Montag, 31. Oktober 2016

[Rezension] Highschool Halloween - Sandra Pulletz

Titel: Highschool Halloween
Autor: Sandra Pulletz
Genre: Kurzgeschichte, Fantasy
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keins
Cover und Inhaltsangabe ©  Sandra Pulletz

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Autorin für das Rezensionsexemplar!



"Seit Tagen gibt es an der Grandwitch-Highschool nur noch ein Thema: Die super geheime Halloween-Party. Auch Ava hofft, dass sie eine der exklusiven Eintrittskarten bekommt. Denn auf der Feier wäre bestimmt die perfekte Gelegenheit, endlich ihren lang gehegten Plan in die Tat umzusetzen und es dem fiesen Mädchenschwarm Calvin so richtig heimzuzahlen …"




Vor wenigen Tagen ist die Kurzgeschichte einer lieben Autorenkollegin herausgekommen und diese musste ich natürlich unbedingt lesen, denn ich durfte bereits ein anderes Büchlein von ihr testlesen und war von ihrem Schreibstil mehr als angetan.

Bei "Highschool Halloween" handelt es sich um eine Mini-Kurzgeschichte, die ich in 20 Minuten gelesen habe und die mich ein wenig an meine Kindheit/Jugendzeit und meine damaligen Lieblingsbücher der "Gänsehaut"-Reihe von R.L Stine erinnert hat.

Sandra Pulletz schreibt hier lockerleicht und sehr jugendlich, was absolut zu dieser süßen, kleinen Highschool-Geschichte passt. Zwar ist die Story wohl eher dem Fantasygenre anzusiedeln, aber das Gefühl von Halloween bringt die Autorin auf jeden Fall rüber!




"Highschool Halloween" ist eine jugendliche Kurzgeschichte über ein stinknormales Mädchen, eine Party und einer unerwarteten "Rache". Mehr zum Inhalt will ich hier natürlich nicht sagen, denn es gibt in dieser Kurzgeschichte noch eine kleine und fiese Wendung!

Da ich mich dieses Jahr nicht direkt mit "Halloween"-typischen Büchern eingedeckt habe, war ich froh, hier wenigstens eine Kurzgeschichte lesen zu können, um ein wenig in Halloween-Stimmung zu kommen! Das ist der Autorin auch sehr gut gelungen. Ich habe mich so gefühlt, als wäre ich selbst zu dieser Party eingeladen! 

Ich kann Sandra Pulletz Kurzgeschichte empfehlen, denn ich war direkt traurig, als sie bereits zu Ende war. Ich würde mir mehr "richtige" Bücher von ihr wünschen, denn ich denke, wir werden noch viel von ihr hören!




Eine süße Kurzgeschichte, die perfekt zu Halloween passt! In diesem Sinne: Happy Halloween!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.

Samstag, 29. Oktober 2016

[Monatsrückblick] Mein Lesemonat Oktober

Und der Oktober hat nun auch die Kälte nach Deutschland gebracht. *Bibber* Was ist da also besser, als sich mit einer guten Tasse Tee unter die Decke zu kuscheln und ein Buch zu lesen?

Beim Betrachten meiner gelesenen Bücher muss ich sagen, dass ich diesen Monat nicht allzu viel geschafft habe. Das mag auf der einen Seite daran liegen, dass ich in meiner kleinen Schreib-Welt auch viel zu tun hatte. Meine erste Dystopie ist fertig und muss Probe gelesen werden und ich habe in einem Monat gut 100 Seiten für mein neues Projekt geschrieben. Das ist für mich direkt ein großer Erfolg, denn diese Geschichte, die, soviel sei verraten, in einer Psychiatrie spielt, hat mich tief in sich eingezogen. So tief, wie es das letzte Mal Alissas Geschichte getan hat!

Kommen wir aber nun zu den gelesenen Büchern im Oktober! Es waren ein paar echte tolle Werke dabei und das ist für mich die Hauptsache!

Ich habe 10 Bücher gelesen!

Roman

Das Orchideenhaus - Lucinda Riley (5 von 5 mit Extrakäse)
Sommerglück - Luanne Rice (5 von 5 Käseratten)
Das Geheimnis der Schwimmerin - Erika Swyler (4 von 5 Käseratten)

Jugendthriller

Ihr letzter Sommer - Anna Snoekstra (5 von 5 mit Extrakäse)
Little Secrets - Lügen unter Freunden - M. G. Reyes (1 von 5 Käseratten)

Horror

Shining - Stephen King (5 von 5 mit Extrakäse)
Das Ufer - Richard Laymon (3 von 5 Käseratten)

Thriller

Das schwarze Blut - Jean-Christophe Grangé (4 von 5 Käseratten)
Die Falle - Melanie Raabe (4 von 5 Käseratten)
Anonym - Ursula Poznanski, Arno Strobel (4 von 5 Käseratten)




Mein Highlight war in diesem Monat auf jeden Fall "Das Orchideenhaus" von Lucinda Riley. Die Geschichte hat mich mit auf die Reise genommen und eine tragische Liebesgeschichte aufgezeichnet, die mich beim Lesen teilweise wütend, aber teilweise auch traurig gemacht hat! Besonders zu Olivia fühle ich mich jetzt auch nach dem Lesen noch verbunden!






