Freitag, 10. Oktober 2014

Die siebte Stunde - Elisabeth Herrmann

Obwohl ich schon einige Bücher von Elisabeth Herrmann angefangen hatte, habe ich irgendwie keins bis ganz zum Ende gelesen. Mich hatte bis jetzt keines ihrer Bücher fesseln können. "Die siebte Stunde" hat sich dann aber vom Klappentext her sehr spannend angehört und so habe ich mich entschlossen, der Autorin noch eine Chance zu geben, vor allem da ich das Thema Larp in Büchern immer sehr interessant finde. Daraus kann man tolle Geschichten formen, da diese Vermischung von Realität und Spiel sehr viel Freiraum lässt.

Inhalt

Erschienen bei List
Gemeinsam mit seiner alten Freundin Marie-Luise hat Joachim Vernau eine Anwaltskanzlei gegründet. Bis sie so richtig floriert, übernimmt er an einer Berliner Privatschule die Jura AG, den Teen Court. Kleinere Regelverletzungen aus dem Schulalltag sollen hier diskutiert werden, um Rechtsempfinden und Gemeinschaftssinn zu stärken. Hinter der Fassade der exquisiten Privatschule tun sich jedoch schon bald Abgründe auf. Der Selbstmord ihrer Mitschülerin Clarissa scheint die Jugendlichen zutiefst verstört zu haben. Doch war es tatsächlich Selbstmord?

Charaktere

Joachim Vernau kam anscheinend schon in anderen Büchern von Elisabeth Herrmann vor. Mit ihm kann man sich recht schnell identifizieren, er ist ein recht interessanter Protagonist, wenn mir auch der Schreibstil der Autorin, der recht einfach, fast naiv ist, nicht so passend für einen professionell arbeitenden Anwalt vorkam. Sie hat etwas sehr einfaches, fast kindliches in ihrer Sprache,weswegen ich oft das Gefühl hatte, einen Jugendroman in der Hand zu halten. Leider hat mir hier besonders bei Joachim Vernau eine gewisse Professionalität gefehlt.

Meine Meinung nach sind die Charaktere in dieser Geschichte leider auch nicht ganz so gut herausgezeichnet. Ich hätte mir gewünscht mehr von den Jugendlichen zu erfahren, besonders aber auch über die letztendliche Auflösung. Irgendwie hat mir etwas gefällt, vielleicht das Gewisse Etwas.

Meine Meinung

Ich muss sagen, dass mich das Buch durchaus gefesselt hat, auch wenn es so einige Schwächen aufweist. Beispielsweise fand ich manche Handlungen und Denkweisen nicht so ganz logisch nachvollziehbar und meiner Meinung nach hätte die Autorin besonders das Thema Larp besser recherchieren sollen. Es wirkt doch recht einseitig, für Leute, die sich mit der Thematik nicht besonders gut auskennen wird das zwar sicher ausreichend gewesen sein, aber ich denke als Autor muss man man schon tiefgründiger recherchieren. Beispielsweise war für mich nicht ganz nachvollziehbar warum man in Anbetracht eines 36- seitigen Würfels gleich auf Larp schließt. Mir würden hier eher Pen and Paper Rollenspiele einfallen. Klar, es gibt Larp-Spiele in denen mit Würfeln die Attribute ausgewürfelt werden, aber zum Standard gehört das meines Erachtens nicht.

Die Geschichte ist wirklich spannend, doch leider fehlte mir die Logik, vieles war nicht so recht nachvollziehbar, man konnte sich nicht tiefer in die Geschichte graben. Die Story aus der Vergangenheit wurde zwar nach und nach zusammengesetzt, aber mir fehlte doch der Bezug zu dem Fall aus der heutigen Zeit. Es war etwas schwammig, der rote Faden hat mir hier gefehlt.

Fazit

Ein durchschnittlicher Krimi mit vielen spannenden Ansätzen, aber auch einigen Schwächen.

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.



2 Kommentare:

  1. Sehr mutig von dir ein Buch einer Autorin auszuwählen, wo du schon so oft Pech hattest. Mir fällt es immer schwer ein Buch nicht zu Ende zu lesen... sei es auch noch so schlecht. Keine Ahnung warum.
    Ich selber lese liebend gerne Historische Romane, die fehlen ganz bei dir. Schade - ich hätte mir gerne eine Anregung geholt.
    lg und einen schönen Sonntag

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    1. Hi liebe Karin,

      Historische Romane lese ich wirklich eher selten. Schlechte Bücher lese ich auch meistens noch zuende, da ich denke, "oh da kommt vielleicht noch was".

      Lg
      Jessi

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