Samstag, 30. März 2024

[Rezension] Über uns die Sterne - Kate Glanville

 


Titel: Über uns die Sterne

Autor:  Kate Glanville

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2016
Seitenzahl: 400
Cover: © Lübbe
Begonnen: 12.03.2024
Beendet: 15.03.2024


Alexandra himmelt einen Fernsehstar an und lernt dann Arved kennen, der diesem sehr ähnelt. Sofort ist sie felsenfest davon überzeugt, dass sie für einander bestimmt sind. Blöd nur, dass Arved bereits eine Freundin hat, doch davon lässt sich Alexandra nicht abhalten. Sie bombardiert Arved mit SMS, Briefen und Anrufen. Schließlich verfolgt sie jeden seiner Schritte ...

"Jeder Schritt von dir" nähert sich dem Stalking-Thema sehr sensibel sowohl von der Täter- als auch der Opfersicht an. Wir leben erst einmal Alexandra kennen, die als Kind vom Vater verlassen wurde und sich seitdem danach sehnt, wirklich geliebt zu werden. Relativ schnell ist sie Besessen von der Liebe und auch von Arved. 

Auch Arveds Reaktionen werden hier genau durchleuchtet. Obwohl Alexandras aufdringliches Verhalten natürlich nicht richtig ist, macht auch er Fehler indem er ihr näher kommt und anfangs keine klaren Worte findet, um sie auf Abstand zu halten.
Ich fand es hier sehr spannend, beide Sichten zu erleben und auch zu sehen, wie Arveds Umfeld auf das Stalking reagiert. Anfangs wird dieses nicht ernst genommen, denn schließlich ist Alexandra "nur" ein Mädchen.

Ich empfand "Jeder Schritt von dir" als fesselnden Jugendroman, der ein sehr wichtiges Thema von vielen Seiten beleuchtet. Dabei unterhält die Geschichte nicht nur, sondern zeigt auch sehr schön den Prozess hinter solch einer Obsession auf. Ein starkes Werk!



"Jeder Schritt von dir" ist ein spannender Jugendroman, in dem Liebe zur Besessenheit wird und ihn Stalking gipfelt! Toll, dass hier alle Seiten durchleuchtet werden!

Ich vergebe 4 von 5.


Donnerstag, 28. März 2024

[Rezension] Der Geschichtenerzähler - Patricia Highsmith

 


Titel: Der Geschichtenerzähler

Autor:  Patricia Highsmith

Genre: Roman, Krimi

Erscheinungsjahr: 1977
Seitenzahl: 217
Cover: © Diogenes
Begonnen: 09.03.2024
Beendet: 13.03.2024


Sydney und Alicia leben recht einsam in einem Haus in England und spüren beide, dass ihre Ehe so gut wie vorbei ist. Syd, der als Schriftsteller arbeitet, ertappt dich immer wieder, wie er sich ausmalt, Alicia umzubringen. Als Alicia scheinbar spurlos verschwindet und Syd sich selbst in seinen Gedanken verliert, beginnt er, sich für einen Mörder zu halten und auch die Leute sind schnell davon überzeugt, dass er seine Frau umgebracht hat ...

Mal wieder durfte ich ein Buch meiner Lieblingsautorin verschlingen, das mir - was mein eigenes Schreiben betrifft - mal wieder einen Motivationsschub verpasst hat. Mit Syd konnte ich mich hier gleich identifizieren. Er lebt in seiner eigenen Welt, denkt sich Geschichten aus und schreibt sowohl an einem Buch, als auch mit einem Freund an einer Fernsehshow. Gleichzeitig stellt er sich immer wieder vor, wie er seine Frau tötet. Dabei verliert er sich immer mehr in seiner eigenen Fantasie.

Als Alicia eine Auszeit nehmen will und sich weder bei ihrer Familie noch bei ihren Freunden meldet, rückt Syd schnell in den Fokus der Verdächtigungen, denn seine Nachbarin hat gesehen, wie er einen Teppich fortgeschafft hat. Ein Teppich, in dem eine Leiche versteckt sein könnte? 

