Freitag, 26. September 2014

Das Küstengrab - Eric Berg

Im letzten Jahr habe ich „Das Nebelhaus“ von Eric Berg förmlich verschlungen. Das Buch hat mich begeistert, magisch in den Bann gezogen und völlig gefesselt. Ich habe mich gefreut, als ich vor kurzem von dem neuen Krimi/Thriller von Eric Berg gehört habe. Natürlich musste ich das Buch unbedingt lesen, doch leider konnte er meinen Erwartungen nicht stand halten.

Inhalt

Copyright by Limes
Eine abgelegene Insel. Eine verschworene Gemeinschaft. Eine gemeinsame Vergangenheit, die sie verbindet.

Zum ersten Mal nach 23 Jahren kehrt Lea in ihr winziges Heimatdorf auf der Insel Poel zurück. Doch der Besuch endet in einem schrecklichen Unglück. Bei einem rätselhaften Unfall kommt Leas Schwester ums Leben, Lea selbst wird schwer verletzt und leidet seither an Amnesie.

Vier Monate nach dem Unfall reist Lea gegen den ausdrücklichen Rat ihrer Ärztin erneut nach Poel. Sie will herausfinden, was sie im Mai auf die Insel führte und wie es zu dem Unfall kommen konnte. Sie selbst kann sich an diese Zeit auf Poel nicht erinnern und ist auf die Hilfe ihrer alten Freunde angewiesen – doch deren Berichte widersprechen sich. Die Jugendfreunde scheinen ein Geheimnis vor Lea zu verbergen, das weit in ihre gemeinsame Vergangenheit reicht …


Charaktere

Für mich waren die Charaktere das größte Problem in „Küstengrab“. Gleich zu Beginn wird man mit vielen Namen konfrontiert. Es dauerte erst einmal eine Weile bis ich ein klares Bild zu den jeweiligen Charakteren hatte, besonders interessant fand ich sie allerdings nicht. Die Hauptcharakterin Lea war mir recht unsympathisch, ich konnte leider keinerlei Beziehung zu ihr aufbauen. Ihr Schicksal war mir so ziemlich egal, was ich beim Lesen immer sehr schade finde.

Ja, auch die restlichen Freunde erschienen mir sehr konstruiert. Die Dialoge waren mir einfach oft zu hölzern, zu langatmig und zu sehr in die Länge gezogen. Manche Charaktere waren mir einfach zu Klischeehaft und das hat mich als Leser leider sehr oft zum hadern gebracht, ob ich das Buch nicht besser bei Seite legen sollte.

Meine Meinung

Also ich mochte „Das Nebelhaus“ wirklich sehr, für mich war das eines der besten Bücher des letzten Jahres. Natürlich geht man dann mit gewissen Erwartungen an das nächste Buch dieses tollen Autors. Leider konnte das Buch mich schon von Anfang an nicht begeistern. Der Prolog war recht unspektakulär und auch die ewig lange Charaktereinführung zog sich hin. Wir lernen hier die Freunde von damals kennen, die alle irgendwie Kaputt gegangen sind und natürlich irgendein Geheimnis in sich tragen. Diese Art von Storys liest man ja des öfteren, Jemand kommt in die Heimat zurück und muss ein dunkles Geheimnis ans Tageslicht bringen. „Das Küstengrab“ ist genau so eine Geschichte. Nicht mehr und nicht weniger!

Sprachlich hat der Autor für mich leider nicht das Niveau von „Das Nebelhaus“ erreichen können. Manchmal legte Eric Berg seinen Charakteren seltsame Formulierungen in den Mund, die für mich ungewollt komisch war. Als Beispiel fällt mir hier spontan ein, dass Lea wohl etwas von vernascht werden gesagt hat. Sehr komischer Ausdruck.

Ich möchte hier jedoch nicht nur das Negative erwähnen. Für mich blieb die gewünschte Spannung zwar aus, aber dennoch fand ich das Ende schlussendlich doch ganz gut. Man hat mit solch einer Auflösung nicht gerechnet, vor allem da es ganz am Ende noch eine weitere Wendung gab. Ich denke mal, dass das Buch Geschmackssache ist. Mich persönlich konnte es nicht in den Bann ziehen, obwohl ich mich sehr auf das Buch gefreut habe. Ich bin einfach jemand, der mehr Spannung in einem Krimi oder Thriller braucht.

Fazit

Für mich leider eher eine sehr langatmige Geschichte. Nicht mit „Das Nebelhaus“ vergleichbar.

Ich vergebe 2 von 5 Käseratten.

Die Show - Richard Laymon

Als absoluter Richard Laymon Fan habe ich mich in dieser Woche an "Die Show" heran gewagt, eine Geschichte, die so ganz untypisch für Laymon ist.

Inhalt

Copyright by Heine Hardcore
Eigentlich ist es ein ganz normaler Tag im August des Jahres 1963: Der kleine Ort Grandville ächzt unter der Sommerhitze, während zugleich eifrig Vorbereitungen für die große »Vampirshow« – eine Art Dracula-Musical – getroffen werden, die am Abend stattfinden soll. Doch es ist der Tag, der das Leben dreier Jugendlicher für immer verändern wird. Denn obwohl sie eigentlich zu jung sind, scheuen sie keine Mühen, um die Show zu sehen. Ein fataler Fehler, wie sich nur allzu bald herausstellt …

Charaktere

An und für sich mag ich Laymons Charaktere sehr gerne. Klar, sie handeln nie logisch, sind irgendwie immer triebgesteuert und doch haben sie etwas eigenes, was mich jedes Mal magisch in einen Bann zieht. Ich glaube, jeder Richard Laymon Fan wird verstehen, was ich meine.

