Freitag, 10. Mai 2024

[Rezension] Mrs. Dalloway - Virginia Woolf

 


Titel: Mrs. Dalloway

Autor:  Virginia Woolf

Genre: Roman

Seitenzahl: 238
Cover: © Bertelsmann Club
Begonnen: 16.04.2024
Beendet: 18.04.2024


Clarissa Dalloway wird am Abend eine ihrer berühmten Abendgesellschaften geben. Bis dahin gibt sie sich ihrem gewohnten Tagesablauf hin, der sie allerdings mit der Frage konfrontiert, ob sie wirklich ein glückliches Leben führt. Schließlich trifft sie auch noch auf ihren alten Jugendfreund Peter Walsh, der gerade erst frisch verliebt aus Indien zurückgekehrt ist und den sie einst beinahe geheiratet hat. Wäre sie mit ihm vielleicht glücklicher geworden?

"Mrs. Dalloway" war für mich nun mein erster Kontakt mit Virginia Woolf, die hier einen tiefgründigen Blick auf die Gesellschaft und auf das Innenleben der einzelnen Charaktere wirft. Im Zentrum steht dabei Clarissa Dalloway, die sich mit ihrer Heirat mit Richard für ein konventionelles Leben entschieden hat, das ihr einen Alltag verschafft, in dem es kaum Abwechslung gibt. Tapfer behauptet sie aber, zufrieden zu sein. Doch ist sie das wirklich?

Dieser Roman wirkt sehr experimentell und ist sicherlich nicht der optimale Einstieg in die Welt von Virginia Woolf. Viele verschachtelte, sehr lange Sätze beschreiben einen einzigen Tag im Leben von Clarissa Dalloway. Was wie ein Einblick in den Alltag einer älteren Frau beginnt, entwickelt sich schnell zu einem tiefen Eindringen in die Gedanken verschiedener Charaktere. So ist da auch der depressive Septimus Warren Smith, der nicht mehr weiß, ob er sein Leben liebt oder es einfach beenden soll. Er wird mit seiner Entscheidung noch viele Leute - darunter sicherlich auch alle Leser - zum Nachdenken anregen.

Sehr düster und schwermütig geht es in diesem Roman um die scheinbare Unerreichbarkeit des eigenes Glücks. Die Melancholie sickert förmlich durch die Seiten dieser Geschichte, die von der Handlung her kaum Überraschungen bereithält und sich komplett auf das Innenleben der Charaktere beschränkt. Der Tiefgang hat mich umgehauen, doch dennoch hat der Schreibstil doch dafür gesorgt, dass es eine sehr herausfordernde Lektüre für mich war. Ich bin auf weitere Werke von Virginia Woolf gespannt.



Mein erstes Werk von Virginia Woolf hat mich gleich auf sehr experimentelle und herausfordernde Art tief in die düstere und sehr melancholische Gedankenwelt verschiedener Menschen gerissen, die allesamt über das eigene Glück beziehungsweise Unglück nachdenken! 

Ich vergebe 4 von 5.


 

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