Patricia Highsmith hat hier einen eindringlichen Roman verfasst, der sehr schön aufzeigt, wie schnell ein Mensch, der nicht ganz der Norm entspricht, ins Zentrum der Verdächtigungen geraten kann und selbst von Freunden und Bekannten als Mörder betrachtet wird. Ich habe Syd bewundert, der trotz allem immer noch einen kühlen Kopf bewahren konnte und seinem eigenen Charakter treu geblieben ist. Er ist ein spannender und vielschichtiger Protagonist, dem viel zuzutrauen ist, dem man als Leser aber gleichzeitig viel verzeihen kann. Bis zum Ende bleibt der Roman fesselnd und gipfelt dann in einem tragischen, aber wirklich sehr passenden Ende!




"Der Geschichtenzähler" ist ein weiterer grandioser Roman von Patricia Highsmith, der sich damit beschäftigt, wie schnell ein Mensch als Mörder abgestempelt wird und wie schnell dieser Strudel dann einen ganz eigenen Sog entwickelt. Ein grandioses Werk!


Ich vergebe 5 von 5.

Dienstag, 26. März 2024

[Rezension] Wo du auch bist - Fleur Smithwick

 


Titel: Wo du auch bist

Autor:  Fleur Smithwick

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2015
Seitenzahl: 465
Cover: © Diana Verlag
Begonnen: 06.03.2024
Beendet: 12.03.2024


Alice hatte in ihrer Kindheit einen unsichtbaren Freund namens Sam, der immer an ihrer Seite war. Nun ist sie erwachsen und nach einem tragischen Autounfall ist Sam zurück und weicht ihr nicht mehr von der Seite. Dabei verdrängt er immer mehr die echten Menschen aus ihrem Leben ...

"Wo du auch bist" besitzt eine sehr originelle Ausgangslage, denn es bleibt bis zum Schluss unklar, ob Sam nun wirklich existiert oder aber nur ein imaginärer Freund ist, der immer dann auftaucht, wenn Alice ihn braucht. Es war spannend zu sehen, wie er in einigen Momenten wirklich Einfluss auf sein Umfeld hat und vielleicht sogar für eigene, zerstörerische Taten verantwortlich ist.

Mit Alice konnte ich von Anfang an mitfühlen, denn sie muss eine Trauerphase überwinden und ist deswegen auf Sam angewiesen. Mit ihrer Liebesgeschichte konnte ich allerdings wenig anfangen, denn ich muss sagen, dass ich keine Verbindung zu Jonathan aufbauen konnte. Was die Chataktertiefe angeht, ist hier spürbar, dass es sich um ein Debüt handelt.

Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse rund um Sam und gerade das letzte Drittel ist hier der stärkste Teil des Romans. Allerdings lässt die Autorin vieles offen, was mir persönlich gut gefallen hat, andere Leser aber vielleicht enttäuschen mag. Ich habe das Buch auf jeden Fall - trotz einiger Längen - gerne gelesen.



"Wo du auch bist" ist die Geschichte eines imaginären Freundes, der selbst ein Leben haben will und dafür alles tun wird. Originell, wenn auch mit einigen Längen ...

Ich vergebe 4 von 5.



Sonntag, 24. März 2024

[Rezension] Schattenlord - Gestrandet in der Anderswelt - Susan Schwartz


 Titel: Schattenlord - Gestrandet in der Anderswelt

Autor:  Susan Schwartz

Genre: Roman, Fantasy

Erscheinungsjahr: 2011
Seitenzahl: 306
Cover: © RM Buch und Medien Vertrieb GmbH
Begonnen: 05.03.2024
Beendet: 09.03.2024


Auf dem Rückflug von den Bahamas fliegt das Flugzeug in ein rätselhaftes Loch und stürzt schließlich in einer fremden Welt ab. Die Passagiere, unter denen sich auch Laura und Zoe befinden, finden sich in einer seltsamen Wüste wieder, müssen ums Überleben kämpfen und sich schließlich auch mit den Bewohnern dieser Welt auseinandersetzen ...

