Mittwoch, 29. April 2020

[Rezension] Interview mit einem Vampir - Anne Rice

Titel: Interview mit einem Vampir
Autor:  Anne Rice
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 13. Februar 2013
Anzahl der Seiten: 288
Cover und Inhaltsangabe: © Goldmann

Begonnen: 28.03.2020
Beendet: 03.04.2020



"Er ist so schön wie ein Engel und so unverletzbar wie ein Gott: Lestat de Liancourt, der ewige Rebell unter den Vampiren, Beherrscher der Finsternis und Verführer von großer erotischer Kraft. Mit seinem Schützling Louis macht er sich auf die Reise durch die Nacht – auf der Suche nach anderen Untoten, nach Gefährten und Abenteurern in der ewigen, dunklen Unsterblichkeit."




Von Anne Rice habe ich schon viel gehört, aber noch nie eins ihrer Werke gelesen. Nun habe ich in einem Bücherschrank "Interview mit einem Vampir" entdeckt, das ja auch heute noch als DER Vampirroman schlechthin gilt. Nun wollte ich selbst einmal Ane Rices Welt der Vampire betreten - doch dieser Klassiker wollte mich leider nicht so recht abtauchen lassen.

Ein Vampir, der einem Jungen ein Interview gibt und dabei seine ganzes Lebensgeschichte präsentiert, klingt erst einmal recht interessant. Doch ich muss sagen, dass die ganze Geschichte, die hier natürlich aus der Sicht des doch recht zahmen Louis erzählt wird, doch recht langatmig wirkt. In erster Linie liegt dies wohl daran, dass alles doch recht schleppend voran geht.Wir erfahren, wie Louis zum Vampir wurde und wie er sich schließlich mit seinem neuen Leben und auch mit seinem "Schöpfer" Lestat arrangiert.

Für mich wurde es erst spannend, als Claudia dazukam, die hier gerade für Louis doch noch eine sehr zentrale Rolle spielt. Die Charaktere hätten allesamt für mich allerdings besser ausgearbeitet werden können. Lestat war für mich hier nur der böse Vampir, während Louis stets versucht, seine menschliche Seite noch aufrechtzuerhalten und damit hier das "Gute" symbolisierte. Ich hätte mir hier etwas tiefere Einblicke in ihre Persönlichkeiten gewünscht.

Claudia, die noch ein Kind ist, als sie auf Lestat und Louis trifft, empfand ich als ungemein faszinierenden Charakter, der für mich auch absolut glaubhaft dargestellt war. Zum einen hat sie Züge von Lestat, andererseits aber auch von Louis. Doch für welche Seite wird sie sich letztendlich entscheiden?

Obwohl ich großer Fan von Vampirromanen bin, wurde ich doch bis zum Ende nicht so wirklich warm mit der Geschichte. Sie war mir persönlich zu zäh und besaß zu wenig Spannung und auch Tragik. Von der Romantik, von der Fans der Buchreihe oft schwärmen, war für mich in diesem ersten Band nur wenig spürbar. Ab einen gewissen Punkt war das Buch für mich schon interessant, aber ich war nicht wirklich gefesselt. Ich denke, der Funke wollte einfach nicht überspringen!




Leider gehöre ich wohl nicht zu den Fans von Anne Rice. Ihr Schreibstil war mir zu trocken und die Geschichte zu zäh. Die Handlung hat mir an manchen Punkten zwar schon gefallen, aber verliebt habe ich mich in dieses Werk und diese Art des Vampirromans leider nicht ...


Sonntag, 26. April 2020

[Netflix] Kurzmeinungen zu Filmen und Serien im März 2020

Wir leben zwar gerade im Auto, aber dennoch schauen wir auf dem Handy noch gerne auf Netflix Filme und Serien, die ich euch von jetzt an gerne vorstellen würde. Vielleicht ist ja für den einen oder anderen von euch etwas dabei. Ihr könnt uns auch gerne Filme und Serien empfehlen!


© Sony Pictures
"Call me by your Name"


Eine Buchverfilmung, die ich lange schon sehen wollte. Der Film spielt in Italien der 1980er Jahre und behandelt die Geschichte von Elio, der sich in den sieben Jahre älteren Oliver verliebt und eigentlich aus Amerika stammt und dementsprechend nur eine begrenzte Zeit in Norditalien verbringt. So entwickelt sich eine Sommerliebe, die unkompliziert und doch voller Tiefe ist.

Ich brauchte etwas, um mich in den Film hineinzufinden, da er doch anfangs erst einmal etwas wirr wirkt - ganz so wie die Gefühle des Hauptcharakters. Dennoch finde ich die Botschaft am Ende hier wundervoll, besonders im Hinblick auf Elios Eltern und der Tatsache, dass er gar kein "Outing" benötigt. Ein sehr starker Film!

© Netflix
"All die verdammt perfekten Tage"


Lange ist es her, dass ich das dazugehörige Buch gelesen haben! Dennoch konnte ich mich noch immer an die Geschichte erinnern und war neugierig auf die Verfilmung. "All die verdammt perfekten Tage" beginnt mit einem Selbstmordversuch von Violet, die den Tod ihrer Schwester einfach nicht verkraftet. Sie wird von Theodore Finch "gerettet" und er, der augenscheinlich auch an Depressionen leidet, führt sie zurück ins Leben, während er selbst immer weiter davon abdriftet.