Leider haben mir die Charaktere in "Die Show" überhaupt nicht gefallen. Wir lernen Dwight kennen, ein ganz normaler Jugendlicher, der gerade in die Pubertät kommt und natürlich auch anfängt sich für Mädchen zu interessieren. Was mich hier sehr gestört hat war die Tatsache, dass die Hälfte des Buches eine sehr seichte Teeniestory ist. Die Vampirshow, die ja eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte, kommt erst im letzten Drittel vor.

Meine Meinung

Wie zuvor erwähnt war "Die Show" für mich ein eher durchschnittliches Buch. Ich habe von Laymon schon einige bessere gelesen. Irgendwie hatte ich die Ganze Zeit das Gefühl, keinen Laymon in der Hand zu haben. Das Buch ist sehr untypisch, die Splatter Szenen kamen sehr kurz und die Geschichte plätscherte ein wenig vor sich hin. Wir lernen im Grunde nur 3 Jugendliche kennen, die schon viel miteinander durchgemacht haben. Charaktertiefe besitzt das Buch auf jeden Fall, was aber nichts an der sehr langatmigen Story ändern konnte.

Wirklich in Fahrt kommt die Geschichte erst am Ende. Da fängt die Vampirshow an und Laymon-Fans werden auf ihre Kosten kommen. Nur leider ist dieser Abschnitt sehr kurz geraten und kann die anfängliche triste Stimmung meiner Meinung nach nicht ungeschehen machen.

Fazit

Für mich ein eher schwächeres Buch von Laymon

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten. 

Donnerstag, 25. September 2014

Die Charaktere aus meinem "Liebesteufel"

Einen Teil von sich selbst gibt ein Autor immer seinen Charakteren mit. So ist es auch bei meinem Liebesteufel, der jetzt genau vor drei Wochen als E-book bei Mainbook erschienen ist. Beim Schreiben entwickeln sich meine Charaktere meist von ganz allein, sie werden ein Teil von mir, so wie ich ein Teil von ihnen werden. Sie wachsen mit mir zusammen, leiden, aber teilen auch positive Momente mit mir.


Hier würde ich euch gerne mal meine Charaktere aus "Liebesteufel" vorstellen. Natürlich sind sie alle nicht perfekt, kein Mensch ist perfekt. ;)

Zum einen haben wir hier Lilly Büllow, eine junge Frau, die als Zimmermädchen im Schlangenbader Hotel "Auenblick" arbeitet. Sie ist recht verloren, hat ihren eigenen Weg noch nicht gefunden und ist demzufolge mit ihrem momentanen Leben sehr unzufrieden. Ihre Schüchternheit und ihr mangelndes Selbstvertrauen stehen ihr viel zu oft im Weg, weswegen jeder Tag für sie eine Qual ist.
Das einzige, was sie mit anderen Menschen zusammenbringt ist das Stöbern durch die Hotelzimmer der Gäste. Dort findet sie sehr viele Geheimnisse. sehr viel Leben.

Lilly Büllow ist mir sehr ähnlich. Ich bin auch sehr unnahbar, verbringe die meiste Zeit alleine oder mit meinem Mann. Ich bin kein besonders sozialer Mensch, aber das möchte ich auch gar nicht sein. Einsamkeit muss nicht immer etwas schlechtes sein, vor allem dann nicht, wenn man sich hin und wieder von ihr löst.

Mein zweiter Hauptcharakter ist Viktor Dreissinger, ein Thriller-Autor, der zwar ein sehr schönes Leben als erfolgreicher Schriftsteller hat, der aber trotz alledem nicht so recht glücklich wird. Was fehlt ihm im Leben? Reicht das Schreiben nicht aus, um glücklich zu sein?

Auch mit meinem lieben Viktor kann ich mich identifizieren. Er symbolisiert meine Liebe zum Schreiben, diese Obsession, die ich mit meinen Worten verbinde. Was mir an ihm sehr gefällt ist die Tatsache, dass er sehr viel Selbstbewusstsein hat. Das ist wohl etwas, das ich mir für mich selbst wünsche.

Auch möchte ich hier noch Juli Alberts erwähnen. Sie ist die Tochter der Hotelbesitzerin, eine freche Teenagerin, die sich nichts sagen muss, die bereits in diesem Alter ein enormes Selbstvertrauen an den Tag legt. Beim Schreiben hat mich Juli besonders fasziniert. Ihre Art ist besonders, sie ist eine Kämpferin, die ihre Sensible Seite versteckt.

Last but not least.... Der Liebesteufel, der Mann, der glaubt, seine große Liebe in Teenager finden zu können. Ja, er ist ein gebrochener Mann, ein Verirrter, vielleicht ist er aber auch stark, weil er seinen eigenen Weg geht? Ich denke mal, dass man sich als Leser sehr gut in ihn herein versetzen kann, auch wenn seine Absichten, seine Denkweisen stellenweise als sehr krank angesehen werden können. Ein Antiheld, der im Grunde gar keiner ist.

So, das war meine kurze Charakterzusammenfassung. Falls ihr Lust habt, mal in mein Erstlingswerk herein zu schnuppern, der kann dies Hier gerne tun, Ich würde mich über eure Unterstützung sehr freuen!

