Posts mit dem Label Dystopie werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Dystopie werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 18. Juni 2025

[Rezension] BETA - Rachel Cohn


Titel: 
BETA

Autor:  Rachel Cohn

Genre: Dystopie

Erscheinungsjahr: 2013

Seitenzahl: 416
Cover: © cbt
Begonnen: 15.05.2025
Beendet: 19.05.2025


Elysia ist ein Klon, genauer gesagt einer der ersten Teenager-Betas. Da sie äußerlich perfekt erscheint, wird sie von einer reichen Familie gekauft und auf die Insel Demesne gebracht. Dort erkennt sie schnell, dass sie defekt zu sein scheint, denn sie mag Schokolade, kann auf die Erinnerungen ihrer First zurückgreifen und fühlt sich dann auch noch zu einem Jungen hingezogen ...

"BETA" von Rachel Cohn ist eine Dystopie, die viele interessante Ideen verbindet, allerdings zeitgleich auf einen für das Genre typischen Aufbau zurückgreift. Der Stil ist sehr eingängig, jugendlich und leicht, war mir aber auch etwas zu hektisch stellenweise.

Elysia ist eine starke Protagonistin, die als Klon eigentlich gar keine Seele besitzen sollte, aber dennoch immer wieder Dinge fühlt. So sind da auch die Erinnerungen von ihrer First, die einst einen Jungen sehr liebte. Spannend zu erleben an dieser Dystopie ist, wie Elysia langsam immer menschlicher wird und gewisse Bedürfnisse entwickelt. Die Liebesgeschichte war dann allerdings nicht so recht meins.

Die kleinen Wendungen und auch der große Cliffhanger am Ende sind gelungen, ob ich den zweiten Band finden und auch lesen werde, weiß ich allerdings noch nicht. "BETA" hat mich gut unterhalten, aber mir fehlte es an Emotionen und auch etwas an Tiefe.



Auch wenn diese Dystopie für mich zu wenig Tiefe besitzt und recht klassisch aufgebaut ist, konnten mich die zahlreichen Ideen rund um die Klone gut unterhalten.

Ich vergebe 4 von 5

Dienstag, 14. Mai 2024

[Rezension] Seelen - Stephanie Meyer

 


Titel: Seelen

Autor:  Stephanie Meyer

Genre: Roman, Dystopie, Jugendbuch, Sci-Fi

Erscheinungsjahr: 2009
Seitenzahl: 864
Cover: © Carlsen Verlag
Begonnen: 18.04.2024
Beendet: 24.04.2024


Beinahe die gesamte Menschheit ist von einer außerirdischen Spezies, den sogenannten Seelen, besetzt. Melanie konnte sich lange dagegen wehren, selbst zum Wirt werden, doch dann wird sie gefangen und eine uralte Seele namens Wanderer steckt plötzlich in ihr. Verzweifelt kämpft Mel darum, ihren Bruder Jamie und ihre große Liebe Jared wiedersehen zu können, die sich bei anderen Rebellen in der Wüste verstecken. Auch Wanderer, die später Wanda genannt wird, sehnt sich nach Jared, doch dann trifft sie auf Ian ...

Als großer Twilight-Fan wollte ich schon lange den dystopischen Roman der Autorin lesen. Mir gefällt Stephenie Meyers Ideenreichtum und auch ihr Mut, hier eine ganz eigene Zukunftvision zu erschaffen. In ihrer Welt gibt es kaum noch Menschen. Die meisten Körper werden von den Seelen benutzt und es ist äußerst selten, dass das menschliche Bewusstsein noch Zugriff auf den Körper hat. Genau das passiert aber Wanda, die sich nicht nur an Mels Körper gewöhnen muss, sondern immer wieder mit ihren Erinnerungen und auch Gefühlen konfrontiert wird.

Wanda, die den Körper fast komplett steuert und kontrolliert, steht im Fokus der Geschichte. Gleichzeitig ist da aber auch Mel, die weiterhin um ihren Körper und damit auch gegen Wanda kämpft. Dieser innere Konflikt hat mir von Anfang an gut gefallen, denn die Situation ist für beide Individuen sehr schwer. 

Durchwegs spannend wird in "Seelen" davon erzählt, wie Mel und Wanda sich langsam akzeptieren und anfreunden. Sie erkennen, dass es einfacher ist, am selben Strang zu ziehen. Nur die beiden Männer, zu denen sie sich auf ganz unterschiedliche Art hingezogen fühlen, machen es ihnen immer wieder schwer. Zeitgleich wird auch die Welt beschrieben, die seit der Invasion deutlich friedlicher ist.

Ich war anfangs skeptisch aufgrund der Dicke dieses Buches und auch wenn es ein paar Längen gab, habe ich die Geschichte doch verschlungen. Es gibt viele spannende Momente, viel Verzweiflung und auch Kritik an der Menschheit, die sich das Anrecht auf diesen Planeten dofh zu oft verspielt hat. Die Liebesgeschichten konnten mich genauso stark berühren, wie die Freundschaft zwischen Mel und Wanda. Ich bin froh, dieses Buch, das definitiv zeigt, dass Stephenie Meyer eine talentierte Geschichtenerzählerin ist, endlich gelesen zu haben!


"Seelen" von Stephenie Meyer ist eine spannende und berührende Dystopie, in der es um tiefe Liebe und Freundschaft geht. Eine klare Empfehlung!


Ich vergebe 5 von 5.