Ich mochte den Film, wenngleich ich den männlichen Hauptcharaktere eine Spur glaubhafter fand als Ellie Fanning als Violet. Dennoch hat mich aber eine Stelle am Ende hier extrem zum weinen gebracht. Es ist ein toller und wichtiger Film, der aufzeigt, dass Depressionen nicht bei jedem gleich verlaufen und nicht immer offensichtlich zu sehen sind!

© Kinowelt
"Die Herzogin"

Hin und wieder schauen wir gerne historische Filme. "Die Herzogin" ist die wahre Geschichte von Georgiana Spencer, die mit dem Herzog von Devonshire verheiratet wird, doch in der Ehe keine echte Liebe findet. Ein sehr bewegender Film, der zeigt, dass Frauen damals nur für die Zeugung männlicher Nachkommen benutzt wurden ... Keira Knightley ist hier die perfekte Besetzung für die Herzogin. Ein ungemein fesselnder und von den Kostümen unfassbar beeindruckender Film!



"Dein Zuhause gehört mir"

Diesen Psychothriller habe ich am Ende des Monats gesehen und war von Anfang an gefesselt. Es geht um Javier Muñoz, der seinen Job und seine Wohnung verliert und um jeden Preis zurück in sein altes Zuhause will. Er schmiedet alles einen bitterbösen Plan, der ihn nicht nur seine Wohnung zurückbringen, sondern ihn auch eine neue und perfekte Familie beschaffen soll. Wir fanden diesen Film unfassbar fesselnd und sehr böse! Für Fans von Psychothrillern ein absolutes Muss!

© Columbia Pictures, Universal Studios
"Die Schwester der Königin"

Und noch ein historischer Film, der ebenfalls das Thema der
Unterdrückung der Frauen aufgreift. Hier geht es um Henry VIII, dem bereits verheirateten König von England, der hier erst ein Auge auf Mary Boleyn wirft, sich im Anschluss aber auch in ihre Schwester verliebt, die daraufhin alles daran setzt, die Königin von England zu werden.

Ebenfalls auf einer wahren Geschichte basierend, hat mich dieser Film zum Ende hin wirklich sprachlos zurückgelassen! Ein wirklich sehenswertes historisches Drama, in dem es um Intrigen und Machtspiele geht. 

© Netflix
"Blutiger Trip"

Kommen wir zu einer Anthologieserie, die verschiedene kurze Gruselgeschichten präsentiert. Ganz im Stil von "Gänsehaut" oder auch "Einfach Unheimlich" werden hier sechs verschiedene Old-School-Horrorgeschichten erzählt wie beispielsweise die Geschichte einer alten Schule oder einer Opferstätte im Wald. Für mich als absoluter Fan solcher Horrorsachen war die Serie ein absolutes Highlight - Allerdings viel zu kurz! Bitte mehr Folgen!


"The Frankenstein Chronicles" (Staffel 1)

Erst vor kurzem habe ich "Frankenstein" von Mary Shelley gelesen und in dem Werk ein neues Lieblingsbuch gefunden. Auf Netflix haben wir dann diese Serie, in der Sean Bean die Hauptrolle, nämlich Inspector John Marlot spielt und den rätselhaften Fall eines sonderbaren angespülten Leichnams, der aus insgesamt acht Kindern zusammengesetzt wurde, lösen muss.

Sean Bean ist als Hauptdarsteller hier gut gewählt, allerdings waren einige Folgen zwischendrin doch etwas langatmig, da hier doch ziemlich viel falsche Fährten gestreut werden, die dann irgendwann ins Leere verlaufen. Die Tatsache, das auch Mary Shelley eine Rolle spielt und das Ende wirklich noch einen großen Schockmoment bereit hält, hat allerdings dafür gesorgt, dass wir die Serie doch noch genießen konnten. Wir wissen allerdings noch nicht, ob und wann wir die zweite Staffel schauen
werden!
© Netflix

"I Am Not Okay with This!"

Dies ist eine Serie, die ein wenig an "Stranger Things"  und "The End of the F***ing World" erinnert
und besonders durch seine genialen Charaktere punktet. Hier geht es um Sydney Novak, die seit dem Selbstmord ihres Vaters depressiv ist und plötzlich herausfindet, dass ihre negativen Emotionen eine zerstörerische Macht besitzen.

Die Serie ist sehr jugendlich, etwas schräg und besitzt sympathische, wenngleich auch etwas verrückte Charaktere. Wir haben die erste Staffel innerhalb von zwei Tagen geschaut und hoffen, dass es eine weitere geben wird!

"Noragami"

Wir sind gerade mitten in der zweiten Staffel dieser Animeserie, in der es um den Gott Yato geht, der kein leichtes Leben führt und sich irgendwie versucht, mit Aufträgen über Wasser zu halten. Durch einen Unfall trifft er auf die Schülerin Hiyori, die plötzlich zwischen Jenseits und Diesseits gefangen zu sein scheint. Die erste Staffel fand ich ungemein unterhaltsam. Dieser Anime bietet tolle Charaktere, einen guten Humor und einen Hauch Action.