"Schattenlord - Gestrandet in der Anderswelt" ist der erste Band einer Reihe, die 15 Bände umfasst. Zufällig fiel mir dieser erste Teil in einem Bücherschrank in die Hände und da es ein wenig nach der Serie "Lost" klang, habe ich mich einmal auf die Geschichte eingelassen - auch wenn ich die anderen Teile wohl nie lesen werde, da ich kein Fan von Reihen bin.

Der Schreibstil von Susan Schwartz ist sehr angenehm und es gibt hier einige interessante Charaktere unter den Überlebenden. Auch die Welt ist sehr fantasievoll beschrieben, auch wenn nich unklar ist, was genau es mit dem Schattenlord auf sich hat. 

Laura ist hier mehr oder weniger die Protagonistin, die mir im Gegensatz zu anderen Personen aber noch etwas blass erschien. In den nächsten Teilen ist aber sicherlich noch genug Zeit, um ihren Charakter zu formen. Die Geschichte bleibt sehr geheimnisvoll und hat mich - bis auf die Kampfszenen - überraschend gut unterhalten. Ein wenig Luft nach oben ist hier noch, gerade auch was das Einbauen von Überraschungen/Wendungen anbelangt. Wer weiß, ob mir irgendwann noch ein weiter Teil in die Hände fällt ...



"Schattenlord - Gestrandet in der Anderswelt" ist ein interessanter und kreativer Auftakt einer Fantasyreihe, die ich aufgrund der Länge aber wohl nicht komplett lesen werde ...

Ich vergebe 4 von 5.








Freitag, 22. März 2024

[Rezension] Kille Kille (Makabre Geschichten) - E. W. Heine

 


Titel: Kille Kille (Makabre Geschichten)

Autor:  E. W. Heine

Genre: Kurzgeschichten

Erscheinungsjahr: 1983
Seitenzahl: 154
Cover: © Diogenes
Begonnen: 03.02.2024
Beendet: 05.02.2024


"Kille Kille" ist eine Sammlung von 15 Kurzgeschichten, die größtenteils sehr makaber enden. 

E.W. Heine besitzt dabei einen sehr fokussierten Schreibstil, bei dem er darauf achtet, kein Wort zu viel zu benutzen. Die meisten Geschichten waren nur wenige Seiten lang und für meinen Geschmack einfach zu kurz, um zu fesseln. Ich hatte oft das Gefühl, dass sie gerade erst angefangen haben, um dann mit einem möglichst "originellen" Ende auch schon beendet zu werden.

Der Autor bleibt leider oft an der Oberfläche kleben, beschreibt mehr die Umstände als die Charaktere, die für den Leser oft nur Namen sind. Nur drei der längeren Kurzgeschichten konnten mich hier überzeugen. "Der Planer" handelt hier von einem Mann, der seine eigene Beerdigung plant, "Kulu Kulu" um einen afrikanischen Zauber und das "Mammut-Experiment" um einen Wissenschaftler, der das alte Leben in unsere Zeit bringen will - mit bitterbösen Folgen.

Leider fand ich einen großen Teil der übrigen Geschichten sehr nichtssagend und leider blieb von ihnen kaum etwas bei mir hängen. Das lag oft an der Länge und an den Enden, die einfach zu früh kamen. Bei vielen Kurzgeschichten fühlte ich mich gehetzt und konnte die makabren Wendungen am Ende dann nicht genießen. Ich denke, der Autor liegt mir nicht.



Die Kurzgeschichten von E.W. Heine konnten mich - bis auf drei Ausnahmen - leider nicht überzeugen. Zu hastig erzählt, zu kurz und zu oberflächlich.

Ich vergebe 3 von 5.






