Posts mit dem Label Horror werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Horror werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 14. Januar 2025

[Rezension] Im Auge des Winters - Dan Simmons

 


Titel: Im Auge des Winters

Autor:  Dan Simmons

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 400
Cover: © Heyne
Begonnen: 31.12.2024
Beendet: 04.01.2025



Nach 41 Jahren kehrt Dale nach Elm Haven zurück und mietet die Farm, auf der sein Freund Duane damals gelebt und auch gestorben ist. Während er versucht, einen Roman über jenen schrecklichen Sommer zu schreiben, stellt er fest, dass im Ort und in dem Haus seltsame Dinge passieren. Auf seinem Computer tauchen seltsame Botschaften auf. Botschaften, die nur von Duane stammen können.

"Sommer der Nacht" war für mich vor einigen Jahren ein grandioser Horrorroman, in dem ich mit einer Gruppe von Freunden gegen das Unbekannte kämpfen musste. Die Fortsetzung "Im Auge des Winters" galt bei vielen Lesern als schwächer und deswegen habe ich die Lektüre etwas hinausgezögert. Doch nun war ich bereit, mit Dale gemeinsam nach Elm Haven zurückzukehren, was sich für mich beim Lesen sehr nostalgisch angefühlt hat.

"Im Auge des Winters" ist definitiv anders als der Vorgängerroman, doch nicht schwächer. Dale ist erwachsen, seine Ehe ist gescheitert, er musste seine Affäre aufgeben und ist zu einem leidenschaftlslosen Schriftsteller geworden. Er zieht auf die Farm, auf der Duane einst vom Mähdrescher erfasst wurde. Dieser Duane ist auch der Erzähler dieser Geschichte, was ich sehr passend fand, denn Dale selbst ist doch sehr verloren.

Es entwickelt sich eine wirklich unheimliche und atmosphärische Spukhausgeschichte, in der Verstorbene auftauchen, geheimnisvolle Hunde und auch eine Gefahr in Form von einer Gruppe Skinheads. Für mich hatte dieser Roman alles, was eine gute Horrorgeschichte braucht und ich bereue es ein wenig, dass Buch erst zwei Jahre nach dem ersten Teil gelesen zu haben. Dan Simmons beweist, dass der definitiv mit Stephen King mithalten kann!


"Im Auge des Winters" ist anders als der Vorgängerroman, aber sicherlich nicht schwächer oder weniger intensiv. Für mich ein starker und atmosphärischer Spukhaus-Roman, den ich sehr gerne gelesen habe!


Ich vergebe 5 von 5.

Samstag, 12. Oktober 2024

[Rezension] Abergläubisch - R.L. Stine


Titel: 
Abergläubisch

Autor:  R.L. Stine

Genre: Horror

Erscheinungsjahr: 1997

Seitenzahl: 384
Cover: © Goldmann
Begonnen: 10.09.2024
Beendet: 15.09.2024


Sara verliebt sich Hals über Kopf in Liam, der sehr abergläubisch ist - was zunehmend zu Problemen führt. Dennoch will sie ihn heiraten. Zur selben Zeit geschehen brutale Morde. Eins haben alle Opfer gemeinsam: Sie haben eine Verbindung zu Liam ...

Ich war hocherfreut, aber auch überrascht, als ich im Bücherschrank ein Buch von R. L. Stine entdeckt habe, das einmal nicht für Kinder oder Jugendliche geschrieben wurde. "Abergläubisch" ist dabei ein Horrorroman, der vom Stil ein wenig an Stephen King oder Dean Koontz erinnert. Besonders die Morde schildert der Autor sehr brutal und blutig. Auch seine gewohnten Cliffhanger machen es kaum möglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen.

