgrenzung. Außerdem geht es um die Aufarbeitung der eigenen Fehler. Als echten Psychothriller würde ich das Buch allerdings nicht beschreiben, denn dazu fehlte es stellenweise doch etwas an Tempo und Tiefgang. Die kleinen Wendungen am Ende haben mir hier aber sehr gut gefallen. Für meinen Geschmack hätte die Vergangenheit aber noch etwas intensiver eingearbeitet werden können! Dennoch aber lesenswert!


Irgendwann holt die eigene Vergangenheit jeden ein. Das muss auch Kate in dieser recht ruhig erzählten Geschichte erkennen, in der sie sich dem Mobbing aus ihrer Schulzeit stellen muss. Lesenswert, wenn auch etwas spannungsarm an manchen Stellen!

Ich vergebe 4 von 5.


Mittwoch, 29. Mai 2024

[Rezension] Rocktage - Dana Bönisch

 


Titel: Rocktage

Autor:  Dana Bönisch

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2003
Seitenzahl: 160
Cover: © KiWi
Begonnen: 02.05.2024
Beendet: 03.05.2024


Tobias Puck unterscheidet zwischen Rocktagen, an denen das Leben durch seine Adern fließt und Gummihandschuhtagen, an denen er so gut wie gar nichts fühlt. Er hat Laubfrösche, lebt von Fischstäbchen und verliebt sich unsterblich in Gwen, die plötzlich der Mittelpunkt seines Denkens wird ...

"Rocktage" von Dana Bönisch beschreibt einen umherirrenden, in einer ganz eigenen Realität feststeckenden jungen Mann, der nur wenig mit sich und seinem Leben anzufangen weiß. Als er auf einer Uni-Party Gwen kennenlernt, denkt er, endlich ein echtes Ziel zu haben. Doch was will Gwen eigentlich von ihn?

Pucks Geschichte ist kurz, bissig und sehr überdreht. Von der ersten Seite an erschafft die Autorin ein gutes Bild einer ganzen Generation, die verzweifelt den Sinn des Lebens sucht, doch dabei nur eine Leere versucht zu stopfen, die dabei immer löchriger wird.

Begleitet von einem gewissen Witz, der passenden Musik und viel Melancholie irrt der Leser hier mit dem Protagonisten umher und muss feststellen, dass es nicht darum geht, irgendwo anzukommen. Der Weg selbst ist das Ziel. "Rocktage" ist ein starkes Debüt, das ich innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe und gerne weiterempfehle.


"Rocktage" beschreibt einen Menschen, der verzweifelt nach einem Sinn für sein Leben sucht, das sich zu oft leer und bedeutungslos anfühlt. Melancholisch, bissig und leicht verrückt! 


Ich vergebe 5 von 5.


Montag, 27. Mai 2024

[Rezension] Liebe macht anders - Karen Susan-Fessel


 Titel: Liebe macht anders

Autor:  Karen Susan-Fessel

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2013
Seitenzahl: 176
Cover: © Kosmos
Begonnen: 28.04.2024
Beendet: 01.05.2024


Anders ist - passend zu seinem Namen - ganz anders als die anderen Jungs. Besonders Sanne merkt das schnell. Sie fühlt sich, als er neu in ihre Klasse kommt, von Anfang an zu ihm hingezogen. Doch leider passt dies Robert überhaupt nicht. Er versucht, mehr über den geheimnisvollen Anders herauszufinden und entdeckt etwas, das ihm tatsächlich Macht über ihn gibt und zu einem tragischen "Unfall" führen wird ...

Der Leser erfährt schon auf den ersten Seiten, dass Anders von einer Brücke stürzen wird. Nach und nach melden sich Mitschüler zu Wort und beschreiben ihre eigenen Blickwinkel, während die Autorin beschreibt, wie Anders an die Schule kommt und erste Kontakte knüpft. Schnell wird hier deutlich, dass es Anders sehr schwer in der Klassengemeinschaft hat, die ihn einfach nicht so akzeptieren kann wie er ist.