Donnerstag, 13. Juli 2023

[Rezension] 0,4 - Eine perfekte neue Welt - Mike Lancaster

 


Titel: Jamey. Das Kind, das zuviel wusste

Autor:  0,4 - Eine perfekte neue Welt

Genre: Dystopie, Jugendbuch
Erscheinungsjahr: 2011
Seitenzahl: 272
Cover: © Oetinger
Begonnen: 19.06.2023
Beendet: 22.06.2023


Der 15-jährige Kyle Straker meldet sich bei einer Talentshow als Freiwilliger für eine Hypnoseshow. Als er und die anderen drei Hypnotisierten allerdings aus der Trance erwachen aufwachen, ist die Welt komplett verändert ...

Kyle Striker erzählt seine Geschichte in Form eines auf Band aufgezeichneten Berichts, der von einer anderen Zivilisation in der Zukunft analysiert wird. So wirkt alles wie ein altes Relikt und es gibt auch einige sehr amüsante Interpretationen von Dingen aus unserem Alltag zum Beispiel die Teletuppies, die für Götter der Kinder gehalten werden.

Zusammen mit der Freundin seines besten Freundes und zwei Erwachsenen muss Kyle vor den anderen Bewohnern des Ortes fliehen und sich gleichzeitig mit der Frage beschäftigen ob er so viele alle anderen sein will oder aber lieber der Mensch bleibt, der er momentan ist, mit all seinen Schwächen und Fehlern ...

Spannend ist diese Dystopie, die etwas von einem Endzeitroman hat, von Anfang an. Dabei sind die Kapitel sehr kurz und knackig, sodass man am liebsten das ganze Buch am Stück verschlingen würde. Die Geschichte ist dabei gar nicht einmal so lang, aber doch macht es Spaß hinter die Geheimnisse der neuen Welt zu kommen und vor allem zu erkennen, dass es wohl immer Leute geben muss, die nicht dazugehören dürfen, möchten oder können. Ein starkes Jugendbuch!



Zwei Erwachsene und zwei Jugendliche werden hypnotisiert und landen in einer scheinbar perfekten Welt, zu der sie aber nicht mehr gehören. Eine düstere und erschreckende Dystopie!


Ich vergebe 5 von 5.

Dienstag, 3. Januar 2023

[Rezension] Der zweite Engel - Philip Kerr


 Titel: Der zweite Engel

Autor:  Philip Kerr

Genre: Roman, Dystopie, Science Fiction
Erscheinungsjahr: 2000
Seitenzahl: 442
Cover: © Rowohlt

Begonnen: 08.12.2022
Beendet: 12.12.2022


Ein neues, tödliches Virus taucht auf, das den Blutkreislauf befällt und nur durch den Austausch mit nicht infizierten Blut geheilt werden kann. So ist es kein Wunder, dass Blut mehr Wert als Geld ist und dass es sogenannte Blutbanken gibt, in denen gesunde Menschen ihr Blut lagern. Dallas, der als Sicherheitsexperte für eine Blutbank arbeitet, erfährt, dass seine Tochter krank ist und plötzlich stellt er für das Unternehmen ein Sicherheitsrisiko dar ...




Als erstes muss ich sagen, dass dieses Cover absolut unpassend ist, denn die Geschichte ist eine sehr düstere Dystopie beziehungsweise ein apokalyptischer Thriller, der sehr viel Action enthält und zum größten Teil sogar auf dem Mond spielt. Wir werden auf den ersten Seiten gleich in die Zukunft katapultiert, in der gesunde Menschen abgesondert von den Infizierten leben. Die Krankheit gilt als großer Makel und so werden die Infizierten gemieden. Es gibt zahlreiche Verbrechen, denn natürlich möchten alle gesundes Blut ...

Dallas selbst hatte bisher Glück, doch dann erfährt er, dass seine Tochter krank ist. Sie hat jedoch nicht besagtes Virus, sondern Thalassämie und bräuchte einen regelmäßigen kompletten Blutaustausch. Plötzlich soll Dallas ausgelöscht werden, denn schließlich arbeitet er in einem System, das für die Blutbanken verantwortlich ist. So geschieht bald eine Katastrophe und Dallas will sich rächen.

Ideenreich und sehr atmosphärisch beschreibt Philip Kerr hier eine düstere Zukunft. Zahlreiche detaillierte Erklärungen zu den medizinischen Hintergründen aber auch der Geschichte der Viren und Pandemien runden alles ab. Ich habe tatsächlich noch nie zuvor einen Roman mit so vielen Fußnoten wie diesen hier gelesen.




Der Autor schafft es, dass die Geschichte durchgehend spannend und auch interessant bleibt. Nur die Charaktere werden hier leider etwas zur Nebensache. Dallas befindet sich hier im Grunde nur auf dem Pfad der Rache und hätte für mich gerne ein paar mehr Facetten und Emotionen zeigen können. Schließlich ist das, was ihm widerfährt, echt übel. Auch die restlichen Charaktere, die sich ihm schließlich anschließen, gehen etwas unter. Es gibt einige witzige Dialoge, aber so umfangreich die Welt auch ist so oberflächlich bleiben leider die Menschen, die mit ihr klarkommen müssen ... 




Philip Kerr hier eine originelle Zukunftsvision aufs Papier gebracht, die sich anfangs wie eine sehr atmosphärische Dystopie liest, sich aber schließlich in einen actiongeladenen Thriller verwandelt. Nur die Charaktere bleiben leider sehr oberflächlich ...


