Dienstag, 30. März 2021

[Rezension] Verity - Colleen Hoover

 


Titel: Verity

Autor:  Colleen Hoover
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 13 März 2020
Anzahl der Seiten: 368
Cover und Inhalsangabe: © dtc

Begonnen: 23.02.2021
Beendet: 25.02.2021


"Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf denTod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall.
Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches ..."

Ich habe nun schon einige Liebesromane von Colleen Hoover gelesen und als nun zu "Verity" griff, habe ich wohl erwartet, eine ähnliche, emotionale Geschichte erwartet. Allerdings schlägt dieses Buch doch eine ganz andere und teilweise auch sehr düstere Richtung ein.

Lowen ist eine recht introvertierte Schriftstellerin, die keine Lesungen gibt und sich aus der Öffentlichkeit heraushält. Sie soll für eine sehr berühmte Thrillerautorin, die nach einem Unfall ein Pflegefall ist, eine sehr erfolgreiche Reihe fortsetzen.

So kommt Lowen schließlich zu Jeremy, der sich aufopferungsvoll um seine Frau Verity kümmert und findet schließlich ein Manuskript, das viele dunkle Schatten offenbart, die schon lange über der Familie kreisen. Jeremy hat nämlich bereits seine zwei Töchter verloren.

Da ich selbst ein sehr introvertierter Schreiberling bin, konnte ich mich mit Lowen gut identifizieren. Ich mochte es, dass sie teilweise doch sehr unsicher, denn dadurch ist sie das komplette Gegenteil von Verity, die es vor ihrem Unfall geliebt hat, im Mittelpunkt zu stehen.

Ich war überrascht, dass sich dieses Buch recht schnell als echter Thriller und auch Pageturner entpuppt hat. Die Geschichte besitzt einige doch sehr düstere und schockierende Momente, die mich teilweise etwas an V. C. Andrews erinnert haben. So musste ich, gerade bei Veritys Manuskript echt oft schlucken.

Es fiel mir schwer, das Buch zur Seite zu legen, denn es ist wirklich unfassbar spannend. Im Haus passieren so einige seltsame Dinge, während Jeremy und Lowen sich näher kommen und zeitgleich das Manuskript offenbart wird. Es gibt einige doch sehr intensive Sexszenen, die es für mich persönlich zwar nicht gebraucht hätte, die aber doch zur Härte der Geschichte passen.

"Verity" ist ganz anders als die anderen Bücher der Autorin, aber genau das hat mich hier so sehr überrascht, denn diese Geschichte ist so viel mehr als nur eine Liebesgeschichte. Mit dem Ende hat die Autorin mich dann tatsächlich noch einmal gekillt. Ich brauchte tatsächlich ein paar Tage, um damit fertig zu werden. Ein wirklich grandioses Werk!


"Verity" ist eher ein Thriller als ein Liebesroman und besitzt eine sehr düstere Geschichte, die an vielen Stellen zu schockieren weiß. Ich hoffe auf mehr Bücher dieser Art aus der Feder von Colleen Hoover, denn dieses war für mich ein echtes Highlight!



Ich vergebe 5 von 5 mit einem Exratropfen!

Sonntag, 28. März 2021

[Rezension] Im Morgengrauen - Stephen King


Titel:
 
Im Morgengrauen

Autor:  Stephen King
Genre: Horror, Kurzgeschichten
Erscheinungsdatum: 1985
Anzahl der Seiten: 288
Cover und Inhalsangabe: ©  Heyne

Begonnen: 22.01.2021
Beendet: 24.01.2021


Folgende Kurzgeschichten:
"Der Mann, der niemandem die Hand geben wollte"
"Achtung – Tiger!"
"Omi"
"Morgenlieferungen"
"Der Nebel"

Wieder einmal hatte ich das Glück, einen Kurzgeschichtenband von Stephen King aus einem öffentlichen Bücherschrank zu fischen. Es waren allesamt Geschichten, die ich bisher noch noch nicht kannte und die ich daher regelrecht verschlungen habe.

In "Der Mann, der niemanden die Hand geben wollte" treffen sich wieder einmal ein paar Männer, um sich gruselige Geschichten zu erzählen. Dieses Mal geht es um Bower, der gerade aus Bombay zurückgekehrt ist und sich recht sonderbar verhält. Er will niemanden die Hand geben ... Bei einem Pokerspiel lässt sich jedoch jemand dazu hinreißen - mit fatalen Folgen. Ich empfand diese Geschichte als guten Einstieg, auch wenn sie ohne die typischen Horror- und Gruselelemente auskommt.