Mittwoch, 20. März 2024

[Rezension] Tanz, Püppchen, tanz - Joy Fielding

 


Titel: Tanz, Püppchen, tanz

Autor:  Joy Fielding

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2005
Seitenzahl: 448
Cover: © Goldmann
Begonnen: 29.02.2024
Beendet: 05.03.2024


Amanda Travis ist Anwältin und hat das Gefühl, mit beiden Beiden mitten im Leben zu stehen. Doch dann wird sie von einem Anruf komplett aus der Bahn geworfen. Ihre Mutter, zu der sie seit jeher ein schlechtes Verhältnis hat, soll einen Mann in einer Hotellobby erschossen haben. Sie gibt an, ihn nicht zu kennen, doch die Wahrheit führt Amanda tief in ihre eigene Kindheit zurück ...

Ich mag die Bücher von Joy Fielding sehr gerne, denn sie verströmen eine angenehme Ruhe und wissen dennoch zu fesseln. Leider besitzt "Tanz, Püppchen, tanz" allerdings eine sehr schwierige Protagonistin, mit der ich mich leider nicht identifizieren konnte. Amanda ist es gewohnt, immer das zu bekommen, was sie will. Sie wirft sich Männern an den Hals und denkt im Grunde immer nur an sich selbst. Auch ihrer Mutter bringt sie nur wenig Mitgefühl entgegen.

"Tanz, Püppchen, tanz" ist zwar ähnlich ruhig aufgebaut wie andere Bücher der Autorin, besaß aber für mich nicht den gewohnten und erhofften Sog. Unzählige Male wird alles durchgekaut, wodurch die Story nicht wirklich vorankommt. Es gab so viele Längen, dass ich das Buch oft beiseite gelegt habe, um nicht einzunicken. Manchmal passiert auf gut 100 Seiten nichts, was für den Fortlauf der Story relevant wäre.

So war auch die kleine, für mich sehr störende Liebesgeschichte nur ein Mittel, um die eh sehr schwache Handlung noch zu strecken. Eine große Wendung gab es hier im Grunde auch nicht und die letzten Seiten mit dem großen, etwas unlogischen Happy End für alle Personen, gefielen mir leider gar nicht ...


"Tanz, Püppchen, tanz" war für mich leider einer der schwächsten Romane, die ich bisher von Fielding gelesen habe. Mit der Protagonistin konnte ich leider gar nichts anfangen und die Story selbst konnte mich auch nicht recht unterhalten ...

Ich vergebe 2 von 5.

Dienstag, 19. März 2024

[Buchbaby] Singing Dreamers - Jeidra Rainey

Hallo ihr Lieben,

Nun ist es wieder so weit. Heute erscheint mein nächstes Buch, das euch Teil einer Castingshow werden

lässt, in der fünf Mädels für eine Girlband gesucht werden.
Natürlich spielt ein großer Teil der Geschichte wieder in Rainfield, denn der kleine Ort ist nach wie vor ein wichtiger Rückzugsort für mich.

Die letzten vier Monate waren mal wieder sehr schreibintensiv. Wie immer habe ich die Geschichte komplett handschriftlich verfasst und ich kann sagen, dass die Mädels mit ihrem Ehrgeiz dafür gesorgt haben, dass dieser eh schon sehr milde Winter sich für mich fast wie ein Sommer angefühlt hat. Ich war vier Monate hochmotiviert, hab täglich vor mich hingeträllert und habe mich tatsächlich als großer Teil der Show und vielleicht sogar der Band gefühlt. Ich vermisse meine Mädels schon jetzt sehr. Die Zeit hat sich wirklich in mein Herz gebrannt und ich hätte mir gewünscht, das alles irgendwie noch auf ein ganzes Jahr verlängern zu können. Doch leider wollen die Girls nun die Welt erobern. Ich bedanke mich hier an dieser Stelle aber bei jeder einzelnen für diese wundervolle, intensive Zeit. Ihr habt mir in den Hintern getreten und gleichzeitig gezeigt, was man alles erreichen kann, wenn man an sich glaubt.

Mein Roman hat dieses Mal wieder Jugendthriller-Elemente, die doch hoffentlich zeigen, dass das Musikbusiness kein Ponyhof ist. Crystal, Jenna, Raylee, Tory und Anna erleben eine Menge und müssen sich von Anfang an durchboxen. Dabei müssen sie einige Hürden auch jenseits des Singens und Tanzens überwunden. Passend zum ersten Song der Band, werden hier nicht nur Tränen und Schweiß fließen, sondern auch Blut ...

