Autor: S. K. Tremayne
Genre: Thriller, Psychothriller
Verlag: Knaur
Bereits gelesene Bücher des Autoren: Eisige Schwestern (4 von 5)
"Rachel hat es endlich gut getroffen. Nach langen Single-Jahren hat sie den Anwalt David Kerthen kennengelernt und zieht mit ihm in sein Herrenhaus auf den Klippen von Cornwall. Mit den besten Absichten, auch für Davids Sohn aus erster Ehe, den 9-jährigen Jamie, eine gute Mutter zu sein. Denn Davids erste Frau kam auf tragische Weise in einer der überfluteten Zinngruben an Cornwalls Küste ums Leben.
Doch Jamie verändert sich, scheint von düsteren Visionen geplagt - und platzt schließlich mit einem Satz heraus, den Rachel nicht mehr vergessen kann: „ An Weihnachten wirst du sterben ... und meine Mummy kommt zurück."
Weihnachten ist vorbei und ich habe sehr viel Zeit mit dem neuen Buch von S. K. Tremayne verbracht. Es ließ sich definitiv gut lesen, genau wie "Eisige Schwestern", dennoch habe ich einige Zeit gebraucht, um es zu beenden.
Wie in "Eisige Schwestern" erschafft der englische Bestsellerautor auch hier eine tolle Atmosphäre, in der ich mich als Leser wieder einmal gefragt habe, ob wir es hier mit etwas Paranormalen oder doch mit einer realitätsnahen Auflösung zu tun haben. S. K. Tremayne spielt hier wahrlich geschickt mit seinen Lesern und er erschafft so einige Mysterien, die von unserer Hauptcharakterin gelöst werden müssen. Dennoch muss ich sagen, dass mir "Eisige Schwestern" von der Charakterwahl und dem Mitfiebern besser gefallen hat!
- Rachel -
Rachels Leben ändert sich, als sie den Witwer David Kerthen heiratet und sich als Mutter und Ehefrau behaupten muss. Der kleine Jamie hat nämlich seine Mutter verloren, was ihn noch immer mitnimmt. Wie es meistens in solch einer neu zusammengewürfelten Familie so ist, akzeptiert Jamie die neue Frau an der Seite seines Vaters nicht und lässt sie das auch spüren. Als er dann auch noch behauptet, dass Rachel an Weihnachten sterben und seine echte Mutter zurückkehren wird, überschlagen sich die Dinge und Rachel beginnt tatsächlich zu glauben, dass Jamies Mutter noch irgendwie existiert ...
"Eisige Schwestern" hatte mich vor über einen Jahr aufgrund der Charaktere mitgerissen. Ich konnte damals mit der jungen Mutter mitfiebern, die eines ihrer Kinder verlor. In "Das Stiefkind" fiel mir das Mitfiebern ein wenig schwerer. Rachel wirkte auf mich nicht so recht sympathisch, was wohl in erster Linie daran lag, wie die Beziehung zu ihrem Ehemann David geschildert wurde. Es wirkte für mich nicht echt, nicht liebenswürdig und Rachel selbst hatte für mich so eine kühle Art, dass ich mich ihr unmöglich annähern konnte. Rachels Geschichte in diesem Buch fand ich dennoch spannend, auch wenn ich das Gefühl hatte, mich mit jeder Seite mehr von ihr entfernt zu haben.
- Jamie -
Für eine unheimliche Atmosphäre in diesem Buch sorgt das "Stiefkind". Gut geschildert war auf jeden Fall sein Verhalten in Bezug auf die neue Frau seines Vaters. Mit seinen neun Jahren versteht er natürlich noch nicht alles, aber für ihn steht fest, dass seine echte Mutter immer noch "lebt".
"Das Stiefkind" von S. K. Tremayne ist eine Geschichte, die sehr schnell Fahrt aufnimmt und dem Leser das eine oder andere Rätsel aufgibt. Bemerkenswert finde ich, wie der Autor es immer wieder schafft, mit seinem Büchern für Zweifel zu sorgen. Haben wir es hier mit einer paranormalen Erklärung zu tun? Oder hat es doch eine realistische Auflösung?
Ganz realistisch empfand ich das Szenario, das er hier erschaffen hat, nicht, aber ich bin ganz ehrlich: Für mich müssen Bücher nicht realistisch sein. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass bei der Auflösung doch einige Leser enttäuscht sein dürften, besonders jene, die bereits "Eisige Schwestern" gelesen haben. Dort fand auch ich das Ende um Längen besser. Es hat zum Nachdenken angeregt, das Ende von "Das Stiefkind" hingegen hat mich ein wenig verwirrt zurückgelassen.
Mit der Auflösung konnte ich allerdings noch gut leben. Störender fand ich die Charaktere, mit denen ich leider nicht mitfiebern konnte. Zum einen ist da Rachel, die sehr unnahbar wirkt und den Leser auf Distanz hält und zum anderen ist da David, ihr Ehemann, der kalt und unbeteiligt wirkt, obwohl es hier in erster Linie um seinen Sohn geht. Ich weiß nicht, ob es vom Autoren beabsichtigt war, aber David hat sich für mich im Laufe der Geschichte zu einem regelrechten Hass-Objekt entwickelt.
Trotz meiner Kritikpunkte muss ich sagen, dass "Das Stiefkind" mich dennoch gut unterhalten konnte und ich dem Autoren auch noch eine weitere Chance geben würde. Sein Schreibstil hat mich wieder begeistern können, auch wenn es die Charaktere leider nicht konnten!
Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.
Hallo Jessi,
AntwortenLöschenauf das Buch bin ich schon neugierig geworden, aber ich muss ehrlich sagen, dass mich deine Rezension jetzt auch nicht gerade überzeugt, es unbedingt zu lesen. Ich habe noch "Eisige Schwestern" vom Autor am SuB, das ist ganz bestimmt zuerst an der Reihe.
Liebe Grüße,
Nicole
Hi Nicole :D
LöschenIch glaube, das Buch hat einfach eine zu schwache und nicht so logische Aufklärung. "Eisige Schwestern" kann ich die aber empfehlen, das Ende hat mir richtig gut gefallen und der Stil des Autoren ist wirklich gut!
Liebe Grüße
Jessi