"Achtung - Tiger!" ist eine relativ kurze, schräge und auch witzige Geschichte, die mich mal wieder daran erinnert hat, dass ich selbst große Angst vor öffentlichen Toiletten habe. In dieser Story muss Charles mitten im Unterricht dringend pinkeln - nur leider wird das Klo anscheinend von einem Tiger bewacht. Recht kurz, aber dennoch irgendwie amüsant.

Großmütter können ganz schön gruselig sein, vor allem, wenn man ganz allein mit seiner gruseligen Oma daheim ist und diese dann auch noch so aussieht, als wäre sie tot ... Beim Lesen von "Omi" liefen mir einige Schauer über den Rücken und das bitterböse Ende hat mir unfassbar gut gefallen. Für mich ein großes Highlight!

Mit nur sieben Seiten ist "Morgenlieferung" die kürzeste Geschichte in diesem Buch und ist wohl nur ein Buchanfang, den King nie weiter verfolgt hat. Schade, denn ich fand den morgendlichen Rundgang eines Milchlieferanten sehr fesselnd!

Die längste und wohl auch bekannteste Geschichte in dieser Sammlung ist sicherlich "Der Nebel". Nach einem sonderbaren Sturm fährt David mit seinem Sohn und seinen Nachbarn zum Supermarkt, wird dort aber von einem mörderischen Neben überrascht. Ich empfand diese Geschichte als sehr unterhaltsam, spannend und unheimlich. Neben "Omi" mein absolutes Highlight in diesem Kurzgeschichtenband!


"Im Morgengrauen" vereint Stephen King fünf doch sehr unterschiedliche Kurzgeschichten, die allesamt seinen einzigartigen Stil widerspiegeln. Mit "Der Nebel" und "Omi" habe ich hier auch endlich wieder ein paar echte Highlights aus der Feder von Stephen King entdecken dürfen!

Ich vergebe 5 von 5.






Freitag, 26. März 2021

[Rezension] Die Nachbarin - Caroline Corcoran

 


Titel: Die Nachbarin

Autor:  Caroline Corcoran
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 1. August 2020
Anzahl der Seiten: 449
Cover und Inhalsangabe: © Heyne

Begonnen: 17.02.2021
Beendet: 23.02.2021


"In Lexies Leben scheint alles perfekt: Sie liebt ihren Freund Tom, die beiden planen eine Familie, und sie wohnen in einem eleganten Apartment mitten in London, das keine Wünsche offen lässt. Doch Lexies Idylle trügt. Wenn sie allein ist, lauscht sie den Geräuschen aus der Nachbarwohnung. Und stellt sich dabei das mondäne Leben ihrer Nachbarin vor ...
Harriet führt ein ausschweifendes Leben voller wilder Partys, ihr Leben ist ein Abenteuer. Nur selten gesteht sie sich ein, wie unglücklich sie in Wahrheit ist. Sie wünscht sich einen Freund wie Tom. Sie möchte das Leben ihrer Nachbarin Lexie. Und sie ist bereit, alles zu tun, damit dieses Leben ihr gehört ..."


Eigentlich bin ich ganz froh, keine Nachbarn und auch keine Wohnung mehr zu haben. An dem Thriller "Die Nachbarin" kam ich dennoch nicht vorbei, denn er klang mal wieder ganz nach meinem Geschmack.

In "Die Nachbarin" geht es um zwei Frauen, die nebeneinander wohnen, sich nicht wirklich kennen, aber dennoch beneiden. Lexie versucht schon lange, schwanger zu werden, doch es will nach einer Fehlgeburt einfach nicht mehr klappen. Sie ist sehr verbittert und die eigentlich so harmonische Beziehung zu ihrem Freund Tom leidet zunehmend. Harriet hingegen ist nach einer sehr schmerzhaften Trennung einsam und würde gerne mit Lexie tauschen, denn Tom sieht ihrem geliebten Luke sehr ähnlich ...