Von der ersten Seite war ich von dieser Geschichte, in der Liams Aberglaube eine große Rolle spielt, gebannt, auch wenn die Protagonistin Sara sehr naiv ist und alles recht spät erkennt. Dennoch gefielen mir hier Stines Einfälle rund um diese Art der Dämonen sehr und auch wenn alles zum Ende hin sehr bizarr wird, zeigt er eindeutig, dass er ein echter Horrorautor ist und auch das erwachsene Publikum gut unterhalten kann!


Brutal und blutig ist dieser Roman aus der Feder von R.L. Stine, der hier beweist, dass er mit Stephen King, John Saul und Dean Koontz definitiv mithalten kann!

Ich vergebe 5 von 5.



Samstag, 31. August 2024

[Rezension] Dracula - Bram Stoker

 


Titel: Dracula

Autor:  Bram Stoker

Genre: Roman, Klassiker, Horrorroman

Seitenzahl: 415
Cover: © Bertelsmann
Begonnen: 26.07.2024
Beendet: 30.07.2024


Der Rechtsanwalt Jonathan Harker wird von Graf Dracula auf sein Schloss eingeladen. Es soll um Geschäftliches gehen, doch schnell erkennt Jonathan, dass sein Gastgeber ein dunkles Geheimnis hütet ...

"Dracula" ist ein wahrer Klassiker und als mir das Buch nun endlich in die Hände fiel, wollte ich es mir eigentlich für Halloween aufheben, konnte nur aber doch nicht widerstehen. Die Geschichte, die ausschließlich in Form von Briefen, Tagebucheintragungen, Telegrammen, Berichten und Zeitungsausschnitten erzählt wird, hat mich von der ersten Seite in den Bann ziehen können. Schon Jonathan Zeit auf dem Schloß besitzt eine unfassbar intensive und besrohliche Atmosphäre und auch die anschließende Reise nach London weiß zu packen. Hier lernen wir verschiedene Menschen kennen, die zueinander finden und es sich schließlich zur Aufgabe machen, Graf Dracula zu töten.

Immer wieder wird deutlich, wie mächtig Graf Dracula ist. Einige tragische Todesfälle gibt es in dem Buch natürlich auch und besonders einer ging mir beim Lesen sehr nahe.

Neben dem legendären Van Helsing, der hier der schrecklichen Wahrheit auf die Spur kommt, empfand ich auch den verrückten Renfield als ausgesprochen interessanten Charakter. Auch Mina, die anfangs verzweifelt auf Jonathans Rückkehr wartet und schließlich Teil der Gruppe wird, die Graf Dracula vernichten will, mochte ich sehr. Mich hat dieser Klassiker bestens unterhalten, inspiriert und auch an einigen Stellen gegruselt. Für mich ein großes Highlight im Horrorgenre und ein sehr vielschichtiges Werk!


Ich bin echt froh, diesen Klassiker endlich gelesen zu haben. Mir gefiel die Erzählform, die Spannung und auch die Atmosphäre. Ein Highlight!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Samstag, 10. August 2024

[Rezension] The Green Mile - Stephen King

 


 Titel: The Green Mile

Autor:  Stephen King

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1998
Seitenzahl: 480
Cover: © Bertelsmann Club
Begonnen: 04.07.2024
Beendet: 09.07.2024


1932: Paul Edgecombe ist Aufseher im Staatsgefängnis Cold Mountain in Georgia und für Block E verantwortlich, in dem die Gefangenen nur auf ihren baldigen Tod auf dem elektrischen Stuhl warten. Alles geht seinen gewohnten Gang, bis John Coffey eingeliefert wird, der zwei Farmerstöchter umgebracht haben soll. Als dann auch noch eine kleine Maus mit besonderen Fähigkeiten auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse im Todestrakt ...

"The Green Mile" ist einer der wenigen Romane von Stephen King, an die ich mich bisher noch nicht gewagt habe. Schuld daran war wohl die Verfilmung, die mich als junges Mädchen tatsächlich sehr verstört hat. Nun war aber endlich der richtige Zeitpunkt gekommen, um in diese Geschichte einzutauchen.

