Zum Inhalt:
Jane will nicht mehr leben und beschließt deshalb, sich auf einen Flug umzubringen. Dumm nur, dass das Flugzeug genau in diesem Moment abstürzt und sie, zusammen mit einem Jungen, überlebt. Sie glaubt an einen Schicksalsschlag, doch es steht noch ein wahrer Überlebenskampf bevor, denn es schneit unbarmherzig....
Unsere Meinung:
Zuerst einmal müssen wir sagen, dass es schwer war, durch die vielen negativ gestimmten Kommentare, die sich von den Vorlesern im Buch befanden, unbeeinflusst in die Geschichte zu kommen. Wir haben uns aber große mühe gegeben und fanden das Buch und auch die Protagonistin zu Beginn der Geschichte überhaupt nicht so nervig, wie die anderen es empfanden. Wir sahen in Jane einen zerbrochenen, kranken Menschen, der wenigstens ehrlich zu sich selbst ist, jedoch unzufrieden mit ihrem eigenen Leben. Ich glaube man braucht eine Menge Feingefühl, um Jane`s Beweggründe zu verstehen und wir fanden es etwas traurig, dass andere sie gleich als egoistisch eingeschätzt hatten. Vielleicht liegt es einfach daran, dass psychische Erkrankungen immer noch nicht wirklich als Krankheit angesehen werden....
Das Buch kommt im Grunde sehr gut in Fahrt, man lernt Jane sehr gut kennen, erfährt ihre Gedanken und Beweggründe. Sie scheint sehr verzweifelt zu sein und wir konnten dies sehr gut nachvollziehen. Zudem scheint sie ein sehr einsamer Mensch zu sein, was vielleicht auch an ihrer "Alles Egal" Einstellung liegt. Das hat uns schon sehr bewegt und wir konnten die negativen Anspielungen nicht so recht verstehen.
Dann kam jedoch der Hauptteil des Buches und alles zog sich wie Kaugummi in die Länge. Von Spannung fehlte jede Spur und leider waren auch manche Beschreibungen sehr monoton und man hatte kein deutliches Bild vor den Augen. Wir hätten uns gewünscht, beim Lesen selbst die Kälte des Umfeldes zu spüren, denn diese machte doch einen Großteil der Geschichte aus, doch leider waren die Beschreibung zu langweilig, als das man sich hätte die vereisten Felsen und die unbarmherzige Kälte vorstellen können.
Auch Paul, der neben Jane eigentlich eine wichtige Rolle spielen sollte, war nicht ganz so leicht zugänglich für den Leser. Zwar wurden auch seine eigenen Probleme thematisiert, aber leider blieb auch er recht blass und wirkte irgendwie so, als würde der Autor selbst nicht so recht wissen, wer sein Charakter ist.
Wir wollen die Schuld jedoch nicht nur beim Autoren suchen, denn wir denken, dass auch die Übersetzerin sehr schlechte Arbeit geleistet hat. Es kommen sehr viele Wortwiederholungen vor, die den Lesefluss sehr stören und zahlreiche Logikfehler, die einfach nicht verborgen bleiben.
Zum Schluss hin kamen auch zu viele Dinge auf einmal und es wirkte, als wollte der Autor die Geschichte krampfhaft zu Ende bringen. Von der Liebe zum Schreiben fehlte leider jede Spur. Auch der Epilog hat uns komplett kalt gelassen, weswegen wir am Ende maßlos enttäuscht waren,. Durch die Aktion mit den Notizen wurde es aber dennoch erträglich.
Abschließend bleibt uns deswegen nur zu sagen, dass es Alex Morel leider nicht gelungen ist, eine fesselnde Geschichte in einer verschneiten Welt zu erschaffen, viel mehr sind seine eigenen Charaktere unterwegs eingefroren und wirkten wie leblose Eisblöcke, die nur funktionieren.
Wir vergeben 2 von 5 Käseratten.
Schön, dass ihr wieder bei der Notizbuchaktion dabei gewesen seid :-)
AntwortenLöschenIch habe euch ja schon per Mail geschrieben, dass man leider nicht ganz Abstand von den Kommentaren nehmen kann und es sicher leicht passiert, dass man sich in seiner eigenen Meinung beeinflussen lässt. Man wird auf Schöhnheitsfehler hingewiesen, die man vielleicht gar nicht wahrgenommen hätte. Das ist leider das 'Risiko' bei einem Notizbuch ;-)
Dass einige Leser nicht einfühlsam genug sind, um Figuren mit psychischen Krankheiten verstehen zu können, sehe ich allerdings ganz anders. Ich denke, jeder Leser hat von Grund auf ein gewisses Maß an Mitgefühl und würde auch nie grundlos eine solche Protagonistin als egoistisch bezeichnen. Ich kann mich selbst noch sehr genau daran erinnern, dass ich zu den Leserinnen zähle, die Janes Verhalten trotz ihrer Krankheit (ich erkenne ihre Psychose ohne Zweifel als Krankheit an!) als völlig unangebracht empfunden hat. Sicher spielen Janes Handlungen noch in einer anderen Liga. Doch bin ich davon überzeugt, dass der Schreibstil des Autors, der euch ja auch nicht überzeugen konnte, dafür verantwortlich war, dass einige Leser, mich eingeschlossen, nichts mit der Protagonistin anfangen konnten. Alex Morel hat es nicht geschafft, seine Protagonistin für den Leser greifbar zu machen. Er hat keine Basis geschaffen, um mit ihr mitfühlen zu können. Wäre nämlich das der Fall gewesen, dann hätte ich über manche 'krankhafte' Handlung oder Äußerung ganz anders gedacht. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine ;-)
Ansonsten kann ich eurer Rezi nur zustimmen!
Viele Grüße
Lena
Hey Lena,
AntwortenLöschendanke für deinen Kommentar, ich wollte hier niemanden angreifen mit meiner Aussage, die wirklich etwas unglücklich formuliert ist.
Ich wollte damit nur sagen, dass ich verstehen kann, das Menschen die noch nicht so viel mit psychischen erkrankungen zu tun gehabt haben, das schwer verstehen und auch bei Menschen sehr schnell dazu übergehen, zu schnell zu urteilen.
Natürlich steht das bei Jane jetzt ausser Frage, weil der Autor wahrscheinlich selbst nicht so genau weiß, wie seine Prota tickt ;)
Liebe Grüße
Jessi