Freitag, 24. April 2020

[Buchbaby] Unheimliches aus Rainfield - Jeidra Rainey

In Rainfield habe ich endlich das Zuhause gefunden, das ich schon viel zu lange gesucht habe. Das Schreiben dieser Kurzgeschichten hat mir in den letzten Monate extrem geholfen und mir wieder einmal gezeigt, dass der Weg den ich gehe und der vor allem aus Verzicht besteht, doch der richtige ist. Das Schreiben ist nämlich alles für mich, mein Lebensretter, meine Familie und ja, mein Wegweiser … 
Ich will nach wie vor keine kommerziell erfolgreiche Autorin sein, nein, ich wünsche mir einfach, dass mich der eine oder andere in Rainfield besucht. Im Raindrop Inn sind schließlich immer ein paar Zimmer frei und in der Ramshakle Road lässt sich bestimmt auch noch ein schickes Häuschen finden!

"Unheimliches aus Rainfield" (13 Kurzgeschichten)

Ein gruseliges Kind, das, aus einem Trinkpäckchen schlürfend, immer wieder auf einem einsamen Parkplatz gesichtet wird …

Der Besuch bei den verhassten Schwiegereltern, die  erkennen müssen, dass Geld, ein angesehener Job und eine gute Absicherung doch nicht alles ist … 

Das kranke Spiel, das sich eine liebende Mutter als Rache für das Mobbing an ihren Sohn ausgedacht hat …

Ein Chat unter Schulfreunden, der harmlos beginnt, dann aber ein grauenvolles Ende findet …

Drei Frauen, die lange vor der Gründung Rainfields durch den Dew Wood streifen und dort dem Bösen begegnen …

Ein Valentinstag, der ganz anders verläuft, als es sich ein Mädchen erträumt hat … 

Diese und weitere unheimliche Kurzgeschichten führen euch in die dunkelsten Ecken Rainfields und in die Abgründe, die sich bei den Bewohnern dieser kleinen Stadt aufgetan haben …

Folgende Kurzgeschichten sind enthalten:

Jamie & Jamie 
Willkommen bei den Calligans
Tief im Dew Wood 
Seelenverwandte 
Creepy Carrie 
Masons Geburtstagsüberraschung 
Nächtlicher Check-in 
M+D 
Das Drehbuch 
The Bohemian Four 
Das Kind mit dem Trinkpäckchen 
Wahrheit oder Stromschlag 
Auf Wiedersehen, Rainfield 

Ich freue mich über euren Besuch. Ihr findet mich schreibend im Dew Wood, nahe des Parkplatzes, an dem das Kind mit dem Trinkpäckchen gesichtet wurde! :D

Eure Jeidra Rainey

Dienstag, 21. April 2020

[Rezension] Das Heim - Mats Strandberg

Titel: Das Heim
Autor:  Mats Strandberg
Genre: Roman, Horroroman
Erscheinungsdatum: 24. Oktober 2018
Anzahl der Seiten: 448
Cover und Inhaltsangabe: © Fischer Taschenbuch

Begonnen: 19.03.2020
Beendet: 27.03.2020



"Zum ersten Mal nach zwanzig Jahren kehrt Joel zurück in sein Heimatstädtchen an der schwedischen Westküste, um seine demenzkranke Mutter zu pflegen. Seit ihrem Infarkt ist Monika nicht mehr dieselbe, und schweren Herzens bringt Joel sie im Seniorenheim unter, wo sie sich zunächst zu erholen scheint.
Doch schon bald verschlechtert sich Monikas Zustand: Sie magert ab. Wird ausfallend. Und spricht dunkle Geheimnisse aus, von denen sie eigentlich gar nichts wissen kann. Manche der Alten halten sie deshalb für einen Engel, andere für einen Dämon, und auch auf Joel wirkt seine Mutter, als wäre sie nicht sie selbst.
Eine von Monikas Pflegerinnen ist Joels Jugendfreundin Nina. Seit zwanzig Jahren haben die beiden nicht miteinander gesprochen, und so schmerzhaft sich ihre Wege damals getrennt haben, so schmerzhaft ist jetzt ihr Wiedersehen.
Und als sich die beklemmenden Vorkommnisse im Heim häufen, findet Joel ausgerechnet in Nina eine Verbündete, um dem Grauen entgegenzutreten."




"Das Heim" von Mats Strandberg habe ich schon vor einer Weile auf sehr vielen Blogs gesehen, doch erst jetzt bot sich mir die Gelegenheit nach "Nebelfenn", dem Pflegeheim, in dem diese Geschichte spielt, zu reisen.

Auf dem Cover wurde Mats Strandberg als "schwedischer Stephen King" angepriesen. Passenderweise habe ich dieses Werk zeitgleich mit einem Werk von King gelesen und muss gleich zu Beginn sagen, dass hier wohl etwas zu hohe Erwartungen geschürt werden.

Mats Strandbergs Stil ist definitiv sehr einfach und angenehm. Den Fokus legt der Autor hier auf seine beiden Protagonisten Joel und Nina. Während Nina selbst in dem Heim als Pflegerin arbeitet, ist Joel gerade dabei, seine an Demenz erkrankte Mutter in eben dieses Heim unterzubringen. Es dauert nicht lange bis die beiden aufeinanderteffen und sich schließlich herausstellt, dass sie sich bereits von früher kennen.

Die kurzen Kapitel machen es hier definitiv leicht, in die Geschichte hineinzukommen, allerdings verströmt das Buch gleichzeitig auch eine sehr ruhige Atmosphäre, die ich allerdings doch recht passend fand. Das Grauen bahnt sich hier langsam den Weg in das eh schon recht traurige Umfeld von alten Menschen, die in einem Heim zusammenleben und dort teilweise wohl auch vergessen werden.

