Montag, 30. November 2015

[Rezension] Mängelexemplare: Haunted

Titel: Mängelexemplare: Haunted
Autor: Anthologie unter anderem Vincent Voss, Xander Morus, Constantin Dupien und andere
Verlag: Amrun Verlag 
Genre: Anthologie
Seitenzahl: 258
ISBN:  978-3958690585 
Cover und Inhaltsangabe © Amrun Verlag




„Am Ende des Glaubens fangen sie an zu existieren. Wenn der Gong um Punkt Mitternacht zwölfmal schlägt und die Geisterstunde einläutet, wird uns Menschen das Fürchten gelehrt. Denn seit jeher verfolgen Spuk- und Gespenstergeschichten vornehmlich ein Ziel: dem Leser einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen. Die geheimnisvollen unstofflichen Wesen sind dazu prädestiniert, Angstzustände auszulösen und eine Gänsehaut hervorzurufen. Dreizehn packende Spuk- und Geistergeschichten über unheimliche Erscheinungen, musikliebende Besessene, düstere Schatten, flüsternde Häuser und vieles mehr. Mängelexemplare: Haunted – dreizehn illustrierte Spuk- und Geistergeschichten von Tobias Bachmann, Markus K. Korb, Vincent Voss, Stefanie Maucher, Melanie Ulrike Junge, Fred Ink, Benar Leston, Constantin Dupien, Xander Morus, Melisa Schwermer, Regina Müller, Lisanne Surborg und Christian Sidjani.“




Diese Anthologie habe ich während einer Leserunde auf Lovelybooks entdecken dürfen. Da ich großer Fan von düsteren und gruseligen Geschichten bin, habe ich mich sehr auf diese Geschichtensammlung gefreut, vor allem, da ich auch das Thema „Geister“ und „Dämonen“ sehr interessant finde.

Wie es sich für eine gute Anthologie gehört, verbinden sich hier verschiedene Autoren, sodass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Natürlich ist klar, dass bei 13 verschiedenen Autoren nicht jeder Stil gefallen kann. Im Großen und Ganzen hielten die Autoren für mich ein gutes Niveau in ihren Geschichten, auch wenn es so einige gab, die mir nicht gefallen haben.




In 13 verschiedenen Geschichte kommen wir dem Geisterreich mal mehr oder weniger nahe. Bei Kurzgeschichten ist eine besondere Charaktertiefe meistens nicht zu erwarten, aber es gab auch hier einige Kurzgeschichten, die mir aufgrund ihrer Charaktere im Gedächtnis geblieben sind.

Zum Beispiel erzählt die Geschichte „Frau Adonay“ von Fred Ink eine Geschichte über einen Jungen, der bei einer „Zigeunerin“ aufwächst und dort mit gruseligen Geschehnissen konfrontiert wird, während wir in der Geschichte „Lost Place“ von Melisa Schwermer zusammen mit dem Protagonisten einen Lost Place besuchen.

Wir kommen den Charakteren der einzelnen Geschichten mal mehr und mal weniger nahe, aber dennoch muss ich hier die Kreativität der Autoren loben, denn auch wenn das Thema immer „Haunted“ lautet, so finden sich hier doch nicht nur die typischen Gruselgeschichten! Es gibt auch einige Schätze, die wirklich sehr originell sind!




Als erstes muss ich die hochwertige Aufmachung des Buches loben. Schon allein das Cover ist ein echter Blickfang und auch die zahlreichen Bilder von Julia Takagi bringen die Stimmung der einzelnen Geschichten sehr gut auf den Punkt. Als Besonderheit findet sich vor jeder Geschichte ein einzelner Auszug von dem jeweiligen Autoren handschriftlich verfasst. Eine tolle Idee, die zwar in der Umsetzung aufgrund einzelner Sätze, die unmöglich zu entziffern waren, ein wenig verbesserungswürdig ist, aber dennoch das Buch zu einem Unikat macht. Hier steckt Leidenschaft hinter und das sieht man dem Buch auch an!

Für mich fing die Anthologie ein wenig schwach an. Die Geschichten waren zu Beginn ein wenig klischeehaft, aber dann kam „Die Geschichte von Jimmie Rocks letzten Album“ von Vincent Voss und ich war wirklich begeistert. Hier möchte ich aber nicht zu viel verraten, denn ich denke, jeder sollte ganz unvoreingenommen an diese Story gehen.

Auch „Frau Adoney“ von Fred Ink war für mich ein Highlight des Buches, genau wie „Das Puppenhaus“ von Xander Morus, „Lost Place“ von Melisa Schwermer und „Auf dem Silbertablet“ von Lisanne Surborg. Zwar konnte mich kaum eine Geschichte gruseln, aber ich denke, das war auch nicht der Hauptaugenmerk der Autoren. Hier geht es um Kreativität und Atmosphäre und die war in den genannten Geschichten auf jeden Fall vorhanden!

Die meisten der restlichen Geschichten waren ebenso gut zu lesen, auch wenn es ein oder zwei Storys gab, die mich leider überhaupt nicht begeistern konnten. Eine Geschichte habe ich sogar nach wenigen Seiten abgebrochen, da ich einfach keinen Zugang fand. Ich denke jedoch, dass dies immer Geschmackssache ist. „Mängelexemplare: Haunted“ bietet auf jeden Fall eine tolle Abwechslung und eignet sich bestens für Zartbesaitete. Eingefleischte Horrorfans werden hingegen eher enttäuscht sein, denn hier steht eindeutig nicht der Horror oder das Gruseln im Vordergrund. Ich kann die Anthologie auf jeden Fall weiterempfehlen!




Eine schöne Mischung aus atmosphärischen Geschichten. Für mich waren einige Schätze dabei und ich bin froh, wieder neue und talentierte Autoren kennengelernt zu haben! Von mir eine klare Empfehlung!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.

2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    das Buch begegnet mir immer wieder und allein vom Thema her, wäre es wirklich etwas für mich. Aber Kurzgeschichten? Ich bin leider gar kein Freund davon und daher weiß ich noch nicht so recht, ob ich mich darauf einlassen soll. Mal schauen.

    Jedenfalls machst du mich dann doch wieder neugierig. Immer diese Buchsucht. :-D

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hi Nicole ;)
      Ja, sonst lese ich Kuzgeschichten auch eher weniger, da meistens doch nicht alles gefällt, aber hier habe ich mal eine Ausnahme gemacht. Ich denke, in dem Buch stecken auf jede Fall ein paar Geschichten, die dir gefallen würden, auch wenn eben der Grusel nicht im Vordergrund steht! ;)

      Liebe Grüße
      Jessi

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