Ich habe beim Schreiben hier auch pure Nostalgie gespürt, denn tatsächlich bin ich in der Zeit der ersten Castingshows aufgewachsen. Damals war vieles echter und greifbarer, weswegen ich meine Geschichte auch im Jahr 2003 angesiedelt habe. Ich hoffe, ihr verspürt beim Lesen auch ein gewisses Nostalgiegefühl. In diesem Sinne, eröffne ich jetzt das allererste Casting der Singing Dreamers! Glaubt an euch, Mädels und verliert euren Traum niemals aus den Augen!

Eure Jeidra Rainey 

Montag, 18. März 2024

[Rezension] Tom Sawyers Abenteuer - Mark Twain

 


Titel: Tom Sawyers Abenteuer

Autor:  Mark Twain

Genre: Klassiker, Jugendbuch, Kinderbuch

Erscheinungsjahr: 2001
Seitenzahl: 285
Cover: © Arena
Begonnen: 29.02.2024
Beendet: 03.03.2024


Seit dem Tod seiner Mutter lebt Tom Sawyer bei seiner Tante Polly und tanzt ihr gewaltig auf der Nase herum, weil er sich, ganz typisch für einen Jungen in seinem Alter, nicht an Regeln halten kann. Am liebsten verbringt er Zeit mit seinem Freund Huckleberry Finn, mit dem er so einige kleine, aber auch große Abenteuer erlebt.

"Tom Sawyers Abenteuer" war mein erster Kontakt mit Mark Twain und ich habe mich gleich in dieser sehr lebendigen Geschichte wohl gefühlt. Es ist die Geschichte eines Jungen, der seine Grenzen austestet und bereits gelernt hat, wie er immer genau das bekommt, was er will. Tom ist sehr klug, aber auch frech und mitunter sogar recht manipulativ. Das macht ihn hier aber zu einem ungemein faszinierenden Charakter.

Ich habe das Buch mit einem Schmunzeln gelesen. Mir gefiel, dass Tom Sawyer immer seinem eigenen Kopf und damit auch seiner eigenen Moral folgt. Das geht im Erwachsenenalter ja leider sehr oft verloren. Auch die Verbrecher-/Mordgeschichte hat mich gut unterhalten, auch wenn sie heutzutage sicherlich etwas eindimensional wirken mag. Dennoch halte ich sie für ein wichtiges Zeitzeugnis und das Buch für einen Klassiker, den jeder einmal gelesen haben sollte!



Mich konnten die Abenteuer des frechen, klugen und sehr dickköpfigen Tom Sawyer bestens unterhalten und ich hoffe sehr, bald auch Huckleberry Finn in einem anderen Buch wiederzutreffen!

Ich vergebe 5 von 5.

Samstag, 16. März 2024

[Rezension] Stern Crime – Wahre Verbrechen

 


Titel: Stern Crime – Wahre Verbrechen 

Autor:  Giuseppe Di Grazia (Herausgeber)

Genre: True Crime

Erscheinungsjahr: 2021
Seitenzahl: 320
Cover: © Penguin Verlag
Begonnen: 26.02.2024
Beendet: 29.02.2024


In diesem Buch werden 16 wahre Verbrechen, die in Deutschland Wellen schlugen, geschildert. Dabei geht es neben Mord auch um Raubüberfälle, Entführungen und auch Betrugsfälle. 

Da ich großer Fan von True-Crime-Geschichten bin, habe ich mich sehr interessiert mit diesen 16 Fällen auseinandergesetzt, die bereits im Stern Crime Magazin veröffentlicht wurden. Da es hier unterschiedliche Autoren gibt, variiert auch der Stil der Erzählungen. Manches wird sehr lebhaft geschildert, anderes eher trocken und distanziert.