Ich vergebe 4 von 5.

Donnerstag, 22. Oktober 2020

[Rezension] Die Tribute von Panem X - Suzanne Collins

Titel: Die Tribute von Panem X - Das Lied von Vogel und Schlange
Autor:  Suzanne Collins
Genre: Dystopie
Erscheinungsdatum: 19. Mai 2020
Anzahl der Seiten: 608
Cover und Inhalsangabe: © Oetinger



"Ehrgeiz treibt ihn an. Rivalität beflügelt ihn. Aber Macht hat ihren Preis. Es ist der Morgen der Ernte der zehnten Hungerspiele. Im Kapitol macht sich der 18-jährige Coriolanus Snow bereit, als Mentor bei den Hungerspielen zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Die einst mächtige Familie Snow durchlebt schwere Zeiten und ihr Schicksal hängt davon ab, ob es Coriolanus gelingt, seine Konkurrenten zu übertrumpfen und auszustechen und Mentor des siegreichen Tributs zu werden. Die Chancen stehen jedoch schlecht. Er hat die demütigende Aufgabe bekommen, ausgerechnet dem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 als Mentor zur Seite zu stehen – tiefer kann man nicht fallen."



Auf das Panem-Sequel habe ich als großer Fan der Reihe sehnsüchtig gewartet. Natürlich waren dementsprechend die Erwartungen sehr hoch geschraubt, denn die tödlichen Spiele und die ganzen Geschehnisse rund um Katniss Everdeen haben mir vor vielen Jahren tolle Lesestunden beschert.

"Die Tribute von Panem X - Das Lied von Vogel und Schlange" ist nun die Geschichte des zukünftigen Präsidenten, der ja der Erzfeind von Katniss Everdeen werden wird. Coriolanus Snow ist Schüler der Akademie und wird ausgewählt, um bei den zehnten Hungerspielen der Mentor einer der Teilnehmer zu werden. Er will diese Chance nutzen, um den Namen "Snow" wieder reinzuwaschen, denn innerhalb seiner Familie gibt es so einige Probleme.

Die Hungerspiele selbst nehmen nur einen geringen Teil der Handlung ein und stehen deswegen auch nicht im Mittelpunkt. Vielmehr geht es hier darum, aufzuzeigen, wie sich der Charakter von Coriolanus entwickelt und wie er schließlich zu einem recht skrupellosen Menschen wird, der auch vor Mord nicht zurückschreckt. So lernen wir hier erst einmal einen Jungen kennen, der eigentlich noch gar nicht so recht zu wissen scheint, was er im Leben erreichen möchte.

Natürlich besitzt Coriolanus hier auch eine sehr menschliche Seite, die besonders in seiner Beziehung zu Lucy Gray Baird immer wieder durchscheint. Ich mochte die kleine Liebesgeschichte, auch wenn ich nach dem Lesen noch nicht wirklich einschätzen konnte, wie die beiden nun gefühlsmäßig zueinander standen.

Spannend ist dieses Sequel auf jeden Fall, aber es liest sich doch vollkommen anders als die übrigen Teile der "Panem"-Reihe. Da Lucy eine begnadete Sängerin ist, gibt es auch viele Lieder, die mir, um ehrlich zu sein, in deutscher Sprache allerdings nicht wirklich zugesagt haben.

Die Geschichte ist voller Machtspiele und Intrigen. Für Lucy Gray Baird geht es ums nackte Überleben, für Coriolanus um das Ansehen seiner Familie. Mich hat dieser Band gut unterhalten, auch wenn die atemlose Spannung, die man aus den anderen Büchern gewohnt ist, weitestgehend fehlt. Das Ende selbst fand ich zu überstürzt und diesen urplötzlichen Wandel von Coriolanus dann noch nicht ganz überzeugend!




"Die Tribute von Panem X - Das Lied von Vogel und Schlange" ist gerade für Fans der Reihe eine gute Ergänzung, um zu verstehen, wie sich Coriolanus Snows Charakter entwickelt hat. Allerdings ist dieses Prequel von der Spannung her nicht mit der Reihe zu vergleichen und kann auch, was die nur recht kurz angeschnittenen Hungerspiele betrifft, doch für eine gewisse Enttäuschung sorgen ...
Ich vergebe 4 von 5.







Dienstag, 28. Januar 2020

[Rezension] Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten - Neal Shusterman

Titel: Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten
Autor:  Neal Shusterman
Genre: Roman, Jugendbuch, Dystopie
Erscheinungsdatum: 27 November 2019
Anzahl der Seiten: 608
Cover und Inhalsangabe: © Sauerländer
Achtung! Das ist Band 3 einer Reihe! Rezension enthält Spoiler!


Begonnen: 18.12.2019
Beendet: 27.12.2019



"Drei Jahre sind vergangen, seit mit Scythe Goddard ein Scythe der neuen Ordnung die Macht ergriffen hat, und seit der Thunderhead verstummt ist – für alle Menschen, bis auf Grayson Tolliver. Gibt es Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Citra und Rowan und auf ein wirkliches Happy End in der scheinbar perfekten Welt? Stell dir eine Welt vor, in der Armut, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben. Die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe: sie allein entscheiden, wer sterben muss. Und nicht alle Scythe halten sich an die alten Regeln …"




Die "Sycthe"-Reihe hat mich von ersten Band an ungemein gefesselt. Ich würde hier beinahe schon sagen, dass es tatsächlich neben "Die Tribute von Panem" meine liebste Dystopie ist. Die überbevölkerte Welt, in der sogenannte Scythes den Tod imitieren, um für das nötige Gleichgewicht zu sorgen, fand ich ungemein faszinierend und erschreckend zugleich. In "Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten" schafft der Autor nun einen Abschluss für die grausigen Geschehnisse aus den ersten zwei Bänden.