In "Liebe macht anders" geht es um Ausgrenzung, Mobbing, Freundschaft und Liebe. Das Kennenlernen von Sanne und Anders hat mir sehr gefallen, entwickelt sich doch eine wundervolle Liebesgeschichte. Pascal, der ebenfalls ein Außenseiter ist, entpuppt sich außerdem als guter Freund. Die Jugendlichen, die Anders im Vorfeld verurteilt haben. bekommen nach dem "Unfall" zudem die Chance, gewisse Ereignisse zu analysieren und erkennen dabei auch ihre eigene Rolle und ihre eigenen Fehler.

Überrascht hat mich das Thema dieses Jugendthrillers. Ich kann es in dieser Rezension nicht verraten, da es doch einen großen Teil der Spannung nimmt, aber ich finde, dass es viel öfter aufgegriffen werden sollte. Mich hat "Liebe macht anders" überrascht, mitgerissen und mir wieder einmal gezeigt, dass wir leider immer noch in einer Welt leben, in der nicht jeder einen Platz hat. Ein starkes Buch!


"Liebe macht anders" ist ein spannender und vielschichtiger Jugendthriller mit einem wichtigen, leider viel zu selten aufgegriffenen Thema, der zudem schonungslos aufzeigt, wie schwer es Menschen, die einfach anders sind, haben ... Absolut lesenswert!


Ich vergebe 5 von 5.


Sonntag, 26. Mai 2024

[Rezension] Die Nacht der glühenden Kürbisse (Gänsehaut) - R. L. Stine

  


Titel: Die Nacht der glühenden Kürbisse (Gänsehaut)

Autor:  R. L. Stine

Genre: Kinderbuch, Gruselroman

Erscheinungsjahr: 2002
Seitenzahl: 128
Cover: © cbj
Begonnen: 25.04.2024
Beendet: 01.05.2024


Halloween steht vor der Tür und Eva und Alex planen einen großen Streich, der Betty und Nick treffen soll. Schließlich haben die beiden ihnen bereits ein Halloweenfest verdorben. Nun sollen Betty und Nick echte Angst empfinden. Doch dann begegnen sie auf der Straße ein paar unheimlichen Gestalten mit leuchtenden Kürbisköpfen, die sie zwingen, immer weiter Süßigkeiten zu sammeln ...

"Die Nacht der glühenden Kürbisse" war ein Gänsehaut-Teil, den ich ausnahmsweise einmal nicht kannte. Auch diese Geschichte habe ich meinem Mann vorgelesen. Die Story selbst braucht aber hier ein wenig, um zu der spannenden und gruseligen Begegnung mit den Kürbisköpfen zu kommen. Vorher wird erst einmal erzählt, wie Eva und Alex schikaniert wurden und eben den Plan fassten, sich zu rächen.

Auch als erwachsener Leser empfand ich die Kürbisköpfe als sehr unheimlich. Nicht nur Betty und Nick wird hier ein gehöriger Schreck eingejagt! Die Halloween-Tour durch das seltsame Viertel hat mir auf jeden Fall gefallen. Nur das Ende fand ich ein klein wenig lahm, weil sich relativ schnell alles wieder auflöst. Da hatte R.L. Stine in anderen Gänsehautgeschichten schon originellere Wendungen. Als großer Fan der Reihe, konnte ich aber auch diesen Teil genießen!


"Die Nacht der glühenden Kürbisse" besitzt einige spannende und unheimliche Momente und konnte uns erneut beim Vorlesen gut unterhalten! Nur das Ende empfand ich als etwas schwach im Vergleich zu anderen Büchern der Reihe!

Ich vergebe 4 von 5.

