Titel: Anitas Tochter
Autor: Judith Rossner
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1999
Seitenzahl: 320
Cover: © Lübbe
Begonnen: 22.09.2023
Beendet: 26.09.2023
Die ersten fünfeinhalb Jahre ihres Lebens waren für Maddy die glücklichsten, doch danach geht alles den Bach runter. Sie bekommt einen Bruder und ihre Mutter, die ruhelos von einem Mann zum nächsten wandert, beginnt Maddy erst zu ignorieren und schließlich zu verachten. Verzweifelt versucht Maddy einen Platz in dieser Welt zu finden, doch dabei erkennt sie, dass sie droht, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten ...
Maddys sehr schwere und alles andere als beständige Kindheit hat mich von Anfang an stark mitgenommen. Da ist nicht nur die fehlende Liebe ihrer Mutter, sondern auch dss Gefühl, nirgends willkommen zu sein. Dauernd muss Maddy mit den neuen Liebhabern ihrer Mutter klarkommen, doch sobald sie einen ins Herz geschlossen hat, verschwindet er auch schon von der Bildfläche.
Es wundert wenig, dass Maddy schließlich Züge von ihrer Mutter abnimmt und sich ebenfalls auf Jungs beziehungsweise Männer einlässt. Ernsthaft verlieben will sie sich allerdings nicht und so wirkt der ganze Roman sehr frostig. Echte Emotionen gibt es weder in der zerrütteten Familie noch außerhalb, auch wenn Maddy von einigen Menschen unterstützt wird.
Schon im Titel dieses Romans schwingt jede Menge mit, denn der Name Anita fällt nur einziges Mal. Die Mutter mit ihrer Überforderung und ihrer Hass der eigenen Tochter (oder ist es doch Gleichgültigkeit?) gegenüber steht hier im Fokus. Maddy selbst wird nicht nur vernachlässigt, sondern auch vergessen. Das Verhalten der Mutter hat mich stellenweise echt entsetzt und das Ende, das sich so schon früh andeutet, fühlte sich wie ein Schlag in die Magengrube an. Es bleibt die Frage zurück, ob Maddy tatsächlich ein Abbild ihrer Mutter werden wird ...
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