Die meisten Fälle waren mir bisher unbekannt und konnten mich fesseln. Gelungen ist hier, dass die Autoren versuchen auch, auf mögliche Hintergründe einzugehen. So fand ich die Persönlichkeit der Estibaliz C., die statt sich Scheiden zu lassen ihre Männer töte, sehr spannend, genau wie die Story des Triebtäters Volker Eckert. Ein paar wenige Fälle wie beispielsweise "Das Folterschiff" oder "Schneemann" waren mir hingegen zu flach erzählt. Manchmal fehlte es mir an Nähe.

Auch der rätselhafte und aufgeklärte Mord an Frauke Liebs wird hier aus Sicht der Freunde und Familienmitglieder noch einmal geschildert.  Abwechslungsreich und informativ ist diese Sammlung hier auf jeden Fall. Ich denke, dass jeder True-Crime-Fan hier etwas für sich entdecken kann!


Die gesammelten Fälle aus dem Stern Crime Magazins wurden hier in einem interessanten Mix zusammengefasst. Unterhaltsam, aber mal mehr und mal weniger spektakulär ... 

Ich vergebe 4 von 5.



Donnerstag, 14. März 2024

[Rezension] Please don`t hate me - A.S. King

 


Titel: Please don`t hate me

Autor:  A.S. King

Genre: Roman, Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2011
Seitenzahl: 382
Cover: © Arena
Begonnen: 24.02.2024
Beendet: 29.02.2024


Vera ist auf der Beerdigung von ihrem besten Freund Charlie, den sie einst geliebt hat, später dann aber gehasst hat, weil er sich von ihr abwandte. Es braucht eine Weile, bis sie bereit ist, sich der Wahrheit über jene verhängnisvolle Nacht nähern kann, in der Charlie starb ...

Von der allerersten Seite ist Veras Schmerz spürbar. Sie ist in einer Blase aus Trauer, tiefer Liebe, Hoffnungslosigkeit und Hass gefangen. Mit ihr gemeinsam ergründen wir nach und nach, was so alles in ihrem, aber auch in Charlies Leben schief gelaufen ist. Dabei stellt sich heraus, wie nah Liebe und Hass oft doch beieinander liegen.

Die Autorin arbeitet auf sehr ruhige Art alles auf und lässt verschiedene Leute, darunter auch Veras Vater, aber auch den toten Charlie zu Wort kommen. Dabei er sie ein sehr intensives und auch ehrliches Bild von zwei Jugendlichen, die beide nicht in die Fußstapfen der eigenen Elterm treten wollen, doch dabei unweigerlich ähnliche Fehler begehen. 

In "Please don't hate me" geht es um Trauerbewältigung und ums Verzeihen. Das Buch bleibt dabei durchwegs sehr melancholisch und konnte mich tief berühren. Charlies Charakter und seine negativen Entwicklungen haben mich sehr oft wütend gemacht und manchmal konnte ich gar nicht verstehen, wie er Vera all das antun konnte. Die Autorin erzeugt aber ein sehr tiefgründiges Bild verschiedener Menschen, die in eine Sackgasse geraten und sich dort komplett verlieren. Ein starker, sehr intensiver Roman!



"Please don't hate me" ist ein melancholischer und tiefgründiger Jugendroman über Trauer, Liebe und Hass, der einem beim Lesen oft das Herz bricht! Ein starkes Buch, für das man allerdings in der richtigen Stimmung sein sollte.

Ich vergebe 5 von 5.

Dienstag, 12. März 2024

[Rezension] Lieblingskind - C.J. Tudor

 


Titel: Lieblingskind

Autor:  C.J. Tudor

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2019
Seitenzahl: 464
Cover: © Goldmann Verlag
Begonnen: 22.02.2024
Beendet: 26.02.2024


Joe kehrt zurück in sein Heimatdorf, mit dem er zahlreiche schmerzhafte Erinnerungen verbindet. So ist da beispielsweise die Sache mit seiner Schwester, die einst verschwand und dann vollkommen verändert wieder auftauchte. Nun passieren in Arnhill erneut seltsame Dinge und die Vergangenheit kämpft sich an die Oberfläche ...