Das Thema Demenz beziehungsweise das Altern in einem solchen Heim hat der Autor gut aufgegriffen und sehr schonungslos umgesetzt. So begleiten wir hier die Pfleger bei ihrer Arbeit und lernen auch so einige Senioren kennen.

Die Geschichte besitzt eine sehr ruhige Atmosphäre, die mich manchmal dazu verleitet hat, erst einmal zu einer anderen Lektüre zu greifen. Alles geschieht sehr unterschwellig. Während ich gerne die einzelnen Menschen innerhalb des Seniorenheims betrachtet habe, muss ich doch gestehen, dass mir Joel und Nina als Protagonisten zu wenig Tiefe besaßen. Es fiel mir schwer mit den beiden oder auch nur mit einen von ihnen mitzufiebern.

Im Aufbau ist "Das Heim" sicherlich ein klassischer Gruselroman, in dem sich das Grauen ganz langsam in das Seniorenheim einschleicht. Die kleinen Horrorelemente haben mir sehr gut gefallen, während mir die "Vorgeschichte" von Nina und Joel, die anfangs so mysteriös gestaltet war, doch recht unwichtig und leider daher viel zu füllend vorkam.

Trotz meiner Kritik hat mich das Buch doch gerade zum Ende, das zwar keine allzu großen Überraschungen parat hält, gut unterhalten. Als echten Horrorroman würde ich ihn allerdings nicht bezeichnen!




"Das Heim" war für mich ein unterhaltsamer Gruselroman, bei dem ich besonders die Beschreibungen innerhalb des Seniorenheims sehr stimmig und auch leicht unheimlich fand. Mit Joel und Nina, den beiden Protagonisten, wurde ich allerdings leider nicht so recht warm. Es fehlte mir hier an Charaktertiefe ...




Samstag, 18. April 2020

[Rezension] Sara - Stephen King

Titel: Sara
Autor:  Stephen King
Genre: Roman
Anzahl der Seiten: 620
Cover und Inhaltsangabe © Heyne

Begonnen: 22.03,20
Beendet: 27.03.20



"Seit dem Tod seiner Frau bringt der Bestsellerautor Michael Noonan keine Zeile mehr aufs Papier. Da er in seinen Träumen immer wieder sein Sommerhaus in Maine sieht, zieht er sich dorthin zurück, um die Schreibblockade endlich zu überwinden. Doch auf dem Haus liegt ein Fluch. Wird auch Michael in den Bann des Bösen geraten?"



Ich liebe ja jene Bücher von Stephen King, in denen der Protagonist selbst Autor ist. So begleiten wir in "Sara" Michael Noonan, der bereits Bestsellerautor ist, als er seine geliebte Frau Johanna - kurz Jo - verliert und darauf hin an einer Schreibblockade leidet. Immer wieder träumt er von seinem Sommerhaus, in dem er einst schöne Momente mit seiner Frau verbracht hat.

Michael Noonan beschließt, einige Zeit in diesem Sommerhaus, das den doch rech sonderbaren Namen "Sara Lacht" trägt, zu verbringen. Schnell stellt erst fest, dass dort etwas Unheimliches vor sich geht und dass seine Frau so einige Geheimnisse vor ihn hatte. Erstaunlich und einzigartig finde ich nach wie vor Stephen Kings Charaktertiefe. Natürlich lässt er hier auch einige autobiografische Züge durchblitzen, haucht aber auch allen Nebencharakteren unfassbar viel Leben ein.

Der größte Teil des Roman handelt hierbei aber gar nicht vom Haus selbst, sondern von einem Sorgerechtsstreit, in den Michael Noonan zufällig gerät. Am ersten Tag "rettet" er nämlich ein kleines Mädchen und lernt daraufhin Mattie kennen, die sich gerade in einem Rechtsstreit mit ihrem Schwiegervater befindet.

Für mich war "Sara" in erster Linie ein Roman, der den Fokus mehr auf die Charaktere, als auf die für King so typische Gruselatmosphäre setzt. Die Horrorelemente sind hier recht klischegaft und deswegen hat das Haus für mich keinerlei Gefahr verströmt. Über lange Strecken symbolisierte Mattie Schwiegervater für mich hier das Böse, während das Haus erst zum Ende hin seine dunkle Seite offenbart.

Etwas wirr wirkt die Geschichte teilweise schon. Über lange Strecken verliert die Erzählung, besonders wenn es um den Rechtsstreit, aber auch die Liebelei von Mattie und Michael geht, etwas an Fahrt, doch immer, wenn ich das Gefühl hatte, dass jetzt einfach etwas kommen muss, lässt Stephen King dann seine gut platzierten Bomben platzen und überrascht seine Leser.

In "Sara" gab es für mich einige starke Momente. Besonders das große Finale hat es in sich und die Vorgeschichte von dem Sommerhaus namens "Sara Lacht" hat mir gut gefallen, wenngleich sie teilweise doch etwas überladen war. Dennoch halte ich "Sara" für einen großartigen, wenngleich sehr ruhigen Roman, der mir einige tolle Lesestunden beschert hat!




"Sara" ist die Geschichte eines Sorgerechtsstreit, der erst zum Ende hin seine Verbindung zu dem unheimlichen Sommerhaus offenbart. Es ist ein sehr ruhiger Roman, der allerdings Charaktertiefe besitz und zum Ende hin doch noch einen Zahn zulegt. Für mich nicht Stephen Kings bester, aber doch ein ungemein unterhaltsamer Roman!