Schon nach dem zweiten Band wollte ich unbedingt wissen, wie es nun mit Citra und Rowan weitergeht. Schließlich gab es hier einen ungemein bösen Cliffhanger. Der dritte Band startet allerdings erst einmal in anderen Teilen der Welt. So erfahren wir natürlich erst einmal, was Goddard nach dem "Unglück" denn so getrieben hat und erfahren, dass das Scythetum einen Wandel durchlebt. Einen sehr erschreckend Wandel.

Natürlich gibt es auch in diesem Teil wieder einige Parallelen zu unserer Welt, die mir echt ein mulmiges Gefühl verpasst haben. Aber so muss eine gute Dystopie sein, sie muss die Fehler der aktuellen Gesellschaft aufzeigen und das tut "Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten" auf jeden Fall.

Überrascht war ich hier aber doch über die Zeitsprünge, die hier zu Beginn gemacht werden. Es dauert erst einmal eine Weile, bis wir Citra und Rowan wiedertreffen, die hier in diesem Band fast schon Nebencharaktere sind.

Nichtsdestotrotz lernen wir aber noch viele andere neue Charaktere kennen. Zum einen ist da auf jeden Fall Jerico, der/die Geschlechtslose, die sich sowohl als Mann, als auch als Frau sieht und die/den ich sehr schnell in mein Herz geschlossen habe. Aber auch andere Scythes und damit auch andere Länder werden noch einmal beleuchtet und es tun sich doch recht schnell zwei Lager auf - einmal jene Scythes der neuen Ordnung und jene, die sich an die alten Gesetze halten wollen.

Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass Greyson hier eine so zentrale Rolle spielt, den ihn mochte ich schon im letzten Teil unfassbar gerne. Natürlich wird durch ihn in erster Linie eine doch recht religiöse Seite eingefügt, die aber auch seine Schattenseiten hat.

Ich habe auch diesen Band wieder verschlungen. Neal Shusterman lässt sich bis zum Ende nicht in die Karten schauen und schafft hier wirklich einen krönenden und spektakulären Abschluss für seine Reihe. Wir erfahren nun auch, was sich hinter dem blinden Fleck versteckt und was genau nun das Vermächtnis der Ältesten ist.

Alle Stränge - und davon gab es hier teilweise so viel, dass ich dachte, sie könnten niemals zusammengeführt werden - konnten mich begeistern und ich empfand auch alle, als absolut passend beendet. Vielleicht könnte man bemängeln, dass Citra und Rowan hier doch nur Nebencharaktere waren, aber ich muss doch sagen, dass ich die ganzen Sichtweisen ungemein fesselnd fand und das Buch daher absolut genießen konnte. Zum Abschluss bleibt mir nur zu sagen, dass ich mich tierisch auf die Verfilmung freue und darauf, Citra, Rowan, Faraday, Jerico und Greyson noch einmal wiederzutreffen!




Für mich ein krönender Abschluss einer Reihe, die mich von dem ersten Band hat so begeistert hat, wie nie eine Reihe zuvor. Ich werde die Charaktere und die ganze erschreckende, unheimliche,
teilweise sogar grausame Welt echt vermissen und beende diesen Abschlussteil mit einem lachenden und einem weinenden Auge! Ich hoffe, das diese Buchreihe wirklich verfilmt wird. Sie verdient es auf jeden Fall!

Samstag, 30. März 2019

[Rezension] The Belles 1: Schönheit regiert - Dhonielle Clayton

Titel: The Belles 1: Schönheit regiert
Autor:  Dhonielle Clayton
Genre: Dystopie, Jugendroman
Erscheinungsdatum: 11. Februar 2011
Anzahl der Seiten: 493
Cover und Inhaltsangabe © Planet!




"Die Welt von Orléans wird von Hässlichkeit bestimmt, und nur die Belles können den Menschen Schönheit verleihen. Camelia ist eine Belle – schön, begehrt, mit magischen Fähigkeiten. Am Königshof will sie allen zeigen, dass sie die Beste ist. Doch hinter den schillernden Palastmauern lauern dunkle Geheimnisse. Camelia erkennt, dass ihre Fähigkeiten viel stärker und gefährlicher sind, als sie es je für möglich gehalten hätte. Sie sind eine Waffe, die sich andere zunutze machen wollen. Daher muss sie sich entscheiden: Soll sie die Tradition der Belles bewahren oder ihr eigenes Leben riskieren, um ihre Welt für immer zu verändern? Das Schicksal der Belles und von Orléans liegt mit einem Mal in ihren Händen …"



Den ersten Band von "The Belles" namens "Schönheit regiert" sieht man gerade förmlich an jeder Ecke. Obwohl ich immer ungern neue Reihen anfange, war hier meine Neugierde geweckt und einmal angefangen zu lesen, konnte ich mich dem Bann dieser Welt, die Dhonielle Clayton hier geschaffen hat, nicht mehr entziehen.

