Mittwoch, 3. Dezember 2025

Frankenstein - Das Gesicht - Dean Koontz

 


Titel: Frankenstein - Das Gesicht, Band 1

Autor:  Dean Koontz

Genre: Horror

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 384
Cover: © Heyne
Begonnen: 30.10.2025
Beendet: 03.11.2025


In New Orleans geht ein Serienmörder um, der Körperteile raubt. Zeitgleich erhält Deucalion, der kein geringerer ist als Frankensteins Monster und aktuell in einem Kloster lebt, eine beunruhigende Nachricht. Anscheinend ist sein Schöpfer noch genauso am Leben wie er selbst und er verfolgt einen großen Plan, der die ganze Welt verändern soll ...

"Frankenstein" gehört für mich zu den größten Werken der Horrorliteratur. Aus diesem Grund war ich doch etwas skeptisch, als mir der erste Teil dieser Reihe von Dean Koontz in die Hände fiel. Auch Koontz gehört für mich zu den größten Horrorautoren, allerdings weiß ich auch, dass er sich manchmal eher der Quantität als der Qualität verschrieben hat.

Für diese Reihe rund um Frankenstein und sein Monster, die beide bis in die heutige Zeit überlebt haben, scheint er aber wirklich zu brennen. Ursprünglich sollte es sogar eine Fernsehserie geben, doch da gab es wohl gewisse Unstimmigkeiten. Koontz interpretiert den Klassiker ganz neu, holt sowohl Victor als auch das Monster in die Gegenwart und erzählt von einer Perfektion, die eigentlich gar nicht erreichbar ist  ... 

Mich hat der erste Band, der zeitgleich von zahlreichen brutalen Morden, aber auch sehr atmosphärisch von den erschaffenen Geschöpfen, die erkennen müssen, dass ihn irgendetwas fehlt, erzählt, überraschend gut unterhalten. Ich bin eigentlich kein Reihenleser, aber hier hätte ich am liebsten direkt weitergelesen. Ein spannender, atmosphärischer und origineller Auftakt. Ich hoffe sehr, dass mir die anderen beiden Teile bald in die Hände fallen werden!


Koontz setzt die Geschichte von "Frankenstein" auf sehr kreative und atmosphärische Art fort. Ein toller erster Teil mit vielen spannenden Ideen und Charakteren.

Ich vergebe 5 von 5.

Dienstag, 2. Dezember 2025

[Rezension] Jäger des Grauens - John Saul

  


Titel: Jäger des Grauens

Autor:  John Saul

Genre: Horror

Erscheinungsjahr: 2005

Seitenzahl: 411
Cover: © Heyne
Begonnen: 28.10.2025
Beendet: 31.10.2025


Joan holt nach einem Feuer ihre an Alzheimer erkrankte Mutter Emily zu sich ins Haus. Ihr Mann und ihr Sohn Matt sind alles andere als begeistert, weil die alte Frau das Familienleben einschränkt und immer wieder nach Joans verstorbener Schwester Cynthia fragt, die sie anscheinend mehr geliebt hat als Joan. Cynthia ist plötzlich wieder präsent in der Familie und es scheint, dass sie Rache will ...

Erst kurz vor Halloween habe ich diese für mich in diesem Jahr wirklich perfekte Lektüre für diesen Tag gefunden. John Saul schreibt ganz oldschool jene Art von Horror, die ich in neueren Büchern leider stark vermisse. Auch hier erschafft er eine sehr schaurige Atmosphäre, indem er eine Großmutter zu ihrer Familie ziehen lässt und damit auch gewisse "Geister aus der Vergangenheit" Einzug halten lässt.

"Jäger des Grauens" erzählt von schwierigen Familienverhätnissen. Nicht nur Matt hat es schwer mit seiner Großmutter und auch seinem Stiefvater, nein, auch Joans Kindheit wird nach und nach aufgearbeitet, während das Böse sich ein Opfer nach dem anderen sucht. Schnell wird Matt nach einem augenscheinlichen Jagdunfall in die Rolle des Täter gedrängt und verliert zunehmend den Glauben in sich selbst.

Das Ende ist bitter, überraschend und sehr böse. Die Wendung ist absolut gelungen und ich bin wirklich sehr dankbar dafür, dass ich nun an Halloween solch einen starken Horrorroman von John Saul lesen durfte. Es war ein sehr unheimliches Erlebnis!



Oldschool-Horror vom Feinsten und für mich die perfekte Halloweenlektüre in diesem Jahr!

Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 1. Dezember 2025

[Rezension] Schattenallee - Deryn Lake

 


Titel: Schattenallee

Autor:  Deryn Lake

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1997

Seitenzahl: 312
Cover: © Bastei Lübbe
Begonnen: 25.10.2025
Beendet: 28.10.2025

John Rawling kehrt nach sieben Jahren als ausgebildeter Apotheker zurück und trifft in Vaux Hall Gardens, eben Londoner Vergnügungsgarten, nicht nur auf seinem alten Freund Samuel, sondern auch auf die Leiche einer jungen Frau. Der bline Kriminal-Magistrat John Fielding bittet ihn, den Fall zu übernehmen und so beginnt Rawlings Nachforschungen anzustellen. Dabei kommt er dem Mörder Stück für Stück näher ...

