Montag, 22. September 2014

Still - Zoran Drvenkar

Manche Bücher ziehen einen tief in die Geschichte. So erging es mir mit "Still" von Zoran Drvenkar. "Still" ist ein besonderer Thriller, denn er hat mir fast durchwegs eine Gänsehaut verursacht. Ich hatte das Gefühl Teil dieser Geschichte zu sein, mit jedem einzelnen Charakter mitzufühlen, so intensiv erlebt man nur wenige Bücher.

Inhalt

Wenn die Seen schweigen, kommt der stille Tod. Ein Mann, der seine Tochter sucht und dabei seine Identität verliert. Ein Mädchen, das seit sechs Jahren reglos aus dem Fenster schaut und darauf wartet, dass ihr jemand den Schlüssel zu ihrer Erinnerung bringt. Vier Männer und eine Mission, die aus Hunger und Disziplin besteht und keine Opfer scheut. Ein Winter in Deutschland, ein See im Wald und Schatten, die sich unter dem Eis bewegen.

Charaktere

Was mir besonders an den Büchern von Zoran Drvenkar gefällt ist, dass die Charaktere alle sehr tiefgründig gezeichnet sind. Man spürt eine gewisse Nähe, aber auch eine Distanz. Man lernt die verschiedenen Personen kennen und doch hat man das Gefühl, nie alles zu wissen. Dieses Geheimnisvolle gefällt mir sehr gut. Vor einigen Monaten hatte ich bereits ein anderes Buch gelesen. "Du" hatte auch einen sehr besonderen und intensiven Schreibstil. Was mir besonders gut gefallen hat, dass die einzelnen Kapitel aus der Sich von "Ich", "Du" und "Sie" geschrieben sind. Besonders bei "Du" fühlt man die einzelnen Situationen sehr intensiv, ja man wird für kurze Zeit zu diesem "Du".

In "Still" lernen wir erst einmal Mika Stellar kennen, der die Rolle des "Ich"- Erzählers einnimmt. Er wird Teil einer Gruppe, einer sehr merkwürdigen Gruppe. Natürlich hat man gleich zu Beginn als Leser so seine Vermutungen, doch Zoran Drvenkar ist ein Meister der falschen Fährte. Ich musste so manchmal schlucken, vor allem da man später aus der "Du" Perspektive noch von den Erlebnissen eines Mädchens erfährt. Man fühlt sich, als wäre man selbst dieses entführte Mädchen. Gänsehaut pur!

Meine Meinung

Mittlerweile bin ich ein großer Fan von Zoran Drvenkar und "Still" wird für mich mit Sicherheit nicht das letzte Buch dieses unsagbar tollen Schriftstellers gewesen sein. Man merkt seine Liebe zum Schreiben, seine Liebe zu jedem einzelnen Wort. Das finde ich ungemein faszinierend. Für mich ist "Still" einer der besten Thriller, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Klug, überaus spannend, unvorhersehbar und so intensiv, das man in einen magischen Bann gezogen wird.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es beschreibt ein sehr trauriges und wohl auch sehr aktuelles Thema, macht aber auch Platz für neue, sehr interessante Ideen. Beispielsweise fand ich diese Gruppe von Männern sehr interessant gezeichnet. Das was sie tun ist einfach nur böse, abgrundtief böse. Mehr dazu möchte ich hier aber nicht verraten, da ich die letztendliche Auflösung sehr gelungen fand. An manchen Stellen blieb mir der Mund offen stehen, da man mit einer solchen Wendung nicht gerechnet hatte.

Fazit

Für mich einer der besten und tiefgründigsten Thriller der letzten Zeit! Ein Must-Read!
Ich vergebe 5 von 5 Käseratten mit Extrakäse!

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