Die Grundidee finde ich hier sehr interessant, denn wir haben hier natürlich eine sehr oberflächliche Welt, in der Schönheit das absolut Wichtigste ist. Die Autorin hat hier eine ganz eigene und sehr faszinierende Welt geschaffen und lässt sich auch viel Zeit, alles ganz genau zu beschreiben, wodurch die Handlung allerdings teilweise ein wenig auf der Strecke bleibt.

Aus der Sicht von Camelia erfahren wir hier, was es bedeutet, eine Belle zu sein und das Schönheit und Makellosigkeit auch Schattenseiten haben kann. Allerdings schlägt das Buch hier keine besonders kritische Richtung an, was ich ein wenig schade fand.




- Camelia -

Camelia möchte nur eins: Die diesjährige Favoritin werden, um am Könisghof allen als Belle zu dienen. Sie ist zu Beginn der Geschichte doch noch ein recht naives Mädchen, das auf der einen Seite doch sehr geblendet von der Welt ist, auf der anderen Seite aber auch gerne die Regeln bricht. Sie möchte etwas Besonderes sein und von den Leuten gesehen und geachtet werden.

Ich mochte ihre Entwicklungen innerhalb des Buches, auch wenn einiges doch recht schnell verlief und ich teilweise doch gerne noch mehr Einblicke in ihre Gedankenwelt bekommen hätte!




Schönheit ist und bleibt (leider) ein sehr großes Thema. Gerade in der heutigen Zeit streben wir doch alle nach einer gewissen Perfektion, die es eigentlich gar nicht wirklich gibt. Umso erschreckender ist es, wie weit Menschen doch für ein makelloses Aussehen gehen und welchen Preis ist bereit zu zahlen sind!

In der Welt von Orléans sind alle Menschen "hässlich". Allerdings gibt es die Belles, die Körper neu formen, Haare und Haut verändern und sogar Charaktereigenschaften beeinflussen können. Solch eine Belle ist unsere Protagonistin Camelia, deren größter Traum es ist, die diesjährige Favoritin zu werden, die am Königshof ihrer Arbeit nachgehen darf.

Als Leser nehmen wir im Verlauf der Geschichte an so einigen doch sehr schmerzhaften "Verschönerungen" teil und erfahren, welchen Stellenwert die Schönheit doch in dieser Welt hat. Natürlich können sich die armen Menschen hier nur selten eine solche Behandlung leisten, was dazu führt, dass nur die Reichen Leute in Orléans ein gutes Aussehen besitzen.

Die Arbeit der Belles nimmt einen großen Teil des Buches ein, gleichzeitig geht es hier aber auch um einige Geheimnisse, die aufgedeckt werden. So geht es hier vorwiegend um die Frage nach der Thronfolge und der Zukunft des Landes.

Die Grundidee des Buches stimmt nachdenklich, auch wenn ich mir an einigen Stellen gewünscht hätte, dass unsere Protagonistin das ganze Ausmaß hier kritischer betrachtet hat. Sie entwickelt sich zwar recht schnell in eine echte Rebellin, aber mir fehlten hier doch ein paar Denkanstöße ihrerseits!

Für mich hat sich die Geschichte ab einen gewissen Punkt doch in eine recht typische Richtung entwickelt. Die Charaktere waren leicht zu durchschauen und so war für mich die "Wende" letztendlich keine große Überraschung. Auch das Ende selbst lief mir dann doch ein wenig zu schnell ab und  hat mich mit dem Gefühl zurückgelassen, dass irgendetwas gefehlt hat. Natürlich hat die Autorin noch so gut wie alle Fragen aufgelassen, aber dennoch hätte ich mir hier gerade am Ende noch eine gewisse Motivation gewünscht, dem zweiten Teil schon jetzt entgegenfiebern zu können ...




In "The Belles: Schönheit regiert" offenbart sich eine einzigartige und sehr detaillierte Welt, in der Schönheit im Fokus des gesamten Denkens steht. Ich mochte die Idee hier sehr gerne, es fehlten mir aber ein paar Wendungen oder Überraschungen!

Montag, 27. August 2018

[Rezension] Vox - Christina Dalcher

Titel: Vox 
Autor:  Christina Dalcher
Genre: Roman, Dystopie
Erscheinungsdatum: 15. August 2018
Anzahl der Seiten: 400
Cover und Inhaltsangabe © S. Fischer




"Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.

Das ist der Anfang.

Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt."




"Vox" ist der sehr gesellschaftskritische und dystopische Debütroman der amerikanischen Autorin Christina Dalcher. Dass es ein Erstlingswerk ist, wird hier schnell klar. Während zu Beginn der Geschichte noch ein gewisser Enthusiasmus vorhanden ist und der Leser sehr kritisch diese Regeln der "neuen" Welt betrachten darf. verliert sich der restliche Roman in den typischen Klischees und in einer, meiner Meinung nach, leider viel zu konstruierten Geschichten.

Irgendwann war mir der Schreibstil der Autorin zu distanziert, was mit Sicherheit auch daran lag, dass die Charaktere allesamt sehr sonderbar agieren. Hier ein Zufall, da eine Wendung, die irgendwie nicht zu den vorherigen Ereignissen passt, und schon ist hier eine typische Geschichte mit einer Gruppe Rebellen, die das System stürzen will. Das letzte Drittel des Buches verwandelt sich zudem in einen regelrechten Wirtschaftsthriller und ist sehr anstrengend zu lesen ...