Dienstag, 23. September 2014

We love Fashion, Minirock und Flower Power - Maya Seidensticker

Wie viele von euch wissen, bin ich kein großer Fan von Zeitreiseromanen, ich habe mich durch "Rubinrot" durchgequält, habe etliche andere Bücher abgebrochen und nie einen wirklich tollen Zeitreiseroman gefunden. An und für sich finde ich Zeitreisen interessant, vor allem wenn man die andere Zeit intensiv spürt, sich selbst an dem Ort einfindet, mit allen Empfindungen.
Bei Lovelybooks bin ich vor kurzem auf den zweiten Band der "We love Fashion"- Reihe gestolpert und da sich der Klappentext sehr interessant angehört hat, habe ich mich kurzerhand darauf beworben, da ich die Mode der früheren Zeiten sehr interessant finde. Letztendlich hatte ich Glück und durfte das Buch in einer angenehmen Leserunde lesen und dabei ganz viel neue Dinge entdecken.

Inhalt 

Hanna und Lucy sind nicht nur Schwestern, sie teilen auch eine große Leidenschaft: Mode. Gemeinsam besuchen sie das Internat Fashion School Bernstein, an dem junge Talente alles rund um das Thema Mode lernen können. Und sie teilen auch ein Geheimnis: Zusammen können sie in die Vergangenheit reisen und dort Lifestyle und Mode hautnah miterleben.
Kaum sind die Sommerferien vorbei, müssen sich die Schwestern neuen Herausforderungen in der Fashion School stellen. In Teams sollen sie Referate über die Mode der Sechzigerjahre halten. Während Hanna sich mit der Schulzicke Angelina herumschlagen muss, hat Lucy mehr Glück mit ihrem Partner: Lasse ist der süßeste Typ des Jahrgangs. Doch leider bekommt sie in seiner Gegenwart keinen geraden Satz heraus und sie darf sich auf keinen Fall verlieben. Denn mit einem Kuss ihrer wahren Liebe verlieren die Schwestern die Fähigkeit zum Zeitreisen!

Charaktere

Da ich den ersten Band der Reihe nicht kannte kam ich etwas schwerer in die Geschichte rein. Zwar hatten die Autorinnen den Einstieg sehr leicht gewählt, da man gleich mit der Zeitreisefähigkeit der beiden ungleichen Schwestern konfrontiert wurde, doch mir hatte hier ein wenig die Tiefe gefehlt. Klar, es ist ein Buch für junge Mädchen. Es ist locker und leicht, der Schreibstil sehr jugendlich gehalten, doch ich hatte manchmal das Gefühl, dass es nicht hundertprozentig die Stimmung von Teenagern in diesem Alter zusammenfasst.

Interessant fand ich aber, dass Lucy und Hanna auch in der Vergangenheit, also bei ihren zahlreichen Sprüngen durch die Zeit viele Menschen kennen lernen. Dies hat mir an dem Buch am besten gefallen.

Meine Meinung

Das Buch habe ich innerhalb weniger Tage gelesen. Es liest sich wirklich sehr flott und leicht, ein perfektes Buch für Zwischendurch. Zudem ist es auch sehr lehrreich, denn ich habe eine Menge über die Sechziger erfahren können. Leider kam mir her auch die Moderichtung etwas zu kurz, dafür, dass es sich um eine Fashion School handelt und Hanna und Lucy irgendwann in der Zukunft wahrscheinlich einen Beruf in dieser Branche haben werden, war es mir nicht tiefgründig genug. Ich hätte in dieser Hinsicht sehr gerne mehr erfahren, da man ansonsten über einzelne Ereignisse der Zeit sehr viel erfahren durfte.

Das bringt mich auch gleich zu dem Punkt, der mir am besten gefallen hat: Die witzigen Momente der Schwestern in den Sechzigern. So gelangen sie zum Woodstock - Festival, lernen die Beatles kennen und nehmen an einer Mondlandungsparty teil. Was ich auch sehr witzig fand war, dass die beiden bei "Spiel ohne Grenzen" landen. Ich kannte das zuvor nicht, war aber positiv überrascht, als mir Videos dazu auf Youtube angeschaut habe.

Fazit

Ein sehr gutes Buch für Zwischendurch, dass einen ganz nebenbei noch viel über die Sechziger beibringt.

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.


Montag, 22. September 2014

Still - Zoran Drvenkar

Manche Bücher ziehen einen tief in die Geschichte. So erging es mir mit "Still" von Zoran Drvenkar. "Still" ist ein besonderer Thriller, denn er hat mir fast durchwegs eine Gänsehaut verursacht. Ich hatte das Gefühl Teil dieser Geschichte zu sein, mit jedem einzelnen Charakter mitzufühlen, so intensiv erlebt man nur wenige Bücher.

Inhalt

Wenn die Seen schweigen, kommt der stille Tod. Ein Mann, der seine Tochter sucht und dabei seine Identität verliert. Ein Mädchen, das seit sechs Jahren reglos aus dem Fenster schaut und darauf wartet, dass ihr jemand den Schlüssel zu ihrer Erinnerung bringt. Vier Männer und eine Mission, die aus Hunger und Disziplin besteht und keine Opfer scheut. Ein Winter in Deutschland, ein See im Wald und Schatten, die sich unter dem Eis bewegen.

Charaktere

Was mir besonders an den Büchern von Zoran Drvenkar gefällt ist, dass die Charaktere alle sehr tiefgründig gezeichnet sind. Man spürt eine gewisse Nähe, aber auch eine Distanz. Man lernt die verschiedenen Personen kennen und doch hat man das Gefühl, nie alles zu wissen. Dieses Geheimnisvolle gefällt mir sehr gut. Vor einigen Monaten hatte ich bereits ein anderes Buch gelesen. "Du" hatte auch einen sehr besonderen und intensiven Schreibstil. Was mir besonders gut gefallen hat, dass die einzelnen Kapitel aus der Sich von "Ich", "Du" und "Sie" geschrieben sind. Besonders bei "Du" fühlt man die einzelnen Situationen sehr intensiv, ja man wird für kurze Zeit zu diesem "Du".