Donnerstag, 16. April 2020

[Rezension] Nebelmord -Yrsa Sigurdardóttir

Titel: Nebelmord
Autor:  Yrsa Sigurdardóttir
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 23. Oktober 2014
Anzahl der Seiten: 400
Cover und Inhaltsangabe: © Fischer Taschenbuch

Begonnen: 16.03.2020
Beendet:18.03.2020



"Die Leuchtturminsel war ein winziger Punkt in den eiskalten und aufgewühlten Wellen des Atlantiks. Hier, auf dieser winzigen Schäre vor Islands Südküste, würden sie einen Tag und eine Nacht verbringen. Doch in dieser ersten Nacht tobt ein Unwetter, und am nächsten Morgen ist einer von ihnen verschwunden. Zur gleichen Zeit verschwindet in Reykjaviík eine Familie…"



In diesem Jahr sah es, was Thriller anbelangt, bisher doch recht mau bei mir aus. Ich habe mich ein wenig von meinem einstigen Lieblingsgenre entfernt, was mich so traurig gemacht hat, dass ich meinen KUB (Kofferraum ungelesener Bücher) nun mal auf dem Kopf gestellt und dieses Buch dabei entdeckt habe.

Durch eine liebe Bloggerkollegin wurde ich schon vor zwei Jahren auf die isländische Autorin Yrsa Sigurdardóttir aufmerksam und damals habe ich bereits "Geisterfjord" gelesen, das ich zwar vom Stil her etwas anstrengend, von der Atmosphäre aber absolut brilliant fand.

Nun habe ich endlich mein zweites Buch der Autorin gelesen und ich glaube, jetzt hat sie mich endlich als Fan für sich gewonnen. In "Nebelmord" wird eine sehr verzwickte Geschichte erzählt, die sich auf ein paar Tage im Januar erstreckt und immer wieder zwischen dem 23. und dem 27. Januar hin und her springt.

Dabei entführt uns die Autorin in drei verschiedene Handlungsstränge, die erst einmal nichts mit einander zu tun zu haben scheinen. Da ist Helgi, der als Fotograf mit einem Hubschrauber und drei fremden Personen auf einer Leuchtturminsel landet, eine Polizistin, deren Mann nach einem Selbstmordversuch im Koma liegt und eine Familie, die aus ihrem Floridaurlaub zurückkehrt und plötzlich seltsame Dinge in ihrem Haus, das sie mit einer amerikanischen Familie getauscht hat, vorfindet.

Ich fand es erstaunlich, wie lange die Autorin alle drei Stränge aufrecht erhält und nur winzige Hinweise streut. In "Nebelmord" macht es einfach tierischen Spaß, selbst nachzudenken und die Parallelen zu entdecken. Ich hatte lange Zeit keine Ahnung, wie die drei Geschichten zusammenpassen konnten, umso spannender war es dann, als sich dann nach und nach die einzelnen Puzzleteile zusammensetzen.

Bis zum Ende lässt sich Yrsa Sigurdardóttir nicht in die Karte blicken. Ihre Cliffhanger sind genial platziert, sodass ich das Buch förmlich verschlungen habe und bis zum Ende unbedingt wissen wollte, wie die drei Stänge denn nun zusammengeführt werden. Die Auflösung hat es dann schließlich in sich und hat mich sprach- und atemlos zurückgelassen. So muss ein guter Thriller sein!




"Nebelmord" war für mich in diesem Jahr der erste Thriller, der mich von der ersten Seite an gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Die drei Handlungsstränge sind sehr abwechslungsreich und
spannend erzählt, die Cliffhanger perfekt gesetzt. Endlich hat mich die Autorin auch als großen Fan für sich gewonnen!

Montag, 13. April 2020

[Abgebrochen] Es duftet nach Sommer - Huntley Fitzpatrick

Titel: Es duftet nach Sommer
Autor:  Huntley Fitzpatrick
Genre: Jugendbuch, Roman
Erscheinungsdatum: 11. Mai 2015
Anzahl der Seiten: 480
Cover und Inhaltsangabe: © cbj




"Die 17-jährige Gwen kann es nicht fassen: Ausgerechnet der größte Fehler ihres Lebens, Cassidy Somers, lässt sich dazu herab, den Sommer über auf ihrer Heimatinsel als Gärtner zu jobben. Anders als Gwen, die befürchtet, sich wie ihre Eltern mit miesen Jobs durch Leben schlagen zu müssen, ist er einer der reichen Kids vom Festland. Doch Gwen träumt davon, dem allen zu entfliehen. Nur was würde das für ihr Leben bedeuten? Gwen verbringt einen berauschenden Sommer auf der Suche nach Antworten darauf, was ihr wirklich wichtig ist, an ihrem Zuhause, den Menschen, die sie liebt und schließlich an sich selbst. Und an Cassidy, der sie in einen verwirrenden Gefühlstaumel zwischen magnetischer Anziehungskraft und köstlicher Unsicherheit stürzt."




Ich breche nur äußerst selten Bücher ab. Nach all den Jahren des Lesen kann ich meinen Buchgeschmack mittlerweile doch recht gut einschätzen und generell gebe ich auch Büchern, die etwas zäh beginnen, noch eine Chance. Mit "Es duftet nach Sommer" von Huntley Fitzpatrick habe ich mich allerdings eine Weile herumgequält. Nach fast jeder Seite habe ich mich gefragt, ob ich das Buch nun abbreche oder aber nicht.