"Ihr letzte Sommer" von Anna Snoekstra war in diesem Monat eine echte Überraschung. Ich finde,
im Jugendthriller-Genre sucht man oft vergeblich nach richtig originellen Ideen, aber Anna Snoekstra hat hier eine spannende und tiefgründige Geschichte über ein Mädchen verfasst, dass die Identität einer Vermissten annimmt und dabei einer sehr schrecklichen Geschichte auf die Spur kommt!




Tja, die Überraschung des Monats war ein Jugendthriller und leider kommt auch der Flop des Monats aus diesem Genre. "Little Secrets - Lügen unter Freunden" habe ich mit anderen Leuten auf Lovelybooks lesen dürfen, doch leider haben wir dann gemeinsam entdecken müssen, wie eintönig dieses Buch ist. Übel war besonders, dass der Verlag nicht erwähnt hatte, dass es sich um einen Reihenauftakt handelt, denn ich habe das Buch mit der Erwartung gelesen, am Ende eine Erklärung zu bekommen. Leider besitzt das Buch keine Auflösung und auch keine Spannung. Die Charaktere blieben farblos und die Geheimnisse wurden auf dem Präsentierteller serviert! Echt schade!

Und wie sah euer Monat so aus? 

Donnerstag, 27. Oktober 2016

[Rezension] Die Falle - Melanie Raabe

Titel: Die Falle
Autor: Melanie Raabe
Genre: Psychothriller
Verlag: btb
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keins
Cover und Inhaltsangabe ©  btb




"Die berühmte Bestsellerautorin Linda Conrads lebt sehr zurückgezogen. Seit elf Jahren hat sie ihr Haus nicht mehr verlassen. Als sie im Fernsehen den Mann zu erkennen glaubt, der vor Jahren ihre Schwester umgebracht hat, versucht sie, ihm eine Falle zu stellen – Köder ist sie selbst.

Dass sie darüber hinaus eine schreckliche Erinnerung aus der Vergangenheit quält, wissen nur wenige. Vor vielen Jahren hat Linda ihre jüngere Schwester Anna in einem Blutbad vorgefunden – und den Mörder flüchten sehen. Das Gesicht des Mörders verfolgt sie bis in ihre Träume. Deshalb ist es ein ungeheurer Schock für sie, als sie genau dieses Gesicht eines Tages über ihren Fernseher flimmern sieht. Grund genug für Linda, einen perfiden Plan zu schmieden - sie wird den vermeintlichen Mörder in eine Falle locken. Doch was ist damals in der Tatnacht tatsächlich passiert?"




Von Melanie Raabe habe ich schon die unterschiedlichsten Meinungen gehört und schon lange habe ich mir vorgenommen, selbst einmal ein Buch von ihr zu lesen. "Die Falle" hat sich für mich als Autor natürlich sehr gut angehört. denn ich liebe Geschichten mit Schriftstellern als Protagonisten. Hier spüre ich meistens eine Verbindung, kann die Gedanken und Gefühle besser greifen und habe auch das Verständnis für einen gewissen Wahn, der dieser Beruf oft mitbringt!

Melanie Raabe hat hier eine vielschichtige Geschichte erschaffen und ich kann sagen, dass ich ihren Schreibstil wirklich toll fand. Er war eindringlich und ehrlich, jedenfalls aus der Sichtweise unserer Hauptcharakterin. Allerdings gibt es hier noch einen Roman im Roman, also ein Buch, das von Linda verfasst wurde und immer wieder bruchstückchenhaft eingeblendet wird. Hier kam ich oft ein wenig ins Straucheln, denn der Stil war zu einfach und für mich nicht passend für eine Autorin, die die wichtigste Geschichte ihres Lebens verarbeitet und so viel mit diesem Buch beabsichtigt!




- Linda - 

Das Buch kommt mit wenigen Charakteren aus und hat daher etwas von einem Kammerspiel. Im Fokus steht die Autorin Linda, die bereits seit über zehn Jahren das Haus nicht mehr verlassen hat. Ich konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren, denn ich meide Menschen auch so gut es geht und als Autorin habe ich oft Selbstzweifel und Ängste. Von daher war besonders Lindas Alttag sehr spannend zu lesen.

Linda hat eine dunkle Vergangenheit. Ihre Schwester wurde getötet und sie erkennt eines Tages den angeblichen Mörder im Fernsehen. Doch ist er es wirklich? Oder verdrängt sie immer noch Teile ihrer Vergangenheit?

Linda ist eine vielschichtige Person und das muss sie auch sein, denn sie führt den Leser durch das gesamte Buch. Wir erleben sie zwischen Realität und Erinnerung, zwischen dem Hier und Jetzt und dem Wendemoment ihres Lebens. Was ist wahr? Und was stammt nur aus der Feder einer Autorin?




Ich liebe Psychothriller, die unter die Haut gehen und den Leser geschickt auf eine falsche Fährte schicken. Melanie Raabe hat eine sehr eindringliche Art und ich konnte mich sofort mit Linda, unserer Protagonistin identifizieren. Ich konnte sie verstehen, auch, dass sie nach all den Jahren den Mörder ihrer Schwester immer noch finden wollte.