"Der Kreidemann" von C.J. Tudor hat mich vor ein paar Jahren bereits begeistern können und nun fiel mit ein weiterer Thriller der Autorin in die Hände. "Lieblingskind" ist ähnlich mysteriös aufgebaut und verströmt eine angenehme und leicht gruselige Atmosphäre.

Joe ergattert eine Stelle an seiner früheren Schule und merkt schnell, dass sich wenig geändert hat. Es gibt noch immer Opfer und Täter. Mobbing ist allgegenwärtig und es scheint, dass die Kinder seiner damaligen Schulkameraden in die Fußstapfen ihrer Eltern treten.

Die Geschichte ist spannend aufgebaut und besonders der Strang aus der Vergangenheit ist gelungen. Dennoch kann sie für mich nicht mit "Der Kreidemann" mithalten. Dafür fehlte es den Charakteren an Tiefe. Zudem konnte ich mit der Story rund um Gloria und dem Geld nur wenig anfangen. Der Thriller konnte mich bis zu einem gewissen Punkt gut unterhalten hat, ich muss ich sagen, dass ich den Anfang deutlich stärker als das Ende fand, bei dem doch eine Spur zu viel offen bleibt ...


"Lieblingskind" ist ein spannender und interessant aufgebauter Thriller, der aber leider nicht an "Der Kreidemann" heranreicht. Dennoch eine gute Unterhaltung, die aber zum Ende hin etwas an Fahrt verliert ....

Ich vergebe 3 von 5.


Sonntag, 10. März 2024

[Rezension] Nichts: Was im Leben wichtig ist - Janne Teller

 


Titel: Nichts: Was im Leben wichtig ist

Autor:  Janne Teller

Genre: Roman, Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2010
Seitenzahl: 144
Cover: © Hanser
Begonnen: 21.02.2024
Beendet: 24.02.2024


Pierre Anthon verlässt urplötzlich den Unterricht mit den Worten: "Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun."
Damit schockt er seine Mitschüler und bringt sie nicht nur zum Nachdenken, sondern pflanzt in ihnen eine Angst ein, die zu einer dramatischen Eskalation führt ...

"Nichts: Was im Leben wichtig ist" handelt von der menschlichen Sehnsucht nach einem tieferen Sinn des eigenen Lebens. Im Zentrum der Geschichte steht eine ganze Schulklasse, die sich plötzlich mit der Frage konfrontiert sieht, ob wirklich nichts eine echte Bedeutung hat, da der Tod eh unausweichlich ist.

Ich hatte beim Lesen hier von Anfang an eine echte Gänsehaut, denn Pierre Anthon bringt einen Stein ins Rollen, der alle mit sich reißt. Die Angst der Schüler ist spürbar, genau wie ihre unbändige Wut, die schließlich dazu führt, dass sie alle gemeinsam beweisen wollen, dass so viele Dinge eine Bedeutung haben. In einem alten Sägewerk erschaffen sie einen "Berg der Bedeutung" und sammeln dort zahlreiche Sachen an, die ihnen etwas bedeutet. Doch dabei steigern sie sich immer mehr in einen regelrechten Wahn hinein, dass es zu einigen schockierenden Momenten kommt, die mich teilweise sprachlos zurückgelassen haben.

Für mich ist Janne Tellers "Nichts" ein wichtiges Buch, das in jeder Schule gelesen werden sollte. Es zeigt nicht nur, wie ohnmächtig wir alle dem eigenem endlichen Leben oft gegenüberstehen müssen, sondern auch, dass die Gesellschaft oft vorgibt, was eine Bedeutung zu haben hat. Das Ende dieses Buches hat mich stark mitgenommen und wird wohl noch lange nachklingen. Ein wahres Highlight!


"Nichts: Was Im Leben wichtig ist" ist ein tiefgründiger, schockierender und wachrüttelnder Jugendroman, der mir von der allerersten ersten Seite an eine Gänsehaut beschert hat. Ein intensives Werk mit Nachklang!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extratropfen.