King schrieb dieses Buch einst als Fortsetzungsroman und ich denke, dass dieses Werk genau deswegen fokussierter wirkt als viele andere. Der rote Faden ist von Anfang an zu erkennen, denn der Aufseher Paul erzählt während er in einem Pflegeheim sitzt von seinen Erlebnissen mit der Maus Mr. Jingles und John Coffey, der das eine oder andere Wunder vollbringt.

Als Leser konnte ich die Charaktere und besonders auch die Maus in mein Herz schließen und habe in einigen Szenen sogar ein paar Tränen vergossen, denn die Geschichte zeigt sehr schön, wie grausam die Welt und vor allem auch, wie böse die Menschen sein können. Percy habe ich regelrecht gehasst und für John Coffey habe ich gehofft, dass er irgendwie doch noch seinen Platz findet, auch wenn er selbst wohl erkannt hat, dass es diesen nicht gibt. Für mich war "The Green Mile" auf jeden Fall ein großes Lesehighlight, das mich tief berührt hat und mich nun wohl mein restliches Leben begleiten darf. 



"The Green Mile" war ein Buch, vor dem ich mich immer ein wenig gefürchtet habe, aber das ich nun wirklich ins Herz schließen konnte. Ich habe viele Tränen vergossen und kann nun mal wieder eins von Kings Werken als großes Lesehighlight abspeichern!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Donnerstag, 11. Juli 2024

[Rezension] Schwarzer Mond - Dean Koontz


Titel: 
Schwarzer Mond

Autor:  Dean Koontz

Genre: Roman, Horror. Sci-Fi

Erscheinungsjahr: 1996
Seitenzahl: 742
Cover: © Heyne
Begonnen: 05.06.2024
Beendet: 13.06.2024


Sechs Menschen, die weit entfernt voneinander leben, werden von einer geheimnisvollen Kraft heimgesucht. Dom, der gerade sein erstes Buch herausgebracht hat, schlafwandelt, während Ginger plötzlich aufgrund von Anfällen ihre Ausbildung zur Chirurgin nicht mehr fortsetzen kann und ein Pfarrer seinen Glauben verliert. Sechs Fremde erkennen, dass im Sommer vor einem Jahr etwas mit ihnen geschehen sein muss und sie finden sich in einem Motel ein, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Schon seit meiner Jugend bin ich großer Fan von Dean Koontz, der als Vielschreiber jedoch sehr viele schwächere Horrorromane herausgebracht hat. Mit "Schwarzer Mond" hat er allerdings sein ganzes Können bewiesen. Ich war von der ersten Seite an begeistert über die Charaktertiefe. Koontz gibt hier sehr eindringliche Einblicke in die unterschiedlichsten Leben und erzeugt dabei eine unheimliche Atmosphäre durch eine unbekannte Bedrohung. Der Leser tappt genau wie die Charaktere lange Zeit im Dunkeln und fragt sich, welche Macht solch eine Auswirkung auf diese so unterschiedlichen Menschen haben kann.

Dabei baut Koontz seine Lieblingsthemen ein, geht es doch um übersinnliche Kräfte und auch eine Bedrohung für die gesamte Menschheit. Nach und nach finden die einzelnen Personen zu einander und stoßen dabei dann auf ein großes Geheimnis. Der Showdown hat es dann in sich.

Stephen King bezeichnet "Schwarzer Mond" als Koontz besten Roman und dem kann ich nur zustimmen. Auf über 700 Seiten erschafft der Autor hier eine eindringliche, unheimliche, geheimnisvolle und auch tiefgründige Geschichte über verschiedene Menschen, die verzweifelt herausfinden wollen, was ihnen widerfahren ist. Dabei bleibt das Buch bis zum Ende spannend und vor allem rätselhaft. Die letztendlich Auflösung entsprach dabei genau meinem Geschmack und erinnert tatsächlich ein wenig an ein gewisses Werk von Stephen King. Für mich war "Schwarzer Mond" ein großes Highlight und definitiv der stärkste Roman, den ich bisher von Koontz gelesen habe!