Freitag, 24. Mai 2024

[Rezension] Das Dornental - Anna Romer

 


Titel: Das Dornental

Autor:  Anna Romer

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2019
Seitenzahl: 496
Cover: © Goldmann Verlag
Begonnen: 29.04.2024
Beendet: 04.05.2024


Die Journalistin Abby Bardot findet in einem Wildpark ein verletztes, junges Mädchen, das jenen Frauen ähnlich sieht, die dort vor vielen Jahren tot aufgefunden wurden. Doch kurz danach verschwindet das Mädchen schon wieder spurlos und Abby, die selbst eine Verbindung zu jenem Ort hat, beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln ...

Nach "Am dunklen Fluss" war "Das Dornental" nun mein zweiter und vermutlich auch letzter Roman von Anna Romer. Die Ausgangslage hat mir hier gefallen, doch was sich anfangs fast wie ein Thriller liest, entwickelt sich doch eher zu einer kitschigen Lovestory. Einzig und allein der Vergangenheitsstrang, der hier 1949 beginnt und von zwei entführten Mädchen erzählt, half mir, am Ball zu bleiben.

Für mich war in diesem Buch leider zu konstruiert. Der spannend beginnende, aber dann doch recht eintönige Gegenwartsstrang rund um Abby, die zu dem Autor Tom Gabriel kommt und dort dann nicht nur zufällig die Seite eines alten Tagebuchs, sondern auch noch die große Liebe findet, war mir zu flach und eintönig. Die Vermissten- und Todesfälle werden nur nebenbei abgearbeitet und es fiel mir schwer, da die ganzen Geschehnisse richtig einzuordnen.

Ich denke, ich hätte besser daran getan, das Buch abzubrechen, denn auch das Ende war mir zu vorhersehbar und irgendwie auch zu unspektakulär. Einiges war zu sehr in die Länge gezogen, viele Belanglosigkeiten dienen als Füllmaterial und ein Strang wird nicht mal wirklich zu Ende erzählt. Ich weiß nun aber, dass mir Anna Romer einfach nicht liegt ...


Mein zweites Buch der Autorin hat mir gezeigt, dass mir ihre Bücher einfach zu konstruiert, zu leblos und zeitgleich viel zu kitschig sind ...

Ich vergebe 2 von 5.




Mittwoch, 22. Mai 2024

[Rezension] Little Sister - Kannst du ihr vergeben - Isabel Ashdown

 


Titel: Little Sister - Kannst du ihr vergeben

Autor:  Isabel Ashdown

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2019
Seitenzahl: 416
Cover: © Blanvalet
Begonnen: 24.04.2024
Beendet: 28.04.2024


Gerade erst haben die Schwestern Emily und Jess nach 16 Jahren Funkstille wieder zueinander gefunden, da verschwindet Emilys kleine Tochter Daisy - ausgerechnet in einer Nacht, in der Jess auf sie aufpassen sollte. Während die Suche auf Hochtouren läuft, kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht ...

"Little Sister" hat mich von der ersten Seite an bestens unterhalten. Der Leser wird hier gleich ins eiskalte Wasser geschmissen und ist dabei, wie Jess, die seit ihrer Jugend an Ohnmachtsanfällen leidet, plötzlich nicht mehr auf die kleine Daisy aufpassen kann. Das kleine Mädchen verschwindet und Emily sucht verzweifelt jemanden, dem sie die Schuld geben kann.

Nach und nach werden alle Familienmitglieder beleuchtet und auch die Vorgeschichte von Emily und Jess wird aufgerollt. Besonders spannend ist der Grund für den Bruch zwischen den beiden Schwestern. Nach und nach zeigt sich besonders Emilys wahrer Charakter.

Was den Fall des vermissten Kindes angeht, wirkt letztendlich jeder verdächtig. Die Autorin baut hier aber noch eine große Wendung ein, die ich nicht kommen sah. Für mich war "Little Sister" ein sehr angenehmer Thriller mit einem gutem Tempo und vielen spannenden Geheimnissen, die gelüftet werden!


Zwei Schwestern, die eigentlich wieder zueinander finden wollten, werden nun durch die Entführung eines Kindes wieder entzweit. Ein spannungsreicher Thriller über Geheimnisse und Lügen! 

Ich vergebe 5 von 5.