In "Still" lernen wir erst einmal Mika Stellar kennen, der die Rolle des "Ich"- Erzählers einnimmt. Er wird Teil einer Gruppe, einer sehr merkwürdigen Gruppe. Natürlich hat man gleich zu Beginn als Leser so seine Vermutungen, doch Zoran Drvenkar ist ein Meister der falschen Fährte. Ich musste so manchmal schlucken, vor allem da man später aus der "Du" Perspektive noch von den Erlebnissen eines Mädchens erfährt. Man fühlt sich, als wäre man selbst dieses entführte Mädchen. Gänsehaut pur!

Meine Meinung

Mittlerweile bin ich ein großer Fan von Zoran Drvenkar und "Still" wird für mich mit Sicherheit nicht das letzte Buch dieses unsagbar tollen Schriftstellers gewesen sein. Man merkt seine Liebe zum Schreiben, seine Liebe zu jedem einzelnen Wort. Das finde ich ungemein faszinierend. Für mich ist "Still" einer der besten Thriller, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Klug, überaus spannend, unvorhersehbar und so intensiv, das man in einen magischen Bann gezogen wird.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es beschreibt ein sehr trauriges und wohl auch sehr aktuelles Thema, macht aber auch Platz für neue, sehr interessante Ideen. Beispielsweise fand ich diese Gruppe von Männern sehr interessant gezeichnet. Das was sie tun ist einfach nur böse, abgrundtief böse. Mehr dazu möchte ich hier aber nicht verraten, da ich die letztendliche Auflösung sehr gelungen fand. An manchen Stellen blieb mir der Mund offen stehen, da man mit einer solchen Wendung nicht gerechnet hatte.

Fazit

Für mich einer der besten und tiefgründigsten Thriller der letzten Zeit! Ein Must-Read!
Ich vergebe 5 von 5 Käseratten mit Extrakäse!

Dienstag, 16. September 2014

Hexenheide - Mariette Aerts

Ein Buch bei dem mich das Cover gleich angesprochen hat und das ich aus diesem Grund unbedingt lesen wollte war "Hexenheide" von Mariette Aerts. Ich muss sagen, dass ich mit der Erwartung einen spannenden und fantasievollen Roman zu lesen. Letztendlich muss ich jedoch sagen, dass das Cover einen falschen Eindruck vermittelt. "Hexenheide" ist eher ein Kinderbuch.

Inhalt

 Erschienen beim Baumhaus Verlag
Karim und Lenne wissen genau, dass sie nicht über die Heide gehen sollen, wenn sie von der Schule kommen, auch wenn der Weg viel kürzer ist. Denn auf der Hexenheide, irgendwo zwischen den Mooren, lauert ein dunkles Geheimnis. Aber Karim und Lenne haben Fragen. Was ist mit dem Mädchen Rinnie passiert, die im letzten Sommer plötzlich verschwunden ist? Was ist wahr an der Geschichte von der weißen Hexe? Welches Geheimnis umgibt die alte Wassermühle? Und überhaupt: wer ist die Frau mit den langen weißen Haaren und den merkwürdigen Augen, die ihnen begegnet? Eines Tages erscheint ein unheimliches Gesicht im Wasser, und nachts wandern Lichter über die Heide. Ein Spuk? Karim und Lenne erhalten mehr Antworten, als ihnen lieb ist.



Cover

Wie zuvor erwähnt gefällt mir das Cover sehr gut, es hat mich gleich angesprochen, doch in mir bedauerlicherweise auch falsche Erwartungen erweckt. Das Buch wirkt von der Aufmachung her sehr erwachsen beziehungsweise jugendlich... Auf jeden Mal strahlt das Cover eine gewisse Reife aus. Eine Reife, die das Buch aber nicht wieder spiegelt. Passender zu dem Buch wäre eine hübsche Schwarz-weiß Zeichnung oder solche Bilder, die man in Märchenbüchern findet.


Charaktere

Die beiden Hauptcharaktere Karim und Lenne sind Kinder, typische Kinder, die am Anfang einen recht unbesorgten Eindruck machen. Karim ist schon lange mit Lenne befreundet, die beide sind unzertrennlich, auch wenn Lenne oft ihren eigenen Dickschädel hat.

Mir hat das kindliche am Anfang gefallen, da ich sonst eher keine Bücher aus dieser Sicht lese. Natürlich muss man sich erst einmal auf diese recht naive Art einlassen.



Meine Meinung

Das Buch hat mich am Anfang sehr gefesselt. Die Autorin hat viele Geheimnisse erschaffen, die der Leser unbedingt offenbart haben möchte. Zum einen fand ich die Hexenheide sehr unheimlich, man fragt sich, was dort vor sich geht. Auf den ersten 150 Seiten hatte man noch das Gefühl, in der Realität zu sein, dass alles eine logische Erklärung aufweisen kann. Dem ist allerdings nicht so.

Leider muss ich sagen, dass mir das letzte Drittel des Buches überhaupt nicht mehr gefallen hat. Ab etwa der Hälfte des Buches wird man mit Informationen bombardiert. Ja, ab diesem Zeitpunkt weiß man, was dort auf der Hexenheide so vor sich geht. Die anfangs so liebevoll konstruierte Geschichte fällt wie ein Kartenhaus zusammen, was ich echt Schade fand, denn das Buch hat an und für potenzial.

