Sonntag, 14. August 2016

[Rezension] Frequenz - Lincoln Child

Titel: Frequenz
Autor: Lincoln Child
Genre: Thriller
Verlag: Wunderlich
Cover und Inhaltsangabe ©  Wunderlich



"In der Zentrale von "Lux" in Newport, Rhode Island, dem ältesten und berühmtesten Think Tank der USA, dreht der angesehene Wissenschaftler Willard Strachey plötzlich durch und enthauptet sich mit einem Schiebefenster. Niemand kann sich erklären, was den bisher so bedächtigen Mann in den Wahnsinn getrieben hat.
Enigmatologe Jeremy Logan, der zur Hilfe gerufen wird, findet in einem stillgelegten Flügel des Anwesens einen vergessenen Raum. Bizarre Gerätschaften aus dem vorigen Jahrhundert stehen darin, die einem hochgeheimen Projekt namens "Sin" dienten. Offenbar gibt es in der Zentrale von "Lux" jemanden, der genau weiß, was es damit auf sich hatte. Und dieser Jemand verfolgt ein zerstörerisches Ziel. Bald hat er auch Logan im Visier..."




Schon lange habe ich kein Buch mehr von Lincoln Child mehr gelesen und jetzt wurde es mal wieder Zeit. Leider habe ich mir wohl eins seiner "technischsten" Bücher ausgesucht, denn in "Frequenz" geht es doch recht kompliziert zu und wer Lincoln Child kennt, weiß, wie intensiv seine Bücher recherchiert sind.

Auf der einen Seite ist "Frequenz" daher ein Buch, das viele interessante physikalische Themen interessiert. Natürlich sind diese mit Fiktion gemischt, was ich an Lincoln Childs Bücher stets schätze. Trotzdem muss ich hier eine gewisse Nüchternheit bezüglich des Schreibstils erwähnen. Das Buch verliert deswegen leider sehr viel Spannung. Als Leser habe ich mich oft mit viel zu vielen Informationen bombardiert gefühlt und konnte daher beim Lesen schlecht entspannen.

Da ich schon einige Bücher sowohl von Lincoln Child, als auch von seinem Kollegen Douglas Preston kenne, muss ich sagen, das dies nicht mein Lieblingsbuch ist. Mir fehlte eine gewisse Spannung und ein wenig Grusel.




- Jeremy Logan -

Jeremy Logan ist hier unser Hauptcharakter, der wohl schon in vorherigen Büchern auftrat. (Die ich aber nicht gelesen habe!) Man kann hier sagen, dass Jeremy Logan ein Geisterjäger ist. Er sucht nach dem Mysteriösen und versucht, Erklärungen für Phänomene zu finden.

Logan ist nicht so ein Geisterjäger, wie man ihn sich vielleicht vorstellt. Er geht sehr wissenschaftlich an die ganze Suche heran und seine Suche nach der Wahrheit besteht meist nur aus Ermittlungen. Zwar hat er auch persönliche Wahrnehmungen, aber diese sind hier doch eher Nebensache.

Ob Logan mir nun sympatisch war oder nicht, kann ich schlecht sagen. Ich hatte nicht das Gefühl, ihn hier wirklich kennenzulernen, was vielleicht auch daran liegt, dass Fans des Autoren diesen Charakter bereits kennen.




Puhh, Lincoln Child hat hier ein sehr interessantes Thema aufgegriffen. Es geht um Forschungen und eben um Geräte und Schall. Viele Fakten werden wiedergegeben und besonders die intensive und tiefgründige Recherche muss ich hier positiv erwähnen.

Was ich jedoch nicht verschweigen kann: Das Buch war recht zäh und mein Kopfkino wollte aufgrund der vielen Fakten nicht so recht anspringen. Es gab Momente, die wirklich spannend waren, aber besonders die ersten 100 bis 150 Seiten haben sich sehr gezogen, da Logan hier von Person zu Person läuft und diese ausfragt. Alle Personen sagen so ziemlich das selbe und bis er den im Klappentext erwähnten versteckten Raum findet, vergeht erst einmal einige Zeit.

Mit dem Auffinden des Raumes sollte man meinen, die Geschichte würde endlich Fahrt aufnehmen, aber es bleibt doch sehr ruhig, was vielleicht auch von Logan ausgeht. Er zeigt kaum Gefühle oder eben eine Seite seiner Persönlichkeit, weswegen es mir schwer fiel, ihm bei seinen Nachforschungen zu folgen. Ich hatte das Gefühl, alles nur aus der Ferne zu sehen!

Ich bereue es nicht, das Buch gelesen zu haben, aber dennoch konnte es mich nicht so recht in den Bann ziehen. Fühlbare Spannung kommt eigentlich erst zum Ende auf, doch diese hat nicht ausgereicht, um "Frequenz" zu einem echten Lesegenuss zu machen. Ich möchte hier nicht klischeehaft denken, aber ich bin der Meinung, dass diese technische Thematik und die Nüchternheit eher für männliche Leser gemacht ist. Besonders gut unterhalten habe ich mich nämlich nicht gefühlt - eher im Gegenteil, es gab leider keine echte Höhen und Tiefen!




Ein gut recherchierter, aber für meinen Geschmack zu nüchterner Thriller. Als Wissensquelle optimal, aber um das Buch wirklich zu genießen hat mir Spannung gefehlt!

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.



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