Caroline Corcoran spricht in ihrem ersten Buch zahlreiche aktuelle Themen an. So sind die beiden Frauen besessen vom Leben der jeweils anderen, obwohl sie nur das sehen, was diese eben in den sozialen Netzwerken teilen - und dies ist meist doch meilenweit von der Realität entfernt. Sie erschaffen sich ein ganz eigenes Bild voneinander und merken dabei gar nicht, dass sie sich eigentlich doch eigentlich ähnlich sind.

Denken wir nicht auch oft, dass das Leben anderer Menschen einfacher, besser oder gar bunter ist?  Doch verbittern wir dadurch nicht und verlernen, Dinge wertzuschätzen? Genau dies macht Caroline Corcoran in ihrem Buch deutlich. Obwohl die Geschichte doch sehr ruhig erzählt wird und kaum Überraschungen oder Wendungen bereit hält, weiß sie doch zu fesseln. Dies liegt mit Sicherheit an den der tiefgründigen und auch psychologischen Betrachtung der beiden Protagonistinnen.

Ich habe "Die Nachbarin" sehr gerne gelesen, sehe allerdings auch ein paar Schwächen. So ist relativ schnell klar, welche Rollen die beiden Frauen einnehmen und auch, in welche Richtung sich dieser Thriller entwickeln wird. In Harriets Handlungsstrang gibt es zumindest durch die Beziehung zu ihrem Exfreund, die nach und nach aufgearbeitet wird, ein paar interessante Fakten, während sich bei Lexie doch alles um ihre Schwangerschaft dreht. Ich denke, gerade verwöhnte Thrillerleser werden von diesem Buch enttäuscht werden, doch Leser, die gerne mit aktuellen Themen konfrontiert werden und gerne tief in die Gedankenwelt von Menschen eintauchen, werden sich gut unterhalten fühlen!


"Die Nachbarin" punktet durch die psychologische Betrachtung zweiter Frauen, die nichts übereinander wissen, aber das Leben der jeweils anderen dennoch für perfekt halten. Als Thriller etwas w
endungsarm, aufgrund der Thematik aber dennoch lesenswert!

Ich vergebe 4 von 5.

Mittwoch, 24. März 2021

[Rezension] Der Jane Austen Club - Karen Joy Fowler

 


Titel: Der Jane Austen Club

Autor:  Karen Joy Fowler
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 10. Januar 2006
Anzahl der Seiten: 320
Cover und Inhalsangabe: © Manhattan

Begonnen: 17.02.2021
Beendet: 19.02.2021


"Fünf Frauen und ein Mann, die unterschiedlicher nicht sein könnten, schließen sich zu einem Leseclub zusammen, um über die Romane von Jane Austen zu diskutieren. Sechs Monate lang lassen Jocelyn, Sylvia, Allegra, Bernadette, Prudie und Grigg die Figuren, Gedanken und den Witz Jane Austens in ihr Leben - und das nicht ohne Folgen. Was bei ihren Treffen ans Licht kommt, sind allerdings weniger die verschiedenen Aspekte von "Stolz und Vorurteil" als die Wünsche und Sehnsüchte der Teilnehmer. Nebenbei bewegt natürlich alle Frauen die Frage, warum Jocelyn einen Mann in die Runde eingeladen hat, wo doch jeder weiß, dass Männer kaum lesen - geschweige denn Jane Austen. Während der Club zusammenkommt, werden Familiengeschichten ans Tageslicht gebracht, Ehen getestet, zarte Bande gesponnen und Tragödien gemeistert."


Fünf Frauen und ein Mann treffen sich, um über die Werke von Jane Austen zu reden, doch dabei geht es natürlich nicht nur um Elizabeth Bennet, Mr. Darcy, Fanny Price, Emma Woodhouse und andere Romanfiguren, sondern auch um die Lebensgeschichte der Teilnehmer dieses doch sehr speziellen Buchclubs.

Ich habe Jane Austen tatsächlich erst vor ein paar Jahren für mich entdeckt und obwohl ich noch längst nicht alle ihre Romane gelesen habe, fand ich die Diskussionen des Lesezirkels in diesem Buch sehr interessant und auch amüsant. Karen Joy Fowler baut die Werke von Austen hier sehr angenehm ein, auch wenn ein gewisses Vorwissen vorausgesetzt wird.