"Schwarzer Mond" ist die eindringliche Geschichte von sechs Fremden, die unabhängig voneinander unheimliche Veränderungen an sich feststellen und dann gemeinsam versuchen, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Bisher der stärkste Roman, den ich von Koontz gelesen habe!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extratropfen.

Donnerstag, 28. September 2023

[Rezension] Das Haus der Angst - Dean Koontz

 


Titel: Das Haus der Angst

Autor:  Dean Koontz

Genre: Roman, Horror

Erscheinungsjahr: 2001
Seitenzahl: 288
Cover: © Heyne
Begonnen: 28.08.2023
Beendet: 31.08.2023


Susan Thornton erwacht aus dem Komma und plötzlich ist alles anders. An gewisse Dinge - zum Beispiel ihre Arbeit - kann sie sich einfach nicht mehr erinnern, an andere viel zu intensiv. Plötzlich tauchen im Krankenhaus Menschen auf, die lange tot sind und die sie an ein traumatisches Erlebnis erinnern ...

Die Ausgangslage in diesem Horrorroman ist sehr spannend, denn wir haben eine Frau, die aus dem Koma erwacht und plötzlich Männer aus ihrer Vergangenheit sieht, die eigentlich tot sein sollten und die anscheinend Rache wollen. Für Susan beginnt ein Kampf mit den eigenen Erinnerungen und sie hat immer mehr das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Da ist nur ihr Arzt, der ihr hilft und dabei auch noch sehr nahe kommt. Doch kann sie ihm vertrauen?

Schon allein der Schauplatz des Krankenhauses könnte kaum unheimlicher sei. Dean Koontz schont seine Protagonistin kaum und konfrontiert sie immer wieder mit den Dämonen ihrer Vergangenheit. Dabei rätselt auch der Leser die ganze Zeit mir, was genau da mit Susan passiert. Ist alles nur in ihrem Kopf? Oder ist die Gefahr echt und greifbar?

"Das Haus der Angst" besitzt eine schaurige Atmosphäre, Schockmomente, die unter die Haut gehen und ein sehr verrücktes Finale, das alles auf den Kopf stellt. Für mich einer der stärksten Romane, die ich bisher von diesem Autor, der sich leider ansonsten sehr oft in Quantität verliert, gelesen habe! Eine klare Empfehlung!


Ich bin froh, endlich mal wieder einen starken, sehr unheimlichen und vor allem unfassbar spannenden Horrorroman von Dean Koontz erwischt zu haben! Hier stimmt einfach alles!

Ich vergebe 5 von 5.



Sonntag, 25. Juni 2023

[Rezension] Das Teufelslabyrinth - John Saul

 


Titel: Das Teufelslabyrinth

Autor:   John Saul

Genre: Horror
Erscheinungsjahr: 2011
Seitenzahl: 464
Cover: © Heyne
Begonnen:01.06.2023
Beendet: 07.06.2023


Ryan kommt nach einem Zwischenfall an seiner Schule auf ein katholisches Internat, und bekommt ausgerechnet das Bett von Kip, der vor kurzem eine Frau getötet und erschossen wurde. Seltsame Dinge gehen in den Gängen unterhalb der Schule vor sich und es scheint, als würde es um dunkle Rituale gehen ...

Bei einer gemeinsamen Leserunde haben wir uns einem der späteren Werke von John Saul zugewandt. Es geht mal wieder um Relegion, um dunkle Rituale, Beschwörung und um das Böse, das Besitz von Jugendlichen ergreift. Zu Beginn konnte mich die Story hier noch packen, aber ich habe schnell gemerkt, dass mir das Religionsthema bei Saul einfach nicht liegt.