- Jean -

Ich hätte mir, für eine Geschichte, die um die Unterdrückung der Frauen handelt, tatsächlich eine sehr starke, selbstbewusste Frau als Protagonistin gewünscht, die nach und nach erkennt, was in dieser Welt so vor sich geht.

Jean ist selbstbewusst, ja, aber hat durch einen gewissen Egoismus auch furchtbar unsympathisch auf mich gewirkt. So hat sie zwar eine Familie, ist natürlich aber nicht zufrieden und ist dann irgendwann sogar bereit, auch ihre Kinder aufzugeben.

Nicht nur, dass sie selbst sich trotz der ganzen Gesetze, sämtliche Freiheiten nimmt, sie verletzt damit im Grunde auch noch die Menschen, die sie eigentlich lieben sollte ... Das war etwas, das ich absolut nicht verstehen konnte ...

Leider steht Jean im Zentrum der Geschichte. Zwar muss sie sich auch ihren eigenen Fehlern stellen, aber es wirkt nicht so, als hätte sie am Ende irgendwas gelernt. Die Botschaft dahinter in Verbindung mit dem Feminismus, der hier immer wieder angesprochen wird, fand ich vollkommen deplatziert. Denn Gleichberechtigung bedeutet sicher nicht, sich über alle anderen Menschen zu stellen, nein, es sollte eigentlich um ein gleichberechtigtes und respektvolles Miteinander gehen ...




Die Thematik von "Vox" hat mich furchtbar fasziniert, denn wir leben tatsächlich noch immer in einer Zeit, in der Männer und Frauen noch lange nicht gleich behandelt werden. Deswegen fand ich es auch so wichtig, hier zu sehen, in welche negativen Richtungen sich solch eine Diskriminierung entwickeln kann.

Frauen haben in der Welt von "Vox", die von der Kirche und der Politik gesteuert wird, keinerlei Rechte mehr. Durch ein Armband, das sie tragen müssen und das ihre Worte zählt, wird ihnen ihre Stimme genommen.

Zu Beginn der Geschichte entführt uns Christina Dalcher in diese Welt, wir spüren am eigenen Leib, was es bedeutet, keine Stimme mehr zu haben. Besonders schrecklich fand ich es hier die Manipulation der Kinder und Jugendlichen. Zudem wird an Jean deutlich, dass sie eigentlich nichts mehr hat, was ihr wirklich Freude bereitet. Sie darf ihren Job nicht mehr ausführen, nicht lesen, nicht schreiben ... Sie soll im Grunde nur für ihre Familie da sein.

In Rückblenden erfahren wir zudem, wie es zu der ganzen Situation gekommen und wie die Frauen immer mehr aus der normalen Berufswelt und auch aus der Politik gedrängt werden. Hier wird auch wieder einmal angesprochen, wie wichtig es ist, Widerstand zu leisten, wenn die Politik versagt. Wir alle sind selbst verantwortlich für die Welt, in der wir leben und wir alle können einen Teil dazu beitragen, sie zu einem besseren Ort zu machen!

Leider verliert sich das Buch nach der wundervollen Einführung komplett. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, es gibt viele Zufälle und wir betrachten ausschließlich Jean, die leider eine sehr anstrengende Protagonistin ist. Hier hätte es eine starke Frau gebraucht, nicht so einen egoistischen Charakter, der eigentlich nur für sich selbst kämpft.

Ich weiß nicht, ob Gleichberechtigung hier bedeuten soll, alle Freiheiten zu haben und alles, ganz ohne Rücksicht auf Verluste, tun zu dürfen. Richtig wütend hat mich beispielsweise Jeans Beziehung zu ihren Kindern gemacht, die sie nur allzu bereitwillig zurückgelassen hätte, nur um selbst glücklich zu sein.

Allgemein empfand ich Jean als viel zu egoistisch. Ihr scheinen alle anderen Menschen egal zu sein, es geht ihr nur um ihr eigenes Glück. Auch ihre Untreue, die einen großen Platz im Buch einnimmt, fand ich als vollkommen unpassend und es hat mir den Lesespaß leider noch weiter verdorben. Auch die Erotik, die nichts zur Handlungs beigetragen und doch recht vulgär wirkte, passte einfach nicht zur Botschaft. Bedeutet Freiheit also, Menschen einfach verletzten zu dürfen? Sich über andere zu stellen?

Auch die Wendungen fand ich teilweise nicht nachvollziehbar. Aus böse wird plötzlich gut, aus gut wird böse, ohne Begründung. Leider wirkte das Buch dadurch sehr konstruiert, als müsste es irgendwelche Überraschungen enthalten, die aber leider nicht wirklich logisch erscheinen.

Besonders die Geschichte von Jeans Ehemann war für mich nicht schlüssig, für sein Handeln gab es leider viel zu viele Widersprüche. Hinzu kommt dann das Ende, das ich tatsächlich, so leid es mir an dieser Stelle tut, grauenvoll fand. Während andere Dystopie sich viel Zeit mit dem Aufbau einer Widerstandsgruppe lassen, ja, während dort die Rebellion erst einmal Wellen schlagen muss, ist hier auf einmal alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen? Nein, das ging für mich gar nicht ... Das Ende und auch die unlogischen Wendungen und Handlungen der Personen haben das Buch und leider auch die Botschaft dahinter komplett zerstört ...




