Samstag, 14. Juni 2025

[Rezension] Nacht des Orakels - Paul Auster

  


Titel: Nacht des Orakels 

Autor:  Paul Auster

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 288
Cover: © Rowohlt
Begonnen: 12.05.2025
Beendet: 14.05.2025


In einem neu eröffneten Schreibwarenladen kauft sich der Schriftsteller Sidney Orr, der sich nach einer schweren Krankheit wieder ans Schreiben wagen will, ein blaues Notizbuch. Er beginnt zu schreiben und merkt, wie er sich immer mehr in seinen Geschichten verliert. Realität und Fiktion scheinen sich zu mischen und miteinander zu verschmelzen ...

Nach der "New-York-Trilogie" und "Unsichtbar" durfte ich nun mein drittes Buch von Paul Auster lesen und schon nach wenigen Seiten war ich absolut gebannt. Es beginnt alles mit einem geheimnisvollen blauen Notizbuch, das Sidney inspiriert, aber zeitgleich auch immer wieder in eine Sackgasse lotst. Zeitgleich muss sich Sidney auch mit seinem eigenem Leben befassen, in dem es auch so einige lose Fäden gibt, die anscheinend mit seiner Frau Grace und seinem Schrifstellerfreund John zusammenhängen.

Erzählt wird mal wieder eine Geschichte in der Geschichte. Sid schreibt über einem Lektor, der aus seinem gewohnten Umfeld ausbricht, während Sid selbst versucht, sein eigenes Leben aufrecht zu erhalten. Eingefügte, oft sehr lange Fußnoten erzählen zusätzlich noch von der Vergangenheit. Bald verschmilzt jedoch alles miteinander und Auster fokussiert sich auf die Gegenwart.

Allein das Gefühl von Sidney, der sich komplett in der Geschichte verliert, hat mich total ausgefüllt beim Lesen. Sidneys Leidenschaft ging förmlich in meine eigene Blutbahn über. Ich konnte die Magie des Schreibens in jeder Pore meines Körpers spüren. Solch ein Lesegefühl ist selten und unglaublich inspirierend. Neben dem Lesen habe ich zeitgleich selbst intensiv an meinen Manuskripten gearbeitet. Paul Auster besitzt einen unfassbaren Tiefgang und ein erzählt in "Nacht des Orakels" von Schicksal und Zufall. Noch lange werde ich an Mr. Chang aus dem Schreibwarenladen, der mir oft wie Gott höchstpersönlich vorkam, zurückdenken. Ein unglaublich starker, inspirierender und einzigartiger Roman!


Mein drittes Werk von Paul Auster hat mich förmlich umgehauen, inspiriert und mir ein solch intensives Leseerlebnis verschafft, dass es wohl nur ganz weit oben auf der Liste meiner Lieblingsbücher landet! 

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.