Montag, 20. Mai 2024

[Rezension] Hab und Gier - Ingrid Noll

 


Titel: Hab und Gier

Autor:  Ingrid Noll

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2014
Seitenzahl: 256
Cover: © Diogenes
Begonnen: 23.04.2024
Beendet: 26.04.2024


Karla erhält von ihrem ehemaligen Kollegen Wolfram ein überraschendes Angebot. Wenn sie ihn bis zu seinem Tod pflegt, erhält sie sein halbes Erbe, wenn sie ihn wunschgemäß umbringt, sein ganzes. Gemeinsam mit ihrer Freundin Judith muss Karla nicht lange darüber nachdenken, denn schließlich gehört auch eine Villa zu diesem Erbe ...

Erneut entführt Ingrid Noll den Leser in die Welt alter Leute, die es noch faustdick hinter den Ohren haben und ihren Lebensabend sicher nicht in einem Altersheim verbringen wollen. Sehr bizarr und mit ihrem bitterbösem, tiefschwarzen Humor gewürzt, erzählt sie hier von zwei Frauen, die hinter dem großen Geld her sind. Schließlich verdienen sie es doch auch, einen angenehmen Lebensabend zu verbringen, oder?

Der sterbenskranke Wolfram, der sich wünscht, erwürgt zu werden, bietet da die passende Gelegenheiten. Doch sind dir beiden wirklich zu einem Mord fähig? Und was macht das Erbe, das offiziell nur an Karla gehen soll, aus der Freundschaft der beiden Frauen?

Ingrid Nolls Bücher machen süchtig und sind allein vom Humor einzigartig. Auch "Hab und Gier" habe ich wieder verschlungen und musste mir oft vor Lachen die Tränen aus den Augen wischen. Bitterböse lässt die Autorin auch hier ihre Charaktere der Grenzen jeglicher Moral überschreiten und erschafft so eine sehr verrückte und unfassbar durchgeknallte Geschichte. Einmal mit Noll angefangen, kommt man von ihren Büchern wohl nicht mehr los!



"Hab und Gier" dreht sich um ein Erbe, das die Grenzen der Moral sprengt und zeitgleich eine Freundschaft auf die Probe stellt. Ein grandioser Roman mit dem schwärzesten Humor und vielen verrückten Morden! Wer Ingrid Noll noch nicht kennt, hat definitiv etwas verpasst!


Ich vergebe 5 von 5.


Samstag, 18. Mai 2024

[Rezension] Straßenkid - Uwe Britten

  


Titel: Straßenkid 

Autor:  Uwe Britten

Genre: Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 1997
Seitenzahl: 160
Cover: © Thienemann Verlag
Begonnen: 22.04.2024
Beendet: 23.04.2024


Christian hat mal wieder Zoff mit seinen Eltern und lässt sich spontan von jemanden nach Dortmund mitnehmen. Schnell lernt er die ersten Leute kennen, die ihm nicht nur zu Schlafplätzen verhelfen, sondern dafür sorgen, dass er immer weiter treibt und sich immer mehr von seinem alten Leben entfernt ...

Die Bezeichnung "Straßenkid" trifft wohl auch auf mich zu, weswegen ich mich mit Christians Geschichte hier von der allerersten Seite an identifizieren konnte. Der Autor beschreibt unverschönt, schnörkellos und in der passenden jugendlichen Sprache, wie ein Junge in eine Abwärtsspirale gerät. Je länger Christian hier auf der Straße lebt, umso schwieriger wird die Rückkehr. Immer wieder lernt er neue Leute kennen, kommt mit Drogen und Alkohol in Kontakt und verliert immer mehr den Glauben daran, dass er noch einen anderen Weg einschlagen kann.

