Mittwoch, 9. September 2015

[Rezension] Eisige Schwestern - S. K. Tremayne

Titel: Eisige Schwestern
Autor: S. K. Tremayne
Verlag: Knaur
Genre: Psychothriller
Seitenzahl: 400
ISBN: 978-3426516355 
Cover und Inhaltsangabe © Knaur




„Ein Jahr nachdem die sechsjährige Lydia durch einen tragischen Unfall ums Leben kam, sind ihre Eltern Sarah und Angus psychisch am Ende. Um neu anzufangen, ziehen sie zusammen mit Lydias Zwillingsschwester Kirstie auf eine atemberaubend schöne Privatinsel der schottischen Hebriden. Doch auch hier finden sie keine Ruhe. Kirstie behauptet steif und fest, sie sei in Wirklichkeit Lydia, die Eltern hätten den falschen Zwilling beerdigt.
Bald hüllen Winternebel die Insel ein, Angus ist beruflich oft abwesend, und bei Sarah schleicht sich das unheimliche Gefühl ein, etwas stimme nicht. Zunehmend fragt sie sich, welches ihrer Mädchen lebt. Als ein heftiger Sturm aufzieht, sind Sarah und Kirstie komplett isoliert und den Geistern der Vergangenheit ausgeliefert.“




Und wieder kommt ein Psychothriller, auf den ich durch andere Blogger aufmerksam wurde. Ich muss sagen, dass ich aufgrund der Charakterwahl dachte, es hier mit einer Autorin zu tun zu haben, aber ich war überrascht, als ich gelesen habe, dass „Eisige Schwestern“ von einem englischen Autoren geschrieben wurde. Hier muss ich gleich sagen: Hut ab! Er hat die Gefühlswelt der Protagonistin perfekt aufs Papier gebracht und während der ganzen Geschichte eine unterschwellige Spannung gehalten, die mir die Kälte und die Einsamkeit auf der schottischen Privatinsel näher gebracht hat.




Die Protagonistin Sarah ist eine junge Mutter, die mit ihrem Mann und ihrer Tochter auf eine einsame Insel ziehen möchte, um die schrecklichen Geschehnisse der Vergangenheit zu vergessen. Sie hatte nämlich vor einem Jahr noch Zwillinge gehabt, von dem eines der Mädchen bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Zurück blieb Kirstie, die sich aber seit einiger Zeit seltsam verhält. Ist Kirstie etwa in Wahrheit gar nicht Kirstie, sondern ihre Zwillingsschwester Lydia?

Am interessantesten fand ich in diesem Buch die Beschreibung des kleinen Mädchens, die logischerweise eine große Rolle spielt. Sie verhält sich plötzlich wie ihre Zwillingsschwester und beharrt schließlich darauf, in Wahrheit Lydia zu sein. Aber was ist die Wahrheit? Und kann es sein, dass an dem Tag des Unfalls noch etwas anderes vorgefallen ist? Und dass der Unfall gar kein Unfall war?




Wer bei dem Buch einen atemberaubenden Thriller erwartet, wird wohl enttäuscht werden, denn „Eisige Schwestern“ ist vielmehr ein tiefgründiger Roman mit leichtem Gänsehautfaktor, der aber besonders durch die Charakterisierung der Tochter besticht. Es werden viele Frage aufgeworfen und es kommen stets neue Vermutungen auf. Der Autor erschafft hier ein wahres Verwirrspiel. Teilweise wusste ich nicht mehr, was ich glauben soll und wem ich in diesem Buch vertrauen kann. (Da ich eh an das Paranormale glaube, war ich sogar teilweise von der Existenz von Geistern überzeugt!)

Die Geschichte dreht sich um die ganze Familie. Zum einen ist da Sarah, die nicht gerade das Idealbild einer fürsorglichen Mutter abgibt. Es wird schnell klar, dass sie einen Liebling unter ihren Zwillingen hatte, was mir irgendwie nicht so ganz gefallen hat. Als Charakter fand ich sie aber dennoch passend, vor allem da sie jetzt versucht, eine gute Mutter für Kirstie (Oder doch Lydia???) zu sein.

Auch wenn die Geschichte eher ruhiger abläuft, hatte ich oftmals eine Gänsehaut und an manchen Stellen habe ich mich sogar gegruselt. Vor allem die Insel und die Atmosphäre eines kalten Winters haben mir gefallen und ich hatte das Gefühl, selbst für kurze Zeit in dieser Abgeschiedenheit zu leben!

Das Ende... Ja, die einen werden es wohl mögen, während die anderen es wohl für zu vorhersehbar halten werden. Ich kann mich zwischen diesen beiden Varianten nicht entscheiden, denn auf der einen Seite fand ich die Auflösung durchaus plausibel und spannend, aber dennoch habe ich mich auch gefragt, warum das nicht schon früher zur Sprache gekommen ist, beziehungsweise wie ein Kind in dem Alter so lange schweigen konnte! Nichtsdestotrotz kann ich das Buch weiterempfehlen, besonders jetzt im Winter ist es eine tolle Lektüre für einen gemütlichen Tag auf der Couch!



Eine Insel, eine Familie und ein dunkles Geheimnis. „Eisige Schwestern“ ist ein atmosphärischer Roman mit leichtem Gruselfaktor.

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.

3 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    mir stellt's sogar schon bei deiner Rezension die Gänsehaut auf! Tiefgründige Romane mit Gruselfaktor sind hier immer willkommen, daher wird es gleich auf die Wunschliste befördert.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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  2. Huhu Jessi,

    Du schaffst es immer wieder, mich mit Thrillern anzufixen 😉
    Muss ich unbedingt lesen! Ab auf die WuLi.

    Liebe Grüße vom Lesemonsterchen Dani

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  3. Das Buch habe ich heute von meiner Schwester geschenkt bekommen und auch schon angefangen zu lesen, ich bin gespannt. :)

    Herzliche Grüße

    Dein Lenchen

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