Neben vielen Fakten rund um Jane Austen geht es in dieser Geschichte allerdings um die doch sehr unterschiedlichen Charaktere, die alle doch unterschiedliche Erfahrungen mit der Liebe gemacht haben. Jocelyn ist sich beispielsweise ihrer Wirkung auf Männer nicht bewusst, während Allegra homosexuell ist und Gigg in Liebesdingen nicht besonders Erfahren wirkt.

Ich mochte den Humor des Buches und auch die vielen kleinen Geschichten, die hier nach und nach ans Licht kommen. Die Parallelen zu den Werken von Jane Austen waren für mich aber kaum ersichtlich. Klar, da ist Jocelyn, die sich ans Verkuppeln wagt, aber ansonsten schlägt keiner der Charaktere eine gewisse Richtung ein, die einen roten Faden ersichtlich macht. Es sind einfach kleine Episoden aus dem Leben aller, die aber durchaus zu unterhalten wissen. Schade fand ich aber hier, dass Bernadette als einzige wohl vergessen wurde. Über sie erfahren wir kaum etwas.

Trotz meiner Kritik muss ich doch sagen, dass mich das Buch gut unterhalten hat und mir auch einige interessante Fakten über Jane Austen vermittelt hatten. So gibt es auch hinten im Buch noch zahlreiche Kritiken, die doch zeigen, dass Austen entweder geliebt oder doch regelrecht verteufelt wird.


"Der Jane Austen Club" ist ein unterhaltsamer Roman über sechs Leute, die gemeinsam die Bücher von Jane Austen entdecken und dabei auch ihre ganz eigenen Geschichten miteinander teilen!

Ich vergebe 4 von 5.

Montag, 22. März 2021

[Rezension] Simon - Marianne Fredriksson

 


Titel: Simon

Autor:  Marianne Fredriksson
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 29. August 2011
Anzahl der Seiten: 416
Cover und Inhalsangabe: © Fischer

Begonnen: 15.02.2021
Beendet: 17.02.2021

"Marianne Fredriksson erzählt auf wunderbar einfühlsame und sensible Weise die zugleich gewöhnliche und zutiefst außergewöhnliche Lebensgeschichte eines Jungen und seiner Familie in einer schicksalsschweren Zeit. Als der Zweite Weltkrieg seine Schatten auch auf die Küste vor Göteborg wirft, ist Simon noch ein kleiner Junge, und er ist jüdischer Abstammung. Karin und Erik, seine Adoptiveltern, verschweigen ihm seine Herkunft, um ihn zu schützen. So begibt sich der sensible Junge selbst auf die Suche nach seinen Ursprüngen. ›Simon‹ ist in seiner erzählerischen Kraft und Eindringlichkeit ebenso einzigartig dicht und ergreifend wie ›Hannas Töchter‹."

Wie der Zufall es so wollte, habe ich in einem öffentlichen Bücherschrank zwei Werke von Marianne Fredriksson gefunden. Beide klangen vom Klappentext her sehr ansprechend. Spontan habe ich mich entschieden, mit "Simon" zu beginnen, um diese mir bisher unbekannte Autorin kennenzulernen.

Die Geschichte dreht sich, wie der Titel es bereits andeutet, um Simon, den wir als Leser sein ganzes Leben begleiten. So erfahren wir, wie er sich mit einem jüdischen Jungen anfreundet, aber auch, wer seine leiblichen Eltern sind und wie es dazu kam, dass er adoptiert wurde. Zu Beginn der Geschichte bricht zudem der zweite Weltkrieg aus, doch diese Zeitepoche spielt nur eine Nebenrolle, denn in "Simon" geht es in erster Linie um den familiären Zusammenhalt und um Freundschaft.

Marianne Fredriksson besitzt einen sehr ruhigen und sensiblen Stil, der oft auch ins Poetische abdriftet. Auf der einen Seite mochte ich ihre doch sehr einfühlsame Art, sich an die verschiedenen Charaktere heranzutasten und ganz leise ihre Geschichte zu erzählen, doch auf der anderen Seite war mir die Handlung doch zu ruhig und die Zeitsprünge waren gerade zu Beginn sehr anstrengend.

Die Autorin erzählt eine sehr persönliche und daher auch sehr menschliche Geschichte, die sehr viel Optimismus ausstrahlt. All das Negative der Kriegszeit und auch die Schwächen der Menschen werden fast komplett ausgeblendet, was leider dazu geführt hat, dass mich "Simon" nicht vollständig abholen konnte ...