Linda schreibt also das Buch ihres Lebens mit der Geschichte des Todes ihrer Schwester - um den Mörder aus der Reserve zu locken. Dieses Buch im Buch empfand ich als gute Idee, dennoch war mir der Schreibstil hier einfach zu "flach". Während Melanie Raabe ihrer Protagonistin so viel Leben einhaucht, bleibt dieser Krimi von Linda doch recht eintönig und hat mich oft aus dem Lesefluß katapultiert. Vielleicht habe ich von der Bestsellerautorin Linda hier einfach zuviel erwartet oder aber Melanie Raabe ist schlicht und ergreifend besser, in der der ersten Person zu schreiben.

Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch begeistern. Zwar haben mich die Passagen aus Lindas Buch sehr gestört und auch das Gesamtpaket etwas beeinträchtigt, aber dennoch empfand ich das Buch als kurzweiligen Psychothriller, der zwar recht geradlinig abläuft, aber dennoch einige Spannungsmomente enthält.

Mit der Auflösung kann man zwar anhand einiger Hinweise schnell rechnen, aber dennoch animiert die Autorin hier zum Aufstellen eigener Thesen. Ich fand das Ende passend und es hat mich zufriedengestellt, hat aber leider keinen "Wow"-Effekt hinterlassen. Melanie Raabe hat mit ihrem Schreibstil bei mir aber Eindruck hinterlassen und ich bin mir sicher, dass dies nicht das letzte Buch von ihr gewesen sein wird!




Ein eindringlicher Psychothriller, der zwar recht geradlinig aufgebaut ist, mich aber durch den tollen Schreibstil und der einzigartigen Protagonistin überzeugen konnte!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten!




Dienstag, 25. Oktober 2016

[Rezension] Das Orchideenhaus - Lucinda Riley

Titel: Das Orchideenhaus 
Autor: Lucinda Riley
Genre: Roman
Verlag: Goldmann
Bereits gelesene Bücher der Autorin: Das Mädchen auf den Klippen (5 von 5 mit Extrakäse), Der Lavendelgarten (5 von 5)
Cover und Inhaltsangabe ©  Goldmann



"Als junges Mädchen verbrachte Julia Forrester jede freie Minute bei ihrem Großvater, einem bekannten Orchideenzüchter, im Gewächshaus von Wharton Park. Nach einem schweren Schicksalsschlag führt der Zufall Julia Jahre später noch einmal zu dem Anwesen zurück. Der jetzige Besitzer Kit Crawford überreicht ihr ein altes Tagebuch, das bei den Renovierungsarbeiten gefunden wurde und womöglich Julias Großvater gehörte. Als Julia ihre Großmutter Elsie mit dem Tagebuch konfrontiert, drängt ein jahrelang gehütetes Familiengeheimnis ans Licht, das auch Julias Leben komplett verändern wird …"




"Das Orchideenhaus" ist mittlerweile mein drittes Buch von Lucinda Riley und ich bin noch immer begeistert. Ich habe mir vorgenommen, nach und nach all ihre Bücher zu lesen, da diese für mich wahre Schätze sind, und ich einfach nie enttäuscht wurde!

"Das Orchideenhaus", so heißt es, soll eins ihrer besten Bücher sein und dem kann ich nur zustimmen. Das Buch hat mich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen und ich war, ähnlich wie so einige Charaktere in dem Buch, oft geschockt.

Erstaunlich finde ich, dass die Autorin immer die richtigen Worte findet und selten in einen gewissen Kitsch abrutscht. Diese Gefahr besteht bei solchen Büchern ja immer, doch Lucinda Riley schreibt mit einer Ehrlichkeit und so intensiv, dass alles in ihren Geschichten so glaubhaft erscheint. Vieles von dem Geschehen kann so tatsächlich passiert sein und das schockiert.

In ihren Büchern gibt es meistens keine Helden, sondern nur Menschen, die einfach nur leben, ihrem Herzen folgen, Fehler machen und sich ihrem Schicksal fügen müssen. Der historische Hintergrund, der sich perfekt mit der Atmosphäre verschiedener Orte (Hier ist es Thailand, England und Frankreich) vermischt, hat mich ein Teil dieses Buches werden lassen!




- Julia -

Julia lernen wir zu Beginn der Geschichte in der Gegenwart kennen. Sie ist eine begnadete Pianistin, doch vor ein paar Monaten hat das Schicksal zugeschlagen und sie ist in ihre ehemalige Heimat geflüchtet. Dort erinnert sie sich an ihre Zeit in Wharton Park, ein Anwesen, zu dem sie sich schon als Kind magisch hingezogen gefühlt hat. Sie trifft zudem auf Kit, dem Erben von Wharton Park und freundet sich schnell wieder mit ihm an.

In solchen Büchern packt mich der Vergangenheitsstrang meistens viel mehr, als es die Gegenwart tut. Das war auch in "Das Orchideenhaus" der Fall. Jedenfalls zu Beginn. Als Gesamtwerk betrachtet, mit all den kleinen Hinweisen, passen sich aber beide Stränge perfekt zusammen und am Ende musste ich sogar bei Julias Abschnitten ein paar Tränen vergießen!

- Olivia -

Olivia war eine junge und selbstbewusste Frau und kam zur Zeit des zweiten Weltkrieges nach England. Dort hat sie sich Hals über Kopf in einen jungen Mann verliebt, doch was erst einmal wie der Beginn einer wundervollen Liebe klingt, verändert sich im Laufe doch in eine ganz andere Richtung ...