Auf den letzten 100 Seiten war kaum mehr Spannung vorhanden. Es zog sich alles zäh wie Kaugummi, ich hatte eigentlich nur noch gehofft, dass noch irgendetwas kommt.... Kam aber nicht. Leider endete die Story für mich zu abrupt und für mich viel zu naiv. Klar sind das Kinder, die das alles erleben, aber ich fand manche Handlungen nicht nachvollziehbar, weswegen ich keinerlei Zugang zu den an und für sich sehr interessanten Charakteren finden konnte.


Fazit

Ein gutes Buch für Kinder mit einem sehr interessanten Thema.... Leider ist das Ende etwas enttäuschend.
Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.

Donnerstag, 11. September 2014

Marterpfahl - Stefan Melneczuk

Kinder können grausam sein. Grausamer als Erwachsene... Mit diesem Thema beschäftigt sich "Marterpfahl", ein Thriller von Stefan Melneczuk. Das Cover hatte mich sofort neugierig gemacht und auch der Klappentext hat eine Menge Spannung versprochen.

Inhalt

Roland, David und Thomas verbindet seit mehr als zwanzig Jahren ein dunkles Geheimnis. Nach einer verheerenden Mutprobe und unheimlichen Ereignissen stellen sie sich ihrer Schuld. Um Frieden zu finden, müssen die Männer ihre Angst bezwingen und noch einmal an den Ort ihrer schlimmsten Alpträume zurückkommen.

Charaktere

Die Charaktere haben mich ein klein wenig an jene aus "Es" von Stephen King erinnert. Die Jungs sind alle sehr hart, man merkt, dass ein männlicher Autor hinter der Geschichte steckt. Ich muss gestehen, dass ich am Anfang etwas schwerer in das Buch hinein gekommen bin, da mir die Charaktere, die zu allererst in der heutigen Zeit beschrieben wurde, zu hart waren und sich zu sehr ähnelten. Das Buch bekommt jedoch eine weichere Seite, als die Geschehnisse der Vergangenheit geschildert werden. Wir lernen hier Roland, David und Thomas als Kinder kennen.... Sie sind sehr naiv in dieser Zeit, für sie gibt es nichts Schlimmes.... Ja, sie denken, dass sie Macht über alles und jeden haben. Aus diesem Grund kommt es zu einer Mutprobe, einer sehr grausamen Mutprobe...

Meine Meinung

Das Thema von "Marterpfahl" ist sicher nicht neu, aber ich finde, dass Stefan Melneczuk eine sehr spannende Geschichte konstruiert hat. Die Geschichte ist kein durchschnittlicher Thriller, nein, beim Lesen sollte man auf jeden Fall offen für verschiedene Denkweisen sein. Es geht vor allem um Schuld... Wie kann man diese loswerden? Wie kann man die Vergangenheit ungeschehen machen?

Es steht fest, dass jede der drei Jungen und auch Sonja eine riesige Schuld mit sich herum tragen. Eine Schuld, die sie nicht aushalten. "Marterpfahl" ist ein Buch, das zum nachdenken anregt. Mir hat es beim Lesen oftmals eine Gänsehaut erzeugt. Es ist grausam, wie erbarmungslos Kinder sein können, wie unendlich naiv sie mit Leben und Tod umgehen können..., 

Ich muss sagen, dass mir auch das Ende gefallen hat. Es hat noch Platz für eigene Gedanken gelassen. Ja, für mich sollte das ein gutes Buch auf jeden Fall! Der einzige Minuspunkt, den ich hier anmerken muss, ist, dass die Charaktere sich teilweise zu sehr ähnelten. Da ist die Frau von David, die irgendwie die gleiche Art wir ihr Mann und die anderen Jungs hat, was mir nicht ganz schlüssig erschien. Die Abschnitte aus ihrer Sicht fand ich deshalb nicht ganz so stimmig, ja man könnte fast sagen, dass sie für mich nicht so recht ins Buch passen wollten.

Fazit

Ein toller, spannender Thriller, der zum nachdenken anregt und beim Lesen eine Gänsehaut verursacht!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.

Dienstag, 9. September 2014

Feuer und Flamme - Jenny Han und Siobhan Vivian


Vor ein paar Monaten durfte ich dank Lovelybooks das Buch "Auge um Auge" lesen, das ich sofort in mein Herz geschlossen hatte. Für mich stand fest, dass ich den zweiten Band "Feuer und Flamme" ebenfalls unbedingt lesen muss. Die Geschichte der drei Freundinnen, die sich an Menschen, die ihnen Leid angetan haben, rächen wollen, hat mich in einen magischen Bann gezogen. Ich mag die Charaktere, sie alle sind so echt und greifbar und für mich ist die Reihe sehr emotional und tiefgründig. Ein Muss für Fans dieses Genres.

Inhalt

Erschienen bei Hanser
Lillia, Kat und Mary haben einen Pakt geschlossen: Gemeinsam wollen sie es denen heimzahlen, die ihnen früher einmal Unrecht angetan haben. Die erste Racheaktion der Mädchen ging leider ziemlich schief, aber Mary lässt der Verrat, mit dem Reeve sie vor vielen Jahren in die Verzweiflung trieb, einfach keine Ruhe. Ihr neuer Plan ist perfekt: Lillia macht sich an Reeve heran und dann bricht sie ihm das Herz. So wie er Mary damals das Herz gebrochen hat. So wird es vereinbart. Und so könnte es funktionieren – vorausgesetzt, es kommen keine Gefühle ins Spiel.

