Montag, 15. Juli 2024

[Rezension] Das Versprechen - Friedrich Dürrenmatt

 


Titel: Das Versprechen

Autor:  Friedrich Dürrenmatt

Genre: Roman, Klassiker

Erscheinungsjahr: 1996
Seitenzahl: 154
Cover: © Diogenes
Begonnen: 12.06.2024
Beendet: 14.06.2024



Ein Polizist erzählt einem Schriftsteller die traurige Geschichte seines ehemaligen Kollegen Matthäi, der den Fall eines ermordeten Mädchens lösen will und sich dabei selbst verliert. Der Mord an der kleinen Gritli erschüttert Mägendorf. Der Mörder ist schnell gefunden, denn schließlich hat sich der Hausierer, der die Leiche fand, schon einmal an einer Minderjährigen vergangen. Doch ist es wirklich so einfach?

Friedrich Dürrenmatts "Besuch der alten Dame" musste ich in der Schule interpretieren. Noch immer denke ich gerne an diese gesellschaftskritische Geschichte zurück und nun konnte ich endlich mein zweites Werk von Dürrenmatt lesen. "Das Versprechen" hat mich durch die kurzen Kapitel und die glasklare Sprache überraschend schnell in den Bann ziehen können.

Der Polizist Matthäi ist ein spannender Charakter. Er soll seine Karriere eigentlich in Jordanien fortsetzen, wird dann aber zu dem Mord an einem kleinen Mädchen gerufen, der ihn vollkommen gefangen nimmt, als der vermeintliche Täter Selbstmord begeht. Dürrenmatt erschafft hier aber keinen herkömmlichen Krimi, in dem alles reibungslos abläuft, der wahre Täter in die Falle tappt und der Detektiv als strahlender Held erscheint. Nein, hier zeigt sich mit sehr viel Realismus wie solch eine Tätersuche wohl in der echten Welt ablaufen würde. Ein echtes Happy End gibt es hier nämlich nicht und die letztendliche Pointe der Geschichte ist wirklich bitter.

Mein zweiter Kontakt mit Dürrenmatt hat mich hier wirklich umgehauen, denn "Das Versprechen" ist mitreißend, bewegend und gleichzeitig unfassbar spannend. Mir gefiel die Gesellschaftskritik, genau wie das Spiel mit den moralischen Werten. Ich bin nun schon auf weitere Werke von ihm gespannt!



"Das Versprechen" ist ein spannender und sehr bewegender Roman über eine schier hoffnungslose Tätersuche innerhalb einer Gesellschaft, die es sich bei der Frage nach der Schuld immer sehr einfach macht. Ein starkes Werk, das mich nun endlich diesem Schriftsteller wirklich nahe gebracht hat!

Ich vergebe 5 von 5.

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