Olivia tat mir die ganze Zeit leid. Ihre Lebensgeschichte zeigt, wie aus einem lebensfrohen und freundlichen Menschen, eine verbitterte Frau ohne Perspektive werden kann. Ihr Schmerz war für mich in diesem Buch kaum auszuhalten gewesen!

- Harry -

Über Harry möchte ich an dieser Stelle nicht allzu viel verraten, denn ich denke, sein Anteil an dem Ausgang des ganzen Übels ist einfach zu groß. Ich habe ihn gehasst, ihn verflucht, versucht Verständnis aufzubringen und mich über seine Entscheidungen aufgeregt. Ja, ich denke, ich bin ein Mensch, der bis zu einem gewissen Grad tatsächlich Verständnis hat, aber darüber hinaus ist es bei mir sehr schwer. Harry hat diese Grenze recht schnell überschritten.




"Das Orchideenhaus" ist wieder einmal ein Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite ein wahrer Genuss war. Ich war vollständig in der Geschichte gefangen, habe mit Olivia und Harry gelitten und bin mit Julia auf der Suche nach ihrer Vergangenheit gegangen. Ich hätte nie gedacht, dass mich Romane über Familiengeheimnisse so begeistern können, denn im "echten" Leben bin ich alles andere als ein Familienmensch. Lucinda Rileys Bücher zeigen aber immer wieder, wie sensibel ich doch eigentlich bin!

Ich habe beim Lesen einige Tränen vergießen müssen. Tränen des Schmerzes, aber auch Tränen der Verzweiflung und Tränen des Glücks. Bücher, die den Leser emotional auf eine Reise mitnehmen, findet man selten. Lucinda Riley schafft eine Nähe zu den einzelnen Charakteren, die kaum in Worte zu fassen ist! Ich habe besonders mit Olivia so gelitten, dass ich an manchen Stellen das Buch am liebsten vor Wut in die Ecke geschleudert hätte!

Über das Ende möchte ich nicht viel verraten. Es ist aber tatsächlich ein Geheimnis, dass ich so nicht erwartet hätte. (Auch wenn ich eine Vermutung hatte, in welche Richtung es gehen wird!) Überrascht hat mich besonders Julias Sicht am Ende, denn hier gibt es noch eine Wendung, die ich so nicht erwartet hätte. Eigentlich bin ich ja nicht direkt der Typ für Happy Ends, aber bei Lucinda Rileys Büchern muss das einfach sein. Ich glaube, ansonsten hätte mich das Buch überhaupt nicht mehr losgelassen!




"Das Orchideenhaus" war für mich wieder einmal ein intensives Leseerlebnis, bei dem ich viele Tränen vergossen habe! Für mich bis jetzt das beste Buch von Lucinda Riley!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse!


Freitag, 21. Oktober 2016

[Rezension] Das schwarze Blut - Jean-Christophe Grangé

Titel: Das schwarze Blut
Autor: Jean-Christophe Grangé
Genre: Thriller
Verlag: Ehrenwirth
Bereits gelesene Bücher des Autoren: keine
Cover und Inhaltsangabe ©  Ehrenwirth



"Marc Dupeyrat ist Journalist bei einem Pariser Boulevardblatt. Schon immer übten Morde eine seltsame Faszination auf ihn aus. Sein neuester Fall ist die Geschichte des Serienmörders Jacques Reverdi, der in Südostasien mehrere junge Frauen umgebracht hat und nun in Malaysia auf sein Todesurteil wartet. Der ehemalige Weltmeister im "free-diving" verweigert jede Aussage - eine Herausforderung für den Sensationsreporter Dupeyrat. Mit einer Finte gelingt es ihm Kontakt aufzunehmen: Er bedient sich der Identität einer fiktiven, jungen Frau, die angeblich eine Magisterarbeit über die Psychogramme von Mördern schreibt. Reverdi fängt Feuer und lässt sich auf einen Briefkontakt ein. Er verliebt sich in "Elisabeth" und bittet um ein Foto. Ohne zu Zögern schickt Dupeyrat das Bild des Fotomodells Kadidscha, einer Bekannten. Als er genug Material für sein Buch zusammen hat, das in Frankreich ein Bestseller wird, bricht er den Kontakt zu Reverdi ab. Doch Reverdi gelingt unerwartet die Flucht aus dem Gefängnis: Er kommt nach Paris und sucht "Elisabeth"/Kadidscha, deren Gesicht überall in Paris auf Werbeplakaten zu sehen ist. Und für Dupeyrat und Kadidscha beginnt ein Albtraum?"




Schon seit vielen Jahren habe ich mir vorgenommen, ein Buch von Jean-Christophe Grangé zu lesen, aber irgendwie habe ich mich nie so recht herangewagt. Ich hatte immer ein paar Seiten gelesen und dann das Interesse verloren und mich für eine andere Lektüre entschieden.

Als Kind hatte ich "Die purpurnen Flüsse" gesehen und war ein wenig verwirrt von dem Film. Das war zu einer Zeit, in der ich mit Thrillern noch recht wenig anfangen konnte und völlig im Horrorgenre verloren war. Trotzdem hat mich der Aufbau des Thrillers mit seinen Wendungen begeistert und ich hatte mir geschworen, irgendwann einmal ein Buch von Jean-Christophe Grangé zu lesen.