Charaktere

Ich liebe die drei Hauptcharaktere dieser Buchreihe. Zum einen ist da die Asiatin Lilla, die eher ein Prinzesschen ist. Zum anderen ist da die durchgeknallte Kat, die eine kleine Rebellin ist und zu guter Letzt ist da Mary, die geheimnisvolle Mary.... Ich möchte zu den einzelnen Personen jetzt nicht zu viel verraten, denn ich glaube, das tollste an dem Buch ist, dass man den Charakteren so unsagbar nah kommt. Sie alle sind sehr emotional gezeichnet, jeder Charakter hat seine eigene Geschichte, beim Lesen hat man das Gefühl, mittendrin zu sein. Ein Gefühl, dass ich nur bei wenigen Büchern habe.

Meine Meinung

Auch bei zweiten Teil gefällt mir das Cover wieder echt gut! Man erkennt die drei Mädchen, wie sie im Buch beschrieben werden, was mir sehr gut gefällt. Man spürt zudem diese Zusammengehörigkeit, ja man kann fast sagen, diese magische Verbundenheit der Drei.

Der zweite Band "Feuer und Flamme" setzt gleich nach den Geschehnissen des ersten Bands an. Der Racheplan ist ja missglückt und nun scheint die Welt für Lillia, Kat und Mary erst einmal aus den Fugen zu geraten. Reenie ist noch immer auf Lillia sauer... Kat versucht, auf ein gutes College zu kommen und gleichzeitig einen Weg zu finden und Mara.... Ja Mary.... Ihre Geschichte scheint komplizierter zu sein. Ich muss sagen, dass ich sie im ersten Band am liebsten mochte. Sie hat etwas verletzliches und zerbrechliches an sich. In diesem Band erfahren wir viel mehr über sie und am Ende offenbart sich sogar ein großes Geheimnis...

"Feuer und Flamme" war meiner Meinung nach noch viel besser als der erste Teil. Hier geht es richtig zur Sache. Die Rachegeschichte mit Reeve und Lillia geht hier in die Vollen und nimmt leider ein nicht ganz so tolles Ende! Am Ende konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Natürlich musste es am Ende wieder einen fiesen Cliffhanger geben, aber das ist man ja mittlerweile gewohnt. Am liebsten würde ich gerne den nächsten Band lesen, denn Mary, Lillia und Kat sind mehr sehr stark ans Herz gewachsen, aber da muss ich jetzt wohl erst mal bis nächstes Jahr warten.

Fazit

Ein tolles, dramatisches Jugendbuch voller Emotionen! ICH LIEBE DIESE REIHE!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten mit Extrakäse. 


Freitag, 5. September 2014

Liebesteufel - Jessica Swiecik

Hallo lieber Leser und Blogger,

heute kommt mal etwas persönliches. Mein erstes Buch ist heute beim Mainbook Verlag als E-book erschienen. Ich bin verständlicherweise sehr aufgeregt und würde euch das Buch gerne vorstellen.


Zum Inhalt

Er ist auf der Suche nach der Liebe. Der großen, einzigen Liebe.
Er denkt, er könne sie bei jungen Teenagerinnen finden.
Er chattet mit unschuldigen Mädchen, trifft sich mit ihnen und...
Er weiß nicht, wer er ist. Niemand weiß es. Niemand kennt ihn. Niemand will ihn kennen.
Er ist ein Teufel. Ein Teufel der Liebe, der bereit ist zu töten...


Zur Entstehung

Das Schreiben war schon immer sehr wichtig für mich. Schon als Grundschulkind wollte ich unbedingt Autorin werden, ja, schon damals habe ich Bücher geliebt. Nach meinem Abitur habe ich angefangen jeden Tag zu schreiben. Es macht mir Freude, entführt mich in eine andere Welt, ja ich bin meinem Charakteren dabei unendlich nah. Es ist fast so als würden sie wirklich existieren. In "Liebesteufel" gibt es meiner Meinung nach mehrere Hauptpersonen. Zum einen ist da das junge, schüchterne Zimmermädchen namens Lilly und zum anderen ist da der Thrillerautor Viktor. Zudem ist da noch die zickige Teenagerin Juli, die ihre beste Freundin Laura verliert. Wie passt das alles zusammen? Und was hat es mit Lauras Internetliebe auf sich? 

Ich bin froh, dass ich nun einen supertollen Verlag gefunden habe. Die Arbeit mit Mainbook hat mir unendlich Spaß gemacht und ich hatte stets das Gefühl, genau das zu tun, was ich immer wollte: Mit Worten und Sätzen arbeiten, Geschichten erschaffen und Leser entführen. Vielleicht wollt ihr euch ja mit dem "Liebesteufel" auf die Reise begeben?

Wer mich kennt, weiß, dass ich eher nicht der Typ für aufgezwungene Werbung bin, aber mein Buch liegt mir natürlich sehr am Herzen. Falls ihr also Interesse habt, zu erfahren, was sich hinter dem Liebesteufel versteckt, der hat jetzt mit dem E-book Gelegenheit. Das Taschenbuch dazu erscheint im nächsten Monat. Hier geht`s zum E-book!

Da ich selber Blogger bin, freue ich mich über jede Unterstützung. Falls ihr Fragen habt, meldet euch gerne. Auch der Austausch mit anderen Lesern ist mir sehr wichtig.