"Simon" klang vielversprechend, doch ich konnte mich mit dem Schreibstil der Autorin leider nicht anfreunden. Er war mir zu ruhig und teilweise doch eine Spur zu Poetisch ... 

Ich vergebe 3 von 5.


Samstag, 20. März 2021

[Rezension] Sommernacht - Lucy Foley

 



Titel:
 
Sommernacht

Autor:  Lucy Foley
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 1. März 2021
Anzahl der Seiten: 448
Cover und Inhalsangabe: © Penguin

Begonnen: 15.02.2021
Beendet: 18.02.2021


"Eine abgelegene Insel vor der wilden Küste Irlands: An einem Sommertag versammeln sich Familie und alte Freunde, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, es soll ein rauschendes Fest werden – doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Bald macht das Gerücht die Runde, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Gästen dringen immer unaufhaltsamer alte Feindseligkeiten und lang begrabene Geheimnisse ans Licht. Dann wird einer der Feiernden tot draußen im Moor gefunden. Und die Situation auf der Insel eskaliert ..."

"Neuschnee" von Lucy Foley hat mich im vergangenem Jahr wirklich gut unterhalten und mir wieder einmal gezeigt, welche Art von Thrillern ich doch präferiere. So musste ich natürlich auch das neue Buch der Autorin direkt lesen, das vom Aufbau "Neuschnee" doch stark ähnelt.

Auch in "Sommernacht" weiß der Leser lange Zeit nicht, was denn auf der Hochzeitsfeier von Jules und Will passieren wird. Stückchenweise erfahren wir immer nur, dass es wohl einen Toten geben wird, doch wer dies sein wird, bleibt unklar und so ist natürlich auch lange Zeit nicht klar, wer zum Mörder werden könnte.

Tatsache ist, dass auch hier wieder einmal Charaktere aufeinandertreffen, die viele Geheimnisse voreinander haben und wohl allesamt keine echten "Freunde" sind. So sind hier beispielsweise die Freunde des Bräutigams, die alle auf eine Privatschule gingen und dort schon bitterböse Streiche gespielt haben. Zum anderen ist da aber auch die Brautjungfer Olivia, die sich gerade von ihrem Freund getrennt hat und recht verloren wirkt.

Lucy Foley lässt hier wieder sehr interessante Charaktere aufeinandertreffen, die größtenteils zwar echt unsympathisch sind, aber mit ihren dunklen Geheimnissen für Spannung sorgen. Mich hat der Thriller auf jeden Fall wieder gut unterhalten und es hat Spaß gemacht, mitzurätseln, wer denn nun das Opfer und wer der Täter sein wird. Sprachlich ist sicherlich noch Luft nach oben und etwas mehr Tiefe hätte der Geschichte sicherlich auch noch mehr abgerundet, aber mich hat "Sommernacht" dennoch gut unterhalten. Von solchen Thrillern bekomme ich tatsächlich nicht genug!


"Sommernacht" war ein Thriller ganz nach meinem Geschmack, der den Leser auf eine abgelegene Insel entführt und zu einer Hochzeit einlädt, die blutig enden soll!

Ich vergebe 4 von 5.

Donnerstag, 18. März 2021

[Rezension] Nächstes Jahr am selben Tag - Colleen Hoover

 


Titel: Nächstes Jahr am selben Tag

Autor:  Colleen Hoover
Genre: Roman, Liebesroman
Erscheinungsdatum: 25. Oktober 2019
Anzahl der Seiten: 384
Cover und Inhalsangabe: © dtv

Begonnen: 11.02.2021
Beendet: 15.02.2021


"Fallon und Ben wären das perfekte Traumpaar – wenn er nicht in LA und sie in New York leben würde. Statt einer Fernbeziehung beschließen die beiden, sich die nächsten fünf Jahre jeweils nur einmal am selben Novembertag zu treffen – in der Hoffnung auf ein Happy End. Doch fünf Jahre sind eine lange Zeit …"

Ich habe mal wieder nach einem Buch von Colleen Hoover gegriffen, da mir der Sinn mal wieder nach einem etwas leichteren Liebesroman stand. Dabei hatte ich nicht erwartet, dass "Nächstes Jahr am selben Tag" doch so viel mehr als nur ein simpler Liebesroman ist. Es war das erste Buch in diesem Jahr, dass mich zu Tränen gerührt hat. 

