Mittwoch, 7. Dezember 2016

[Rezension] Die Schattensurfer - Hubert Wiest

Titel: Die Schattensurfer
Autor: Hubert Wiest
Genre: Dystopie, Jugendbuch
Verlag: Createspace
Bereits gelesene Bücher des Autoren: keins
Cover und Inhaltsangabe ©  Createspace




"RUHL ist gut. RUHL hilft dir. RUHL weiß, was du willst. 
Die 14-jährige Sansibar kann es nicht erwarten, endlich im Netzwerk von RUHL aufgenommen zu werden und alle Gedanken zu teilen. Nur ein Geheimnis will sie für sich behalten. Luan warnt sie vor RUHL, aber warum sollte sie auf ihn hören? Bestimmt nicht wegen seiner tintenblauen Augen. Und außerdem ist Luan als Dieb in die verbotene Schattenstadt geflohen."




Auf Lovelybooks wurde ich vom Autoren höchstpersönlich auf seine Leserunde zu "Schattensurfer" aufmerksam gemacht. Da ich gerade wieder anfange, Dystopien zu lesen, kam das ganz gelegen und ich war froh, dieses Buch entdecken zu dürfen. "Die Schattensurfer" finde ich von der Aufmachung bereits gelungen und auch der Inhalt kann sich sehen lassen. Hubert Wiest hatte mich schon nach wenigen Seiten gefangen und ich konnte die Geschichte rund um Sansibar und Luan in vollen Zügen genießen.

"Die Schattensurfer" spielt in der Zukunft, die gar nicht einmal so weit entfernt liegt. Der technische Fortschritt geht so weit, dass sogar Gedanken "kontrolliert" werden. Sie werden durch einen Kristall in einen Zentralcomputer geschleust und dort, angeblich, zum Wohle der Allgemeinheit genutzt. Schon allein diese Idee fand ich genial und die Umsetzung ist dem Autoren ausgesprochen gut gelungen.

Das Buch ist besonders für jüngere Leser geeignet, die in erster Linie ein Abenteuer erleben möchten. Es geht vordergründig nicht um die Charaktere und deren Entwicklung, sondern um RUHL, die damit verbundenen Einschränkungen und ein gewisser Widerstand. Dabei unterscheidet sich die Geschichte eindeutig von bekannten Dystopien, da sie vom Aufbau doch eher wie ein spannender Jugendroman daherkommt. Gesellschaftskritik ist natürlich zwischen den Zeilen ebenfalls vorhanden.




- Luan -

Luan lebt in einer Art Waisenhaus und wartet, wie alle Jugendlichen, auf seine Kristallprüfung. Dann wird er jedoch beim Klauen von Geld erwischt und ehe er sich versieht, ist er auf der Flucht.

Luan ist ein enorm starker Charakter, eine Art Held, der wohl hier die Leserschaft spalten wird. Ich fand ihn sehr sympathisch, auch wenn die Dinge, die er in die Hand nimmt, natürlich alle viel zu leicht klappen. Trotzdem habe ich ihn in mein Herz geschlossen und konnte mit ihm mitfiebern, vor allem, da sich seine Geschichte teilweise in der sagenumwobenen Schattenstadt abspielt und sich ums Programmieren und Hacken dreht.

- Sansibar -

Auf der anderen Seite steht Sansibar, die ihre Kristallprüfung noch vor sich hat. An ihrer besten Freundin sieht sie, wie toll es sein muss, Mitglied von "RUHL" zu sein und den Kristall in der Öffentlichkeit zu tragen. Die Vorteile überwiegen am Anfang der Geschichte, doch Sansibar merkt schnell, dass sie nicht all ihre Gedanken teilen möchte. Was ist zum Beispiel mit den Geheimnissen über ihre Mutter?

Luans Sichtweise fand ich ungemein spannend, während ich bei Sansibar eher eine sensible Seite gespürt habe. Sie wird im Gegensatz zu Luan nicht direkt als Heldin dargestellt, sondern eher als nachdenkliches Mädchen, das ihren eigenen Weg nicht findet und lieber erst einmal nachdenken möchte, ob RUHL etwas für sie ist.

Sansibar und Luan treffen sich im Laufe der Geschichte immer wieder, was ich ausgesprochen spannend fand. Wer hier allerdings eine kitschige Liebesgeschichte erwartet, der wird enttäuscht werden! Das Buch handelt viel mehr von Freundschaft und Zusammenhalt und ein wenig knisternde Zuneigung! 




"Schattensurfer" ist ein Buch, das ich ohne Lovelybooks und die Leserunde wohl nie hätte lesen dürfen. Umso dankbarer bin ich dem Autoren, dass er mich auf sein Buch aufmerksam gemacht hat, denn ich denke, hier hätte ich als großer Dystopien-Fan etwas verpasst! Die Geschichte beginnt sofort mit einem riesigen Spannungsbogen, der über das gesamte Buch bestehen bleibt und mich als Leser das Buch kaum beiseite legen ließ.

Kommen wir aber erst einmal zur Welt, in der die Menschen hier leben müssen. Diese fand ich sehr gut beschrieben. Auf der einen Seite gibt es Technik, die das Leben bereichert, doch auf der anderen Seite wirkten die Menschen doch recht schwach, was vor allem an RUHL liegt. RUHL sammelt die Gedanken jeder Menschen mithilfe eines Kristalls, der auf der Stirn getragen wird, und wertet diese zum Nutzen der Gesellschaft aus. Ob dies tatsächlich anonym ist, sei erst einmal dahingestellt, aber welcher Mensch möchte schon, dass seine Gedanken gespeichert werden?

Hubert Wiest hat hier ein Zukunftsszenario erschaffen, das gar nicht einmal so fern ist. In der heutigen Zeit wir ebenfalls bereits viel kontrolliert und die meisten Menschen nehmen es stillschweigend hin. Dass auch noch die eigenen Gedanken kontrolliert und indirekt manipuliert werden, empfinde ich schon als sehr gruselige Vorstellung! In "Die Schattensurfer" fand ich besonders die Kristallprüfung interessant, also der Tag, an dem die Jugendlichen ihren Kristall bekommen und Teil dieser Gemeinschaft werden.

"Die Schattensurfer" besitzt so viele tolle Ideen, dass ich diese hier unmöglich in Worte fassen kann! Zum einen fand ich den Lunapark toll, zum anderen die Schattenstadt, aber auch die Charaktere konnten mich fesseln. Das gesamte Buch war für mich wie ein Abenteuer, das ich zusammen mit Sansibar und Luan bestreiten musste und auch wenn vieles zu einfach gelöst wurde und besonders Luan teilweise wie der Überheld schlechthin wirkte, muss ich sagen, dass ich dennoch vollständig in der Geschichte abtauchen konnte. Vorwiegend ist "Die Schattensurfer" wohl eine Geschichte für jüngere Leser (12+), aber ich denke, auch jugendliche und erwachsende Dystopie-Liebhaber werden hier einen kleinen Schatz finden!




Mich konnte "Schattensurfer" von Hubert Wiest von der ersten Seite in den Bann ziehen. Das Buch ist eine spannende Dystopie mit originellen Ideen und liebenswerten Charakteren. Eine klare Empfehlung!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.



2 Kommentare:

  1. An dieser Stelle möchte ich Dir Danke für die Buchauswertung sagen. Ich werde es mir auf jeden Fall kaufen.

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    1. Hi :D

      Das freut den Autoren bestimmt! :D Und vielen Dank für deine Besuch hier! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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