Lange hat es gedauert, aber ich habe es tatsächlich geschafft. Nachdem ich mich an die vielen französischen Namen und die ungewohnten Handlungsorte (Teilweise spielt das Buch im Dschungel von Kuala Lumpur und auf einer Insel namens Phuket) gewöhnt hatte, konnte ich das Buch tatsächlich genießen. Es ist vom Schreibstil keine 0815-Thriller-Durchschnittskost, sondern ein Buch, das echte Bilder des Schreckens erzeugt und Platz für jeden Charakter lässt. "Das schwarze Blut" als mein Erstling von Grangé war nicht einfach zu lesen, aber es hat sich gelohnt!




- Marc Dupeyrat -

Mark Dupeyrat ist Journalist und scheint von dem Fall des Serienmörders Jacques Reverdi, der in Malaysia auf sein Todesurteil wartet. Zwischen den beiden ist sofort eine Verbindung zu spüren, die ich hier einfach einmal "Wahn" nenne.

Mark schafft es durch einen Trick mit Reverdi Kontakt aufzunehmen. Er begibt sich auf die Spuren Reverdis, um dessen Taten zu verstehen. Dabei kommt er auch an seine eigenen Grenzen ...

- Jacques Reverdi -

Reverdi hat mich ein wenig an Hannibal Lecter erinnert, denn ihn treibt die gleiche Lust am Töten an. Er ist recht überheblich und sich seiner Macht bewusst. Allerdings muss ich sagen, dass er bei mir keine Gänsehaut erzeugen konnte. Ganz im Gegenteil. Jacques Reverdi wirkte auf mich sehr gebildet und deswegen auch recht sympathisch.




Das Buch ist zum größten Teil eine Art Schnitzeljagd. Mark Dupeyrat, der sich als die schöne Studentin Elisabeth ausgibt, wird auf die Reise geschickt, um Reverdi und seine Taten zu verstehen. Dabei reist er zu verschiedenen Orten, an denen Reverdi sich vor seiner Inhaftierung aufgehalten hat. Reverdi gibt Mark so einige Rätsel auf, die er lösen muss und nach und nach fügt sich das Bild eines Serienmörders zusammen.

Leider erzählt der Klappentext bereits fast die gesamte Handlung des Buches, aber ich denke, dass dies hier kein Thriller ist, der mit großartigen Wendungen punkten will. Nein, er soll in erster Linie Einblick in die Gedanken eines Serienmörders geben und zeigen, wie leicht Menschen doch zu manipulieren sind.

Interessant fand ich zudem, wie der Autor sich mit dem Thema Blut auseinandergesetzt hat. Wir bekommen viele interessante Fakten präsentiert und ich verrate nur so viel: Der Name des Buches hat noch eine tiefere Bedeutung! ;)

Obwohl einige Sachen im Gesamtbild recht unlogisch erscheinen, ist "Das schwarze Blut" dennoch ein lesenswertes Buch, das zwar recht blutig ist, sich aber dennoch von den Durchschnittsthrillern abhebt. Jean-Christophe Grangé hat komplett seinen eigenen Stil gefunden und das fand ich bewundernswert an diesem Buch. Ich denke, mit "Das schwarze Blut" habe ich endlich einen Zugang zu diesem tollen Autoren gefunden und irgendwann werde ich bestimmt zu einem weiteren Werk von ihm greifen!




Ein blutiger, toll geschriebener Thriller, der das Leben eines Serienmörders skizziert!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.

Dienstag, 18. Oktober 2016

[Rezension] Das Geheimnis der Schwimmerin - Erika Swyler

Titel: Das Geheimnis der Schwimmerin
Autor: Erika Swyler
Genre: Roman
Verlag: Limes
Bereits gelesene Bücher des Autoren: keine
Cover und Inhaltsangabe ©  Limes

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!




"Simon Watson lebt allein in einem verwitterten Haus an der Küste Long Islands. Eines Tages findet er ein altes Buch auf seiner Türschwelle, das ihn sofort in seinen Bann zieht. Die brüchigen Seiten erzählen von einer großen Liebe, vom dramatischen Tod einer Schwimmerin und vom tragischen Schicksal einer ganzen Familie – Simons eigener Familie. Denn wie es scheint, finden die Watson-Frauen seit 250 Jahren im Wasser den Tod – immer am 24. Juli. Auch Simons Mutter ertrank in den Fluten des Atlantiks. Als nun seine Schwester Enola zu Besuch kommt, scheint sie seltsam verändert – und der 24. Juli steht unmittelbar bevor …"




Das Buch ist mir bereits vor einem Monat wegen des unendlich schönen Covers aufgefallen und da ich in diesem Jahr meine Liebe zu solchen Geschichten, die sich von der Vergangenheit in die Gegenwart erstrecken, entdeckt habe, musste ich "Das Geheimnis der Schwimmerin" unbedingt lesen.

Zu Beginn muss ich anmerken, dass dieses Buch ein Debüt ist, aber Erika Swlyer schreibt mit einer solchen Leichtigkeit und mit solch einem Gefühl, dass sie mich direkt an Lucinda Riley erinnert hat. Zwar gibt es in diesem Buch einige Längen, aber Erika Swlyer hat ein großes Talent, eine melancholische Stimmung zu erzeugen und den Leser tief in das Geschehen zu ziehen.




- Simon Watson - 

Seiner Geschichte verfolgen wir in der Gegenwart. Er bekommt von einem sonderbaren und ihm unbekannten Buchhändler ein altes und teilweise zerstörtes Buch zugeschickt. Angeblich würden sich im Inneren Hinweise zu seiner Familie finden lassen.