Fallon strahlt nicht gerade viel Selbstvertrauen aus, als sie sich am Jahrestag des schrecklichen Brandes, der zahlreiche Narben auf ihrem Körper hinterlassen hat, mit ihrem Vater trifft, der ihr zu allen Überfluss auch noch ausreden will, ihre Schauspielkarriere weiter zu verfolgen.  Doch dann tritt plötzlich Benton in ihr Leben, der sich vor ihrem Dad spontan als ihr Freund ausgibt. Recht schnell merken die beiden, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen - doch Fallon will am Abend schon nach New York abreisen ...

Die Ausgangslage dieser Geschichte hat mir unfassbar gut gefallen, denn wir haben hier zwei wirklich tolle Charaktere, die sich beide erst einmal verwirklichen wollen, bevor sie zusammenkommen. So beschließen sie, ihr Leben weiterzuleben und sich immer nu am 9. November zu treffen. Wenn sie sich in fünf Jahren immer noch verstehen, wollen sie richtig zusammenkommen. Als Leser treffen wir die beiden tatsächlich nur an diesem einen Tag im Jahr und erfahren, wie ihr Leben bisher verlaufen ist. Während Fallon Schauspielerin werden will, schreibt Ben an einem Buch über dieses ungewöhnliche Zueinanderfinden.

"Nächstes Jahr am selben Tag" besitzt zwei wundervolle Hauptcharaktere, sehr viel Dramatik und eine Menge Emotionen. Das Buch kam mir wie eine Achterbahnfahrt vor, denn natürlich stellt sich den beiden Liebenden das Leben immer wieder in den Weg. Zudem gibt es eine große Wendung, mit der ich so nicht gerechnet hatte und die echt dafür gesorgt haben, dass ich die letzten Seiten mit Tränen in den Augen gelesen habe!

Mich hat die Geschichte von Fallon und Ben in den Bann gezogen und berührt. Ich habe mit den beiden mitgelitten und natürlich gehofft, dass irgendwie noch alles gut werden wird. Ein unfassbar starker und bewegender Roman, der mir wieder einmal gezeigt hat, dass ich in diesem Jahr unbedingt noch weitere Bücher der Autorin entdecken muss!


"Nächstes Jahr am selben Tag" ist eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Selten hat mich eine Liebesgeschichte so sehr mitgenommen wie die von Fallon und Ben, denn mit diesen dramatischen Wendungen habe ich wahrlich nicht gerechnet! Ein tolles und sehr berührendes Werk!

Ich vergebe 5 von 5.


Dienstag, 16. März 2021

[Rezension] Panische Angst - Hilary Norman

 


Titel: Panische Angst 

Autor:  Hilary Norman
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 28. November 2003
Anzahl der Seiten: 446
Cover und Inhalsangabe: © Bastei Lübbe

Begonnen: 04.02.2021
Beendet: 07.02.2021


"Als Joanna Guthrie auf dem entlegenen Anwesen des berühmten Bildhauers Jack Donovan eintrifft, hat sie nur Gutes im Sinn: Der faszinierende Künstler ist blind, und Joanna möchte ihn mit einem Hund vertraut machen, den sie trainiert hat, um dem Blinden das Leben zu erleichtern. Doch es gibt Menschen in Jacks Umgebung, die das Auftauchen der Hundetrainerin mit Argwohn betrachten, und Joanna gerät unversehens in einen Strudel aus Hass und Gewalt - denn auch den Künstler umgibt ein dunkles Geheimnis, das dieser nach Möglichkeit zu verbergen sucht."


In meiner Jugend habe ich bereits viele Bücher von Hilary Norman gelesen und damals haben mich ihre Thriller auch wirklich in den Bann gezogen. Nun habe ich eins ihrer Werke in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckt - doch leider habe ich dabei wohl eins ihrer schwächeren Werke erwischt.

Die Ausgangslage ist eigentlich sehr interessant, wären da nicht schon die ersten unlogischen Details. Wir haben hier eine Hundetrainerin, die von einem blinden Künstler engagiert wird ... Ein Haken ist allerdings, dass sie in England ist und er in Amerika. Joanna nimmt also, nach einem kurzen Kennenlernen, mit ihrer Hündin Sophia den weiten Weg auf sich, damit Jack Donovan einen Blindenhund bekommt. Hier könnte man fast meinen, dass es in ganz Amerika keinen passenden Hund für ihn gibt ...