"Vox" von Christina Dalcher greift ein sehr wichtiges Thema auf, verwandelt sich irgendwann dann durch zahlreiche unlogische Wendungen beinahe schon in einen Wirtschaftsthriller, der am Ende seine gesamte Glaubwürdigkeit verliert! Schade, denn auch die Botschaft zeigt hier leider nicht mehr die gewünschte Wirkung ...






Sonntag, 25. März 2018

[Rezension] Scythe - Der Zorn der Gerechten - Neal Shusterman

Titel: Scythe - Der Zorn der Gerechten (Band 2)
Autor:  Neal Shusterman
Genre: Dystopie
Erscheinungsdatum: 14. März 2018
Anzahl der Seiten: 544
Cover und Inhaltsangabe © Sauerländer

Achtung! Band 2 einer Reihe. Rezension enthält Spoiler!



"Citra hat es geschafft.
Sie wurde auserwählt und als Scythe entscheidet sie jetzt, wer leben darf und wer sterben muss.

Doch als wenn das nicht schon schwer genug wäre, übernehmen skrupellose Scythe die Macht und stellen neue Regeln auf. Die wichtigste Regel lautet, dass es ab jetzt keine Regeln mehr gibt.

So beginnt Citras Kampf für Gerechtigkeit.
Ein Kampf, den sie nur gemeinsam gewinnen kann mit ihrer großen Liebe Rowan."




Der erste Teil von Scythe war im letzten Jahr für mich eine große Überraschung und hat sich tatsächlich als mein absolutes Jahreshighlight entpuppt. Die Welt, die Neal Shusterman hier erschaffen hat, ist originell, gefährlich und spiegelt doch in vielen Punkten auch unser eigenes Leben wieder.

Auch im zweiten Teil legt Neal Shusterman wieder ein enormes Tempo vor. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder vollständig in der Geschichte rund um die Scythe, die ja den Tod imitieren und so für das nötige Gleichgewicht in einer Welt der Unsterblichkeit sorgen. Viele kleine Gänsehautmomente reihen sich aneinander und ich kann den Schreibstil des Autoren hier einfach nicht in passende Worte fassen. Das Buch ist einfach ein Erlebnis. Ich bin abgetaucht und erst am Ende völlig atemlos wieder aufgetaucht.

Charaktere

- Citra/Scythe Anastasia -

Citra hat es ja im ersten Teil geschafft. Sie wurde offiziell zur Scythe und nun hat sie ihre eigene Methode der Nachlese gefunden. Eine Methode, die bei den anderen Scythe ein wenig aneckt.

Sie gibt den Menschen nämlich einen Monat Zeit, sich zu verabschieden und alles zu klären. Im Anschluss dürfen sich die Leute sogar ihre eigene Todesursache aussuchen. Ist das noch human? Oder eher nicht? Diese Frage lässt sich an dieser Stelle wohl nicht so leicht beantworten, auch wenn ich sagen muss, das Citra für mich hier das Töten tatsächlich mit Respekt verbunden hat.

Citra und auch Rowan sind größtenteils in diesem Band nur Nebenfiguren, was mich aber absolut nicht gestört hat, denn beide waren dennoch präsent und es gab viele andere interessante Charaktere, die wir kennenlernen durften.

- Rowan/Scythe Lucifer -

Dann haben wir Rowan, der durch Citra ja jetzt ein Jahr Immunität genießt, weiterhin aber untergetaucht ist. Er hat sich selbst zum Scythe ernannt, nämlich zu Scythe Lucifer und er zieht eine Spur der Verwüstung durchs Land.

Er rächt sich an Scythe, die seiner Meinung nach unmoralisch handeln. Er verbrennt die Scythe, die den Job nicht mit dem nötigen Respekt ausführen, was hier schon sehr barbarisch ist. Ich konnte Rowan und seine Wut allerdings sehr gut verstehen.

- Greyson -

Mein absoluter Lieblingscharakter in diesem Teil war auf jeden Fall Greyson. Zu Beginn scheint er eine Art Schachfigur zu sein, die vom Thunderhead eingesetzt wird und noch nicht so recht weiß, wo sein Platz in dieser Welt ist.

Mit ihm lernen wir auch eine neue "Fraktion" kennen: Die Widerlinge. Laut dem Thunderhead rebellieren gut 3% der Menschen gegen alles, egal, wie perfekt das System zu sein scheint. Ich bin der Meinung, dass solche Rebellen und Kämpfer wichtig sind und es war interessant zu sehen, wie sie in die Gesellschaft "intigriert" werden.




"Scythe - Der Zorn der Gerechten" von Neal Shusterman hat mich schon nach wenigen Seiten gefesselt. Was Reihen anbelangt bin ich meistens skeptisch, denn viele lasse im Verlauf dann doch nach. Bei "Scythe" ist aber das Gegenteil der Fall. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, aber der Autor hat sich hier noch einmal steigern können.

Zu Beginn erfahren wir erst einmal, was mit Citra und Rowan geschehen ist. Nach wie vor gibt es keine echte Liebesgeschichte, was mir absolut gut gefallen hat. Im Zentrum stehen hier wirklich die verschiedenen Gruppierungen, die unterschiedlichen Weltanschauungen und das System, das vielleicht gar nicht so perfekt ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Zwischen den einzelnen Kapitel erfahren wir mehr über den Thunderhead. Es ist das Computersystem, das alles, wirklich alles, steuert, sich aber in die Angelegenheiten der Scythes nicht einmischen darf. Umso erstaunlicher ist es zu erfahren, dass der Thunderhead längst ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat und längst einen eigenen Plan zu verfolgen scheint.