Am liebsten würde Christian ja Pilot werden, doch dazu reicht der Hauptschulabschluss nicht. Wieso also sollte er noch zur Schule gehen? Wieso zu seinen Eltern zurückkehren, die ihn eh für einen Verlierer halten? Uwe Britten widmet sich hier einer Geschichte, wie es sie so dort draußen sicher haufenweise gibt. Dabei lebt dieser Jugendroman von dem unfassbaren Tempo, in dem Christian hier alles erlebt. Der Leser wird mitgerissen, riecht und schmeckt den Dreck der Straße und fühlt die zunehmende Verzweiflung der jungen Leute, die für sich selbst keine echte Zukunft mehr sehen. Ich habe das relativ kurze Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen und kann es sowohl jugendlichen, als auch erwachsenen Lesern wärmstens empfehlen. 


"Straßenkid" ist ein Jugendroman zu einem nach wie vor wichtigen Thema, das eine Geschichte erzählt, die sicherlich genau so von Jugendlichen erlebt werden. Ein unverschönter Einblick in das Leben auf der Straße!

Ich vergebe 5 von 5.


Donnerstag, 16. Mai 2024

[Rezension] Gänsehaut - Das Versteck der Mumie - R. L. Stine

 


Titel: Das Versteck der Mumie (Gänsehaut)

Autor:  R. L. Stine

Genre: Kinderbuch, Gruselroman

Erscheinungsjahr: 2000
Seitenzahl: 128
Cover: © cbj
Begonnen: 20.04.2024
Beendet: 23.04.2024


Michael soll eigentlich allein zu seiner Tante nach Orlando fliegen, doch die Maschine, in der sich niemand außer ihm befindet, landet stattdessen in Jesekien. In diesem fernen Land mitten in der Wüste erfährt Michael, dass er der wahre Thronfolger ist. Allerdings darf er erst regieren, wenn er dem General das Versteck einer geheimnisvollen Mumie verrät ...

Dieser Gänsehaut-Band war einer der wenigen, den ich in meiner Jugend nicht gelesen habe. Nun konnte ich ihn durch einen glücklichen Bücherschrankfund meinem Mann vorlesen und wir können gleich zu Beginn der Rezension sagen, dass wir großen Spaß mit Michael auf seinem Abenteuer im fernen Jesekien hatten.

Als treuer und eingefleischter Fan der Reihe muss ich allerdings auch zugeben, dass dieser Teil doch etwas ungewöhnlich ist, da R. L. Stine hier komplett auf das Übernatürliche verzichtet und auch die Mumie nur eine Nebenrolle spielt. Es geht hier tatsächlich eher um Michael, der angeblich einst einen Gedächtnischip eingepflanzt bekam, sich aber nun einfach nicht an das Versteck erinnern kann und sowohl mit "seinem" Volk als auch mit den Rebellen einige Probleme bekommt.

Spannend und überraschend sind die kurzen Kapitel auch hier und wie immer finde ich, dass sich die Bücher perfekt vorlesen lassen. Mir fehlte es hier aber etwas an den typischen Gruselelementen. "Das Versteck der Mumie" ist dennoch witzig, originell und lesenswert. Zu meinen Lieblingsbüchern der Reihe gehört es aber nicht!


Ein etwas ungewöhnlicher Teil jener Buchreihe, die mich als Kind zur Leseratte gemacht hat! Ich hatte dennoch großen Spaß in Jesekien, auch wenn mir der typische Grusel ein wenig gefehlt hat!

Ich vergebe 4 von 5.

Dienstag, 14. Mai 2024

[Rezension] Seelen - Stephanie Meyer

 


Titel: Seelen

Autor:  Stephanie Meyer

Genre: Roman, Dystopie, Jugendbuch, Sci-Fi

Erscheinungsjahr: 2009
Seitenzahl: 864
Cover: © Carlsen Verlag
Begonnen: 18.04.2024
Beendet: 24.04.2024


Beinahe die gesamte Menschheit ist von einer außerirdischen Spezies, den sogenannten Seelen, besetzt. Melanie konnte sich lange dagegen wehren, selbst zum Wirt werden, doch dann wird sie gefangen und eine uralte Seele namens Wanderer steckt plötzlich in ihr. Verzweifelt kämpft Mel darum, ihren Bruder Jamie und ihre große Liebe Jared wiedersehen zu können, die sich bei anderen Rebellen in der Wüste verstecken. Auch Wanderer, die später Wanda genannt wird, sehnt sich nach Jared, doch dann trifft sie auf Ian ...