Halbwegs sympathisch ist unsere Protagonistin Joanna aber zumindest und ihr Job ist natürlich auch sehr spannend, auch wenn ich zugeben muss, dass dieses Hundetraining gerne noch intensiver in die Geschichte hätte eingebaut werden können. Auf der anderen Seite haben wir dann den blinden Künstler Donovan, mit dem ich allerdings nicht so recht warm wurde.

Als besonders spannend empfand ich "Panische Angst" leider nicht. Das, was hinter den Morden steckt, die übrigens nur sehr kurz und lieblos geschildert werden, ist schon früh zu erahnen und so ist das Ende keine große Überraschung. Ich habe selten einen so lieblos aufgebauten Thriller gelesen, bei dem tatsächlich mal alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Schade, das kann Hilary Norman wirklich besser!


"Panische Angst" war mir als Thriller viel zu lahm und der Einblick in die Welt des Hundetrainings und der Bildhauerei war mir leider auch zu oberflächlich. Schade ...

Ich vergebe 2 von 5.



Sonntag, 14. März 2021

[Rezension] Heute will ich leben - Nora Price

 


Titel: Heute will ich leben

Autor:  Nora Price
Genre: Roman, Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 10. Februar 2014
Anzahl der Seiten: 250
Cover und Inhalsangabe: © cbt

Begonnen: 05.01.2021
Beendet: 08.01.2021


"Ohne Vorwarnung wird die 16-jährige Zoe von ihrer Mutter in eine Einrichtung namens »Twin Birch« verfrachtet. Was soll sie hier zwischen all den dürren, kranken Mädchen? Ihr einziger Halt sind die Briefe, die sie an ihre beste Freundin Elise schreibt. Doch Elise antwortet nicht. Nie. Nur langsam erkennt Zoe, dass der Grund für ihren Aufenthalt in »Twin Birch« in ihrer Vergangenheit liegt, bei Elise. Erst als sie die tragische Wahrheit akzeptiert, gelingt es ihr loszulassen und sich ihren eigenen Problemen zu stellen."

Bücher, die sich mit Jugendproblemen wie beispielsweise Magersucht beschäftigen, lese ich sehr gerne. So bin ich auf "Heute will ich leben" von Nora Price gestoßen, in dem die Autorin sehr sensibel mit dieser Thematik umgeht und das Wort "Essstörung" selbst nicht allzu häufig gebraucht. So werden die sechs Mädchen, die sich in einer Klinik namens "Twin Birch" befinden, nicht auf ihre Krankheit reduziert.

Eine von diesen Mädchen ist die 16-Jährige Zoe, die eines Tages von ihrer Mutter einfach in diese Einrichtung gebracht wird. Zoe versteht selbst nicht so genau, was sie dort soll, denn sie ist zwar dünn, aber nicht so dünn wie die anderen Mädchen. So schreibt sie immer wieder an ihre beste Freundin Elise und berichtet dabei nicht nur von ihrem Alltag in der Klinik, sondern auch von gemeinsamen erlebten Momenten. Damit reflektiert sie sich selbst und kommt ganz langsam dahinter, weswegen sie nach "Twin Birch" gebracht wurde.

Zoe ist sicherlich kein einfacher Charakter, aber ich mochte es, dass die Autorin bei ihr doch mehrere Seiten beleuchtet. So geht es nicht primär ums Essen, sondern auch um andere Probleme, die sie anscheinend schon viel zu lange mit sich herumschleppt. Diese vielschichtige Darstellung hat mir bei diesem Buch besonders gut gefallen.

In "Twin Birch" werden sicherlich andere Arten von Therapien angewandt als in anderen Einrichtungen. So geht die Autorin und damit auch das Personal hier sehr sensibel mit den Mädchen um. Es gibt viele Freiheiten, aber auch einige Regeln. In erster Linie soll der Gruppenzusammenhalt gestärkt werden und die Mädchen sollen erkennen, dass sie nicht allein sind.