Simon ist ein recht melancholischer Mensch. Das liegt bei ihm wohl einfach in der Familie. Er bewohnt das Haus seiner verstorbenen Eltern, kommt aber alleine kaum über die Runde. Als er dann auch noch seinen Job verliert und seine Schwester urplötzlich anreist, verliert er sich in der Geschichten der alten Wandergruppe.

- Amos -

Amos empfand ich als interessantesten Charakter in diesem Buch. Als stummer und verstoßender Junge kommt er zu der Wandertruppe rund um Hermelius Peabody und sein Leben bekommt dort einen Sinn. Er ist plötzlich Teil der Show und entwickelt sich, als Teils dieser neuen Familie, zu einem jungen Mann.

Amos Geschichte hat mich berührt und nachdenklich gestimmt. Obwohl er nicht reden kann, haucht die Autorin ihm so viel Leben ein, dass man ihn als Leser einfach mögen muss, auch wenn er alles andere als perfekt ist!




"Das Geheimnis der Schwimmerin" hat mich von der ersten Seite an magisch in den Bann gezogen. Zwar ist das gesamte Buch sehr ruhig gehalten und es kommen auch einige Längen auf, aber ich habe mich dennoch nie gelangweilt. Besonders die Geschichte aus der Vergangenheit hat mich begeistern können, denn die Autorin hat diese Zeit wirklich gut getroffen.

Die Gruppe von Schaulustigen empfand ich als Highlight des Buches. Wir lernen Amos als Kind kennen und kommen mit ihm zusammen zu der Truppe und müssen lernen, wie man sich am besten zur Schau stellt. Dieses Geschäft ist bitter, aber umso intensiver ist der Zusammenhalt dieser Menschen, die von Stadt zu Stadt reisen und zu einer Familie zusammenwachsen.

Ich muss gestehen, dass ich den Erzählstrang der Vergangenheit um einiges interessanter fand, als den der Gegenwart. Simon ist zwar ein interessanter Charakter, aber seine Nachforschungen waren, wenn ich jetzt das Ende betrachte, doch recht eintönig. Ich kann zwar verstehen, warum er das alles rausfinden möchte und auch die Entdeckungen auf die er stößt, konnten bei mir Spannung erzeugen, aber dennoch fehlte mir hier der gewisse Biss, die Geschichte auch geradlinig zu Ende zu bringen.

Erika Swyler hat in "Das Geheimnis der Schwimmerin" einen sehr poetischen Schreibstil, der sehr blumig ist und deswegen wohl nicht jeden Leser in den Bann ziehen wird. Ich mag eine gewisse Theatralik in Bücher und ich finde, dass dieser Stil zu diesem recht ruhigen Buch perfekt passt.

"Das Geheimnis der Schwimmerin" hat es beinahe geschafft, einen Platz unter meinen Lieblingsbüchern zu schaffen. Leider muss ich aber hier noch erwähnen, dass ich das Ende zu schwach für die Intensität des Vergangenheitsstranges empfand. Es wurden nicht alle Fäden zusammengeführt und besonders die Frage nach dem 24. Juli muss der Leser am Ende selbst beantworten.




Ich denke, wir werden noch viel von Erika Swyler hören. "Das Geheimnis der Schwimmerin" hat mir trotz des Endes gut gefallen. Ihr Schreibstil hat mich teilweise mehr begeistert, als es der Aufbau der Geschichte tun konnte.

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.




Sonntag, 16. Oktober 2016

[Rezension] Anonym - Ursula Poznanski, Arno Strobel

Titel: Anonym 
Autor: Ursula Poznanski, Arno Strobel
Genre: Thriller
Verlag: Wunderlich
Bereits gelesene Bücher des Autoren: Ursula Poznanski: Saeculum, Erebos, Fünf, blinde Vögel
Arno Strobel: Der Trakt, Das Script, Das Dorf, Die Flut, Der Sarg, Das Rachespiel
Cover und Inhaltsangabe ©  Wunderlich




"Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Ex-Frau? Du wünschst deinem Chef den Tod? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche wahr...

Es ist der erste gemeinsame Fall von Kommissar Daniel Buchholz und seiner Kollegin Nina Salomon, und er führt sie auf die Spur des geheimnisvollen Internetforums "Morituri". Dort können die Mitglieder Kandidaten aufstellen und dann für sie abstimmen. Dem Gewinner winkt der Tod. Aber das Internet ist unendlich, die Nutzer schwer zu fassen. Nur der Tod ist ausgesprochen real, und er ist näher, als Buchholz und Salomon glauben..."




Von Arno Strobel wollte ich nach den letzten Enttäuschungen eigentlich kein Buch mehr lesen, denn ich komme mit seinem Schreibstil einfach nicht mehr klar. Auch das letzte Buch des Autorenduos zog einfach an mir vorbei, nachdem ich gehört habe, wie schrecklich die Auflösung ist. Von "Anonym" habe ich allerdings nun durchwegs Gutes gehört und so habe ich hier dem Autorenduo eine Chance gegeben.

Ich muss gleich sagen, dass dies ein recht typischer Thriller nach dem typischen Muster ist - was jetzt allerdings keine Kritik sein soll. Solche Thriller muss es wohl auch geben! Abwechselnd wir aus der Sicht von Nina und Daniel eine Geschichte eines Mörders erzählt, der im Internet über seine Opfer abstimmen lässt. Hin und wieder lassen die Autoren auch den Täter zu Wort kommen!