Als großer Twilight-Fan wollte ich schon lange den dystopischen Roman der Autorin lesen. Mir gefällt Stephenie Meyers Ideenreichtum und auch ihr Mut, hier eine ganz eigene Zukunftvision zu erschaffen. In ihrer Welt gibt es kaum noch Menschen. Die meisten Körper werden von den Seelen benutzt und es ist äußerst selten, dass das menschliche Bewusstsein noch Zugriff auf den Körper hat. Genau das passiert aber Wanda, die sich nicht nur an Mels Körper gewöhnen muss, sondern immer wieder mit ihren Erinnerungen und auch Gefühlen konfrontiert wird.

Wanda, die den Körper fast komplett steuert und kontrolliert, steht im Fokus der Geschichte. Gleichzeitig ist da aber auch Mel, die weiterhin um ihren Körper und damit auch gegen Wanda kämpft. Dieser innere Konflikt hat mir von Anfang an gut gefallen, denn die Situation ist für beide Individuen sehr schwer. 

Durchwegs spannend wird in "Seelen" davon erzählt, wie Mel und Wanda sich langsam akzeptieren und anfreunden. Sie erkennen, dass es einfacher ist, am selben Strang zu ziehen. Nur die beiden Männer, zu denen sie sich auf ganz unterschiedliche Art hingezogen fühlen, machen es ihnen immer wieder schwer. Zeitgleich wird auch die Welt beschrieben, die seit der Invasion deutlich friedlicher ist.

Ich war anfangs skeptisch aufgrund der Dicke dieses Buches und auch wenn es ein paar Längen gab, habe ich die Geschichte doch verschlungen. Es gibt viele spannende Momente, viel Verzweiflung und auch Kritik an der Menschheit, die sich das Anrecht auf diesen Planeten dofh zu oft verspielt hat. Die Liebesgeschichten konnten mich genauso stark berühren, wie die Freundschaft zwischen Mel und Wanda. Ich bin froh, dieses Buch, das definitiv zeigt, dass Stephenie Meyer eine talentierte Geschichtenerzählerin ist, endlich gelesen zu haben!


"Seelen" von Stephenie Meyer ist eine spannende und berührende Dystopie, in der es um tiefe Liebe und Freundschaft geht. Eine klare Empfehlung!


Ich vergebe 5 von 5.


Sonntag, 12. Mai 2024

[Rezension] Flieh, wenn du kannst - Joy Fielding

 


Titel: Flieh, wenn du kannst

Autor:  Joy Fielding

Genre: Roman, Thriller

Erscheinungsjahr: 2004
Seitenzahl: 411
Cover: © Goldmann
Begonnen: 16.04.2024
Beendet: 22.04.2024


Bonnie Wheeler erhält einen seltsamen Anruf von Joan, der Exfrau ihres Mannes. Kurz darauf wird Joan ermordet und für Bonnie, die sich plötzlich um ihre beiden Stiefkinder kümmern muss, beginnt ein wahrer Albtraum ...

Joy Fielding konnte mich zuletzt mit ein paar Büchern nicht ganz so gut unterhalten, doch "Flieh, wenn du kannst" baut schon auf den ersten Seiten eine hohe Spannung auf. Hier wird Bonnie gleich mit der Exfrau ihres Mannes konfrontiert, die sie eigentlich nicht in ihrem Leben haben will und die dann auch noch erschossen wird. Für Bonnie ändert sich plötzlich alles, da die beiden Kinder ihres Mannes nun bei ihr einziehen sollen und dabei für etliche Probleme sorgen.

Die anfängliche Spannung verpufft im eher ruhigen Mittelteil etwas. Hier ist kurzzeitig keine echte Gefahr zu spüren, doch die Geschichte bleibt dennoch interessant, geht es doch um das komplett auf den Kopf gestellte Leben der Familie. Dabei wird auch Bonnies Ehe mit Rod näher beleuchtet, in der auch nicht alles rosig ist.