John Sauls Schreibstil ist wie gewohnt sehr einfach und erschafft viele Bilder und eine angenehme Atmosphäre innerhalb des Internats. Ich hatte teilweise das Gefühl, mir einen Film anzuschauen, bei dem Einblick in alle beteiligten Personen gegeben wird. Einen echten Hauptcharakter gibt es hier nämlich nicht, auch wenn schnell klar ist, dass Ryan als Held aus der Geschichte herausgeben wird.

Es gibt ein paar nette Überraschungen und John Saul schafft es zumindest, alle Stränge irgendwie zu verbinden. Vieles ist allerdings schon im Vorfeld zu erahnen und deswegen mangelt es leider an Spannung und auch auch einer gruseligen Grundstimmung. Für mich war "Das Teufelslabyrinth" daher eher einer von John Sauls schwächeren Romanen, der viele bekannte Ideen einfach noch mal versucht aufzuwärmen ...



Leider konnte mich "Das Teufelslabyrinth" als großer Fan von John Saul nicht vom Hocker reißen. Das Buch lässt sich leicht lesen, wirkt aber eher wie ein mittelmäßiger Mysteryfilm, den man wohl schnell wieder vergisst. Das Religionsthema liegt mir bei Saul einfach nicht ...

Ich vergebe 3 von 5.






Mittwoch, 12. April 2023

[Rezension] Das Gott-Projekt - John Saul

 


Titel: Das Gott-Projekt (im "Doppelband" gelesen, zweiter Roman)

Autor:  John Saul

Genre: Horror
Erscheinungsjahr: 1990
Seitenzahl: 604 (Gesamte Seitenzahl des Doppelbandes!)
Cover: © Heyne
Begonnen: 23.03.2023
Beendet: 27.03.2023


Sally findet ihre kleine Tochter Julie tot auf. Alles deutet auf SIDS, also einem plötzlichen Kindstod hin, doch Sally denkt, dass da mehr dahintersteckt. Schließlich scheint auch mit ihrem Sohn etwas nicht zu stimmen. Seine Wunden heilen innerhalb weniger Minuten. Randy, ein weiterer Junge, der als ungewöhnlich gesund gilt, verschwindet zur selben Zeit und findet sich in einem seltsamen Internat wieder, in dem noch andere Kinder wie er sind ...

Nachdem mir der erste Roman in diesem Doppelband nicht so recht zugesagt hat, war ich froh in "Das Gott-Projekt" wieder einen typischen Oldschool-Horrorroman aus der Feder von John Saul vorgefunden zu haben. Im Fokus stehen Kinder, die Teil eines bösen Experiments sind.

Von Anfang an ist das Buch sehr spannend und atmosphärisch. Es stehen mehrere Personen im Fokus. Zum einen ist da Sally, die über den Verlust ihrer Tochter nicht hinwegkommt und unermüdlich Nachforschungen anstellt. Dabei trifft sie auf Lucy, die nach ihrem Sohn sucht und sich beim selben Arzt eine Spirale einsetzen ließ, die eine Schwangerschaft nicht verhindern konnte.

Auch die Kinder kommen in diesem unheimlichen Roman nicht zu kurz und haben bei mir oft für eine Gänsehaut gesorgt. Nach etlichen Büchern, die ich nun schon von John Saul gelesen habe, kann ich sagen, dass mir jene, in denen es um Kinder, die Teil grauenvoller Experimente werden, am besten gefallen. Der Autor wirft in diesem Roman viele moralische Fragen auf und regt zum Nachdenken an. Zudem liebe ich es, dass es in seinen Büchern selten ein echtes Happy End gibt. Das Böse gewinnt eben immer. So auch hier ...


Ich halte "Das Gott-Projekt" für einen spannenden und unheimlichen Horrorroman, in dem es um Kinder geht, die Teil eines bitterböse Experiments werden ... Wer Horror mag, sollte John Saul zumindest einmal eine Chance geben!

Ich vergebe 5 von 5.