In "Schattenallee" treffen gleich zwei reale historische Personen aufeinander. Zum einen ist da der Apotheker John Rawling, der Jahre später das Sodawasser erfinden soll, zum anderen ist da John Fielding, der die Londoner Polizei gegründet hat. Rawling rutscht ungewollt in einen rätselhaften Mordfall hinein und schlüpft selbstbewusst in die Rolle des Ermittlers.

Stellenweise wird dieser Krimi zwar recht trocken erzählt, doch dennoch weiß er durch die interessanten Charaktere zu fesseln. Neben dem Mordfall stellt sich auch die Frage, wer hinter einer geheimnisvollen, maskierten Frau steckt. Rawlings hat also alle Hände voll zu tun, bevor er seinen Job als Apotheker antreten kann.

Die Ermittlungen selbst verlaufen zu Beginn etwas träge, denn es dauert bis John auf die richtige Spur kommt. Das Ende ist aber wirklich passend und überraschend. "Schattenallee" war für mich auf jeden Fall ein passendes Buch für die Halloweenwoche!




Ein Krimi mit interessanten historischen Personen, der aber erst mal etwas braucht, um in Fahrt zu kommen. Das Ende weiß aber zu überzeugen!

Ich vergebe 4 von 5.

Sonntag, 30. November 2025

[Rezension] Ashby House - V.K. Ludewig

 


Titel: Ashby House

Autor:  V.K. Ludewig

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2012

Seitenzahl: 320
Cover: © dtv
Begonnen: 24.10.2025
Beendet: 27.10.2025

Die weltberühmte Fotografin Lucille Shalott zieht mit ihrer Schwester Laura in ein altes Spukhaus. Das Turmzimmer von Ashby House soll schon einige Menschen verschluckt haben und auch Lucille verschwindet schließlich. Obwohl Laura kein besonders gutes Verhältnis zu ihrer Schwester hat macht sie sich mit dem Butler Steerpike daran, das Geheimnis des Hauses zu lüften ...

Die Idee mit dem Turmzimmer, das Menschen verschluckt, ist nicht schlecht, doch da hört es bei diesem Roman leider auch schon auf. Der Autor schafft es einfach nicht, eine unheimliche Atmosphäre zu erschaffen und driftet pausenlos ab, um unfassbar viele Themen, die gar nicht so viel mit dem Haus zu tun haben, anzuschneiden. Dadurch wirkt die Habdlung furchtbar unfokussiert und ein richtiger roter Faden ist kaum zu erkennen. Gerade die Hintergrundgeschichte mit der Mine, die halbwegs interessant ist, wird sehr schnell abgehandelt, um alles dann mit belanglosen Nebensächlichkeiten zu füllen.

Sehr schwer zu ertragen sind leider auch die Charaktere. Die Protagonistin Laura könnte mit all ihren Ecken und Kanten eigentlich ganz interessant sein, doch sie ist genauso gefühlskalt wie ihre Schwester Lucille. Da zwischen den Schwestern keine Zuneigung herrscht, läuft die Suche nach Lucille auch recht emotionslos ab. Das seltsame Happy End will dann auch nicht so recht passen. Gerade bei solch Spukhausgeschichten ist weniger manchmal einfach mehr ...



Dieser Roman über ein Spukhaus, das Menschen verschluckt, kann leider keinerlei Atmosphäre aufbauen und besitzt zu viele Nebensächlichkeiten und abgeschnittene Themen, die nichts wirklich mit der Handlung zu tun haben. Sehr enttäuschend!

Ich vergebe 2 von 5.

Freitag, 28. November 2025

[Rezension] Fear Street - Eiskalte Erpressung - R. L. Stine


 Titel: Fear Street - Eiskalte Erpressung

Autor:  R. L. Stine

Genre: Jugendthriller

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 152
Cover: © Loewe
Begonnen: 20.10.2025
Beendet: 25.10.2025

Paul hat seinen Job im Kaufhaus verloren und sucht nun nach einer Möglichkeit, an Geld zu kommen. Warum also nicht die Tochter des reichen Kaufhausbesitzers entführen? Gemeinsam mit seinem Bruder Danny und seiner Freundin Diane entwickelt Paul einen Plan, um Reva zu kidnappen, doch alles geht schief ...

"Eiskalte Erpressung" ist ein ungewöhnlicher Teil der Fear-Street-Reihe und gehört im Grunde zu einer kleinen Trilogie rund um die reiche Tochter Reva, die alles andere als sympathisch ist. Ich erinnere mich noch gut daran, Reva als Charakter in meiner Jugend echt verabscheut zu haben. Umso überraschten war ich doch, dass ich diese Geschichte nun dennoch genießen konnte.

Reva ist nicht nur sehr frech, sondern verletzt auch gerne andere Menschen. So denkt sie sich auch nicht dabei, etwas mit dem Freund ihrer Cousine Pam anzufangen. In die Opferrolle passt Reva demnach hier nicht und die Entführer haben es auch sehr schwer mit ihr.