Zum Ende hin, als es Bonnie körperlich plötzlich immer schlechter geht, nimmt alles wieder Fahrt aus und obwohl die letztendliche Auflösung keine allzu große Wendung bietet, empfand ich sie als passend. Für mich war "Flieh, wenn du kannst" zwar nicht der stärkste Roman der Autorin, aber dennoch hat er mir ein paar angenehme Lesestunden verschafft!



"Flieh, wenn du kannst" beginnt mit einer spannenden Ausgangslage, wird im Muttelteil aber recht ruhig und spannungsarm, um dann am Ende noch einmal Fahrt aufzunehmen. Für mich nicht das stärkste Buch der Autorin, aber dennoch eins, dass Fans sicher dennoch fesseln wird!

Ich vergebe 4 von 5.




Freitag, 10. Mai 2024

[Rezension] Mrs. Dalloway - Virginia Woolf

 


Titel: Mrs. Dalloway

Autor:  Virginia Woolf

Genre: Roman

Seitenzahl: 238
Cover: © Bertelsmann Club
Begonnen: 16.04.2024
Beendet: 18.04.2024


Clarissa Dalloway wird am Abend eine ihrer berühmten Abendgesellschaften geben. Bis dahin gibt sie sich ihrem gewohnten Tagesablauf hin, der sie allerdings mit der Frage konfrontiert, ob sie wirklich ein glückliches Leben führt. Schließlich trifft sie auch noch auf ihren alten Jugendfreund Peter Walsh, der gerade erst frisch verliebt aus Indien zurückgekehrt ist und den sie einst beinahe geheiratet hat. Wäre sie mit ihm vielleicht glücklicher geworden?

"Mrs. Dalloway" war für mich nun mein erster Kontakt mit Virginia Woolf, die hier einen tiefgründigen Blick auf die Gesellschaft und auf das Innenleben der einzelnen Charaktere wirft. Im Zentrum steht dabei Clarissa Dalloway, die sich mit ihrer Heirat mit Richard für ein konventionelles Leben entschieden hat, das ihr einen Alltag verschafft, in dem es kaum Abwechslung gibt. Tapfer behauptet sie aber, zufrieden zu sein. Doch ist sie das wirklich?

Dieser Roman wirkt sehr experimentell und ist sicherlich nicht der optimale Einstieg in die Welt von Virginia Woolf. Viele verschachtelte, sehr lange Sätze beschreiben einen einzigen Tag im Leben von Clarissa Dalloway. Was wie ein Einblick in den Alltag einer älteren Frau beginnt, entwickelt sich schnell zu einem tiefen Eindringen in die Gedanken verschiedener Charaktere. So ist da auch der depressive Septimus Warren Smith, der nicht mehr weiß, ob er sein Leben liebt oder es einfach beenden soll. Er wird mit seiner Entscheidung noch viele Leute - darunter sicherlich auch alle Leser - zum Nachdenken anregen.

Sehr düster und schwermütig geht es in diesem Roman um die scheinbare Unerreichbarkeit des eigenes Glücks. Die Melancholie sickert förmlich durch die Seiten dieser Geschichte, die von der Handlung her kaum Überraschungen bereithält und sich komplett auf das Innenleben der Charaktere beschränkt. Der Tiefgang hat mich umgehauen, doch dennoch hat der Schreibstil doch dafür gesorgt, dass es eine sehr herausfordernde Lektüre für mich war. Ich bin auf weitere Werke von Virginia Woolf gespannt.



Mein erstes Werk von Virginia Woolf hat mich gleich auf sehr experimentelle und herausfordernde Art tief in die düstere und sehr melancholische Gedankenwelt verschiedener Menschen gerissen, die allesamt über das eigene Glück beziehungsweise Unglück nachdenken! 

Ich vergebe 4 von 5.