Samstag, 8. April 2023

[Rezension] Im Zeichen des Kains - John Saul

 


Titel: Im Zeichen des Kains (im "Doppelband" gelesen, erster Roman)

Autor:  John Saul

Genre: Horror
Erscheinungsjahr: 1990
Seitenzahl: 604 (Gesamte Seitenzahl des Doppelbandes!)
Cover: © Heyne
Begonnen: 16.03.2023
Beendet: 22.03.2023


Ein kleiner Junge muss mit ansehen, wie seine Schwester seine Eltern tötet und sich schließlich erhängt. Viele Jahre später soll Peter Balsam an einer Klosterschule Psychologie unterrichten. Schnell stellt Peter jedoch fest, dass seine modernen Ansichten an der Schule nicht willkommen sind. Als ein Mädchen versucht sich das Leben zu nehmen, steht er mit seinem Unterricht schnell im Fokus. Doch dann passieren weitere Selbstmorde ...

Seit meiner Jugend bin ich großer Fan von John Saul, dessen Horrorbücher mich aufgrund der schaurigen Atmosphäre immer gut unterhalten konnten. Nun habe ich in einem öffentlichen Bücherschrank einen Doppelband entdeckt und mich erst einmal mit "Im Zeichen des Kain" beschäftigt, das an einer Klosterschule spielt, an der die Schülerinnen scheinbar manipuliert werden.

John Saul beschreibt, was passiert, wenn der Glaube zu einem Zwang wird. Es geht um religiösen Fanatismus, um den Einfluss der Kirche und um die Regeln, an die sich jeder zu halten hat. Ich muss ehrlicherweise sagen, dass mich die Kirche und auch die christliche Religion nie besonders interessiert hat, weswegen ich es doch schwer fand, hier einen Bezug zu der ganzen Geschichte herzustellen. Leider empfand ich dadurch die erste Hälfte doch als sehr zäh, weil mir das ganze Umfeld der Schule nicht zugesagt hat.

Peter als Protagonist, der durch den Psychologieunterricht sehr schön aufzeigt, wie leicht Menschen manipuliert werden können (die Parallele zu den Ratten im Labyrinth fand ich sehr passend!), hätte für meinen Geschmack aber etwas mehr im Mittelpunkt stehen können. Er kam mir ein wenig zu schwach und leider auch zu langweilig vor. Das Ende hat es allerdings in sich und die Auflösung fand ich wirklich gut, nur leider konnte das alles nicht über die doch sehr zähe erste Hälfte hinwegtrösten.



Als großer Fan von John Saul muss ich leider gestehen, dass mich "Im Zeichen Kains" erst ab der Hälfte wirklich gefallen hat. Der Horror kommt hier zu kurz und der Protagonist war mir eine Spur zu eindimensional und langweilig ... Das kann Saul besser!

Ich vergebe 3 von 5.



Freitag, 10. März 2023

[Rezension] Ein Raunen in der Nacht (Kurzgeschichten) - Joan Aiken


Titel: 
Ein Raunen in der Nacht (Kurzgeschichten)

Autor:  Joan Aiken

Genre: Kurzgeschichten
Erscheinungsjahr: 1983
Seitenzahl: 160
Cover: © Oetinger

Begonnen: 22.02.2023
Beendet: 24.02.2023


Ich bin nun schon seit ein paar Jahren großer Fan der Bücher von Joan Aiken und nun habe ich diesen alten Kurzgeschichten-Band von ihr entdeckt. In neun relativ kurzen Storys erzählt sie von unheimlichen Begegnungen und alten Legenden.

"Miss Spifire" ist die Geschichte von Onkel Ned, der auf der Rollbahn sterben will und deswegen dort in seinem Bett auf den Tod wartet. "Sie hatte Angst vor oben" handelt von der kleinen Tessie, die nie freiwillig ein oberes Stockwerk betritt und deswegen sogar freiwillig draußen schläft.