Donnerstag, 4. September 2014

Todeswächter - Veit Etzold

Seit "Final Cut" bin ich großer Fan des Thrillerautoren Veit Etzold. Mit "Todeswächter" kam nun vor kurzem der dritte Fall für Clara Vidalis Ich mag die Ermittlerin sehr (Und das kommt bei mir nicht oft vor!), weswegen ich mich auch auf dieses Buch sehr gefreut habe.

Inhalt

Erschienen bei Bastei Lübbe
Eine Serie rätselhafter Morde erschüttert Berlin. Zwischen den Opfern gibt es keine Verbindung - außer der Handschrift des Täters: Die Leichen wurden nach ihrem Tod auffällig in Szene gesetzt, in ihren Mundhöhlen findet die Polizei antike Münzen. Doch das Merkwürdigste: Es gibt eindeutige Hinweise darauf, dass der Täter sich über einen längeren Zeitraum bei den Opfern aufgehalten hat. Allerdings ist die an den Tatorten sichergestellte DNA jedes Mal eine andere. Sind hier womöglich mehrere Mörder am Werk?


Meine Meinung

Das Buch fängt gleich ungemein spannend an. Es wird eine Leichte gefunden. Eine Frau ist unter einer SM-Maske erstickt. Hier musste ich gleich zu Beginn schlucken, ein sehr schlimmer und vor allem langsamer Tod. Ich hatte eine Gänsehaut, als diese Stelle aus der Sicht des Täters beschrieben wird. Veit Etzold entführt einen wieder einmal in die Abgründe der menschlichen Psyche und schockt mit sehr detaillierten Beschreibungen der Mordszenen. Auch für mich als Thrillerliebhaber war das manchmal sehr hart, aber ich mag sowas ja, ;)

Es folgen weitere Morde, die Opfer haben scheinbar nichts miteinander zu tun und doch findet die Ermittler bei jedem eine Münze. Zudem sind Verwandte der Opfer verschwunden. Haben sie etwas damit zu tun? Oder steckt doch ein und derselbe Täter dahinter?


Nach und nach lernt man auch die Geschichte des Täters kennen, eine sehr traurige Geschichte einer zerbrochenen Seele. Hier hat Veit Etzold eine sehr emotionale Geschichte, sehr tiefgründige Geschichte erschaffen. Eine Geschichte, die zum mitfühlen einlädt. Man versteht die Beweggründe des Täters sehr gut, ja ich hatte fast Mitleid mit ihm und hab verstanden, warum er so handeln MUSSTE: Ja, musste. Manche Täter werden von der Gesellschaft zu diesen gemacht. Das vergisst man in der heutigen Zeit sehr schnell...


Den einzigen Minuspunkt den ich hier leider erwähnen muss ist die Tatsache, dass man schnell weiß, wer der Täter ist. Ich habe bereits nach der Hälfte des Buches einen Verdacht gehabt, der sich letztendlich bestätigt hat. Leider waren die Stellen, wo immer wieder auf den Täter hingedeutet wurde, deswegen nicht so spannend, wie der Autor es beabsichtigt hatte. 


Auf jeden Fall hatte ich aber einige spannenden Stunden mit dem Buch. Auch Clara Vidalis und ihr Team konnten mich wieder begeistern, auch wenn meiner Meinung nach die Ermittlung nicht ganz so intensiv wie in den vorherigen Teilen ablief. Augenmerk wurde hier eher auf die Entwicklung des Täters gelegt, weswegen ich diesen Thriller eher als Psychothriller beschreiben würde. Ich bin bereits auf den vierten Teil gespannt!



Fazit

Spannend und sehr emotionale Geschichte, nur der Täter ist etwas vorhersehbar.


Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.

Dienstag, 2. September 2014

Vergessen - Elke Pistor

In den letzten Wochen habe ich eine Menge Bücher gelesen, so auch dieses hier, das ich von Blogg Dein Buch bekommen habe. Es handelt sich hierbei um den Start einer neuen Krimireihe von Elke Pistor aus dem Ullstein Verlag.

Inhalt

Kommissarin Verena Irlenbusch steht unter Druck: Während sie einen hochintelligenten Psychopathen jagt, verschlimmert sich die Alzheimererkrankung ihrer Großmutter. Außerdem wurde ihr der schlechtgelaunte Kollege Christoph Todt an die Seite gestellt, dem sie jede Information aus der Nase ziehen muss. Doch Verena bleibt liebevolle Enkelin und professionelle Ermittlerin – auch wenn es sie fast zerreißt. Als sie schließlich auf die Spur des Mörders kommt, verfängt sich Verena in ein Netz aus lang vergessener Schuld und neuem Hass. Wird sie diesen Fall heil überstehen?

Charaktere

Wenn man den Klappentext liest, weiß man ja bereits, dass einen eine Menge Privates der Ermittler erwartet. Klar, das habe ich beim Bewerben auch gewusst, doch trotzdem habe ich nicht geahnt, dass es sich so sehr in die Länge zieht. Ich bin kein Freund von Polizeiarbeit und nach dem Lesen dieses Krimis wurde ich da mal wieder bestärkt, denn es zieht sich leider zäh wie Kaugummi.

Wir lernen zu Beginn Verena Irlenbusch kennen, eine Kommissarin, die eine kranke Großmutter pflegt. Von der einen Szene werden wir dann gleich in den Fall geworfen und wir lernen den mürrischen Kollegen Christoph Todt kennen, der natürlich auch mit seinen Problemchen in Mittelpunkt steht. Viel von professioneller Polizeiarbeit sehen wir leider nicht, es wirkt alles etwas hölzern. Der Weg zur Aufklärung des Falls war für mich ein wenig langatmig.