Am besten hat mir in diesem Buch die Sichtweise von Nina gefallen, denn hier entstand für mich mehr Spannung. Ich muss allerdings anmerken, dass ich kein großer Freund von Ermittlungsarbeit bin, was hier die Leser meines Blogs mittlerweile wissen sollten. Demzufolge war mir auch hier die ganze Seite aus Sicht der Polizei oftmals ein wenig eintönig. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack!




- Nina Salomon -

Nina wird die neue Partnerin von Daniel Buchholz und die beiden können sich von der ersten Sekunde an nicht wirklich gut leiden. Kein Wunder, dass Nina nicht im Team arbeiten will und lieber auf eigene Faust loszieht!

Nina empfand ich als interessanten Charakter, allerdings finde ich es in Büchern mittlerweile nicht mehr so originell, wenn auch das Privatleben der Ermittler beleuchtet wird und es dort natürlich ein traumatisches Erlebnis gab, das erst einmal in Szene gesetzt wird. Das führt zwar zu Nähe, aber dennoch wirft es mich immer wieder aus der Geschichte!

- Daniel Buchholz -

Die Sicht von Daniel fand ich zu Beginn etwas zäh. Als Charakter war er mir nicht sympathisch und die Entwicklungen zwischen ihm und Nina liefen mir etwas zu schnell ab. Da ich kein großer Freund von Ermittlern bin, kann ich hier auch wenig über unsere beiden Protagonisten sagen.




Die Grundidee von "Anonym" ist zwar nicht neu, aber dennoch aktuell und interessant. Das Internet bietet in der heutigen Zeit ja viele Plattformen und das Szenario, das dieses Buch schreibt, ist gar nicht so abwegig. Im Internet finden die Menschen Freiheit und eben die gewünschte Anonymität.

Ein wenig hat mich das Buch an "Der Totschläger" von Chris Carter erinnert, in der es allerdings eine Homepage gab, in denen die User über die Todesart abstimmen konnten. In "Anonym" werden allerdings vier mögliche Opfer zur Wahl gestellt und einer davon muss anschließend dran glauben. Klar, dass diese Seite innerhalb kürzester Zeit regen Anklang findet, denn wie sonst könnte man sich schnell von einem gehassten Mitmenschen entledigen?

Ursula Poznanski und Arno Strobel haben hier eine Geschichte verfasst, die zum Nachdenken anregt. Ist die Anonymität des Internets ein Segen oder ein Fluch? Verlieren wir dadurch vielleicht unser Gesicht?

Der Killer hier ist der Polizei lange Zeit voraus und das ist meiner Meinung nach eine Schwachstelle des Thrillers. Die sehr spannenden Momente wechseln sich mit den Alltagsproblemen und der Polizeiarbeit ab. Leider bleibt auch nicht viel Spielraum, was den Täter angeht, denn es wird früh klar, dass nur eine Nebenperson in Frage kommen kann! Hier hätten die Autoren ruhig noch andere Tatverdächtige präsentieren können! ;)

Trotz dieser Kritik muss ich aber sagen, dass mich das Buch unterhalten konnte. Ich bin schon lange ein Fan von Ursula Poznanski und auch wenn ich finde, dass die beiden vom Schreibstil nicht unbedingt harmonisieren, kann ich "Anonym" doch für einen schönen, kalten Herbstabend empfehlen!




Ein Buch mit kleinen Schwächen, das allerdings gut unterhält!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.








Freitag, 14. Oktober 2016

[Erneute Auslosung] Blogtour "666" M. H. Steinmetz

Hallo ihr Lieben,

leider hat sich eine Gewinnerin zu unserer Blogtour immer noch nicht gemeldet, weswegen wir das Buch jetzt neu ausgelost haben! Da Richanni sich nicht gemeldet hat, lautet der neue Gewinner:

Rosalieana

Bitte schick deine Postanschrift mit eventuellem Signierwunsch an steinmetz.speyer[at]gmail[dot]com und schon macht sich der Gewinn auf den Weg zu dir!

Mittwoch, 12. Oktober 2016

[Rezension] Little Secrets - Lügen unter Freunden - M. G. Reyes

Titel: Little Secrets
Autor: M. G. Reyes
Genre: Jugendthriller
Verlag: Harper Collins 
Bereits gelesene Bücher des Autorin: keine
Cover und Inhaltsangabe © Harper Collins




"Es klingt wie die Erfüllung eines Traums: Vier Mädchen und zwei Jungs ziehen in ein Haus am Venice Beach. Die Vormundschaft ihrer Eltern sind sie los. Jetzt liegt die große Freiheit vor ihnen. Und so wird die WG zu ihrer neuen Familie. Aber alle sechs haben ein dunkles Geheimnis – das Starlet, die Hackerin und der Sportstar genauso wie die Musikerin, das brave Mädchen und der Außenseiter. Als eine brisante Lüge auffliegt, beginnt ein gefährliches Spiel, bei dem bald jeder seine eigene Haut retten will …"




Nachdem ich in der letzten Woche von "Ihr letzter Sommer" von Anna Snoekstra endlos begeistert war, erreichte mich durch eine Leserunde bei Loveybooks ein weiterer Jugendthriller aus dem Hause Harper Collins.