In "Die schwarzen Klippen" reißen zwei Freunde nach Irland und besuchen eine alte Kirche und im Anschluss die titelgebenden Klippen. "Der Finder" beschäftigt sich mit einem magischen Artefakt, das verlorene Dinge wiederfinden soll, während "Der Bucklige vom Brookpark" eine atmosphärische Geistergeschichte ist.

"Sultan, mein Freund" ist recht überladen und erzählt die gesamte Vorgeschichte eines Pfarrhauses. Die Story hätte glatt einen Roman füllen können. "Na und?" beschäftigt sich mit dem Untergang der menschlichen Rasse und regt zum Nachdenken an. In "Der Picknickplatz" geht es einen Wahn und "Das Schwanenkind" ist wohl die einzige Geschichte in diesem Band, die an die genialen Psychothriller der Autorin erinnert. Diese Story war mein Favorit.

Mir haben diese abwechslungsreichen und sehr atmosphärischen Geschichten gut gefallen, auch wenn ich bei einigen das Gefühl hatte, dass sie zum Ende hin etwas schwächeln. Vieles war mir eine Spur zu kurz, wodurch einige Fragen nicht beantwortet werden. Dennoch hatte ich einige tolle Lesestunden und mich bei einigen Geschichten sogar gegruselt.


Als großer Fan der Autorin habe ich diese neun Kurzgeschichten sehr gerne gelesen, auch wenn mir vieles eine Spur zu kurz war. Die Atmosphäre war aber stimmig und ihre Ideen auf jeden Fall originell.

Ich vergebe 4 von 5.



Donnerstag, 5. Januar 2023

[Rezension] Dolores - Stephen King

 





Titel: 
Dolores

Autor:  Stephen King

Genre: Roman, Horror. Psychothriller
Erscheinungsjahr: 1992
Seitenzahl: 352
Cover: © Heyne

Begonnen: 12.12.2022
Beendet: 18.12.2022


Dolores Claiborne sitzt auf dem Polizeirevier und erklärt, dass sie Vera Donovan, für die sie viele Jahre gearbeitet hat, nicht umgebracht hat. Allerdings gibt es andere Dinge, die Dolores endlich erzählen will und so wird das Verhör zu einer Lebensbeichte ...

Ich kannte weder den Roman noch die recht bekannte Verfilmung zu "Dolores" und so war ich erst einmal über die Form dieser Geschichte überrascht. Es gibt keine Kapitel und so liest sich das gesamte Buch, als würde Dolores tatsächlich auf dem Polizeirevier sitzen und alles beichten, was sie schon lange belastet.



Vera Donovan steht nur am Anfang und am Ende im Fokus. Im Grunde geht es darum, was mit dem Mann von Dolores passiert ist. Ihre Erzählung ist dabei intensiv, ehrlich, geht in die Tiefe und hat mir eiskalte Schauer über den Rücken laufen lassen. Allein die Sonnenfinsternis, die auch schon in Kings "Das Spiel" eine Rolle spielt, empfand ich als sehr atmosphärische und auch passende Szenerie. Es kam mir vor, als hätte sich auch auf Dolores Seele kurzzeitig ein Schatten gelegt.




"Dolores" ist ein  Psychothriller, der mich von der ersten Seite in den Bann gezogen hat und den ich kaum aus der Hand legen konnte. Ich habe mit Dolores gelitten und schließlich sogar eine Beziehung zu Vera aufgebaut, die erst wie ein Monster erscheint, dann aber auch eine eigene sehr berührende Geschichte bekommt. Für mich gehört "Dolores" definitiv zu den stärksten Bücher von Stephen King!




"Dolores" ist ein unfassbar spannender und intensiver Psychothriller, der mich tief eine sehr düstere Lebensgeschichte gezogen hat. An die Sonnenfinsternis werde ich sicher noch lange zurückdenken müssen!

Ich vergebe 5 von 5.