Autor: Patricia Schröder
Verlag: Coppenrath
Genre: Jugendthriller
Seitenzahl: 448
ISBN: 978-3649617495
Inhalt
"Als die 17-jährige Lida Donelley zusammen mit ihrem Freund Jesper an einem sogenannten „Blind Walk", einem Event aus dem Internet, teilnimmt, rechnet sie mit nicht mehr als ein bisschen Nervenkitzel. Zusammen mit fünf anderen Jugendlichen werden Lida und Jesper mit verbundenen Augen in der Wildnis ausgesetzt, ausgestattet mit einem Kompass und ein paar wenigen Gegenständen. Doch von Anfang an ist die Stimmung in der Gruppe hochexplosiv. Die Situation droht zu eskalieren, als die Jugendlichen nach kurzer Zeit die Leiche einer der Männer finden, die sie in den Wald gebracht haben. Lida beschleicht das unheimliche Gefühl, dass sie beobachtet werden. Schon bald wird dieser erste Verdacht zur bösen Gewissheit: Irgendjemand da draußen macht Jagd auf sie. Und der Jäger scheint es dabei vor allem auf sie, Lida, abgesehen zu haben."
Charaktere
Die Charaktere waren für mich leider die größte Schwäche in diesem Buch. Ich konnte mich mit niemandem so recht identifizieren, sie wirkten alle recht blass und leblos. Dadurch, dass man gleich zu Beginn die Teilnehmer des "Blind Walk" kennen lernt, hätte ich mir hier etwas mehr Tiefe gewünscht. Selbst der Protagonistin kam ich nicht besonders nahe, teilweise ging sie mir sogar regelrecht auf die Nerven.
Lida und ihr "Freund" Jesper haben so einige Probleme. Die Beziehung, wenn man es überhaupt so nennen kann, läuft nicht so recht. Jesper ist mit seiner Machoart gleich erst mal extrem unsympathisch und auch die restlichen Teilnehmer des Events haben nicht gerade gute Eigenschaften. Ich fand ihre ständigen Streitereien leider etwas unglaubwürdig. Die Autor wollte die Jugendlichen recht modern erscheinen lassen, doch wie sie mit einander letztendlich kommuniziert haben, war nicht mehr sehr jugendlich. Es wirkte recht hölzern und es kam für mich keinerlei Gefühl und Angst rüber.
Meine Meinung
Gruselig, geheimnisvoll, spannend.... All das habe ich nur nach dem Anschauen des Covers und Lesen des Klappentextes von "Blind Walk" erwartet. Leider wurde ich mal wieder bitter enttäuscht. Die Grundidee von "Blind Walk" finde ich in erster Linie sehr gut. Es geht eben um ein Event, bei dem man im Wald ausgesetzt wird und dort überleben und einen Weg zurück in die Zivilisation finden muss. Ich habe hier einen spannenden Jugendthriller erwartet, einen wahren Pageturner bei dem es ums nackte Überleben geht. Leider entwickelt sich die Geschichte letztendlich in eine ganz andere Richtung.
Die Verzweiflung, die die Teilnehmer im Wald eigentlich spüren müssten, war für mich an keiner einzigen Stelle greifbar. Es wirkt alles sehr künstlich, fast schon kindlich. Spannung war bis auf das Ende für mich auch nirgends vorhanden. Ich war etwas enttäuscht, dass dieses Abenteuer des "Blind Walks" eher zur Nebensache wurde und die Autorin sich in einer recht unglaubwürdigen Auflösung verfangen hat. Ja, das Ende.... Das, was letztendlich während der Tour vor sich ging, ist ganz einfach und ohne große Erklärungen aufs Papier gebracht worden. Mir war das hier eine Spur zu nüchtern und die Beweggründe des "Täters" habe ich letztendlich auch nicht so recht verstanden.
Diese "Suche" nach demjenigen, der für all das verantwortlich ist, tritt im letzten Drittel des Buches sehr stark in den Hintergrund. Hier wird eine andere Geschichte deutlich, eine andere Art von Kampf um Leben und Tod. An und für fand ich diese Idee sehr interessant, nur hat mir auch hier die Umsetzung und der Stil der Autorin nicht gefallen. Man hätte definitiv mehr daraus machen können!
Fazit
Für mich ist dieser Jugendthriller eine Geschichte mit viel verschenktem Potenzial und einem sehr lahmen Ende.
Ich vergebe 2 von 5 Käseratten.
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