Es gibt in diesem Buch zwar keine Gruselmomente, dafür besitzt es aber sehr viel Spannung und amüsante Cliffhanger sowie Wendungen. Ich fand die drei Entführer, die gar keinen richtigen Plan haben und die daher einen Fehler nach dem anderen begehen, sehr unterhaltsam. Mich hat dieses Fear-Street-Buch also bestens unterhalten!



Ein ungewöhnlicher Teil der Fear-Street-Reihe, in dem es eher um Spannung geht. Dennoch sehr unterhaltsam mit vielen tollen Cliffhangern und Wendungen!

Ich vergebe 5 von 5.

Mittwoch, 26. November 2025

[Rezension] Das Beste vom Werwolf - Kurzgeschichtensammlung

 


Titel: Das Beste vom Werwolf

Autor:  Larry Niven, Philip Josè Farmer und andere

Genre: Kurzgeschichten

Erscheinungsjahr: 1991

Seitenzahl: 426
Cover: © Bastei Lübbe
Begonnen: 07.10.2025
Beendet: 13.11.2025

Unsere diesjährige Vorleselektüre für die Halloweenzeit war ein sehr origineller Kurzgeschichtenband mit insgesamt 20 abwechslungsreichen Storys über Werwölfe. Alle Autoren interpretieren dabei das Werwolfsthema auf ganz eigene Art und Weise ohne dabei den klassischen Mustern, den man aus Filmen kennen mag, zu folgen.

Den Einstieg bildet "Hilflos Wind und Wellen ausgeliefert" von Harlan Ellison, die perfekt auf das einstimmig, was einem in diesem Buch erwartet. In dieser Sci-Fi-Story reist der Werwolf Larry Talbot Mithilfe eines Teilchenbeschleunigers in seinen eigenen Körper, um seine Seele zu suchen und dem Fluch zu entkommen. 

Weiter geht es mit Geschichten über Werwölfe, die gejagt werden und auch jene, die den Tod herbeisehnen. Besonders berührt hat uns "Raymond" von Nancy A. Collins, denn hier geht es um einen Außenseiter, der gar nicht so genau weiß, was oder wer er ist.

"Mondlicht auf dem Pavillon" von Gil Gilden hat mich ebenfalls sehr , denn hier geht es um einen Werwolf, der Hinrichtungen durchführt, dann aber die Frau, die er liebt, töten soll und nur einen Ausweg sieht.

Ein Zeitreisenden, der in eine Zeit reist, in der wir Menschen nicht vom Affen abstammen, erleben wir genau wie eine Frau, die auf einen jüdischen Werwolf trifft und einen Barbier, der einen Werwolf rasiert, um den Fluch zu brechen. Wie ihr sehen könnt ist dieser Band unfassbar kreativ und war mich daher auch sehr inspirierend. Das Vorlesen und das gemeinsame Erleben hat großen Spaß gemacht.

Unsere diesjährige gemeinsame Halloween-Vorlese-Lektüre hat und viele wundervolle Lesestunden mit zwanzig sehr originellen Werwolfsstorys geschenkt. Es war eine tolle Zeit!

Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 24. November 2025

[Rezension] Die lauschenden Wände - Margaret Millar

 


Titel: Die lauschenden Wände

Autor:  Margaret Millar

Genre: Roman, Krimi

Erscheinungsjahr: 1986

Seitenzahl: 278
Cover: © Diogenes
Begonnen: 20.10.2025
Beendet: 24.10.2025


Amy ist mit ihrer Freundin Wilma in Mexiko, als es zwischen den beiden zu einem Streit kommt. Wilma ist daraufhin tot und Amy steht unter Schock. Ihr Ehemann Rupert holt sie ab, doch Amy erreicht ihr Zuhause nicht. Amys Bruder Gill ist sich sicher, dass Rupert etwas mit Amys verschwinden zu tun hat und so schaltet er einen Detektiv ein, der Amy finden soll ...

Margaret Millar gehört neben Patricia Highsmith zu meinen liebsten Krimiautorinnen. Auch mit "Die lauschenden Wände" dringt sie tief in die Psyche ihrer Charaktere ein und lenkt den Leser geschickt in eine Richtung. Hier ist nämlich schnell klar, dass sich Rupert in zahlreiche Lügen verstrickt. Es steckt viel mehr hinter Amys rätselhaften Verschwinden und Ruperts sehr offensichtlichen Lügen. Schließlich ist da auch noch das Zimmermädchen aus dem Hotel in Mexiko, das gerne lauscht ...

Sehr gelungen fand ich auch Dodd als Privatdetektiv, der Rupert und auch anderen Leuten geschickt auf den Zahn fühlt. Ich hoffe, dass er auch noch in anderen Büchern vorkommt.

Das Ende hat mich wirklich überrascht, denn es gibt hier eine sehr geniale und wirklich sehr böse Auflösung. Für mich war dies mal wieder ein unfassbar starker und tiefgründiger Krimi, der zeigt, dass dieses Genre mehr zu bieten hat, als immer nur die geradlinige Suche nach einem Täter!


Ein starker Krimi mit Tiefgang und einem überraschenden und sehr bösen Ende.

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.