Cover 

Das Cover finde ich überhaupt nicht passend zu dem Buch. Klar, solche Krimicover sieht man sehr häufig, ich finde jedoch, dass man viel mehr daraus hätte machen können. Im Laden wäre es mir zwischen den ganzen anderen Krimis nicht aufgefallen!

Meine Meinung

An und für sich beginnt das Buch recht spannend mit der Entführung eines Kindes... Natürlich hat diese Entführung durchaus Bezug zur Story, aber für mich war das im Grunde nur ein Nebenstrang, den die Autorin benutzen wollte, um ein weiteres Publikum anzusprechen. Entführte Kinder kommen ja bei Krimilesern immer gut an...

Der Fall begann im Grunde ebenfalls spannend, doch leider wurde er mit der Zeit immer vorhersehbar. Als eine bestimmte Person auftaucht ist jedem aufmerksamen Leser klar, wie die ganze Sache zusammenpasst, weswegen das Ende keine große Überraschung mehr war. Die gesamte Geschichte war ganz nett erzählt, nur leider fehlte es mir an Tiefe, ich konnte nicht mitfiebern. Für mich war es ein netter Krimi für Zwischendurch, bei dem ich nicht viel mitdenken musste, den man aber genauso schnell wieder vergisst. Die Auflösung war in Ordnung, wenn auch recht oberflächlich. Ich habe weder die Beweggründe des Täters so recht nachvollziehen können, noch die Ermittlungsarbeit der Polizisten.

Fazit

Ein netter Krimi für Zwischendurch, den man meiner Meinung nach schnell wieder vergisst.

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.




Montag, 1. September 2014

Niemand liebt November - Antonia Michaelis

Nachdem ich den "Märchenerzähler" vor gut einem Jahr förmlich verschlungen habe und mich auch das zweite Buch von Antonia Michaelis begeistern konnte, habe ich mich bei der Leserrunde zu ihrem neuen Buch "Niemand liebt November" beworben. Das Sprachgefühl der Autorin ist sensationell, sie hat einen ganz eigenen Stil, den man sich auf der Zunge zergehen lassen muss. Es ist sicher keine leichte Kost für Zwischendurch, denn der Leser wird zum mitdenken animiert, doch ihre Bücher sind etwas ganz besonderes!


Inhalt

Erschienen bei Oetinger
Kurz vor Ambers sechstem Geburtstag verschwanden ihre Eltern auf unerklärliche Weise. Jetzt ist Amber, die eigentlich November heißt, 17 Jahre alt und glaubt, eine Spur zu haben. Doch was hat es mit dem Jungen auf sich, der in dem erleuchteten Zelt ein Buch liest, sich aber in Luft auflöst, sobald sie sich ihm nähert? Welche Ziele verfolgt der Kneipenwirt, zu dem sie sich immer stärker hingezogen fühlt, und der immer für sie da zu sein scheint? Steckt er vielleicht sogar hinter den anonymen Drohungen, die sie erhält? Amber muss sich entscheiden: zwischen ihrer zerstörerischen Vergangenheit und dem Aufbruch in die Zukunft.

Meine Meinung


Ich war gleich von der ersten Seite wieder einmal von Antonia Michaelis Schreibstil begeistert. Er ist sehr poetisch und voller Mataphern, Das gefällt mir echt gut und hat mich schon bei ihren anderen Büchern begeistert. Leider ist mir allerdings bei "Niemand liebt November" aufgefallen, dass ich den Stil nicht ganz verfolgen konnte. Er war zu intensiv stellenweise, zu aufdringlich, das er für mich nicht zu der Situation passen wollte. Klar, das Buch soll düster und melancholisch sein, doch für mich war das teilweise "too Much". Ich kam nicht nahe genug an die einzelnen Charaktere ran, als das mich die Geschichte bewegen konnte. Für mich war Amber bzw. November nicht mehr als ein armes, junges Mädchen, das ihren Weg verloren hat. Sie ist recht naiv, kindlich, verletzlich... Aber in die Tiefe ihrer Seele habe ich nicht blicken können. Nein, irgendwas hat mir gefehlt, etwas, das ich schlecht mit Worten beschreiben kann.

Wie alle anderen Bücher der Autorin besteht auch dieses aus Geheimnissen. Geheimnisse, die man nach und nach lüften will. Für meinen Geschmack gab es in "Niemand liebt November" zu viele Rätsel, zu viele Geheimnisse...Und alle wurden erst zum Ende hin gelöst, obwohl der Leser zuvor schon Vermutungen hatte... Vermutungen, die sich letztendlich als richtig herausgestellt haben... Ja, was soll ich sagen. Das Ende hat mich enttäuscht. Ich hatte etwas großes erwartet, ein Buch zwischen den Zeilen eben, aber im Grunde war es nur eine recht seichte Geschichte... Beispielsweise hat mir die Aufklärung mit den Briefen überhaupt nicht gefallen, mir fehlte da die Verbindung zu den Eltern... Zu dem Hauptthema des Buches... Letztendlich ist "Niemand liebt November" ein recht melancholisches Buch, voll Trauer, voll Selbstzerstörung, voll von Verzweiflung.... Ich weiß nicht so genau, ob mir dieser Schwermut gefallen hat, da ich selbst auch sehr melancholisch bin und ich das nicht unbedingt in dieser Intensität in Büchern brauche...



Fazit

Für mich war das Buch eher enttäuschend, die Geschichte hat mich nicht gepackt und leider nicht berührt. Es fehlte mir etwas.


Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.