Inhalt
In einer alten Fabrikhalle auf der Friesenheimer Insel wird die grausam zugerichtete Leiche des prominenten Skandal-Künstlers Sven Borke gefunden. Hanna Mantolf und ihr Kollege Tom Krohne merken bei ihren Nachforschungen schnell, in welch verstörenden Abgründen das Opfer unterwegs war. Die menschenverachtende Kunst des Fotografen verschaffte ihm mehr Feinde, als den Ermittlern recht sein kann, und die Spuren zu Borkes kriminellen Umtrieben werfen mehr und mehr Fragen auf: Hat
Sven Borke ein junges Fotomodell in den Selbstmord getrieben?
Welche Verbindung gibt es zu dem seit 18 Jahren in der JVA Mannheim sitzenden Serienmörder Klaus Strenger? Und wie passt dazu das Bild einer harmonischen Ehe, das die hochschwangere
Frau des Toten beschreibt?
Cover
Wie so oft wurde ich erst durch das Cover auf das Buch aufmerksam. Es zeigt bereits, was einem im Buch erwartet. Ich finde, hier hat sich der Verlag große Mühe bei der Covergestaltung gemacht. Viel zu oft sieht man nämlich Covers, die im Grunde nicht zur eigentlichen Geschichte passen. Hier ist es aber ganz und gar nicht der Fall.
Charaktere
Die Hauptkommissarin in "Todestrieb" ist komplett anders, als man sich diese vorstellen würde. Ich muss gestehen, dass mir normale, bodenständige Menschen in dieser Rolle stets besser gefallen, doch Hanna Mantolf hat auch eine sehr emotionale Seite, die sich während des Buches entwickelt. Sie hat ein Geheimnis, was man jedoch schon zu Beginn recht schnell entlarvt. Etwas übertrieben dargestellt fand ich, dass anscheinend alle Männer auf sie stehen, ihr hinterherschauen und sogar ihr Kollege, der eigentlich glücklich verheiratet ist, ein Auge auf die geworfen haben scheint.
Wir erfahren zudem eine Menge aus der Vergangenheit eines Mädchens. Diese Stellen haben mir besonders gefallen und hier fiel es mir unendlich schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Es ist eine sehr gefühlvolle Geschichte und beim Lesen hatte ich oft großes Mitleid mit dieser Person. Die Autorin schafft es, dass erst sehr spät klar wird, um wen es sich bei dieser Person handelt. Mich hat sie so einige Male aufs Glatteis geführt.
Meine Meinung
Ich muss gestehen, dass mich das Buch am Anfang nicht in den Bann ziehen konnte. Mir war besonders Hanna fast schon zu übertrieben, doch nach etwa 100 Seiten war auch ich komplett in der Geschichte gefangen. Wie bereits zuvor erwähnt, war besonders die Geschichte aus der Vergangenheit sehr spannend. Zudem kommen immer neue Verdächtige hinzu und man weiß als Leser nicht so recht, was man denn glauben soll. Nora Schwarz hat es geschafft, einen tollen Krimi zu schreiben, der ein überraschendes, wenn auch recht trauriges Ende aufweist. Ich habe mit den Figuren mitgefiebert und stets mitgerätselt, doch letztendlich wäre ich auf diese Auflösung wohl nie gekommen.
Es geht in dem Buch besonders um Gewalt, um das Ausleben solcher Fantasien und um die Frage, wie weit man gehen kann. Wir lernen viele Personen aus dem Umfeld des Toten kennen und erfahren schnell, in welcher "kranken" Welt er verkehrt hat. Ich muss sagen, dass ich mich mit diesem Metier niemals näher beschäftigt habe, von daher war es recht interessant, in eine neue, fremde Welt einzutauchen.
Das Ende hat mir besonders gut gefallen, hier konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte ist sehr mitreißend und emotional, der Stil der Autorin nahezu perfekt. (Nur hier und da gab es einige Schussligkeits- und Grammatikfehler). Nora Schwarz ist wirklich eine tolle Schriftstellerin, die es versteht, Worte zu tollen, manchmal recht metaphorischen Sätzen zu formen. Ich denke, dass wir von der Autorin noch so einiges hören werden.
Fazit
Ein Krimi, den man als Fan dieses Genre nicht verpassen sollte.
Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.