Ich wollte eigentlich nur etwas Nettes und Einfaches für Zwischendurch lesen, doch ich hatte von Anfang an Probleme mit dem Schreibstil und der Tatsache, dass die Autorin irgendwie immer Themen anschneidet, aber dann nicht zu Ende führt. So gibt es hier extrem viel Nebensächlichkeiten und eine ganz sonderbare Chemie zwischen Gwen und dem Garten-Boy Cassidy Somers.

Letztendlich bin ich froh, dass ich das Buch nach dem ersten Viertel bereits schon beiseite gelegt habe. Mit Gwen wurde ich einfach nicht warm und Cassidy Somers als reicher Typ, der auf der Insel einen Job als Gartenpfleger annimmt, war mir zu klischeehaft.

So war "Es duftet nach Sommer" von Huntley Fitzpatrick nun mein erstes abgebrochenes Buch in diesem Jahr und ich denke, dass die Autorin einfach nichts für mich ist! Es fiel mir bei ihrem Schreibstil tatsächlich unfassbar schwer, am Ball zu bleiben! Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden - und das trifft auch auf Bücher zu!



Samstag, 11. April 2020

[Kurzmeinungen] Mangas im März

Cover © Egmont Manga
"Tell me your secrets" Band 4-5 von Ema Toyama

Und weiter ging es mit "Tell me your secrets", bei dem es noch immer um die schüchterne Mayo geht, die in einem "Zuhörerhaus" arbeitet und besonders dem Basketballstar der Schule mit seinem Geheimnis helfen will. Nun kam auch endlich raus, was sein Problem ist und die Geschichte ist immer noch sehr süß. Nur, dass es jetzt mal wieder in eine typische Dreiecksgeschichte a la "Twilight" entwickelt, hätte es für mich nicht unbedingt gebraucht, da eh klar ist, für wen Mayos Herz schlägt. (Genau wie von Anfang an klar war, dass Bella und Edward zusammen gehören!)


Cover © Carlsen Manga
"Blue Flag Band 03 + 04" von Kaito

Die beziehungstechnisch doch recht komplizierte Geschichte von Futuba, Taichi und Thoma ging für mich auch weiter und ich muss sagen, dass diese Reihe eine sehr interessante Richtung einschlägt. Es geht darum, dass Liebe viele Gesichter hat und eben nicht immer so einfach zu verstehen ist und im Grunde eigentlich auch gar keine so genaue Bezeichnung braucht! Die Charaktere habe ich hier wirklich in mein Herz geschlossen, auch wenn sie alle doch recht eigen sind und eigentlich gar nicht so genau zu wissen scheinen, was sie eigentlich wollen!

Cover © Egmont Manga
Say "I love you" Band 1 von Kanae Hazuki

In diesen Manga habe ich mich sofort verliebt, in erster Linie wohl, weil ich mich mit Mei echt gut
identifizieren kann. Sie lässt keinen Menschen an sich heran und hat selbst keine Freunde. Als der Mädchenschwarm Yamato sich plötzlich für sie interessiert, weiß sie nicht recht, was sie davon halten soll.

Ich mochte hier den Zeichenstil, der sich deutlich von anderen Mangas abhebt und weit davon entfernt ist, perfekt zu sein, echt gerne und ich bin echt gespant, wie es mit Mei und Yamato weiergeht!



Donnerstag, 9. April 2020

[Rezension] Die Anstalt der verlorenen Mädchen - Hanna Hagen

Titel: Die Anstalt der verlorenen Mädchen
Autor:  Hanna Hagen
Genre: Thriller, Jugendthriller
Erscheinungsdatum: 6. Oktober 2019
Anzahl der Seiten: 340
Cover und Inhaltsangabe: © Hanna Hagen, Books on Demand

Begonnen: 11.03.2020
Beendet:12.03.2020



"Eine Anstalt im Wald Mädchen, die verschwinden Und niemand, der ihnen hilft Als Charlie mit 16 Jahren schwanger wird, bringen ihre Eltern sie ins Haus König. Dort soll sie neben anderen Schwangeren, abgeschieden von der Öffentlichkeit, ihr Kind zur Welt bringen. Doch das Haus birgt Geheimnisse. Nachts hört Charlie Schreie und Mädchen verschwinden. Es gehen Geschichten von einem fötusfressenden Monster um und bald wird Charlie klar, dass irgendjemand im Wald lebt ..."




Ich bin immer auf der Suche nach guten Jugenthrillern, gerne auch von Selfpublishern, da sich hier doch oftmals wahre Schätze verbergen. "Die Anstalt der verlorenen Mädchen" war mein erstes Buch der Autorin Hanna Hagen und definitiv nicht mein letztes!

"Die Anstalt der verlorenen Märchen" erzählt die Geschichte von schwangeren Mädchen, die von ihren Eltern in eine Einrichtung mitten im Wald gebracht werden, damit diese dort unbemerkt das Kind zu Welt bringen können. Dieses Thema, das zwar nur kurz angeschnitten wurde, fand ich sehr interessant, denn es gibt wohl auch in der heutigen Zeit immer noch Eltern, die denken, eine Teenieschwangerschaft wäre ein großer Skandal.

Zu Beginn der Geschichte lernen wir als Leser hier Charlie kennen, die ebenfalls schwanger ist und eben dort in dem Haus im Wald das Kind zur Welt bringen soll. Geschockt hat mich hier auf jeden Fall das Verhalten der Mutter, die ihre Tochter einfach dort abgegeben und so getan hat, als wäre das "Problem" dann in ein paar Wochen ausgestanden!

