Dienstag, 12. April 2016

[Rezension] Was wir getan haben - Karen Perry

Titel: Was wir getan haben
Autor: Fischer Scherz
Genre: Roman, Thriller, Krimi
Verlag: Fischer Scherz
Seitenzahl: 384
Cover und Inhaltsangabe ©  Fischer Scherz



"Masai Mara, Kenia 1982. In der sengenden Mittagssonne spielen drei Kinder am Fluss. Ihr Spiel hat keinen Namen, sie haben es sich selbst ausgedacht. Sie lachen und wetteifern, doch dann herrscht plötzlich Stille. Bis der erste Schrei ertönt.

Dublin 2013. Katie Walsh arbeitet als Journalistin bei einer Tageszeitung und soll ausgerechnet über Luke Yates, einen erfolgreichen Unternehmer, ein Porträt schreiben. Katie und Luke kennen sich seit Kindertagen, sie haben gemeinsam mit Lukes jüngerem Bruder Nick einen Sommer in Kenia verbracht. Doch seit jener Zeit ist der Kontakt zwischen ihnen abgebrochen. Zu schrecklich ist die Erinnerung an jenen heißen Nachmittag am Fluss, das Gefühl der Schuld, dass sie seither nur eines wollen: vergessen."




"Was wir getan haben" von dem Autorenduo Karen Perry ist ein Roman mit einer stetigen unterschwelligen Spannung, mit Rätseln und Geheimnissen. Die Geschichte beginnt in Kenia und streckt sich bis in die Zukunft ins Jahr 2013 und wir treffen die drei damaligen Kinder als Erwachsene!

Das Buch ist durchaus spannend, besitzt aber mehr den Flair eines Romans, da die gesamte Geschichte doch recht geradlinig geschrieben ist. Mir hat der Schreibstil gefallen, aber ich denke, dass besonders Thrillerfans hier ein wenig enttäuscht werden könnten, denn es gibt kaum Höhen und Tiefen.

Handwerklich haben die beiden Autoren auf jeden Fall eine interessante und spannende Geschichte konzipiert. Der rote Faden ist sichtbar, aber für einen echten Thriller fehlte mir an einigen Stellen noch die Gefahr und mehr als nur ein paar Tatverdächtige!




- Nick -

Das Buch wird praktisch aus zwei verschiedenen Sichten geschildert. (Nur die Abschnitte der Vergangenheit werden auch kurzzeitig aus Sicht der Mutter eingeworfen!)

Wir lernen Nick als sehr schüchternen Jungen kennen, der im Gegensatz zu seinen Bruder Luke nicht gerade mutig und selbstsicher ist. Nein, Nick ist eher der Träumer, wie es seine Mutter so schön ausdrückt!

Nick wird am Tage seiner Hochzeit mit einer Frau, die er noch gar nicht so lange kennt, zu seinem vermissten Bruder gerufen. Schnell stellt sich raus, dass es um seine eigene Vergangenheit geht und um ein Geheimnis, das seinen Bruder das Leben kosten könnte!

Mit dem Charakter von Nick haben die Autoren echtes Geschick bewiesen! Er bleibt undurchsichtig, durch seine Art erfahren wir recht wenig von ihm und doch genug, um uns ein Bild zu machen. Obwohl er hier mehr oder weniger der Protagonist ist, hatte ich dennoch nicht das Gefühl, er hätte die Kraft, die Geschichte in eine Richtung zu lenken. Vielmehr lässt er sich ein wenig treiben!

- Katie - 

Katie war damals in Kenia dabei gewesen, als das Unglück geschah! Ihre Mutter hat bei Lukes und Nicks Mutter gewohnt und nach dem Vorfall haben sich die Wege beider Familien getrennt.

Auch bei ihr kommt die Vergangenheit wieder hoch, denn es scheint, als hätte es jemand auf sie abgesehen!

Katies Abschnitte empfand ich ein wenig interessanter, denn es ist ihr anzumerken, dass sie auf der Suche nach dem Täter ist! Sie ist innerlich wie Nick ein wenig zerrissen, denn das, was damals passiert ist, kann sie ebenfalls nicht vergessen! Wie tief ist sie in die Sache verwickelt?




Was ist damals in Kenia passiert?
Diese Frage zieht sich durch das ganze Buch und animiert zum Weiterlesen. Besonders interessant fand ich das Setting. Kenia. Drei Kinder, die zusammen an einem Fluss spielen. Gefahr, die dort wohl überall zu spüren ist!

Der Schreibstil ist angenehm einfach und so ließ sich "Was wir getan haben" von Karen Perry sehr schnell lesen. Was das Genre angeht, bin ich mir jedoch ein wenig unsicher. Für mich war es mehr ein Roman, als ein Thriller, denn ich denke, die beiden Autoren haben es noch nicht ganz raus, wirklich atemlose Spannung zu erzeugen. Hier, in diesem Buch, war der Spannungsmoment eigentlich nur durch die oben genannten Frage gegeben. Als Leser wollte ich unbedingt wissen, was damals passiert ist!

Ein roter Faden zieht sich durch das gesamte Buch, auch wenn es für meinen Geschmack zu wenig handelnde Personen gab. Dadurch standen für mich die möglichen Täter schon früh fest und eine Person hatte ich deswegen leider besonders im Fokus. Jeder kennt wohl die Enttäuschung, wenn das Ende nicht mehr ganz so gut überraschen kann!

Das Ende war aber auf jeden Fall gut und passend! Ich habe zwar damit gerechnet, was aber wohl an der mangelnden Auswahl an verdächtigen Personen lag! Vielleicht auch an meiner Erfahrung mit Thrillern! Ich kann das Buch aber dennoch weiterempfehlen. Es liest sich flott und ist unterschwellig sehr spannend!




Roman? Thriller? Krimi? Wohl eine Mischung aus allem, wobei die Spannung eher unterschwellig vorhanden ist. Für echte Thrillerfans, die Action und Adrenalin lieben, ist dieses Buch wohl nicht geeignet, aber alle anderen, die auch mal ein ruhigeres Buch bevorzugen, sollten hier einmal einen Blick riskieren!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.








1 Kommentar:

  1. Hi Jessi,

    trifft so ziemlich meine eigene Einschätzung des Buchs. Was geschah kann man sich grob recht früh denken, wer es war kann man sich als erprobter Thrillerleser kurz darauf zusammenreimen. Trotzdem war es insgesamt spannende Unterhaltung. :o)

    Liebe Grüße
    Patricia

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