"Little Secrets" verspricht laut Klappentext eine brisante Lüge, die aufgedeckt wird und alle in Gefahr bringt. Nun ja, wenn ich mir den Klappentext jetzt nach Beendigung des Buches noch einmal durchlese, ergibt es überhaupt keinen Sinn mehr! Es ist, als hätte jemand diesen Test verfasst, der das Buch nicht gelesen hat, denn leider ist auf den gut 300 Seiten keinerlei Gefahr spürbar und einen echten Thrill sucht man ebenfalls vergebens.

Der Schreibstil von M. G. Reyes war absolut nicht meins. Er war zu nüchtern, zu aufgesetzt und zu eindimensional. Das größte Problem, das wir auch während der Leserunde feststellen mussten, waren die vielen Charaktere, die alle nur oberflächlich beschrieben wurden. Dem gesamten Buch fehlte es an Tiefe und ein Geschick, den Leser in die falsche Richtung zu lenken.

Trotz vieler Nebensächlichkeiten läuft das Buch sehr geradlinig ab. Geheimnisse werden nicht lange bewahrt, sondern werden unspektakulär einfach offen gelegt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich noch nie ein Buch gelesen habe, dass so offensichtlich alles preisgibt. Als Leser habe ich mich nicht dazu animiert gefühlt, überhaupt selbstständig nachzudenken.




Das größte Problem in diesem Buch waren meiner Meinung nach die Charaktere, die alle recht klischeehaft beschrieben wurden und nicht sehr facettenreich erschienen.

Wie haben hier wieder den Sportler namens Paolo, der im Grunde aber völlig unwichtig für die Story ist.

Wir haben einen Homosexuellen namens John-Michael, der zumindest halbwegs interessant erscheint, der aber auch eine zu seicht erzählte Story mitbringt.

Grace ist die Schwester von Candace und ja, sie wird im Grunde charakterlich kaum beschrieben. Sie ist einfach da!

Lucy ist die Rockerin und eben einfach nur cool. Wie Rocker eben sind! :P

Und dann ist da Maya, die Hackerin, die fast während des gesamten Buches an einer App arbeitet. Sie fand ich sterbenslangweilig!

Wie ihr sehen könnt, gibt es in "Little Secrets" einige Charaktere, die ja eigentlich interessant sein könnten. Leider sind sie es nicht. Auch wenn der Titel "Lügen unter Freunden" hier eine Freundschaft andeutet, beginnt das Buch doch zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Sechs nicht kennen. Von echter Freundschaft ist auch während der ganzen Geschichte nichts zu spüren. Wie auch? Die Sechs kennen sich schließlich nicht!




Das Buch hier zu beurteilen fällt mir sehr schwer. Ich habe einen spannenden Jugendthriller erwartet, bei dem ich miträtseln kann und der ein wenig wie "Pretty Little Liars" daherkommt, doch stattdessen fehlt es dem Buch leider an einem roten Faden und einer gewissen Struktur. Zudem ist der Schreibstil leider zu nüchtern und distanziert, was nicht zu den Problemen passt, die hier geschildert werden. Mitgefühl konnte ich leider zu keinem Zeitpunkt empfinden.

Ich habe auch gut 100 Seiten gebraucht, um die Charaktere kennenzulernen. Leider plätschert die Story nur dahin. Wir erfahren, wie die Sechs in die WG kommen und was für Problemchen sie haben. Die meisten Themen werden nur oberflächlich angeschnitten und ergeben als Gesamtbild absolut keinen Sinn. Da ist beispielsweise Paolos Geschichte über einen Typen, den er beim Tennis kennenlernt. Dieser Erzählstrang ist vollkommen unwichtig für die weitere Handlung und dient nur zum Aufbauschen.

Meiner Meinung nach haben bei diesem Buch zu viele Köche den Brei verdorben. Das Cover passt absolut nicht zur Geschichte über sechs Leute, die sich überhaupt nicht kennen, der Klappentext schürt Erwartungen, die absolut nicht eingehalten werden, der Lektor hatte anscheinend auch nicht so recht Lust, die Geschichte zu lesen/korrigieren/zu bearbeiten und der Verlag gibt nicht an, dass es sich hier um den ersten Teil einer Trilogie handelt. (Dies musste jemand bei der Leserunde erst durch Nachforschung zu den englischen Büchern rausfinden!) Das alles hinterlässt leider einen sehr faden Nachgeschmack!

Ich kann das Buch an dieser Stelle leider nicht empfehlen. Die Geschichte ist zu wirr und wird zum Ende hin nicht aufgelöst. Ganz im Gegenteil. Es werden noch weitere Fragezeichen erzeugt, denn die letzten Seiten wirken einfach nur noch lieblos, als wäre die 300 Seiten Marke endlich geknackt und es wäre Zeit, zum aufhören. Ich werde die Fortsetzungen nicht lesen, denn leider hat mich bereits dieses Buch maßlos enttäuscht. Einzig die Grundidee fand ich wirklich gut, aber die Umsetzung ist leider überhaupt nicht gelungen!




Eine langweilige Geschichte ohne Spannung und auch ohne Auflösung am Ende. Eine echte Gefahr gibt es in diesem Buch nicht, es geht nur um sechs unterschiedliche Jugendliche und winzige Einblicke in ihre Leben. Schade!

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