Mit Charlie konnte ich auf jeden Fall von Anfang an mitfiebern. Während sie sich am Anfang noch sträubt, den Kontakt zu den anderen Mädchen zu suchen, entwickelt sich schnell eine Freundschaft zu der hochschwangeren Marie und dem Gothicmädchen Maggie.

Durch die sehr kurzen Kapitel, die meist mit einem Cliffhanger enden, ist das Buch sehr schnell gelesen. Es besitzt eine gute Atmosphäre, wenngleich die Charaktere selbst nicht besonders tiefgründig beschrieben werden und mehr agieren als wirklich leben. Dennoch besaß das Buch für mich einen fesselnden Plot, eine nette Auflösung und durch die vielen verschiedenen Sichten eine ungemeines Tempo. Ich freue mich darauf, weitere Bücher der Autorin zu entdecken.




"Die Anstalt der verlorenen Mädchen" ist ein fesselnder Jugendthriller, der durch seine kurzen Kapitel und die verschiedenen Sichten eine ungemeine Spannung aufbaut. Zwar bleiben die Charaktere recht oberflächlich, aber die Atmosphäre innerhalb der "Anstalt" hat mir echt gut gefallen!

Dienstag, 7. April 2020

[Rezension] Wie du mir - Margaret Millar

Titel: Wie du mir
Autor:  Margaret Millar
Genre: Roman, Krimi
Erscheinungsdatum: 2016
Anzahl der Seiten: 240
Cover und Inhaltsangabe: © Diogenes

Begonnen: 01.03.2020
Beendet: 06.03.2020



"Junge Frauen wie Violet kamen häufig in Dr. Charlotte Keatings Praxis. Und Charlottes Reaktion war jedesmal die gleiche: ein mitfühlend vorgetragenes, aber entschiedenes Nein. Vielleicht liegt es an Violets kompromißloser Verzweiflung, daß Charlotte die junge Frau nicht vergessen kann und abends versucht, sie zu sprechen. Doch Violet ist verschwunden. Bis sie wieder auftaucht – im wahrsten Sinne des Wortes …"



Im vergangenem Jahr habe ich Margaret Millar für mich entdeckt und in "Liebe Mutter, es geht mir gut ..." einen wahren Schatz gefunden. Das Buch hat zu meinen Jahreshighlights gehört und nun stand fest, dass ich unbedingt noch weiterer Bücher diese talentierten Autorin entdecken möchte.

Margaret Millars Stil ähnelt ein wenig dem von Patricia Highsmith. Ihre Werke sind ebenfalls sehr ruhig und fokussieren sich auf die Charaktere. Dabei rückt die eigentliche Krimihandlung etwas in den Hintergrund. Ich denke, deswegen sind die Bücher nicht unbedingt für den heutigen typischen Krimi- und Thrillerleser geeignet, der auf jeder Seite Nervenkitzel erwartet.

Tatsächlich besitzt "Wie du mir" nur eine unterschwellige Spannung, die ausschließlich von den Charakteren ausgeht. Wir begegnen in "Wie du mir"  eine junge Ärztin, die einer schwangeren Patientin nicht helfen kann. Charlotte, die Ärztin, kann Violet allerdings nicht vergessen und versucht, sie zuhause aufzusuchen.

Das ist die Ausgangslage, von der aus sich dann das Unheil über Charlottes Leben ausbreitet, denn Violet ist tot und plötzlich steht ihr Leben, das eh schon furchtbar kompliziert ist, da sie etwas mit einem verheirateten Mann hat, plötzlich Kopf.

Im Gegensatz zu "Liebe Mutter, es geht mir gut" muss ich sagen, dass mir hier Charlotte als Protagonistin doch nicht nahe genug kam. Ich konnte nicht so recht mit ihr mitfiebern, da sie mir etwas zu perfekt, ja, zu selbstbewusst und vor allem auch überlegen vorkam. Dadurch wirkte sie auf mich teilweise doch zu abgebrüht und hart.

Dennoch fand ich die späteren Entwicklungen hier interessant, denn Millar lässt sich hier bis zum Ende nicht in die Karten schauen und präsentiert dann doch wieder einmal eine tolle Auflösung. Allerdings wirkte auf mich das Ende hier zu überstürzt, ich hätte mir noch ein paar mehr Hintergrundinformationen gewünscht ...




"Wie du mir" von Margaret Millar ist ein sehr ruhiger Roman mit einer leichten Krimihandlung, der den Fokus auf die Charaktere legt. Ich mag den Stil der Autorin und ihre überraschenden Wendungen sehr gerne, muss aber sagen, dass mir hier die Protagonistin etwas zu perfekt war ...

Samstag, 4. April 2020

[Rezension] Psycho - Robert Bloch

Titel: Psycho
Autor:  Robert Bloch
Genre: Roman, Horror, Krimi
Erscheinungsdatum: 15. September 2012
Anzahl der Seiten: 198
Cover und Inhaltsangabe: © Golkonda Verlag

Begonnen: 07.03.2020
Beendet:10.03.2020



"Die junge Mary Crane soll für ihren Chef, einem unsympathischen Immobilienmakler, 40.000 Dollar auf die Bank bringen und beschließt stattdessen, in einem anderen Bundesstaat ein neues Leben anzufangen. Auf dem Weg in das kleine Städtchen Fairvale, wo ihr Verlobter wohnt, verfährt sie sich jedoch, sodass sie sich gezwungen sieht, in einem abgelegenen Motel zu übernachten. An der Rezeption begrüßt sie ein etwas linkischer Mann mittleren Alters. Sein Name ist Norman Bates."