Die Abschnitte aus der Sicht des Thunderheads fand ich ungemein spannend, denn hier boten sich viele neue Blickwinkel, aber auch einige Kritikpunkte bezüglich der Menschheit. Durch den Thunderhead lernen wir dann auch Greyson kennen, der hier noch eine sehr wichtige Aufgabe zu haben scheint und viele neue Aspekte in die Geschichte bringt. Er hat sich hier in diesem Band tatsächlich zu meinem Lieblingscharakter entwickelt.

Neben Greyson gibt es natürlich viele andere Personen, die hier eine große Rolle spielen. Auch kommt ein "Bösewicht" vor, der hier noch eine sehr große Überraschung bietet und sich mittlerweile bei mir zum echten Hassobjekt entwickelt hat! Der Autor schafft es hier auch an vielen Stellen, dem Leser einfach ein Messer ins Herz zu jagen - Ich sage nur das Ende ...

Die letzten Seiten haben mich in einer Art Schockstarre zurückgelassen. Hier überschlägt sich alles und ja, es gibt leider ein sehr trauriges und schlimmes Ende, was mich nach der letzten Seite erst mal ein paar Minuten weinen ließ. Diese Reihe ist wirklich eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle und hat mich bis jetzt echt fertig gemacht. Stellt sich nur eine Frage: Wie soll ich es bis zum nächsten Teil aushalten?




Auch der zweite Teil von "Scythe" konnte mich voll und ganz überzeugen. Die Geschichte ist tiefgründig, intensiv und eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Autor hat es geschafft, eine ganz eigene Welt zu erschaffen, verliert dabei aber nicht die Kritik an unserer eigenen aus den Augen, ohne dabei jedoch in eine Richtung zu lenken. Die Geschichte bietet einige Schockmomente und ich glaube, als Leser muss man hier echt stark sein am Ende ...

Mittwoch, 14. Februar 2018

[Mein neues Buch] Ymberra: Momente der Hoffnung - Jeidra Rainey

Titel: Ymberra: Momente der Hoffnung
Autor:  Jeidra Rainey
Genre: Dystopie
Erscheinungsdatum: 14. Februar 2018
Anzahl der Seiten: 368





Valentinstag war eigentlich all die Jahre ein Feiertag, den ich nie besonders beachtet habe und der für mich eigentlich keine echte Bedeutung hat. Das will ich aber nun ändern, denn dieser Tag, der ganz im Zeichen der Liebe steht, passt perfekt zu der Geschichte von Pearl und Jesper!

Jetzt ist es also endlich so weit: Mein fünftes Buch steht ab heute in den Startlöchern und ich bin natürlich mächtig aufgeregt! Ich bin ja ein Mensch, der von Selbstzweifeln geprägt ist und der vor jeder Veröffentlichung mit sich hadert. Soll ich oder soll ich nicht?

Beim Schreiben selbst denke ich selten an die spätere Veröffentlichung, viel zu verloren bin ich in meinen eigenen Geschichten. Am Ende ist es dann aber wie das Auftauchen aus einem unendlichen Meer: Ich komme in der Realität an und diese überrollt mich förmlich.

Ich bin kein Autor, der auf die Bestsellerlisten möchte (Das wäre echt ein Horror für mich! Bin ich irgendwie sonderbar?). Stattdessen möchte ich einfach nur Schreiben und mich in meinen Geschichten verlieren. Meine Bücher werden der breiten Masse wohl eher weniger gefallen, aber dafür tue ich es auch nicht - Ich schreibe wohl, um selbst dieser Welt zu entfliehen und anderen die Möglichkeit zu geben, mit mir auf die Reise zu gehen!

Diese Reise führt nun nach Ymberra und natürlich bin ich dankbar über jeden Leser, der mit mir kommen mag, um die Geschichte von Pearl, Jesper und auch Mariella zu entdecken. Es geht um Liebe, aber auch um ein System, das unserem gar nicht so unähnlich ist. Bist du bereit zu kämpfen? Für die Liebe? Und für die Hoffnung?




Du hast die Wahl: Das Glück oder die Einsamkeit? Wirst du ein Fortunas oder ein Devius sein?

Ymberra, die Regeninsel, hat alle Sünden der vergangenen Zivilisationen fortgespült und bietet nun den einzig bewohnbaren Ort auf dieser Welt. Es gibt keine Kriege, keine Anfeindungen und keine Krankheiten mehr. Für die nötige Ordnung sorgt das Momentum, das Jahr der Entscheidung, das die Menschen in zwei Klassen einteilt.

Pearl hat Angst vor ihrem Momentum, bei dem es in erster Linie um Kompromisse und nicht um die ganz große Liebe geht. Der Druck, ein Fortunas zu werden, ist groß. Was, wenn sich niemand ihren Namen auf die Stirn tätowieren lassen möchte? Und wenn sie selbst niemanden findet, dessen Namen sie ihr restliches Leben tragen möchte?

Jesper verabscheut das System, er rebelliert, muss aber dennoch am Momentum teilnehmen. Für ihn steht fest: Er wird sich seinen eigenen Namen auf die Stirn tätowieren lassen, so wie es einst seine Mutter getan hat. Doch was, wenn die Liebe plötzlich dazwischenfunkt? Wenn ein Funken Hoffnung alles verändert?