Innerhalb der Gruppe kommt es allerdings recht schnell zu einer Spaltung und es gibt einige Vorkommnisse, die aber wohl nur dazu dienen zu zeigen, wie verschieden die Mädchen dennoch sind. Viel zu oft werden gerade psychische Erkrankungen alle über einen Kamm geschert, doch dabei ist es wichtig, jeden Menschen als Individuum zu betrachten. "Heute will ich leben" ist auf jeden Fall ein interessanter und vielschichtiger Einblick in eine Thematik, die in anderen Büchern oft viel zu einseitig dargestellt wird. Manche Dinge konnte ich mir zwar selbst zusammenreimen, gerade was Zoes Erkrankung angeht, doch dennoch halte ich dieses Buch gerade für Jugendliche, die vielleicht selbst betroffen sind, für eine wunderbare Lektüre!

ich vergebe 5 von 5.

"Heute will ich leben" ist ein vielschichtiger Roman, der ein Mädchen begleitet, das nach und nach selbst reflektieren muss, was in ihrem Leben schief gelaufen ist. Deutlich sensibler als andere Bücher über Magersucht!


Freitag, 12. März 2021

Die Sturmhöhe - Emily Brontë


Titel:
 
Die Sturmhöhe

Autor:  Emily Brontë
Genre: Roman, Klassiker
Erscheinungsdatum: 1989
Anzahl der Seiten: 363
Cover und Inhalsangabe: © Insel Verlag

Begonnen: 01.02.2021
Beendet: 03.02.2021


"Cathy Earnshaw und ihr Stiefbruder, das Findelkind Heathcliff, sind einander bedingungslos zugetan und beide gleichermaßen wild und kompromisslos. Als ihre Freundschaft zu Liebe wird, beginnt eine Tragödie auf Leben und Tod. Cathy heiratet den Sohn der wohlhabenden Nachbarn, und Heathcliff verlässt gedemütigt die Gegend. Drei Jahre später kehrt er als reicher Mann zurück und versucht Cathy für sich zu gewinnen; ihre alte Liebe flammt wieder auf. " 


"Die Sturmhöhe", beziehungsweise später auch einfach nur unter "Sturmhöhe" veröffentlicht, war ein Klassiker, den ich schon lange lesen wollte. Ich muss sagen, dass ich das das Buch im Vorfeld vollkommen falsch eingeschätzt habe, denn ich dachte, es würde sich hier eine große Liebesgeschichte handeln. In Wahrheit ist es aber ein sehr düsteres und auch melancholisches Familiendrama ...

Aus der Sicht des neuen Pächters Mr. Lockwood werden wir erst einmal mit den aktuellen Bewohnern von "Wuthering Heights" vertraut gemacht. So erfahren wir, dass er der Hausherr Mr. Heathcliff wie ein Einsiedler lebt und ein echter Menschenfeind ist. Dies fand ich zu Beginn sehr interessant, doch relativ schnell wird deutlich, dass Heathcliff, genau wie viele andere Charaktere in dieser Geschichte, alles andere als liebenswürdig ist. Ich habe selten ein Buch gelesen, in dem so viele unsympathische Personen aufeinandertreffen wie in "Die Sturmhöhe".

Zu Beginn hatte ich zudem große Probleme mich in dieser doch sehr verstrickten Familienkonstellation zurecht zu finden. Einige Namen werden mehrmals verwendet und so ist der hinten im Buch abgedruckte Stammbaum zum Verständnis unabdingbar.

Mr. Lockwoods Hausangestellte, die früher auch für die Earnshaws  und Lintons gearbeitet hat, erzählt schließlich die ganze Lebensgeschichte von Heathcliff, die damit beginnt, wie er als Waisenkind in die Familie kam und schließlich durch zu viel Eifersucht, Hass und Missgunst schließlich in absoluter Einsamkeit endet.

"Die Sturmhöhe" war für mich keine einfache Lektüre und ich halte das Buch auch nicht für einen Klassiker, den man unbedingt gelesen haben sollen. Einen gewissen Sog besitzt die Geschichte definitiv, denn sie weiß zu schockieren. Einen gewissen Mut und ein gutes Sprachgefühl kann man Emily Brontë definitiv nicht absprechen. Ihre Charaktere besitzen definitiv Tiefgang und ich kann auch verstehen, warum dieses Werk auch heute noch die Leserschaft begeistert. Allerdings bin ich nun auch froh, den Fänden von Wuthering Heights entkommen zu sein!

"Die Sturmhöhe" von Emily Brontë ist eine sehr düstere Familiengeschichte, die zugleich abstoßend und anziehend wirkt. Eine sehr schwermütige Lektüre!


ich vergebe 4 von 5.