Norman Bates kennt wohl jeder. Ich war auch schon seit meiner Teenagerzeit großer Fan von Alfred Hitchcooks Verfilmung und im letzten Jahr habe ich auch die neuere Serie namens "Bates Motel" förmlich durchgesuchtet!

Ich finde es schade, dass der Autor, nämlich Robert Bloch, dann doch so wenig mit seinem eigenem (!) Werk in Verbindung gebracht wird. Da ich ihn im vergangenen Jahr als Schriftsteller erstmals für mich entdeckt habe, möchte ich nun nach und nach alle seine Werke lesen, denn ich halte Bloch für einen ungemein talentierten und auch inspirierenden Horrorautor.

So hat sich bei "Psycho" das Grauen rund um das unheimliche Motel schon auf den ersten Seiten ausgebreitet. Wir lernen Norman Bates kennen, der durch seine sehr dominante Mutter ein sehr eingeschränktes Leben führt. Da das Motel auch nicht mehr so recht läuft, verzieht sich Norman immer mehr in die Welt der Bücher. Doch dann verirrt sich doch noch eine junge Frau ins "Bates" ...

Mich hat dieser Klassiker, der 1959 erstmals erschien, von der ersten Seite an gefesselt - und das, obwohl ich natürlich die große Wendung, die damals sicher so einige Leser geschockt hat, bereits kannte. Das tat der Spannung allerdings keinen Abbruch.

"Psycho" ist eine tolle Mischung aus Horrorroman, Krimi und psychologischen Thriller. Auch wenn der Roman mit seinen 198 Seiten recht kurz ist, war er für mich doch ein ungemein intensives Leseerlebnis. Norman Bates ist und bleibt für mich einer der interessantesten fiktiven Charaktere!




Da ich die alte Verfilmung und auch die Serie liebe, war mir die Geschichte von Norman Bates, seiner Mutter und dem Motel natürlich bekannt, aber dennoch konnte ich das Buch von der ersten Seite an genießen. Ein wahrer Klassiker, der auch heute noch gelesen werden sollte!


Donnerstag, 2. April 2020

[Rezension] Sohn der Dunkelheit - Naeem Murr

Titel: Sohn der Dunkelheit
Autor:  Naeem Murr
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 2000
Anzahl der Seiten: 247
Cover und Inhaltsangabe: © Goldmann

Begonnen: 29.02.2020
Beendet: 05.03.2020



"Der Junge ist von verwirrender Schönheit: wer ihm begegnet, verfällt seiner magischen Anziehungskraft. Sean Hennessy hatte ihn eine Zeitlang bei sich aufgenommen. Jetzt macht er sich auf die Suche nach dem Knaben - denn er hegt den fürchterlichen Verdacht, dass dieses engelsgleiche Wesen sein Leben zerstörte ..."




Seit ich beinahe ausschließlich Bücher aus Bücherschränken lese, entdecke ich immer wieder Bücher, die ich sonst wohl niemals in die Hand genommen hätte. So zum Beispiel "Sohn der Dunkelheit" von Naeem Murr, das mich vom Cover her, das absolut nichts aussagt, wohl nicht angesprochen hätte, mich aber vom Klappentext ungemein neugierig gemacht hat.

In der Geschichte, die bereits unter dem Titel "Es nehme einer mich plötzlich ans Herz" erschien, geht es um einen rätselhaften Jungen, der hier unter vielen Namen in Erscheinung tritt und eine Spur der Verwüstung hinter sich her zieht. Sean Hennessy hatte ihn einst in seiner Familie aufgenommen und macht sich nun auf die Suche nach ihm ....

Naeem Murr springt hier immer zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her und lässt so einige Personen zu Wort kommen, die mit dem Jungen einst zu tun hatten. Das macht die Geschichte zwar sehr mysteriös, aber leider auch nicht einfach zu lesen. So war ich doch an einigen Punkten leicht verwirrt, denn die Kapitel selbst sind teilweise so kurz, dass sie längst vorbei sind, bevor man überhaupt entschlüsselt hat, wie das alles nun zusammenpasst oder zu welcher Zeit man sich hier gerade befindet.

Den Schreibstil von Naeem Murr fand ich sehr eindringlich, sehr passend für die schonungslose Manipulation des Jungen, der hier die ganze Zeit eine art Phantom bleibt. Allerdings muss ich sagen, dass mich die Handlung selbst nicht direkt in den Bann gezogen hat. Ich kam einfach nicht in der Geschichte an, die Charaktere wurden mir zu kurz angeschnitten und es wirkte alles, als wollte der Autor zwangsweise eine unfassbar tiefgründige Geschichte schaffen, ohne es jedoch zu schaffen, wirklich in die Seele der Charaktere zu tauchen.

Während sich das Buch sehr fix lesen lässt, bleibt doch viel offen. So zum einen sicher die alles entscheidende Frage: Wieso ist der Junge so ist, wie er eben ist? Woher kommt das abgrundtief Böse? Auf mich wirkte die Geschichte hier zu einseitig und leider viel zu oberflächlich ...




Leider hat mich "Sohn der Dunkelheit" nicht in den Bann ziehen können. Die kurzen und knackigen Kapitel und der gute Schreibstil haben mich durchhalten lassen, aber die Geschichte war mir persönlich zu oberflächlich ...