Titel: Liebesfluchten
Autor: Bernhard Schlink
Genre: Kurzgeschichten
Erscheinungsjahr: 2000
Seitenzahl: 320
Cover: © Diogenes
Begonnen: 10.08.2025
Beendet: 12.08.2025
Meinen ersten Kontakt zu Bernhard Schlink hatte ich in der Schule, als wir "Der Vorleser" lesen mussten beziehungsweise durften. Ich fand die Geschichte so großartig, dass sie später noch einmal gelesen habe. Nun habe ich einen Kurzgeschichtenband in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckt, in dem sich Schlink mit den vielen Facetten der Liebe beschäftigt.
In insgesamt sieben Geschichten erzählt der Autor von der Liebe, die manchmal beständige ist, oft aber auch sehr schnell schwindet. Für mich war gleich die erste Story die stärkste. In "Das Mädchen mit der Eidechse" geht es nämlich um ein Gemälde, in das sich der Protagonist so sehr verliebt, dass es sein ganzes Leben bestimmt.
"Der Seitensprung" war mir, genau wie "Der Sohn" eine Spur zu politisch. Mit Politik kann ich leider nur wenig anfangen und so konnte ich nicht allzu tief in die beiden Geschichten abtauchen. Stark fand ich dann aber wieder "Der Andere". Hier nimmt ein Mann nach dem Tod seiner Frau Kontakt zu deren früheren Liebhaber auf, was eine unerwartete heilsame Wirkung zu haben scheint. In "Zuckererbsen" geht es um einen Mann, der gleichzeitig drei Beziehungen führt und sich dabei selbst verliert. Hier fand ich das Ende grandios.
"Die Frau an der Tankstelle" erzählt von Träumen und auch von einem Neuanfang, der vielleicht dazu führt, dass man gewissen Dingen nachtrauert. Mir gefiel die Tiefe der einzelnen Geschichte und Bernhard Schlinks ungetrübter Blick in die Seele seiner Charaktere. Auch wenn ich mit zwei der sieben Geschichten weniger anfangen konnte, gefiel mir diese Sammlung doch sehr. Sie hat mir gezeigt, dass ich Schlink unbedingt weiter verfolgen muss!
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